Arbeitsblatt: Konflike lösen

Material-Details

5-seitige Zusammenfassung zum Thema Konfliktlösungsstrategien nach Gordon und Rosenberg
Pädagogik und Psychologie
Prävention und Therapie
klassenübergreifend
5 Seiten

Statistik

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25.02.2023

Autor/in

Rolf Steinmann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Was gehört zu Konfliktfähigkeit? Konfliktfähigkeit bedeutet, dass du einen Konflikt annimmst und ihn konstruktiv bewältigst. Diese Kompetenz basiert darauf, Situationen zu erfassen, Argumente nicht persönlich zu nehmen und letztlich aus zwei Sichtweisen oder Interessen ein sinnvolles Ergebnis eine Lösung zu generieren. Wie löse ich Konflikte? In 7 Schritten Konflikte lösen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Gesprächstermin vereinbaren. Sprich deinen Konfliktpartner an und bitte ihn oder sie um ein Vier-Augen-Gespräch. . Gespräch vorbereiten. . Wahrnehmung mitteilen. . Situation überprüfen. . Gefühle mitteilen. . Absichten aufzeigen. . Lösungsvorschläge unterbreiten. Konfliktlösungsstrategie nach Gordon: Die 6 Schritte der Konfliktlösung Die 6 Schritte der Konfliktlösung nach Thomas Gordon bilden eine Art Leitfaden, welche Schritte getroffen werden müssen, um eine Konfliktlösung zu erreichen. Diese Methode ist hervorragend zur Konfliktbewältigung im Team geeignet. Je mehr Menschen am Streit beteiligt sind, desto wichtiger wird die Rolle des Moderators. Einigt euch zu Beginn des Konfliktgesprächs auf einen Moderator. Dieser sorgt dafür, dass alle zu Wort kommen, gleich behandelt werden, der Teamkonflikt nicht eskaliert und alle Lösungsideen aufgeschrieben werden. Die 6 Schritte der Konfliktlösung nach Gordon sind: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Das Problem identifizieren und definieren Alternative Lösungen entwickeln Die alternativen Lösungen bewerten Eine Entscheidung treffen Die Entscheidung durchführen Die Lösung überprüfen und neu bewerten Schritt 1: Das Problem identifizieren und definieren Setzt euch zusammen und sprecht über das Problem. Am besten, ihr beginnt mit einer Bestandsaufnahme: Der Reihe nach darf jeder seinen Standpunkt äußern. Danach habt ihr eine gute Grundlage, um das Problem zu erörtern und zu definieren. Achtet dabei darauf: euren Standpunkt sachlich zu schildern, ohne Vorwürfe oder Wertung Ich-Botschaften statt Du-Botschaften zu verwenden niemandem ins Wort zu fallen den anderen Beteiligten aktiv zuzuhören Tipp: Macht euch Notizen, um die Haltung der anderen festzuhalten. Die Definition des Problems fällt dann leichter. Sobald ihr eine Definition des Problems gefunden habt, mit der alle einverstanden sind, folgt der zweite Schritt: Schritt 2: Alternative Lösungen entwickeln Nun ist Kreativität gefragt: Sammelt nun Lösungsmöglichkeiten für das definierte Problem. An dieser Stelle spielt es noch keine Rolle, ob die Lösung machbar ist oder nicht. Schreibt einfach alles auf, was euch einfällt. Dafür könnt ihr eine große Tafel oder ein Whiteboard verwenden. Achtet dabei darauf: jeden zu Wort komnmen zu lassen gute Lösungen zu finden: also Lösungen, die wirklich das Problem für alle Beteiligten lösen könnten, ohne dass es Verlierer gibt alle Lösungen unabhängig von deren Machbarkeit festzuhalten Tipp: Wenn ihr euch im Kreis dreht, kann es helfen, das Problem noch einmal zu überdenken oder neu zu formulieren. Schritt 3: Die alternativen Lösungen bewerten Ihr habt gute Lösungen gesammelt? Super! Geht jetzt alle Lösungsideen nacheinander durch und bewertet sie ehrlich. Folgende Fragen können bei der Bewertung helfen: Löst die Idee wirklich das Problem? Wird die Lösung allen gerecht? Könnte man die Idee noch verbessern? Welche Kritikpunkte gibt es? Ist die Lösung umsetzbar? Achtet in diesem Schritt darauf: weiterhin sachlich, offen und wertschätzend gegenüber den anderen zu bleiben aktiv zuzuhören Schritt 4: Eine Entscheidung treffen Wenn alle Lösungen bewertet wurden, müsst ihr eine Entscheidung treffen: Welche Lösung ist die beste? Mit welcher Lösung sind alle zufrieden? Achtet dabei darauf: die Lösung klar und verständlich zu formulieren, um Missverständnissen vorzubeugen