Arbeitsblatt: Momo Zsm

Material-Details

Zusammenfassung des Buches "Momo" mit Kapiteltitel
Deutsch
Leseförderung / Literatur
4. Schuljahr
15 Seiten

Statistik

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1779
22
06.03.2023

Autor/in

ilenia locatelli
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

«Momo» von Michael Ende – Zusammenfassung Teil 1: Momo und ihre Freunde Kapitel 1: Eine grosse Stadt und ein kleines Mädchen In einem warmen Land, am südlichen Rand einer grossen Stadt, liegt ein kleines Amphitheater. Dieses Amphitheater kennen nur die Menschen aus der Stadt und einige wenige Touristen und Professoren. Eines Tages begann ein Mädchen namens Momo im Amphitheater zu wohnen. Sie war etwa 8 bis 12 Jahre alt, recht mager und klein und hatte schwarze, lockige Haare. Die Bewohner der Stadt wollten herausfinden, wer sie war und von wo sie kam. Sie merkten schnell, dass Momo wahrscheinlich ihr Leben lang auf der Strasse gelebt hatte. Also wollten die Bewohner Momo in ein Heim bringen. Aber Momo war schon einmal in einem Heim gewesen und wollte dort nicht mehr hin. Die Bewohner entschieden Momo zu unterstützen und halfen ihr ein kleines Zimmer im Amphitheater zusammenzustellen. Dieses Zimmer war von diesem Zeitpunkt an Momos Zuhause. Kapitel 2: Eine ungewöhnliche gewöhnlicher Streit Eigenschaft und ein ganz Momo fand in kurzer Zeit viele Freunde und hatte immer viele Besucher. Momo hatte eine ungewöhnliche Eigenschaft: Sie konnte gut zuhören. Die Bewohner gingen zu ihr, um über ihre Probleme zu sprechen und kamen dann ganz von allein auf eine Lösung, ohne dass Momo je ein Wort sagen musste. Eines Tages stritten sich Nicola und Nino und sie konnten diesen Streit nicht schlichten. Also empfahlen die Bewohner der Stadt zu Momo zu gehen. Die zwei Männer gingen zum Amphitheater und begannen sich gegenseitig zu beschuldigen und beschimpfen. So erzählten sie den ganzen Verlauf des Streits bis zum Anfang. Als sie am Anfang des Streits ankamen, merkten sie, dass der Streit wegen einem Bild begonnen hatte. Dem Bild des Heiligen Antonius. Die Männer konnten sehen, dass der Streit sinnlos gewesen war und schlossen wieder Frieden. Das Ganze, ohne dass Momo ein Wort gesagt hatte. Sie hatte nur zugehört. Kapitel 3: Ein gespielter Sturm und ein wirkliches Gewitter Nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder besuchten Momo gern. Sie konnte gut mitspielen und ohne, dass sie gross etwas machte, kamen die Kinder auf neue, grossartige Spielideen. Eines Tages war Momo spazieren gegangen und die Kinder warteten im Amphitheater auf sie. Sie wollten alle zusammen ein Schiffabenteuer spielen, sie versuchten es auch, aber es gelang ihnen nicht. Als dann Momo kam, versuchten sie es nochmal und es funktionierte. Im Spiel waren die Kinder auf einem Forschungsschiff und suchten den «Ewigen Taifun», um ihm ein Ende zu setzen. Bei der Suche nach diesem «Wandernden Wirbelsturm» treffen sie auf eine Riesenqualle. Sie bekämpfen diese Riesenqualle, indem sie mit dem Schiff durch sie durchsegeln und sie in zwei Stücke schneiden. In der Zwischenzeit hat sich der «Wandernde Wirbelsturm» dem Schiff genähert und es begann zu stürmen. Die Forscher erkannten, dass sich ein grosses Wesen im Inneren des Wirbelsturmes drehte. Sie versuchten das Wesen mit einer Kontrafiktionskanone zu töten, aber ohne Erfolg. Dann erzählte das einheimische Mädchen auf dem Schiff, dass es für dieses Wesen eine Art Schlaflied gibt, damit es zur Ruhe kommt. Sie singt es vor und alle auf dem Schiff singen mit ihr mit, bis das Wesen aufhört, sich zu drehen. Somit retteten die Kinder die Welt vor dem «Wandernden Wirbelsturm». Das Schiffsabenteuer war zu Ende und die Kinder gingen patschnass nach Hause. Kapitel 4: Ein schweigsamer Alter und ein zungenfertiger Junger Unter diesen vielen Freunden, die Momo hatte, gab es zwei ganz spezielle. Das waren Momos beste Freunde. Der eine war ein alter Mann namens Beppo Strassenkehrer und wohnte in eine Hütte in der Nähe des Amphitheaters. Die anderen Bewohner der Stadt fanden Beppo komisch, weil er immer lange brauchte, um zu antworten. Er dachte immer sehr lange über seine Antwort nach, manchmal sogar ganze Tage. Aber wenn Beppo das Gefühl hatte, dass eine Antwort nicht sinnvoll war, dann antwortete er einfach nicht. Beppo verbachte sein Leben in aller Ruhe und ganz locker. Wenn man ihn rief, um die Strassen zu kehren, dann ging er hin und arbeitete ganz langsam und locker: ein Schritt – ein Atemzug – ein Besenstrich. Der andere beste Freund war ein junger Mann namens Girolamo «Gigi» Fremdenführer und er redete immer sehr viel. Er hatte viele unterschiedliche Berufe und eines war, Fremde durch das Gebiet des Amphitheaters zu führen und Geschichten zu erzählen. Gigi hatte viele Träume und wollte eines Tages berühmt werden. Diese zwei Männer verstanden sich mit Momo sehr gut und verbrachten viel Zeit miteinander, ohne zu wissen, dass dieser Freundschaft bald etwas im Weg stehen würde. Nur Momo hatte an einem Abend gemerkt, dass sich graue Herren am Rand des Amphitheaters kurz versammelt und etwas besprochen hatten. Kapitel 5: Geschichten für viele und Geschichten für eine So wie die Erwachsenen und die Kinder auf ganz grossartige Ideen kamen, wenn Momo zuhörte, so war es auch für Gigi Fremdenführer. Seit Momo ihm zuhörte, waren seine Geschichten immer fantasievoller und packender geworden, dass alle ihm zuhören wollten. Einige Geschichten dauerten auch Wochen. In einer Geschichte hatte er erzählt, dass das Amphitheater ein riesiges Aquarium gewesen sei. In einer anderen Geschichte hatte er erzählt, dass ein Tyrann alle Stücke der Erde gebraucht hatte, um eine neue Erde zu bauen und dass das Amphitheater der Sockel sei, auf dem die neue Erde stehen würde. Doch am liebsten erzählte er Geschichten, wenn er mit Momo allein war. Dann erzählte er meistens Märchen, die von Momo und ihm handelten. Eines Abends erzählte er die Geschichte einer Prinzessin, die nur mit Spiegelbildern der Welt lebte. Diese Spiegelbilder hatte sie durch den Mond. In eines dieser Spiegelbilder fand sie einen Prinzen und verliebte sich. Sie schickte ein Spiegelbild von sich selbst in die Welt hinaus, damit der Prinz sie sehen und finden konnte. Es dauerte jedoch viel zu lange, also entschied sie, den Prinzen selbst zu suchen. In der Zwischenzeit wurde der Prinz von einer bösen Fee verzaubert, die er heiratete. Er musste ihr versprechen, dass er nie den Mond anschauen würde. Doch eines Tages blickte er zum Mond und sah das Spiegelbild der