Arbeitsblatt: Impressionismus

Material-Details

Eine Werkstatt aus 6 Posten (5 obligatorisch, 1 Zusatz). Die Posten bauen aufeinander auf.
Bildnerisches Gestalten
Farbe
9. Schuljahr
14 Seiten

Statistik

202194
497
9
29.05.2022

Autor/in

Vera Schöpfer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Posten 1 Farbenkarte Im Impressionismus spielte die Wahl der Farben eine zentrale Rolle. Objekte wurden so gemalt, dass zuerst deren Farbe und danach erst die Form wahrgenommen wurde. Man skizzierte also nicht zuerst den Gegenstand und dessen Form mithilfe von Linien, sondern man bemalte mit Farben eine Stelle und entwickelte dabei die Form. Auch sollten die Farben, die verwendet wurden, bei der betrachtenden Person eine Emotion auslösen. Beide Effekte gelingen besser, je kräftiger und reiner (möglichst unvermischt) eine Farbe ist. Aufgabe: Welche Farben erkennst du auf dem Bild? Male die Felder der ersten Zeile in den vorgegebenen, reinen Farben aus. In fünf Schritten vermischst du die reine Farbe und gelangst somit zum untersten Feld, das dir sagt, welche Farbe aus dem Bild von Van Gogh du schlussendlich zu mischen hast. Aufhellen mit weiss verdunkeln mit wenig schwarz vergrauen mit der Gegenfarbe Vorsichtig mischen und lieber immer zu erst wenig Farbe verwenden! Van Gogh Kornfeld mit Krähen (1890) Farbenkarte Reines Blau hellblau (Mond) Reines Gelb Reines Grün goldgelb (Heu) grasgrün (Weg) Reines Blau dunkelblau (Himmelrand) Posten 2 Kontraste Im Impressionismus stand die Farbwirkung im Vordergrund. Die betrachtende Person sollte sich nicht von einem Werk angesprochen fühlen, weil es exakt und realitätsgetreu gemalt war. Der/Die Künstler*in eines Werkes hatte viel mehr das Ziel, eine Emotion bei den Betrachter*innen auszulösen. Deswegen rückte die Farbwirkung ins Zentrum des Schaffens. Farben können eine Wirkung haben, wenn sie isoliert und allein stehend betrachtet werden. Ihre Wirkung in Bildern ist aber unumgänglich von den umgebenden Farben abhängig. Diese Abhängigkeit kennen wir als „Kontraste, die beschreiben, wie zwei Farben zu einander in Beziehung stehen. Aufgabe: Lies die Infotexte zu den einzelnen Kontrasten durch. Zu jedem Kontrast gibt es ein Farbenpaar im Bild. Finde sie und male die Felder beim jeweiligen Kontrast in den zwei passenden Farben aus. Du musst die Farben nicht exakt nachmischen, es reicht, wenn du die Felder in den reinen Farben ausmalst. Van Gogh Selbstporträt mit abgeschnittenem Ohr, 1889 Hell – Dunkel – Kontrast Im Bild liegen helle und dunkle Farben nebeneinander. Dadurch wird eine körperliche erzeugt, das Motiv wirkt räumlich. Du kennst diesen Effekt zum Beispiel vom Schattieren: Du malst eine Stelle dunkler, um Schatten anzudeuten. Dabei hast du die Absicht zu zeigen, dass eine Stelle – immer die hellere weiter vorne im Bild und gleichzeitig näher an der Lichtquelle liegt als eine andere. Die Stellen werden also in eine räumliche Beziehung gestellt. Nutzt du diesen Kontrast geschickt aus, werden deine Darstellungen plastischer (räumlicher). Dabei musst du dich nicht auf die Kombination schwarz weiss, dunkelblauhellblau etc. beschränken. Der Hell-Dunkel-Kontrast funktioniert auch bei Farbkombinationen wie gelb – violett, orange – grün Quantitätskontrast Im Grunde geht es hier um das Mengenverhältnis zweier Farben, die aufeinander treffen („Quantität Menge, Anzahl). Einige Farben haben eine stärkere, andere eine geringere Leuchtkraft. Eine starke Leuchtkraft hat zur Folge, dass es wenig von dieser Farbe braucht, damit man sie im Bild entdeckt. Eine schwache Leuchtkraft verlangt, dass viel von der Farbe aufgetragen werden muss, damit sie zwischen den anderen Farben untergeht. Wegen ihrer starken Leuchtkraft braucht es wenig rot, gelb oder orange. Von blau, grün und violett hingegen muss um ein Vielfaches mehr verwendet werden, damit sie wirkungsvoll sind. Für Kunstwerke bedeutet das, dass eine kleiner gelber Stern in einem viel grösseren blauen Nachthimmel trotz seiner Kleinigkeit hervorsticht. Eine blaue Blume auf einem gelben Feld fällt hingegen weniger auf. Steht eine rote Bank vor einem dichten, grünen Wald, nimmt die betrachtende Person diese sofort wahr, obwohl der Wald grösser ist. Auch das grüne Kraut auf der knallroten Tomate betrachtest du vermutlich eher als eine kleine Nebensache. Komplementärkontrast „Komplementär bedeutet, dass sich die zwei Farben im Farbkreis direkt gegenüber liegen. Liegen sie im Bild nebeneinander, dann vergrössern sie gegenseitig die Leuchtkraft. Werden sie miteinander vermischt, dann spricht man von „Vertrübung – die erzeugte Farbe ist ein neutrales, trübes Grau. Komplementärkontraste wirken spannungsreich – zwei Stellen in einem Bild können sich gegenseitig in der Wirkung