Arbeitsblatt: Vergleich zweier motivgleicher Gedichte (

Material-Details

Die Tabelle kann als Zusammenfassung des Vergleichs der beiden Gedichte: a. Gellert - "Der Tanzbär" und b. Lessing - "Der Tanzbär" dienen.
Deutsch
Textverständnis
12. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

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29.09.2022

Autor/in

Katrin Pelz
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Vergleich zweier motivgleicher Gedichte Gellert: Der Tanzbär (1746) sowie Lessing: Der Tanzbär (1751) Unterscheide Christian Fürchtegott Gellert: Der Tanzbär Bär wird zunächst freudig begrüßt; Dann beginnt der Bär von seinen „Abenteuern zu erzählen und fängt aus Gewohnheit (konditioniert, unreflektiert) an zu tanzen (als er davon erzählt). Brüder fangen von sich aus an zu tanzen. Allerdings motiviert den Bären der Misserfolg der anderen dazu, mit seiner Fähigkeit zu prahlen Aus Neid schicken ihn die anderen Bären fort Direkte Ansprache/Aufforderung, mit seinem „Geschick nicht zu „prahlen! Ein Bär, der lange Zeit sein Brot ertanzen müssen, Entrann, und wählte sich den ersten Aufenthalt. Die Bären grüßten ihn mit brüderlichen Küssen, Und brummten freudig durch den Wald. Und wo ein Bär den andern sah: So hieß es: Petz ist wieder da! Der Bär erzählte drauf, was er in fremden Landen Für Abenteuer ausgestanden, Was er gesehn, gehört, gethan! Und fieng, da er vom Tanzen redte, Als gieng er noch an seiner Kette, Auf pohlnisch schön zu tanzen an. Die Brüder, die ihn tanzen sahn, Bewunderten die Wendung seiner Glieder, Und gleich versuchten es die Brüder; Allein anstatt, wie er, zu gehn: So konnten sie kaum aufrecht stehn, Und mancher fiel die Länge lang danieder. Um desto mehr ließ sich der Tänzer sehn; Doch seine Kunst verdross den ganzen Haufen. Fort, schrien alle, fort mit dir! Du Narr willst klüger seyn, als wir? Man zwang den Petz, davonzulaufen. Sey nicht geschickt, man wird dich wenig hassen, Weil dir dann jeder ähnlich ist; Doch je geschickter du vor vielen andern bist; Je mehr nimm dich in acht, dich prahlend sehn zu lassen. Wahr ists, man wird auf kurze Zeit Von deinen Künsten rühmlich sprechen; Doch traue nicht, bald folgt der Neid, Mahnung, nicht mit seinen Fähigkeiten zu prahlen, da dies den Neid der Menschen erweckt. Interessant ist allerdings die Frage, warum Gellert gleich zu Beginn (V. 1) deutlich darauf hinweist, dass der Bär gezwungen war zu tanzen, sonst wäre er verhungert; damit definiert er das „Tanzen als Notwendigkeit Gemeinsamkeiten Beide Bären kommen aus der Gefangenschaft zurück Gotthold Ephraim Lessing Unterscheide Der Tanzbär Ein Tanzbär war der Kett entrissen, Kam wieder in den Wald zurück, Und tanzte seiner Schar ein Meisterstück Auf den gewohnten Hinterfüßen. »Seht«, schrie er, »das ist Kunst; das lernt man in der Welt. Tut mir es nach, wenns euch gefällt, Und wenn ihr könnt!« »Geh«, brummt ein alter Bär, »Dergleichen Kunst, sie sei so schwer, Sie sei so rar sie sei! Zeigt deinen niedern Geist und deine Sklaverei.« Noch bevor er begrüßt wird, beginnt er mit seiner „Prahlerei; der Bär will die anderen Bären bewusst täuschen, indem er vorgibt, das Tanzen sei eine Kunst (die er freiwillig gelernt habe); zudem fordert er sie auf, es ihm gleichzutun. Zumindest einer der anderen Bären („alter) wird hier weise/durchschauend (also positiv) dargestellt. Ein großer Hofmann sein, Ein Mann, dem Schmeichelei und List Statt Witz und Tugend ist; Der durch Kabalen steigt, des Fürsten Gunst erstiehlt, Mit Wort und Schwur als Komplimenten spielt, Ein solcher Mann, ein großer Hofmann sein, Schließt das Lob oder Tadel ein? Durch die Auflistung all dieser negativen Verhaltensweisen, ist die Beantwortung der rhetorischen Frage einfach. Zudem wird die Beantwortung der rhetorischen Frage durch das Vorbild des „weisen Bären (1. Strophe) erleichtert! Kritik an dem „Hofmann, der vorgibt mehr zu sein und seine Fähigkeiten, die ihm ohnehin nur (wie dem Bären) antrainiert wurden (die er sich nicht selbständig angeeignet hat), gar nicht ernsthaft weitergeben, sondern nur damit prahlen bzw. sich damit die Gunst des „Fürsten erschleichen will! Bei Lessing fehlt dieser direkte Hinweis auf die Notwendigkeit des „Tanzens; Stattdessen wird das „Tanzen des Bären mit dem „falschen Spiel des Hofmannes verglichen. Beide Bären prahlen In beiden Strophen wird kritisiert, wenn man sich aufspielt, mehr vorgibt zu sein, als man in Wirklichkeit ist. Prahlerei wird von beiden an den Pranger gestellt!