Prinzessin. Er erkannte auch, dass seine Frau eine böse Fee war. Die böse Fee verzauberte ihn wieder und er vergass, wer er war. Die Prinzessin und der Prinz wandern beide durch das Land. Aus Zufall treffen sie sich, aber sie erkennen einander nicht. Trotzdem verlieben sie sich. Mit der Zeit erkennen sie einander und die Prinzessin löst den Fluch des Prinzen. Zusammen kehrten sie zurück in den reich des Prinzen und lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Teil 2: Die grauen Herren Kapitel 6: Die Rechnung ist falsch und geht doch auf Die grauen Herren hatten begonnen, über die Bewohner der Stadt Besitz zu ergreifen. Eines Tages jammerte Herr Fusi, der Coiffeur, dass sein Leben einfach so dahin ging, ohne etwas daraus zu machen. Da fuhr ein graues Auto vor und hielt vor Herrn Fusis Laden. Ein grauer Mann, mit einer Aktentasche in der Hand und eine Zigarre im Mund, stieg aus. Der graue Herr betrat den Laden und stellte sich als einen Agenten der ZeitSpar-Kasse vor. Der graue Herr erklärte Herrn Fusi, dass es möglich war, aus seinem Leben etwas zu machen. Er brauchte nur mehr Zeit und mehr Zeit erreichte Herr Fusi, indem er seine eigene Zeit sparte. Der graue Herr rechnete Herrn Fusis Lebenszeit aus und zeigte ihm, wie er Zeit sparen konnte: Die Mutter in ein Heim verlegen, weniger mit den Kunden plaudern, keine Freunde mehr treffen, nicht mehr lesen und singen usw. Der graue Herr zeigte ihm auch, wie viel Zeit er dadurch sparen konnte, wenn er bei der Zeit-Spar-Kasse ein Konto eröffnen würde. Herr Fusi liess sich überzeugen und eröffnete ein Konto. Danach konnte sich Herr Fusi nicht mehr an den grauen Mann erinnern, aber er begann all diese Dinge zu tun, die ihm der graue Herr vorgeschlagen hatte. Nach Herr Fusi begannen immer mehr und mehr Menschen in der Stadt ebenfalls die Zeit zu sparen und überall wurde dafür Werbung gemacht. Es wurden neue Häuser gebaut, die günstiger waren und weniger Zeit brauchten und die Menschen wurden gleichförmiger und kalt. Kapitel 7: Momo sucht ihre Freunde und wird von einem Feind besucht Momo, Gigi, Beppo und einige Kinder waren eines Tages beim Amphitheater. Momo, Gigi und Beppo sprachen über die komische Situation, die sich in der Stadt gebildet hatte. Momo und Gigi hatten erkannt, dass immer weniger Menschen sie besuchten und Beppo ahnte, dass etwas Schlechtes sich in der Stadt verbreitet hatte. Auch die Kinder hatten sich verändert. Sie brachten nun immer Spielzeuge mit, die sie aber nach kurzer Zeit wieder liegen liessen. An diesem Tag hatte ein neuer Junge ein Radio dabei, die er viel zu laut laufen liess. Die anderen Kinder waren vom Lärm genervt und es entstand ein heftiger Streit. Nachdem es still geworden war, wollten die Kinder von Gigi eine Geschichte hören. Gigi fragte aber die Kinder, wie es zu Hause lief. Die Kinder schweigen und wurden traurig. Sie erzählten, dass sie nun zu Hause ganz viele tolle Sachen hatten und sie draussen viel unternehmen durften, aber ihre Eltern hatten keine Zeit mehr für sie. Da die Kinder aber nicht einfach beschäftigt sein wollten, gingen sie zu Momo, obwohl viele der Eltern dagegen waren. Die Eltern waren der Meinung, dass Momo, Gigi und Beppo Faulenzer und Zeit-Diebe waren und die Kinder glaubten ihren Eltern. Bis Momo, Gigi und Beppo den Kindern an diesem Abend schworen, dass sie keine Diebe waren. Gigi erklärte, wie er gemerkt hatte, dass die Menschen für sich selbst, die Familie und Freunden keine Zeit mehr hatten. Er erzählte von einem Treffen mit Herrn Fusi, der ihm ganz anders vorkam. Er war nicht mehr freundlich und hatte keine Lust mehr zu plaudern. Aber nicht nur Herr Fusi war so, sondern alle anderen Bewohner der Stadt auch. Momo, Gigi und Beppo waren entschlossen, ihren Freunden zu helfen. In den nächsten Tagen ging Momo mehrere Freunde besuchen, darunter Nicola und Nino. Nicola erzählte, dass viel und lange arbeiten musste. Er beschwerte sich über die Qualität der Materialien und die seelenlosen Häuser, die sie bauten. Er sagte, dass es früher besser war und versprach Momo, sie wieder zu besuchen. Nino wollte bessere Kunden in seinem Restaurant haben und hatte deswegen alte Kunden weggeschickt. Dies hatte zu einem heftigen Streit mit seiner Frau geführt. Momo hörte dem streitenden Paar nur zu und als Nino mit Momo allein geblieben war, konnte er sich beruhigen und den Streit schlichten. Da versprach auch Nino, dass er Momo bald wieder besuchen würde. So besuchte Momo viele andere Freunde, die ihr versprachen, sie zu besuchen. Einige der Freunde kamen und für Momo war es fast wie früher. Nach einiger Zeit fand Momo an einem Mittag eine Puppe am Rand des Amphitheaters. Sie versuchte mit der Pupe zu reden und zu spielen, doch die Puppe sagte immer wieder das Gleiche. Momo wurde es irgendwann langweilig und sie wollte sich von der Puppe wegdrehen, als sie ein graues Auto sah. Ein grauer Herr stieg aus dem Auto aus und begann mit Momo über die Puppe zu reden. Er erklärte ihr, wie mit der Puppe zu spielen war. Dass diese Puppe viele Accessoires hatte, die man ihr kaufen konnte und wenn man fertig war, gab es noch drei weitere Puppen, mit denen man dasselbe machen konnte. Er versuchte damit Momo zu überzeugen, dass sie ihre Freunde nicht brauchte, solange sie diese Puppen hatte. Doch Momo liess sich nicht überzeugen und lehnte die viele Sachen, die ihr der graue Herr schenken wollte, ab. Dann versuchte der graue Herr Momo zu überzeugen, dass ihre Freunde sie nicht brauchten, aber auch das glaubte Momo ihm nicht. Der graue Herr stellte sich in diesem Moment auch vor: Er war ein Agent der Zeit-Spar-Kasse. Er wollte Momo davon überzeugen, dass sie gegen den Agenten keine Chance zu gewinnen hatte. Doch plötzlich sprach er mit einer anderen Stimme und lüftete ein Geheimnis: Die grauen Herren stielen den Menschen die Lebenszeit und sie durften keine Spuren hinterlassen und keinem in Erinnerung bleiben. Nur so konnten sie ihre Arbeit tun. Niemand durfte davon erfahren, da sie immer mehr Zeit brauchten, weil die Agenten ebenfalls immer mehr wurden. Der graue Herr erwachte wie von einem Traum und beschuldigte Momo, ihn krank gemacht zu haben. Er flehte sie an, ihn zu vergessen. Er stieg ins Auto, öffnete den Kofferraum, in welchem all die Spielzeuge wieder hineinflogen, und fuhr davon. Kapitel 8: Eine Menge Träume und ein paar Bedenken An diesem Abend besuchten Beppo und Gigi die kleine Momo. Momo erzählte den beiden Freunden, was über Mittag mit dem grauen Herrn geschehen war. Die drei Freunde versuchten einen Weg zu finden, wie