Niemanden zu einer Lösungsmöglichkeit zu überreden Stattdessen sollen sich alle Parteien zu einer Lösung bekennen Und damit sind wir schon beim vorletzten Schritt: Schritt 5: Die Entscheidung durchführen Glückwunsch, ihr konntet euch einigen! Jetzt soll die Lösung natürlich umgesetzt werden. Macht einen genauen Plan, auf dem ihr festlegt: Wer tut was, wann und wie? Achtet während der Umsetzung darauf: Vertrauensvoll zu sein, dass die anderen die Abmachung einhalten euch nicht gegenseitig ständig an die Abmachung zu erinnern Im Idealfall halten sich alle an die Abmachung und der Konflikt ist gelöst. Falls nicht: Sucht das gemeinsame Gespräch. Ihr sollt euch gegenseitig zwar nicht genauestens kontrollieren, sondern nach Möglichkeit gutmütig zueinander sein, wenn jemand mal einen Fehler macht. Aber auf eine wiederholte Nichteinhaltung der Abmachung sollte frühzeitig aufmerksam gemacht werden. Achtet dabei auf die Hinweise zur Kommunikation in Schritt 1: Schildert euren Standpunkt sachlich, ohne Vorwürfe oder Wertung Verwendet Ich-Botschaften statt Du-Botschaften Fallt euch nicht gegenseitig ins Wort Hört euch aktiv zu Und was kommt jetzt noch? Die Auswertung: Schritt 6: Die Lösung überprüfen und neu bewerten Prüft nach ein paar Wochen Eingewöhnungszeit, ob eure Konfliktlösung die erhofften Ergebnisse gebracht hat. Fragt euch gegenseitig, wie jeder die Lösung bewerten würde. Folgende Fragen können dabei helfen: Ist jeder noch zufrieden mit der Lösung? Gab es Schwierigkeiten bei der Umsetzung? Welche Schwachpunkte hat die Lösung? Was könnte noch verbessert werden? Hinweis: Wenn ihr Änderungen an eurer Vereinbarung vornehmt, achtet unbedingt darauf, dass alle Beteiligten einverstanden sind. Nun kennst du also die 6 Schritte der Konfliktlösung nach Gordon. Jetzt zeige ich dir eine Konfliktlösungsstrategie zur Kommunikation: Sie lässt sich hervorragend mit den 6 Schritten der Konfliktlösung kombinieren. Ein paar Aspekte werden dir bereits aus der vorherigen Konfliktbewältigungsstrategie bekannt vorkommen: Konfliktlösungsstrategie nach Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation Diese Strategie zur Konfliktlösung ist sehr einfach und bringt große Erfolge in Sachen Konfliktmanagement. Wenn du sie einmal verinnerlicht hast, wirst du viel mehr von den Chancen von Konflikten profitieren und viele Konflikte sogar von vornherein vermeiden können. Die 4 Schritte der gewaltfreien Kommunikation sind: Beobachtung beschreiben Gefühle ausdrücken Bedürfnisse und Werte ausdrücken Bitte oder Wunsch formulieren 1. 2. 3. 4. Und so wendest du das Konzept an, wenn du einen Konflikt ansprechen willst: Schritt 1: Beobachtung beschreiben Beschreibe zunächst sachlich die Situation anhand von Fakten, Verhaltensweisen und Umständen: Was beobachtest du? Wichtig: Drücke deine Beobachtung durch eine sachliche Ich-Botschaft aus! Beispiel: Ich habe gesehen, du hast deine Pausenzeit überschritten. Schritt 2: Gefühle ausdrücken Erkläre nun, welche Gefühle die beschriebene Situation in die auslöst: Das finde ich unfair Schritt 3: Bedürfnisse und Werte ausdrücken Begründe deine Gefühle mit dem Bedürfnis oder deinen Werten, die dahinterstecken und das Gefühl ausgelöst haben: weil es mir wichtig ist, dass wir alle die gleichen Pausenzeiten machen, damit kein Streit in unserer Klasse entsteht. Schritt 4: Bitte oder Wunsch formulieren Formuliere deine Bitte oder deinen Wunsch, damit das Problem gelöst werden kann. Achte darauf, ein konkretes Verhalten als Lösung vorzuschlagen: Könntest du in Zukunft darauf achten, deine Pausenzeiten einzuhalten? Und das wars auch schon. Wie du siehst, ist es eigentlich nur ein Satz. Hier habe ich dir die Formel für den Satz noch einmal zusammengefasst: 1. 2. 3. 4. Ich habe beobachtet, dass [BEOBACHTUNG]. Das empfinde ich als [GEFÜHL], weil [BEDÜRFNIS]. Könntest du in Zukunft [BITTE]? Ich habe gesehen, du hast deine Pausenzeit überschritten. Das finde ich unfair, weil es mir wichtig ist, dass wir alle die gleichen Pausenzeiten machen, damit kein Streit in unserem Team entsteht. Könntest du in Zukunft darauf achten, deine Pausenzeiten einzuhalten? Gar nicht so schwierig, oder?