konkurrieren. Es wird schwierig für dich, dich nur auf eine Stelle zu konzentrieren. Insgesamt wirkt das Bild kraftvoll. Kalt Warm Kontrast Es gibt Farben, die werden unwillkürlich mit Wärme in Verbindung gebracht, so z.B. rot und orange. Sie erinnern an Feuer. Mit der blauen Farbe assoziieren wir Wasser und Schnee, mit der grünen Farbe Natur und Frische. Es geht also bei diesem Kontrast darum, welche Erfahrungen die betrachtende Person mit der Farbe in Verbindung bringt. Handelt es sich um gegensätzliche Erfahrungen (z.B eine feurige trifft auf eine winterliche Farbe), dann handelt es sich um einen Kontrast. Ähnlich wie beim Hell-Dunkel-Kontrast kann durch diese Gegensätzlichkeit Raum erzeugt werden. Helle, kalte Farben wirken, als lägen sie weiter hinten im Bild, während warme Farben nach vorne preschen (siehe Quantitätskontrast: Ihre Leuchtkraft lässt sie auffallen). Diesen Effekt kennst du, wenn du in den Bergen in die Ferne schaust: Je weiter weg eine Bergkette liegt, umso heller scheint sie. Hell – Dunkel – Kontrast Quantitätskontrast Komplementärkontrast Kalt – Warm Kontrast Posten 3 Stupftechnik Im Impressionismus stellte man Objekte nicht dar, indem man sie sorgfältig skizzierte, um Formen dann mit Farben zu füllen. Stattdessen malte man gleich beim ersten Versuch das Objekt direkt auf die Leinwand. Dieses sollte nicht exakt dargestellt sein. Mehrere Farbflecken neben- und übereinander gemalt, sollten dabei den Betrachter/die Betrachterin an ein Objekt erinnern. Mit der Stupftechnik kombiniert man leicht Farbflecken miteinander, ohne genau zu arbeiten und imitiert dabei den Eindruck einer Sache oder bunten Landschaft. Aufgabe: Nimm folgendes Material zur Hand: Stupfpinsel, Farbpalette, Papiertücher. Male den Blumenstrauss Van Goghs nach. Verwende dabei die Stupftechnik. Posten 4 Sternennacht Aufgabe: Mit deinem Wissen zum Impressionismus, sollst du das Bild „Sternennacht von Vincent Van Gogh nachmalen. Aber: Male es nicht originalgetreu! Male die Szene bei Tag! Verändere also die Farben. Nutze dein Wissen über Tupftechnik und die „ungenaue Arbeitsweise. Hell-Dunkel Kontraste und Warm – Kalt Kontraste, um Räumlichkeit zu erzeugen. Welche Farben wirken noch einmal so, als lägen sie weiter hinten im Bild? Van Gogh Sternennacht 1889 Posten 5 « Plein air » et « sur le motiv » In vorherigen Epochen malten die Künstler*innen meist in ihren Ateliers. Malten sie eine Szene oder Landschaft, dann taten sie das aus dem Kopf. Das änderte sich im Impressionismus: Es war ein wichtiger Teil der Arbeit, mit der Staffelei und Farbpaletten im Gepäck ins Feld zu gehen und unter freiem Himmel (franz. „Plein air) zu malen. Auch gegenständliche Motive wurden vor Ort abgemalt, also dort wo sie sich für gewöhnlich im Alltag immer befanden (franz. „sur le motiv). Aufgabe: Du brauchst: • Unterlage, darauf klebst du ein A3-Papier an allen vier Rändern ganz mit Abdeckband an. • Wasserflasche mit Wasser gefüllt, Becher. • Stupfpinsel und 2-3 Stück Handpapiertücher • Eine Sitzmöglichkeit (Jacke oder Schämeli) Wir gehen an den See an den Feldrand beim der Bahnstation Ipsach. Male die Landschaft „en plein air in der impressionistischen Technik: ohne skizzieren, Stupftechnik, kräftige und helle Farben, entferntes heller gemalt als nah gelegenes, kontrastreich. Zeit: 2 Lektionen. Zusatzposten 6 Ein Künstler*innenportrait Es gibt viele Künstler*innen, die ab 1850 dem Impressionismus zuzuordnen sind. Einige waren Wegbereiter für diesen Stil, andere folgten diesen und kamen so dazu. Die Kunstschaffenden stammten vorwiegend aus Europa und waren Männer. Sie hatten zwar verschiedene Biografien und interpretierten zum Teil Farbwirkungen aufgrund ihren Erfahrungen unterschiedlich. Im Malstil waren sie sich dennoch ähnlich. Aufgabe: Wähle aus der Liste einen Künstler mitsamt Werk von ihm. Erstelle ein Informationsplakat in A4 Format über ihn. Internetseite: www.kunstkopie.de • Fasse in vier – fünf Sätzen den Lebensweg der Person zusammen. Wichtig zu wissen: Lebensspanne? Lebensorte? Einschneidende Erlebnisse im Leben? • Klebe ein Bild vom dazugehörigen Kunstwerk auf das Plakat. Suche nach Stellen im Bild an denen man die impressionistische Malweise erkennt. Umkreise sie und beschreibe in einer Sprechblase daneben, um welches Merkmal es sich handelt (z.B.: Quantitätskontrast – hier sticht wenig rot enorm im vieln grün hervor oder kräftige, reine Farbe oder ungenau gemalt, wirkt von weitem wie ein Motiv, von nahe wie ein Farbfleck). Liste der Künstler/innen Paul Cèzanne „Stillleben mit Wassermelonen Claude Monet „Das Mohnfeld Eugène Boudin „Segelboote im Hafen von Trouville Vincent van Gogh „Die Ebene La Crau bei Arles Paul Gaugin „Die Alyscamps in Arles Alfred Sisley „The walk