sie den Bewohnern der Stadt helfen und gegen diese grauen Herren kämpfen können. Damit das Ganze besser laufen konnte, wollte Gigi ihre Freunde einweihen. Beppo war ein wenig besorgt, denn diese grauen Herren schienen sehr gefährlich zu sein. Doch Gigi lud trotzdem all ihre Freunde zum Amphitheater ein, um zusammen einen Plan zu entwickeln. Von den eingeladenen Freunden kamen sehr viele Kinder, aber keine Erwachsene. Den Kindern wurde erzähle, was zwischen Momo und dem grauen Herrn geschehen war und was das Ziel der Zeit-Spar-Kasse war. Gigi überzeugte die Kinder davon, dass sie zusammen die grauen Herren besiegen könnten und alle Kinder wollten an dem grossen Plan teilnehmen. Der Plan war, eine Kinderdemonstration zu machen und die Erwachsenen zu einer Versammlung einladen. Sodass sie über die grauen Herren und ihr Geheimnis informiert werden und die grauen Herren die Zeit nicht mehr stehlen konnten. Momo, Gigi, Beppo und die Kinder gestalteten ganz viele unterschiedlich grosse Plakate mit dem Thema, den Ort und den Zeitpunkt der Versammlung. Die Kinder zogen zusammen durch die Stadt, um die Erwachsene über die Versammlung zu informieren. Kapitel 9: Eine gute Versammlung, die nicht stattfindet, und eine schlimme Versammlung, die stattfindet Leider war kein einziger Erwachsene an die Versammlung gekommen. Die Kinder hatten lange gewartet, doch irgendwann gingen sie nach Hause. Der Plan war also nicht aufgegangen. Nach einer Weile mussten auch Beppo und Gigi gehen, weil sie arbeiten mussten. Beppo musste ausnahmsweise die Aufgabe erhalten, Lastwagen voller Müll zu entladen. Die Arbeit war schwer und anstrengend. Gegen Mitternacht war er fertig, doch bevor er nach Hause ging, wollte er sich kurz ausruhen und dabei schlief er ein. Als er aufwachte sah er, dass auf dem Müllgebirge eine Versammlung der grauen Herren stattfand. Beppo blieb still und versuchte zuzuhören. Auf der Spitze des Müllgebirge war ein Tisch, an dem drei grauen Herren sassen. Sie suchten nach dem Agent BLW/553/c. Der Agent kam aus der Menge grauen Herren heraus und trat vor den Tisch. Die drei grauen Herren am Tisch befragten den Agenten über die Demonstration, die die Kinder an diesem Nachmittag gemacht hatten. Der Agent versuchte zuerst die Demonstration zu verharmlosen, aber er musste nachher zugeben, dass die Kinder gefährlich waren. Er war für diese Demonstration verantwortlich, weil er Momo das grösste Geheimnis der grauen Herren verraten hatte. Der Agent musste alle Informationen zu Momo freigeben, er wurde von den grauen Herren am Tisch für schuldig erklärt und als Strafe wurde ihm alle Zeit weggenommen. Er wurde von zwei anderen Agenten gepackt, ihm wurde der Aktenkoffer und die Zigarre weggenommen und der Agent BLW/553/c löste sich in nichts auf. Dann verschwanden die grauen Herren. In der Zwischenzeit war Momo auf den Steinstufen der Ruine sitzen geblieben. Sie fühlte, dass sie auf etwas warten musste. Tatsächlich kam eine Schildkröte zu ihr. Momo fragte die Schildkröte, was sie bei ihr wolle. Auf dem Panzer der Schildkröte erschienen die Wörter «Komm mit!» und die Schildkröte setzte sich in Bewegung. Momo wusste nicht, ob die Schildkröte mit Momo geredet hatte, doch als sich die Schildkröte umdrehte, um nach Momo zu sehen, entschied Momo ihr zu folgen. Kapitel 10: Eine wilde Verfolgung und eine geruhsame Flucht Nachdem die grauen Herren vom Müllgebirge verschwunden waren, nahm Beppo sein Fahrrad und versuchte so schnell wie möglich das Amphitheater zu erreichen. In der Zwischenzeit waren die grauen Herren bereits dort und suchten im Amphitheater nach der kleinen Momo, aber ohne Erfolg. Momo war schon weg. Die grauen Herren machten sich in der ganzen Stadt die ganze Nacht lang auf der Suche nach Momo. Momo war der Schildkröte gefolgt und wanderte nun durch die Strassen der Stadt. Dies, ohne je dabei gestört zu werden und niemand beachtete sie. Sie gingen kreuz und quer durch alle Strassen, ohne je anhalten zu müssen. Es schien, als wüsste die Schildkröte ganz genau, wo sie hinmusste. Und obwohl sie sehr langsam liefen, kamen sie schnell voran. Beppo erreichte endlich das Amphitheater und suchte nach Momo. Er ging in ihr Zimmer und sah, dass es verwüstet war und er dachte, dass die grauen Herren Momo entführt hatten. Also machte er sich auf dem Weg zu Gigi, damit er bei der Suche und Befreiung von Momo helfen konnte. Als er bei Gigi ankam, weckte er den Jungen und erzählte ihm, was er bei der Müllhalde gesehen hatte und dass Momo verschwunden war. Gigi war erschrocken. Für ihn war es bis jetzt alles nur ein Spiel gewesen und plötzlich konnte er seine Geschichte nicht mit seiner Fantasie ändern, wie er sonst immer machte. Gigi versuchte sich zu beruhigen und sagte, dass Momo vielleicht nur spazieren gegangen war. Beppo erinnerte ihn an das verwüstete Zimmer. Darauf antwortete Gigi, dass die grauen Herren wahrscheinlich nichts gefunden hatten, wenn sie zuerst das Zimmer durchsuchen mussten. Beppo wollte die Polizei einschalten, doch Gigi hielt ihn sofort auf. Wenn die Polizei Momo finden würde, würde sie in ein Heim kommen. Dann gab es noch die Möglichkeit, dass Momo gar nicht in Gefahr war. Also schlug Gigi vor noch ein paar Tage zu warten, bevor sie etwas unternehmen würden. Die Agenten der Zeit-Spar-Kasse hatten in der ganzen Stadt nach Momo gesucht, doch sie war nicht zu finden. Momo war in dieser Zeit weiterhin der Schildkröte gefolgt und in einem schäbigen und menschenleeren Stadtteil wurde Momo von den grauen Herren entdeckt. Die grauen Herren begannen sie zu verfolgen. Momo und die Schildkröte waren nun in einem Stadtteil mit speziellem Licht und die Schatten alle unterschiedlich waren. Momo wunderte sich, dass sie so schnell vorwärtskamen, auch wenn sie langsamer liefen. Einer der grauen Herren in den Autos sah Momo und wollte ihr folgen. Doch sobald sie den Stadtteil erreichten, kamen sie nicht mehr weiter. Die Autos waren stehen geblieben. Die grauen Herren steigen von den Wagen aus und versuchten Momo zu Fuss einzuholen. Aber nachdem sie lange gerannt und ausser Atem waren, merkten sie, dass sie nur wenige Meter weitergekommen waren. Momo verschwand zwischen den Häuser und die grauen Herren mussten die Verfolgung abbrechen. Momo folgte weiterhin der Schildkröte bis zu einer magischen Gasse, der Niemals-Gasse. Da kam Momo nicht vom Fleck und als sie die Schildkröte um Hilfe bat, erschien auf dem Panzer der Schildkröte der Rat: «Rückwärts gehen!» Momo drehte sich um und lief rückwärts. Tatsächlich konnte sie nun weitergehen. Momo