Arbeitsblatt: Textverständnis

Material-Details

Gladiatoren
Deutsch
Textverständnis
6. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

203815
568
21
15.11.2022

Autor/in

Ebru Özmen
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Gladiatoren: Die Helden der Arena Im Alten Rom waren sie berühmt wie Popstars. Wenn Gladiatoren kämpften, wollten bis zu 50000 Menschen blutige Duelle sehen, Mann gegen Mann. Ein Kampf auf Leben und Tod im Alten Rom: Der Verfolger, auf Lateinisch Secutor, hat sein Gesicht hinter einem prächtig verzierten Helm mit Visier verborgen. Mit einem Schild schützt er seine linke Seite, mit der rechten Faust schwingt er ein kurzes Schwert. Sein Gegner ist ein Retiarius, ein Netzkämpfer: Der Mann ist fast nackt, nur ein Leibgurt um die Hüfte und einige Lederbänder bedecken die Haut. In seiner Linken hält er ein Wurfnetz, mit dem er den Secutor einfangen will, seine Rechte umklammert eine Harpune, mit der man eigentlich Tunfische jagt. Lauernd umkreisen sich die beiden Kämpfer. Stossen vor, weichen zurück, schlagen zu. Als aus der ersten kleinen Wunde Blut fliesst, schreit das Publikum auf: Rund 50000 Menschen drängen sich auf den Rängen des Kolosseums, des riesigen Amphitheaters mitten in Rom, um das Schauspiel in der Hitze des Nachmittags zu verfolgen. Dann eine schnelle Bewegung, der Retiarius stolpert, sein Gegner steht über ihm, das Schwert erhoben was wird er tun? Das Publikum grölt: Habet! Hoc habet! Er hat es! Jetzt hat er es! Trompeten schmettern. Und alle blicken zum Kaiser in der Ehrenloge: Wird er den Retiarius leben lassen? Oder wird er den Daumen senken und dem Sieger befehlen, den Wehrlosen umzubringen. Gladiatoren! Im alten Rom wurden sie verehrt wie heutzutage Popstars oder Rennfahrer. Die Römer taten nichts lieber, als bei solch blutigen Kämpfen zuzuschauen. Was für uns unvorstellbar ist, war damals etwa von 260 vor Christi Geburt bis ins Jahr 400 nach Christus fast so normal wie heute ein Kinobesuch. Doch wer waren die Gladiatoren eigentlich? Wer war so verrückt, in eine Arena zu steigen, ohne zu wissen, ob er sie lebend wieder verlassen würde? Nicht selten waren es Verbrecher, Kriegsgefangene oder Sklaven Menschen ohne Rechte also, die einfach keine andere Wahl hatten. Anstatt sie hinzurichten, schickte man sie in eine Gladiatorenschule und machte sie zu Kampfmaschinen. Aber nicht alle mussten dazu gezwungen werden: Es gab auch Freiwillige, die sich zu Profikämpfern ausbilden liessen denn wer in der Arena kräftig zuschlug, konnte hohe Siegprämien kassieren. Viele Gladiatoren hatten sogar eine Familie. Die Ausbildung in einer Gladiatorenschule konnte Jahre dauern. Die Kämpfer trainierten mit Holzschwertern; oft fochten sie verbissen gegen Holzpfähle. Beim Üben durfte sich schliesslich keiner der wertvollen Gladiatoren verletzen! Denn erst in der Arena sollte das Blut fliessen. Das grösste und prächtigste Amphitheater der Antike war das Kolosseum in Rom. Kaiser Vespasian liess es vor fast 2000 Jahren bauen. Die Einweihungsfeier im Jahr 80 nach Christus dauerte 100 Tage und war ein irres Spektakel. Gladiatorenkämpfe fanden immer an Festtagen statt. Schon Tage vorher wurde das Programm mit Farbe auf Hauswände gemalt. Der Eintritt war frei. Der Kaiser und sein Gefolge hatten die besten Plätze ganz vorn. Die Spiele begannen oft schon am frühen Morgen mit den so genannten Tierhetzen. Unter der Arena lag ein düsteres Kellergewölbe mit vielen Kammern und Gängen. Hier wurden wilde Tiere gefangen gehalten Bären, Tiger oder Löwen, die extra aus Afrika nach Rom gebracht worden waren. Aufzüge beförderten die Bestien in die Arena; und damit die Tiere nicht plötzlich auf die Tribüne sprangen, war der Kampfplatz mit Netzen umspannt. Dann kamen die Tierkämpfer die Venatoren. Sie wehrten sich mit Lanzen gegen die Raubtiere; sie duellierten sich aber auch mit Elefanten, Nilpferden und sogar Krokodilen. Am Nachmittag traten die Gladiatoren auf. Oft zwei gegeneinander, manchmal aber auch in ganzen Gruppen, so dass es in der Arena zuging wie auf einem Schlachtfeld. Während die Sonne auf die Gegner in ihren glänzenden Rüstungen niederbrannte, sassen die Zuschauer gemütlich im Schatten unter riesigen Sonnensegeln und feuerten ihren Lieblingsgladiator kreischend an. Die Kämpfer waren unterschiedlich bewaffnet: Der Murmillo zum Beispiel trug ein ganz kurzes Schwert, einen grossen, rechteckigen Schild, und sein linkes Bein steckte in einem dicken Polster. Das schützte ihn vor den Hieben des Thrakers, der mit einem krummen, scharfen Schwert auf den Murmillo losging. Der Thraker selbst hatte nur einen kleinen, eckigen Schild, dafür aber Schutzpolster an beiden Beinen. Und der arme Retiarius, der Netzkämpfer, der in einem dieser unzähligen Kämpfe im Kolosseum gestürzt war? Der Kaiser überlegt und blickt aufs Publikum. Die Zuschauer sind begeistert, denn der Netzkämpfer hat sich tapfer geschlagen. Sie schwenken weisse Tücher, wünschen, dass auch der Verlierer in diesem Kampf am Leben bleibt. Der Kaiser hält es für klug, das zu tun, was die grölende Menge wünscht: Er hebt den Daumen! Der Secutor bekommt die Siegprämie: einen Palmenzweig und viel Geld. Und der Retiarius darf aufstehen und aus der Arena hinken. Er darf weiterleben zumindest einige Wochen lang. Denn irgendwann muss er wieder in die Arena steigen und kämpfen. Und wehe, wenn er wieder verliert und das Publikum dieses Mal keine Gnade kennt! 1. Beantworte die folgenden Fragen: Wer bestimmte nach einem Kampf über Leben und Tod eines Gladiators? Gladiatoren überlebten den Gang in die Arena oft nicht. Warum machten sie bei diesen Kämpfen mit? Wer liess das Kolosseum erbauen? An welchen Tagen fanden Gladiatorenkämpfe statt? Wie nannte man die Tierkämpfer? Was bekam ein Gladiator als Siegprämie? 2. Es gab verschiedene Arten von Gladiatorenkämpfern, die sich durch ihre Rüstungen unterschieden. Zeichne unten einen Gladiator und schreibe dazu, um welche Art es sich handelt.