Arbeitsblatt: Leseverstehen Victoriasee

Material-Details

Text und separate Fragen dazu über das Experiment des Victoriasees und dessen Folgen.
Deutsch
Lesefertigkeit
9. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

204692
264
1
22.01.2023

Autor/in

Anna Walther
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Schule KomSol Punkte: Name: Note: Datum: Leseverstehen: Victoriasee Afrika Der Victoriasee liegt in Ostafrika und ist Teil der Staaten Tansania, Uganda und Kenia. Er ist nach der britischen Königin Viktoria benannt und zugleich der drittgrößte See (nach dem Kaspischen Meer und dem Oberen See) und der flächenmäßig zweitgrößte Süßwassersee der Welt (nach dem Oberen See). Der Victoriasee ist der größte See Afrikas, er verfügt über ein Einzugsgebiet von 193.000 km. Er hat eine Oberfläche von 68.800 km, dies entspricht in etwa der Fläche Bayerns oder Irlands. An den Ufern lebten 2007 etwa 30 Millionen Menschen in drei benachbarten Staaten. In den 1960er Jahren wurden in einem Experiment 35 Nilbarsche im Viktoriasee ausgesetzt, eine Raubfischart, die bis dahin nicht in diesem See vorkam. Ziel war es, mit diesem vermehrungsfreudigen Speisefisch die regionale Fischwirtschaft zu fördern. Doch die Folgen dieses Eingriffes in die Natur waren ungeahnt katastrophal für die Fauna des Sees – innerhalb von 30 Jahren wurden durch den gefräßigen Räuber über 400 verschiedene Fischarten ausgerottet. Weil es keine algenfressenden Fische mehr gibt, ist der See mittlerweile stark eutrophiert und die Sauerstoffkonzentration in tieferen Seeschichten sinkt ständig. Aus wirtschaftlichen Interessen wurde und wird von den Anliegerstaaten nichts gegen dieses Massensterben unternommen, da der Verkauf des Nilbarsches unter dem Namen Viktoriabarsch äußerst profitabel ist. Dies kommt der heimischen Bevölkerung aber keineswegs zugute. Der *Film dokumentiert, dass vom Exportgewinn nur wenige profitieren, während zehntausende Menschen arbeitslos werden, ihre traditionelle Nahrungs- und Erwerbsgrundlage verlieren und schließlich unter unmenschlichen Bedingungen leben (und arbeiten) müssen. Auch wenn der Film keine direkten Hinweise auf diesen Zusammenhang liefert, so erweckt er den Anschein, dass der Profit mindestens teilweise für den Ankauf von Waffen ausgegeben wird. Wiederholt wird angedeutet, dass die Transportflugzeuge mit den wertvollen Fischfilets nach Europa fliegen und mit Waffen beladen nach Tansania zurückkommen. Die Umweltverbände Global Nature Fund (GNF) und Global 2000 warnen vor einer neuen Gefahr für Natur und Menschen am Viktoriasee: der Wasserspiegel an Afrikas größtem See sinkt kontinuierlich aufgrund von Klimaveränderungen, Bau von Staudämmen und weitflächigen Abholzungen. Betroffen hiervon sind 30 Millionen Menschen, die an dem 68.000 km2 großen Süßwassersee leben. Aktuelle Schätzungen gehen von einem Rückgang des Seenpegels von rund zwei Metern in den letzten drei Jahren aus. Das Seeufer in Kisumu, der größten kenianischen Stadt am Viktoriasee, ist innerhalb weniger als eines Jahres um bis zu 15 Meter zurückgegangen. Weil Feuchtgebiete vom Hauptsee durch ausgetrocknete Sandflächen abgetrennt wurden, verlieren Buntbarsche und andere Fischarten ihre lebenswichtigen Laichplätze. Es gibt bereits Anzeichen für einen Rückgang der Fischbestände. Dies hätte dramatische Auswirkungen für die bereits in großer Armut lebenden Menschen am See, deren Hauptnahrungs- und Einnahmequelle Fisch ist. (*Der Film « Darwins Nigtmare» oder Darwins Alptraum handelt von dieser Thematik und wird deshalb erwähnt. Der Film ist eindrücklich und sehr empfehlenswert)