erreichte ein grosses Tor aus Metall, dass sich selbst öffnete. Momo las die Schrift «das Nirgend-Haus» über dem Tor und ging hindurch. Momo befand sich nun in einem langen Gang und folgte weiterhin der Schildköte zu einer kleinen Türe, auf der «Meister Secundus Minutius Hora» stand. Sie öffnete die Tür, Momo und die Schildkröte gingen durch die Tür hindurch und die Tür schloss sich wieder. Kapitel 11: Wenn Böse aus dem Schlechtem das Beste machen Die grauen Herren kamen zu einer speziellen Versammlung zusammen. Mehrere graue Herren sassen an einem langen Tisch und einer nach dem anderen sprachen sie über die Situation, in der sie sich gerade befanden. Der erste graue Herr sprach über die Zeit, die bei Momos Verfolgung verloren gegangen war. Momo war entkommen und sie hatten ein grosse Menge Zeit darin investiert, ohne etwas zu erreichen. Dies durfte auf keinen Fall nochmals geschehen. Der zweite graue Herr fand dieser Zeitverlust gar nicht schlimm, denn die grauen Herren hatten einen sehr grossen Vorrat an Zeit. Ausserdem war so was noch nie passiert. Es war sicher eine einmalige Sache und Momo war nun aus dem Bereich der Zeit verschwunden, also mussten sich die grauen Herren keine Sorgen mehr machen. Der dritte graue Herr war damit nicht einverstanden. Momo war gefährlich und nichts konnte garantieren, dass nicht alles nochmals geschehen würde. Deswegen war es wichtig Momo zu so schnell es ging zu fangen, damit sie beruhigt sein konnten. Der vierte graue Herr war der Meinung, dass Momo nicht allein geflohen war. Ein Kind konnte nicht in einem Bereich ohne Zeit überleben. Ihr wurde dabei geholfen, und zwar von Meister Hora. Meister Hora würde Momo sicher vorbereiten, damit Momo gegen die grauen Herren kämpfen konnte und um sich zu schützen, müssten die grauen Herren alles einsetzen. Der fünfte graue Herr wollte wissen, wie sie sich genau schützen konnten. Für ihn war das Problem, dass er nicht wusste, wie Momo auf den Kampf vorbereitet wurde und dieses Problem musste als erstes gelöst werden. Der sechste graue Herr versuchte die anderen zu beruhigen und schlug vor, die Helfershelfer unter den Menschen einzusetzen. Die konnten das Problem lösen, ohne dass die grauen Herren etwas machen mussten. Der siebte graue Herr meinte, sie sollen sich mit Momo anfreunden, statt zu versuchen sie loszuwerden. Er wollte Momo auf die Seite der grauen Herren ziehen, um so zu Meister Hora zu gelangen, wo sie die ganze Zeit der Menschen stehlen konnten. Über diesen letzten Vorschlag wurde lange in der Versammlung diskutiert. Einige fanden es gut, andere fanden es überhaupt nicht gut. Sie wussten, dass sie mit Momo ehrlich sein mussten, und das passte einigen grauen Herren so gar nicht. Da kam ein letzter grauer Herr auf eine Idee: Die grauen Herren würden ihr alle Freunde wegnehmen. Sie würden dafür sorgen, dass Momo allein blieb. Damit könnten sie dann Momo bestechen. Und so begannen die grauen Herren diesen Plan umzusetzen. Kapitel 12: Momo kommt hin, wo die Zeit herkommt Momo stand in einem sehr grossen Saal mit vielen unterschiedlichen Uhren und war dabei, sich diese Uhren anzuschauen. Da beginnt ein alter Mann mit der Schildkröte zu sprechen. Er hiess Momo willkommen und stellte sich als der Meister Secundus Minutius Hora vor. Er hatte die Schildkröte geschickt, damit sie Momo findet und zum Nirgend-Haus führt. Meister Hora bereitete Momo ein Frühstück zu und liess sie im ersten Moment in Ruhe essen. Meister Hora erklärte, dass er Momo vor den grauen Herren beschützen wollte und sie bei ihm sicher war. Er hatte durch seine Allsicht-Brille die Demonstration beobachten können und wusste, dass niemand gekommen war, weil die grauen Herren ihnen die Zeit dazu nicht gelassen hatten. Die grauen Herren waren eigentlich nichts und existierten nur dank der Zeit, die die Menschen ihnen gaben. Meister Hora erklärte Momo durch ein Rätsel, was die Zeit war und wie man diese wahrnehmen konnte. Die ganze Zeit aller Menschen kam vom Nirgend-Haus und Meister Hora war der Verwalter dieser Zeit. Er teilte jedem Menschen die Zeit zu, die für diesen Menschen bestimmt war. Die Zeit war im Herzen des Menschen und wenn das Herz zu schlagen aufhörte, so war auch die Zeit des Menschen um. Meister Hora zeigte Momo, woher die Zeit kam. Er führte sie an einem Ort mit einer goldenen Kuppel, einem Pendel und einem schwarzen Teich. Der Pendel bewegte sich über dem Teich von einer Seite zur anderen. Jedes Mal, wenn der Pendel sich an den Rand des Teiches näherte, entstand dort eine Knospe. Je näher der Pendel an der Knospe war, desto weiter öffnete sich die Knospe, bis sie voll erblühte, als der Pendel den Rand des Teiches erreichte. Aber sobald der Pendel sich vom Rand und der Blume entfernte und zurückschwang, verwelkte die Blume und auf der anderen Seite des Teiches entstand auf der gleichen Art eine neue Blume. Die ging immer so weiter. Momo merkte, dass jede Blume einzigartig war und mit der Zeit begann Momo ein Rauschen zu hören. Aber es war kein Rauschen, sondern Musik! Je länger Momo zuhörte, desto besser konnte sie die einzelnen Stimmen in der Musik unterscheiden und sie hörte, dass die gesungenen Worte für sie bestimmt waren. Aber plötzlich fühlte sie eine ganz grosse Angst und sie stürzte sich auf Meister Hora und sie kehrten wieder zurück. Meister Hora erklärte ihr, dass sie ihre eigene Zeit in ihrem Herzen gesehen und gehört hatte. Momo wollte wissen, ob sie das ihren Freunden erzählen und wie lange sie bei ihm bleiben durfte. Meister Hora antwortete, dass sie es erzählen und gehen durfte, sobald sie dazu bereit war. So schlief Momo bei Meister Hora ein. Teil 3: Die Stunden-Blumen Kapitel 13: Dort ein Tag und hier ein Jahr Momo erwachte auf den grasbewachsenen Stufen des Amphitheaters. Sie konnte sich an Meister Hora und das, was sie im Nirgend-Haus erlebt hatte, noch erinnern. Die Schildkröte war auch bei Momo. Momo fragte sie, warum sie jetzt beim Amphitheater war und die Antwort der Schildkröte lautete: «Dein Wunsch». Die Schildkröte selbst war aus eigenem Wunsch mit Momo mitgegangen. Momo wartete gespannt auf ihre Freunde, aber sie konnte nicht wissen, dass sie sinnlos wartete. Momo hatte nicht gemerkt, dass sie sehr lange weg gewesen war und sich alles verändert hatte. Die grauen Herren hatten aus Gigi einen berühmten Erzähler gemacht. Alles begann mit einem Artikel in der Zeitung. Daraufhin kamen mehr Besucher zum Amphitheater, um Gigis Geschichten zu hören. Dann wurde er von einem Reiseunternehmen angestellt und schon sehr bald hatte