Arbeitsblatt: Schildbürger Das Rathaus Kurztext

Material-Details

Geschichte über die Schildbürger
Deutsch
Leseförderung / Literatur
4. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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271
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22.09.2022

Autor/in

Stephan Borgogno
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

kein Licht Da sperrten sie Mund und Nase auf und nickten. Am Abend trafen sie sich beim Ochsenwirt, tranken ein Bier und dachten nach wie man Licht ins Rathaus bringt. Hurra!, riefen sie alle, wir haben die Losung! Das Rathaus Einst beschlossen die Schildburger ein neues Rathaus zu bauen. Nicht viereckig sollte es sein, sondern dreieckig. Es sollte namlich beruhmt werden und die Besucher in Scharen nach Schilda anlocken. Schon bald war das Bauwerk fertig und am Sonntag darauf fand die Einweihung des neuen Rathauses statt. Alle Einwohner erschienen. Doch bevor sie die Treppe erreichten, da purzelten sie auch schon durcheinander, stolperten uber fremde Fusse, traten irgendwem auf die Hand, stiessen mit den Kopfen zusammen und schimpften wie die Rohrspatzen. Endlich landeten sie alle, wenn auch zerschunden und mit Beulen und blauen Flecken, wieder im Freien, blickten einander ratlos an und fragten aufgeregt: „Was ist denn eigentlich los? Da kratzte sich der Schuster hinter den Ohren und sagte: „In unserem Rathaus ist es dunkel! „Und woran liegt das?, Dann wusste der Schneider eine Antwort: „Ich glaube, ich hab, in unserem Rathaus ist Am nachsten Tag standen Uberall die Schildburger mit Schaufeln, Spaten, Besen und Mistgabeln und schaufelten den Sonnenschein in Eimer und Kessel, Kannen, Topfe, Fasser und Waschkorbe. Andre hielten grosse, leere Kartoffelsacke ins Sonnenlicht, banden dann die Sacke geschwind mit Stricken zu und schleppten sie ins Rathaus. Ein besonders Schlauer hatte eine Mausefalle aufgestellt und fing das Licht in der Falle. So trieben sie es bis zum Sonnenuntergang. Dann wischten sie sich den Schweiss von der Stirn und traten gespannt durch das Rathaustor. Sie hielten den Atem an. Sie sperrten die Augen auf. Aber im Rathaus war es noch genauso dunkel wie am Tag zuvor. Da liessen sie die Kopfe hangen und stolperten wieder ins Freie. Man merkte, dass es mit ihrer Gescheitheit nicht weit her sein konnte und sagte: „Kein Wunder, dass es in eurem Rathaus finster ist! Ich rate euch, das Dach abzudecken! Tags darauf deckten die Schildburger das Rathausdach ab, und Wunder, mit einem Male war im Rathaus sonnenhell. Jetzt konnten sie endlich ihre Ratssitzungen abhalten, Schreibarbeiten erledigen, Steuern einkassieren und alles Ubrige besorgen, was wahrend der Finsternis im Rathaus liegen geblieben war. Da es damals ein trockener Sommer war storte es nicht weiter, dass sie kein Dach uber dem Rathaus hatte. Das ging lange Zeit gut, bis im Herbst graue Wolken am Himmel heraufzogen und ein Platzregen einsetzte. Es hagelte sogar. Und die Schildburger, die gerade in ihrem Rathaus ohne Dach sassen, wurden bis auf die Haut nass. Da sie nun niemanden hatten, der ihnen hatte helfen konnen, versuchten sie es noch ein paar Wochen mit dem Rathaus ohne Dach. Sie beschlossen dann, wieder ein Dach zu bauen. Nun war im Rathaus wieder finster. Dann entdeckte der Schreiner in der Mauer einen Riss, wo Licht herein kam. Tatsachlich! Die Mauer hatte einen Riss bekommen und durch ihn tanzte ein Streifen Sonnenlicht. „O weh!, brullte da der Schweinehirt, „wir haben die Fenster vergessen! So war es. Sie hatten tatsachlich die Fenster vergessen. So sägten sie Löcher in die Wände und die ersten Fenster waren bald fix und fertig. So wurden die Schildburger zwar nicht wegen ihres dreieckigen Rathauses, sondern vielmehr durch die vergessenen Fenster beruhmt. Es dauerte nicht lange, so kamen auch schon die ersten Reisenden nach Schilda. Man wollte wissen was die Schildbürger für ein Rathaus gebaut hatten.