Arbeitsblatt: Tischkultur

Material-Details

Tischkultur und Tischdecken
Wirtschaft, Arbeit, Haushalt
Kochen
8. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

202064
511
18
16.05.2022

Autor/in

sinafl (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Name:_ Tischkultur Lies den folgenden Informationstext durch und bearbeite anschliessend die Aufträge. Warum rülpset und furtzet ir nit, hat es euch nicht gesmacket? Dieser Satz Martin Luthers wird häufig zitiert und genauso häufig missverstanden. Der Kirchenreformator meinte ihn ironisch, denn bereits zu seinen Lebzeiten wusste man genau um die richtigen Manieren bei Tisch. Ursprung der Tischetikette Die Wurzeln unserer heutigen Tischetikette liegen im Mittelalter. Zunächst nur unter Adeligen gepflegt und erweitert, wurde ab dem 15. Jahrhundert auch der Bürger durch zahlreiche Bücher zum guten Benehmen erzogen. Viele Tischregeln haben gute Gründe und man tut gut daran, ihnen zu folgen. Wer bei einem Geschäftsessen einen guten Eindruck hinterlassen will, sollte sich richtig benehmen können. Das Besteck Die Gäste sind eingeladen und es gilt, den Tisch für das Menü einzudecken. Doch wie? Behält man im Auge, wie es am praktischsten wäre, geht alles viel leichter. Da die meisten Menschen mit der rechten Hand besser umgehen können, wird das scharfe Messer rechts geführt. Demnach gehört es auch rechts neben den Teller. Die Schneidekante wird nach innen zum Teller hin gelegt. So kann man sich nicht versehentlich verletzen. Auch dient das als Zeichen dafür, dass die Messer keine Waffen sind. Man mag es kaum glauben, aber früher waren Handgreiflichkeiten bei Tisch ein großes Problem. Ludwig der XVI. ließ deshalb die Spitzen der Messer rund schleifen. Noch bis heute hat sich diese Sitte erhalten. Meser, Gabel und Löffel haben auf dem Tisch ihren festen Platz Gabeln kommen nach links, mit den Zinken nach oben. Nur wenn man den Gast auf das Monogramm an der Rückseite aufmerksam machen möchte, wird die Gabel mit den Zinken nach unten gelegt. Der Löffel wird nicht mehr oberhalb des Tellers gelegt. Man benutzt ihn mit der rechten Hand und so kommt er auch nach rechts. Das Besteck für den Nachtisch wird allerdings nach wie vor oberhalb des Tellers platziert. Sollte Spezialbesteck vonnöten sein, wird dieses ebenfalls so eingedeckt, wie man es später in der Hand hat. Wie platziert man nun das Besteck für ein mehrgängiges Menü? Beim Essen wird es später, aus praktischen Gründen, von außen nach innen benutzt. Entsprechend deckt man auch ein. Doch Vorsicht: Eine gastronomische Regel besagt: Nach rechts kommen höchstens vier Bestecke, links höchstens drei. Oben liegen höchstens zwei, in Ausnahmefällen drei Bestecke.Benötigt man für das Menü mehr, muss nachgedeckt werden. Die Gläser Liegt das Besteck am richtigen Platz, sind die Gläser an der Reihe. An dem Glas für das Getränk zum Hauptgang, auch Richtglas genannt, werden die anderen Gläser ausgerichtet. Das Richtglas soll etwa einen Zentimeter über der Spitze des Messers für den Hauptgang stehen. Ob man die anderen Gläser im Block oder im Dreieck darum gruppiert, ist Geschmackssache. Am üblichsten ist es, sie im Winkel von 45 Grad auszurichten. 45 Grad unter dem Richtglas stellt man das passende Glas zur Vorspeise (zum Beispiel ein Weißweinglas). Darunter, wiederum im 45-Grad-Winkel, ein Wasserglas. Oberhalb des Richtglases positioniert man im 45-Grad-Winkel das Glas zum Dessert (zum Beispiel das Sektglas). Das hört sich komplizierter an, als es ist. Am Ende bilden alle Gläser von links nach rechts eine schräge Linie. Die Fachleute sagen übrigens, dass es insgesamt nicht mehr als vier Gläser sein sollten. Braucht man mehr Gläser, werden diese zum benötigten Zeitpunkt eingedeckt. Welches Glas gehört wohin? Die Tischmanieren Eine unterhaltsame, genussvolle und gesellige Zeit – das zeichnet ein gutes Essen aus. Störend wirkt da der anschauliche Erlebnisbericht der letzten Prostataoperation oder das permanente Klingeln des Handys. Sowohl Gastgeber als auch Gast sollten alles dafür tun, dass das gemeinsame Essen Freude bereitet. Absolute Tabus am Tisch sind deshalb: Rülpsen, Schmatzen, Schlürfen, Pupsen, Flüstern hinter vorgehaltener Hand, Nasebohren und Fingernägelkauen. Es wird mit geschlossenem Mund gekaut. Mit vollem Mund wird nicht gesprochen. Finger ablecken gehört sich nicht. Dafür gibt es eine Serviette. Unappetitliche Themen oder Streitgespräche gilt es zu vermeiden. Das Handy stellt man ab. Das Essen beginnt, wenn der Gastgeber zur Serviette greift oder zum Gruß sein Glas erhebt. Besonders bei Kindern ein unbeliebtes Thema: die richtige Körperhaltung beim Essen. Ellbogen gehören nicht auf, die Hände nicht unter dem Tisch. Man sitzt aufrecht, ohne unruhig hin und her zu rutschen. Die Beine werden nebeneinander gestellt, nicht übereinander geschlagen oder um die Stuhlbeine gewickelt. Auch heute wird bei einem Essen noch oft angestossen. Der Ursprung dieser Sitte ist eine Vorsichtsmaßnahme: Früher wurde der Wein aus Tonhumpen getrunken. Mit ihnen stieß man derart stark an, dass der Inhalt überschwappte und sich vermischte. Falls der Gastgeber Gift in den Wein getan hatte, lief er nun ebenfalls Gefahr zu erkranken. 1a Welche Tischregeln gelten bei dir zu Hause? Schreibe sie in Stichworten auf. 1b Vergleiche die Tischregeln mit jemandem aus der Gruppe. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede fallen euch auf? 2Worauf möchtest du persönlich achten, wenn ihr als Gruppe am 18. Mai einen Gast bedient und mit ihm/ihr gemeinsam esst?