er so viele Zuhörer, dass er einen Stundeplan zu einhalten hatte. Mit der Zeit kam er auch im Radio und im Fernseher vor und er konnte sich vom verdienten Geld ein schönes Haus auf dem Grünen Hügel leisten. Aber er hatte keine Zeit mehr, um Geschichten zu erfinden. Und so begann er, aus einer Idee mehrere Geschichten zu bilden und später die Geschichten zu erzählen, die er nur Momo erzählt hatte. Als er keine neuen Geschichten mehr erfinden konnte, erzählte er die alten Geschichten nochmals, einfach ein bisschen abgeändert. Eines Tages war er mit der Situation nicht mehr zufrieden und beschloss, den Menschen die Wahrheit über die grauen Herren zu erzählen. Aber die grauen Herren riefen ihn an und drohten, ihm seinen Ruhm wegzunehmen, also liess er es sein. Beppo hatte nach Momos Verschwinden begonnen, zur Polizei zu gehen und ihnen die ganze Geschichte zu erzählen. Er tat es bei mehreren Polizeistationen, aber niemand glaubte ihm. Irgendwann wurde er als verrückt gehalten, verhaftet und in ein Krankenhaus für Nervenleiden gebracht. Auch dort erzählte Beppo die Geschichte, aber es glaubte ihm weiterhin kein Mensch. Er steckte in diesem Krankenhaus fest, im Glauben, dass eine Untersuchung laufen würde. Darum wartete er geduldig. Eine Nacht besuchte ihn ein grauer Herr. Er hatte ein Angebot für Beppo: Wenn Beppo aufhören würde, die Geschichte zu erzählen, und 10000 Stunde einsparen würde, dann würden ihm die grauen Herren Momo zurückgeben. Beppo wusste nicht, dass die grauen Herren Momo gar nicht hatten, aber er würde alles für sie tun. Also nahm er das Angebot an. Er wurde vom Krankenhaus entlassen und begann wieder die Strassen wie ein Irrer zu kehren, als würde sein eigenes Leben davon abhängen. Die Kinder hatten sich nach Momos Verschwinden weiterhin beim Amphitheater getroffen und zusammengespielt, als wäre Momo noch da gewesen, und sie hatten keinen Augenblick dran gezweifelt, dass Momo zurückkommen würde. Da di grauen Herren so nicht an die Kinder kamen, benutzten sie die Erwachsenen, um die Kinder zu kontrollieren. Um die Kinder nicht unbeaufsichtigt zu lassen und auf die Zukunft vorzubereiten, wurden in der ganzen Stadt «Kinder-Depots» gebaut. Kinder, welche keine Aufsicht hatten, wurden in diesen Depots gebracht. Nun war es verboten draussen zu bleiben und im Kinder-Depot durften sie nicht selbst entscheiden, was sie spielten. Und so konnten die grauen Herren ihren Plan ausführen und umsetzen. Das Amphitheater war nun verlassen und wenn Momo zurückkehren würde, würde keiner ihrer Freunde für sie Zeit haben. Deswegen kam auch niemand, als Momo auf ihre Freunde wartete. Als sie die Schildkröte fragte, warum keiner gekommen war, antwortete ihr die Schildkröte, dass keiner mehr da war und auch nie mehr einer kommen würde, weil alle fort waren. Momo glaubte ihr nicht, da für sie die Demonstration erst vor einem tag stattgefunden hatte. Aber die Schildkröte erklärte ihr, dass sie ein Jahr lang geschlafen hatte und aus diesem Grund niemand mehr da war. Momo ging traurig in ihr Zimmer, das Beppo damals wieder aufgeräumt hatte, und sie fand einen Brief. Gigi hatte ihn geschrieben. Darin stand, dass er umgezogen war, dass er sich grosse Sorgen um sie machte und falls sie zurückkommen würde, und Hunger hatte, sie einfach bei Nino essen konnte. Gigi würde für sie bezahlen. Momo war getröstet, sie war doch nicht allein geblieben. Sie drückte den Brief an sich und schlief ein. Kapitel 14: Zu viel zu essen und zu wenig Antworten Momo machte sich am nächsten Tag auf dem Weg zu Nino. Als sie ankam, erkannte sie das Restaurant fast nicht. Die Menschen mussten sich ihr Essen selbst holen und dann im Stehen essen. Momo suchte im Lokal nach Nino und sie konnte ihn nach einer Weile ganz am Ende der Menschenreihe, hinter einer Kasse. Sie rief nach ihm und versuchte, die Kasse zu erreichen. Nino sah Momo und begrüsste sie überrascht. Aber die Menschen an der Kasse beklagten sich über das Mädchen und wollten, dass es auch hintenansteht, wie alle anderen. Nino bat Momo also, anzustehen und sich ihr Essen zu holen. Dies tat Momo auch und als sie an der Kasse war versuchte sie mit Nino über Gigi zu reden und stellte viele Fragen. Doch die Reihe wurde wieder ungeduldig und Momo musste die Kasse verlassen. Sie fand einen Platz, um zu speisen und als sie fertig war, stand sie wieder an. Sie holte sich nochmals zu Essen und ging zur Kasse. Dieses Mal wollte Momo mit Nino über Beppo reden, aber sie konnte nicht so viele Fragen stellen, denn die Menschen hinter ihr wurden schnell ungeduldig. Momo verliess die Kasse, ass und stand ein drittes Mal an. Sie nahm wieder etwas und ging zu Kasse. Nun wollte Momo wissen, was mit den Kindern geschehen war. Nino konnte ihr nur sehr wenig darüber sagen und sie musste schnell wieder die Kasse verlassen. Nachdem Momo fertig gegessen hatte, ging sie nach Hause. Kapitel 15: Gefunden und verloren Am nächsten Morgen stand Momo früh auf, um mit der Schildkröte nach Gigis Haus zu suchen. Sie wusste, wo der Grüne Hügel war. Es war ein sehr schöner Villenvorort am anderen Ende der Stadt. Als sie nach einem weiten Weg dort ankam, wusste sie nicht, welches der Häuser das von Gigi war. Sie fragte einen Mann nach Gigis Haus, aber der Mann kannte keinen Gigi. Nach einer Weile fragte der Mann, ob Momo Girolamo, den berühmten Erzähler meinte und als Momo diese Vermutung bestätigte, sagte er ihr, wo Gigis Haus zu finden war. Als sie vor diesem Haus ankam, war kein Namenschild und auch keine Klingel zu sehen. Momo wusste nicht, was sie tun sollte. Die Schildkröte meinte, sie solle warten, denn Gigi würde gleich kommen. Nach einer Weile fragte Momo nach, ob sich die Schildkröte sicher war, aber statt ihr zu antwortet, verabschiedete sich die Schildkröte von Momo. Als Momo sie fragte, warum sie weg ging, antwortetet die Schildkröte, dass sie Momo suchen müsste. In diesem Augenblick öffnete sich das Tor und ein Auto fuhr raus. Das Auto hätte Momo fast überfahren, doch sie konnte sich durch einen Sprung nach hinten retten. Das Auto hielt an, Gigi stieg aus, rannte zu Momo und begann viele Fragen zu stellen und zu reden, ohne Momo antworten zu lassen. In der Zwischenzeit waren der Chauffeur und Gigis drei Sekretärinnen ausgestiegen und wollten unbedingt wieder losfahren, weil Gigi verspätet war. Aber Gigi wollte mit Momo weiterreden, also nahm er sie mit. Im Auto versuchten Gigi und Momo ein Gespräch zu führen. Aber sie wurden ständig von den Sekretärinnen unterbrochen, die ihre Ideen und Gedanken mit Gigi teilten. Sie wollten Gigi dazu überreden, Momo der Welt vorzustellen. Gigi gefiel diese Idee gar nicht und es entstand ein heftiger Streit zwischen Gigi und seinen Sekretärinnen. Als sich der Streit gelegt hatte, begann Gigi wieder von sich und seiner miserablen Situation zu erzählen. Als er dann Momo erzählen lassen wollte, hatten sie den Flughafen erreicht und alle stiegen aus. Gigi bat Momo an, dass sie bei ihm wohnen könnte, so konnte er für sie wieder neue Geschichten erfinden. Aber Momo lehnte das Angebot ab. Gigi verabschiedete sich, Momo kehrte zum Auto zurück und merkte erschrocken, dass sie die Schildkröte verloren hatte. Kapitel 16: Die Not im Überfluss Momo liess sich vom Chauffeur wieder zu Gigis Haus fahren. Dort wollte sie nach der Schildkröte suchen. Aber die Schildkröte war dort nicht zu finden. Momo dachte, dass sie vielleicht zurück zum Amphitheater gegangen war, also machte sich Momo auf den Weg nach Hause. Spät in der Nacht kam sie endlich beim Amphitheater an und suchte nach der Schildkröte, leider ohne Erfolg. Erschöpft ging Momo ins Bett. In den nächsten Wochen verbrachte Momo damit, ihren Freund Beppo zu suchen. Niemand konnte ihr sagen, was mit ihm geschehen, wo er jetzt war oder was er machte. Sie hoffte, indem sie die Strassen kreuz und quer absuchte, ihn aus Zufall zu treffen. Dabei musste Momo an die Schildkröte denken, die ihr in dieser Situation sicher hätte helfen können. Eines Abends stand sie auf einer Brücke und sah auf einer anderen Brücke einen Mann, der die Strasse kehrte. Zuerst dachte sie, dass es Beppo sei und rannte zur anderen Brücke. Aber als sie ankam, war der Mann leider schon weg. An manchen Tagen blieb sie im Amphitheater, in der Hoffnung, Beppo würde dort nach ihr suchen. Da kam ihr der Gedanke, dass Beppo vielleicht schon einmal zurückgekommen war, aber sie war nicht da gewesen. Dann konnte er nicht wissen, dass sie wieder da war. Also schrieb sie den Satz «Bin wieder da» an die Wand. Einige Tage ging sie auch zu Gigi, in der Hoffnung, dass er sie bei sich zu Hause willkommen heissen würde. Sie würde bei ihm leben und alles tun, damit sie nicht mehr allein sein musste. Doch das Tor zu Gigis Haus öffnete sich nicht. Dann versuchte sie, zu Meister Hora zurückzukehren. Aber ohne die Schildkröte war das nicht möglich. Doch eines Tages begegnete Momo einigen Kindern, die früher oft beim Amphitheater spielten. Momo begrüsste sie und fragte, ob die Kinder in den nächsten Tagen mit ihr beim Amphitheater spielen würden. Die Kinder mussten mehrmals ablehnen. Die Welt hatte sich verändert, auch die Kinder konnten nun ihre Zeit nicht mehr verschwenden. Die Kinder waren auf dem Weg in die Spielstunde, wo sie nützliche Spiele für die Zukunft lernten. Momo bat sie, aus der Spielstunde zu fliehen, aber die Kinder hatten das schon mehrmals erfolgslos versucht. Da wollte Momo mit ihnen in die Spielstunde, aber plötzlich wurden alle anderen Kinder in das Gebäude hineingesaugt, das Tor schloss sich und vor Momo stand ein grauer Herr. Momo wollte um Hilfe rufen, aber niemand beachtete sie. Der graue Herr erklärte Momo, dass sie sehr mächtig waren und mit allen Menschen taten, was sie wollten. Nur Momo verschonten sie, weil Momo etwas für die grauen Herren tun sollte. Wenn Momo den grauen Herren half, dann würden die grauen Herren Momo ihre Freunde wieder geben und in Ruhe lassen. Der graue Herr lud sie zu einem Treffen um Mitternacht ein, um das Ganze zu besprechen und verschwand. Kapitel 17: Grosse Angst und grösserer Mut Momo hatte Angst im Amphitheater zurückzukehren. Sie wollte den grauen Herren nicht begegnen, aber sie konnte es nicht vermeiden. Am sichersten fühlte sie sich in der Menschenmenge. Sie dachte, dass falls während der Besprechung etwas schieflaufen sollte, sie besser nach Hilfe rufen konnte. Also lief Momo in der Menschenmenge umher, bis in die Nacht hinein. Momo war sehr müde geworden und wollte sich einen kurzen Augenblick ausruhen. Aber sie schlief auf der Ladefläche eines Lieferwagens ein und träumte von seinen Freunden. In diesem Traum waren all ihre Freunde in Not und brauchten ihre Hilfe, aber sie konnte ihnen nicht helfen. Plötzlich wachte sie auf und merkte, dass der Lieferwagen losgefahren war und sie sich in einem anderen Stadtteil befand. Da der Lieferwagen nicht schnell fuhr, sprang Momo vom Lieferwagen runter. Sie wollte zurück, wo die ganze Menschenmenge war, um dort die grauen Herren in Sicherheit treffen zu können. Aber sie musste an ihre Freunde denken und an ihren Traum. Also entschied sie ihren Freunden zu helfen und die grauen Herren zu treffen. Sie wollte zurück zum Amphitheater, aber der Weg war sehr lang und sie wusste nicht, welchen Weg sie nehmen musste. Trotzdem lief sie und folgte ihrem Gefühl, bis sie zu einem grossen leeren Platz kam. Sie erreichte die Mitte des Platzes und die Turmuhr schlug 12 Mal. Es war Mitternacht! Momo wusste nicht, was sie tun sollte und rief nach den grauen Herren. Nach dem letzten Klang der Uhr versammelten sie sich um Momo. Die grauen Herren erklärten Momo, dass sie die Einsamkeit, die sie im Moment erlebte, nicht mehr lange aushalten würde. Und wenn der Moment kam, in dem sie die Einsamkeit satthatte und alles tun würde, um davon wegzukommen. Momo schüttelte den Kopf. Sie wollte die Hilfe der grauen Herren nicht. Danach fragten die grauen Herren nach Meister Hora und den Stunden-Blumen. Sie baten Momo eine Abmachung an: Wenn Momo sie zu Meister Hora führen würde, würden die grauen Herren ihr ihre Freunde zurückgeben. Da wollte Momo wissen, warum die grauen Herren zu Meister Hora gehen wollten. Anfänglich wollten die grauen Herren nicht antworten, doch sie verrieten, dass sie ihm die ganze Zeit aller Menschen stehlen wollten, damit sie nicht mehr jede einzelne Sekunde von jedem Menschen stehlen mussten, und so die Welt beherrschen konnten. Momo erwiderte, dass sie den Weg zu Meister Hora nicht kannte, aber auch wenn sie es wüsste, würde sie die grauen Herren nicht dorthin führen. Nur Meister Horas Schildkröte konnte den Weg finden. Die grauen Herren wollten wissen, wo diese Schildkröte sein. Aber da Momo das nicht wusste, machten sich die grauen Herren sofort auf der Suche nach ihr und verschwanden. Kapitel 18: Wenn man voraussieht ohne zurückzuschauen Momo war auf dem Platz stehen geblieben. Sie wusste nicht, ob sie zum Amphitheater zurückkehren sollte, und sie machte sich um die Schildkröte sorgen. Um sich zu trösten, dachte sie, dass die Schildkröte vielleicht bereits bei Meister Hora war. Aber genau in diesem Moment stupste sie die Schildkröte an. Momo hob sie hoch und versteckte sie unter ihre Jacke. Die Schildkröte hatte Momo die ganze Zeit gesucht und nun machten sie sich gemeinsam auf dem Weg zu Meister Hora. Momo hatte Angst dabei den grauen Herren zu begegnen, doch die Schildkröte war sich sicher, dass sie niemanden begegnen würden. Momo dachte an das letzte Mal, als sie diesen weiten Weg laufen musste, und sie war schon sehr müde. Also sagte sie der Schildkröte, sie soll allein zu Meister Hora gehen, denn Momo hatte die Kraft nicht, um so weit zu laufen. Die Schildkröte versicherte ihr, dass es nicht weit entfernt war, und tatsächlich erkannte Momo den Stadtteil wieder und wusste, dass das Nirgend-Haus in der Nähe sein musste. Die grauen Herren hatten das Gespräch zwischen Momo und der Schildkröte mitgehört und beschlossen, alle Agenten der Zeit-Spar-Kasse zu informieren und den beiden zu folgen, damit sie zu Meister Hora gelangen konnten. Die grauen Herren achteten darauf, dass sie der Schildkröte und Momo nicht im Weg standen und so begegneten Momo und die Schildkröte auch keinem, während sie von dieser grossen Menge grauer Herren verfolgt wurden. Momo kam es manchmal vor, als würde sie in jedem Moment einschlafen. Also bat sie die Schildkröte schneller zu laufen. Aber die Schildkröte antwortete ihr, dass je langsamer sie gingen, desto schneller kamen sie voran. Die grauen Herren wussten das jetzt auch und bewegten sich ebenfalls sehr langsam, um die beiden nicht zu verlieren. Als sie bei der Niemals-Gasse ankamen, erinnerte sich Momo, dass sie rückwärtslaufen musste. Also drehte sie sich um und erschrak beim Anblick der vielen grauen Herren, die ihr folgten. Aber als die ersten grauen Herren die Niemals-Gasse betreten wollten, lösten sie sich in nichts auf. Die grauen Herren, die hinter ihnen liefen, hielten sofort an und mussten zusehen, wie Momo und die Schildkröte im Nirgend-Haus verschwanden. Momo rannte durch den Gang durch die kleine Tür in den Saal mit den vielen Uhren und stürzte sich auf das Sofa, wo sie dann einschlief. Kapitel 19: Die Eingeschlossenen müssen sich entschliessen Momo wachte auf und hörte eine leise Stimme. Vor ihr auf dem Tischchen sass Meister Hora, der mit der Schildkröte diskutierte. Er hatte durch seine Allsicht-Brille alles gesehen und nun hatten die grauen Herren das Haus umzingelt. Eindringen konnten sie nicht, weil der Zeit-Sog in der NiemalsGasse die Zeit zurückdrehte. Da die grauen Herren nur aus Zeit bestanden, wurde ihre ganze Existenz vom Zeit-Sog zurückgedreht und sie lösten sich auf. Also dachte Momo, man könnte die Zeit für alles ein wenig zurückdrehen, dann würden die grauen Herren verschwinden und alle Menschen ein wenig jünger werden. Aber Meister Hora erklärte ihr, dass das nicht ging, weil sonst das Gleichgewicht zwischen vorwärts und rückwärts laufende Zeit zerstört werde. Momos Gedanken brachten Meister Hora auf eine Idee. Bevor er Momo den Plan erklärte, zeigte er ihr die grauen Herren um das Nirgend-Haus durch die Allsicht-brille. Über den grauen Herren sah Momo einen Rauch, der sich immer weiter ausbreitete. Meister Hora erklärte ihr, dass die grauen Herren den Menschen die Stunden-Blumen stehlen und diese mit ihrer Kälte einfrieren, damit die Blumen nicht zu ihren Besitzern zurückkehren konnte. Die grauen Herren rissen die Blüten ab, liessen diese verdorren und drehten sich damit ihre Zigarren. Wenn sie die Zigarren anzündeten, dann starb die Blüte und somit auch die Zeit in ihr. Davon lebten also die grauen Herren: aus gerauchter gestorbener Zeit. Dann erklärte ihr Meister Hora, dass dieser Rauch aus toter Zeit besteht und die grauen Herren mit diesem Rauch die Zeit, die Meister Hora den Menschen sendet, vergiften wollten. Durch vergiftete Zeit wurden die Menschen von einer Krankheit namens «die tödliche Langeweile» getroffen und wenn die Krankheit unheilbar wurde, dann wurden die Menschen wie die grauen Herren. So wollten die grauen Herren Meister Hora dazu zwingen, ihnen die Zeit zu geben, statt den Menschen. Meister Hora fragte Momo, ob sie ihm helfen würde, die grauen Herren zu stoppen und Momo nickte. Der Plan sah wie folgt aus: Wenn Meister Hora einschlief, dann hielt die Zeit an. Das Problem dabei war, dass die Zeit nachher wieder zum Laufen gebracht werden musste, sonst blieb sie für alle Ewigkeit stehen. Bevor Meister Hora einschlafen würde, würde er Momo eine Stunden-Blume geben. In dieser Stunde hatte Momo Zeit, um die Zeit-Vorräte der grauen Herren zu suchen und die grauen Herren daran hindern, an die Vorräte zu gelangen. So würden sich alle grauen Menschen auflösen und wenn sich der letzte graue Herr aufgelöst hatte, müsste Momo die gestohlene Zeit befreien. Somit würde die Zeit der Welt wieder laufen und Meister Hora würde aufwachen. Momo war sich nicht sicher, ob sie sich all diesen Gefahren aussetzen wollte. Aber die Schildkröte machte ihr Mut und sagte, sie würde Momo begleiten. Also verabschiedete sich Meister Hora von Momo und gab ihr einen letzten Rat: Sie musste die Türen öffnen, bevor er einschlief, weil man auch Gegenstände nicht bewegen konnte, sobald die Zeit stehen blieb. Kapitel 20: Die Verfolgung der Verfolger Als erstes öffnete Momo die Türen, wie Meister Hora gesagt hatte und wartete im Saal der vielen Uhren. Plötzlich fühlte sie eine Erschütterung, wie ein Zeit-Beben, und sie wusste, dass die Zeit stehen geblieben war. Momo hatte eine Stunden-Blume in der Hand, sie versuchte einen Schritt zu machen und es geling ihr. Die Gegenstände, die auf dem Tisch waren, konnte sie jedoch nicht bewegen. Die Schildkröte erinnerte Momo daran, dass sie so Zeit verlor. Also machte sich Momo auf dem Weg nach aussen. Doch als sie am Tor ankam, erschrak sie. Da die Zeit in der Niemals-Gasse auch stehen geblieben und somit der Zeit-Sog nicht mehr da war, konnten die grauen Herren nun die Gasse überqueren und ins Nirgend-Haus eindringen. Momo rannte zurück und versteckte sich. Die grauen Herren traten ein und schauten sich im grossen Saal mit den vielen Uhren um. Da merkte einer der grauen Herren, dass die Sanduhr stehen geblieben war. Im selben Augenblick kam auch die Nachricht der Agenten in der Stadt, dass alle Menschen und Gegenständen wie versteinert waren und so verstanden auch die grauen Herren, dass die Zeit nicht lief. Sie gerieten in Panik und versuchten das Haus zu verlassen, um an ihre Vorräte zu kommen. Dabei schupften sie sich und kämpften um die Zigarren, und wem die Zigarre aus dem Mund fiel oder gerissen wurde, der löste sich sofort auf. Als nur noch drei von ihnen übrig waren, konnten sie das Haus verlassen und Momo folgte ihnen. Die grauen Herren, die draussen gewartet hatten, begannen ebenfalls zu fliehen. Sie verliessen den Stadtteil mit den geheimnisvollen Schatten und überquerten die ganze Stadt, die voller versteinerten Menschen und Gegenständen war. Die Flucht der grauen Herren war sehr mühsam. Sie waren nicht daran gewöhnt, so lange Strecken zu laufen. Viele wurden müde, rangen nach Luft und verloren dabei die Zigarre und lösten sich auf. Einige begannen den anderen grauen Herren die Zigarren aus dem Mund zu reissen, weil die eigene zu Ende verbrannt war und sie eine neue brauchten. Dazu kam, dass an manchen Stellen der Stadt die Menschen so dicht aneinander versteinert waren, dass die grauen Herren sich nur sehr langsam an ihnen vorbeischleichen konnten. So wurden es während der Flucht immer weniger graue Herren. Hinter ihnen waren Momo und die Schildkröte, die versuchten, die grauen Herren nicht aus den Augen zu verlieren und von ihnen doch nicht bemerkt zu werden. Plötzlich entdeckte Momo in einer Gasse Beppo Strassenkehrer. Sie rannte zu ihm und wollte ihn umarmen, aber sie prallte von ihm ab, weil er wie versteinert war. Nach einer langen Suche hatte sie Beppo endlich gefunden. Doch leider war er versteinert und nahm von dem Treffen gar nichts wahr und es könnte vielleicht das letzte Mal gewesen sein, dass sie sich sehen. Die Schildkröte erinnerte Momo daran, dass sie weitergehen mussten und Momo rannte zurück zur Hauptstrasse, aber es war kein grauer Herr mehr zu sehen. Momo hatte ihre Spur verloren. Sie wusste nicht was machen und fragte die Schildkröte. Auf ihrem Panzer erschien der Satz: «Du findest sie, lauf weiter!» Also folgte Momo ihrem Gefühl und rannte wieder los. Sie erreichte das Neubauviertel und während sie das Gefühl hatte, in diesem Viertel in einem Irrgarten geraten zu sein, entdeckte sie den letzten grauen Herren. Sie folgte ihm zu einem Bauzaun mit einem offenen Tor, auf dem eine Eintrittsverbot-Tafel war. Kapitel 21: Das Ende, mit dem etwas Neues beginnt Momo hatte lange gebraucht, um die Tafel zu lesen, und als sie durch das Tor ging, war der letzte graue Herr auch verschwunden. Da war eine 20 bis 30 Meter tiefe Grube und da Momo keinen Eingang entdecken konnte, kletterte Momo auf den Grund der Baugrube hinunter. Da erkannte Momo Nicola, den Maurer, der auf ein Rohr zeigte. Das Rohr ragte aus dem Boden und Momo kletterte hinein. Sie rutschte und landete in einem kalten, unterirdischen Gang. Da hörte sie die Schritte der grauen Herren und folgte diesen. Dann hörte sie Stimmen, sie ging dem nach und schaute ganz vorsichtig um eine Ecke. Ein endloser Konferenztisch erstreckte sich in dem Saal und um den Tisch sassen die grauen Herren, die übrig geblieben waren. Hinter dem Tisch war eine geöffnete Panzertür, aus der eisige Kälte entwich. Der graue Herr, der vor der Tür sass, begann zu sprechen. Er war der Meinung, dass sie mit den Vorräten sehr sparsam umgehen und deswegen nur einige von ihnen überleben mussten. Die grauen Herren zählten sich ab und teilten sich in Herren mit geraden und ungeraden Zahlen. Es wurde eine Münze geworfen: Wenn die Zahl erschien, durften die Herren mit den geraden zahlen bleiben, wenn Kopf erschien, die mit den ungeraden Zahlen. Das machten sie vier Mal, bis sie nur noch zu sechst waren. Die sechs Herren diskutierten über die Möglichkeit, dass die Blumenvorräte aufgrund der offenen Tür auftauen würden und sie nicht viel dagegen unternehmen konnten. Momo überlegte, wie sie verhindern konnte, dass diese sechs grauen Herren sich weiterhin Nachschub aus den Vorräten holten. Da schlug ihr die Schildkröte vor, die Türe zu schliessen. Momo erinnerte die Schildkröte daran, dass sie die Türe aufgrund der stehen gebliebenen Zeit nicht bewegen konnte. Die Schildkröte antwortete, dass sie die Türe mit der Blume berühren musste. Momo fragte sie, ob sie dann die Tür bewegen könnte, und auf dem Panzer erschienen die Worte: «Du wirst es tun». Momo kroch unter dem Tisch bis ans andere Ende des Saals, wo die Herren sassen. Sie nahm die Blume zwischen die Zähne, krabbelte durch die Beine der Stühle, hielt mit einer Hand die Blume an die Tür und mit der anderen schob sie die Tür zu. Tatsächlich liess sich die Tür bewegen und schloss sich mit einem lauten Knall. Momo rannte zum Ausgang des Saals. Die grauen Herren jagten Momo, sie mussten die Stunden-Blume kriegen, damit sie die Tür zu den Vorräten wieder öffnen konnten. Momo rannte kreuz und quer durch alle Gänge und obwohl die grauen Herren diese Gänge besser kannten, gelang es Momo mit der Hilfe der Schildkröte, jedes Mal zu entwischen. Einige der grauen Herren verloren bei der Jagd ihre Zigarren und lösten sich auf. Am Schluss waren es nur noch zwei. Momo war in den grossen Saal zurückgerannt und die grauen Herren hatten sie eingeholt. Momo dachte, dass es nun keinen Ausweg mehr gab. Plötzlich begannen die zwei Herren zu streiten, weil beide die StundenBlume für sich wollten. Dem einen gelang es dem anderen die Zigarre aus dem Mund zu schlagen, und nun war es nur noch einer. Als er sich Momo näherte, fiel ihm das letzte Stümmelchen Zigarre und so löste auch er sich auf. Momo öffnete mir der Blume das Tor zu den Vorräten. Mit den grauen Herren war auch die Kälte verschwunden. Die Stunden-Blumen tauten auf und es entstand einen Blumen-Sturm. Momo wurde von den fliegenden Blumen aufgehoben und weggetragen. Sie flog über die Dächer der Stadt hinauf, wurde dann von den Blumen sanft abgelegt und die Blumen kehrten zu ihren Besitzern zurück. In diesem Augenblick begann die Zeit wieder und alle Menschen hatten es nicht mehr eilig und mussten keine Zeit mehr sparen, weil sie nun wieder unendlich viel Zeit hatten. Die Blumen hatten Momo auf der Gasse abgesetzt, wo Momo Beppo entdeckt hatte. Die beiden umarmten sich, Beppo warf den Besen weg, denn er hatte nun genug gearbeitet, und sie kehrten zum Amphitheater zurück. Die Stadt wurde wieder so, wie sie früher war: Die Kinder spielten wieder auf den Strassen und die Erwachsenen liessen sich nicht davon nerven, sondern warteten geduldig und spielten sogar mit. Als Momo und Beppo beim Amphitheater ankamen, warteten all ihre Freunde bereits auf sie und es wurde ein grosses Fest gefeiert. Aus dem Nirgend-Haus beobachtete Meister Hora das Ganze durch seine Allsicht-Brille. Auch die Schildkröte war zurückgekehrt. Sie suchte einen stillen Ort, wo sie sich ausruhen konnte, und auf ihrem Panzer erschien das Wort: «Ende».