Arbeitsblatt: Dokumentarfilm: Liebe Grüsse aus dem Anthropozänn

Material-Details

Fazit: Vier junge Erwachsene erforschen und betrachten in der Schweiz ihre liebste Naturstätte und nehmen in einem Brief Abschied von ihr. Wälder, Berge, Gletscher und Seen von atemberaubender Schönheit wechseln sich ab, wie Postkarten, die vergeblich versuchen, diese Landschaften festzuhalten. Denn schon bald werden sie Klimakatastrophen zum Opfer fallen, die diese Generation unweigerlich miterleben wird. Zugang zum Film kostenlos auf der Seite des Festivals Visions du Réel --> VdRatSchool.ch anfordern. Fächer und Ziele o Geografie – Analyse geografischer Räume und der Beziehungen, die über diese Räume zwischen Menschen und Gesellschaften aufgebaut wurden. o Medienkompetenz – Multiple Lesarten beim Konsum und bei der Produktion von Medien und Informationen. Nutzung der Schrift und der Kommunikationsinstrumente, um Informationen zu sammeln, sich auszutauschen und Dokumente zu erstellen. o Bildnerisches Gestalten – Beobachtung, Identifizierung und Analyse von künstlerischen Werken (Gemälde, Fotos, bewegte Bilder usw.) aus verschiedenen Epochen (grosse künstlerische Strömungen), verschiedener Herkunft und unterschiedlicher Stile. – Beschreibung und Identifizierung der charakteristischen Elemente der behandelten Werke (Periode, Herkunft, Thema, Formen, Farben, Techniken, Komposition usw.). – Entdeckung und Annäherung an KünstlerInnen aus der eigenen Region. – Verknüpfung der kulturellen Realität der SchülerInnen mit Schöpfungen anderer Herkunft, anderer Epochen und Kulturen. Allgemeine Themen Ökologie / Natur / Zukunft / Erinnerung / Raum Allgemeine pädagogische Ziele  Verständnis eines Kurzfilms in Sprache 2 durch Aufspüren von sprachlichen und inhaltlichen Verbindungen zwischen verschiedenen Sprachen und Disziplinen  Reflexion über die Zukunft unseres Planeten und den Platz, den der Mensch in seiner Entwicklung einnimmt  Erkundung eines Ausdrucksmittels, um über ein Thema zu sprechen, das uns bewegt  Analyse der formalen und ästhetischen Entscheidungen eines Regisseurs, um eine Idee, einen Standpunkt auszudrücken  Diskussion und Teilen von Ansichten, Befürchtungen und Hoffnungen  Diskussion über die Auswirkungen der menschlichen Gesellschaften auf den Planeten Quelle: VdRatSchool.ch Die Plattform Visions du Réel at School stellt Lehrpersonen kostenlos Dokumentarfilme aus verschiedenen Ausgaben des Festivals zur Verfügung. Jeweils mit Pädagogischem Material. So bietet sich die Plattform als Ressource in der Pädagogik und der Medienerziehung in der Schweiz an (Fremdsprachen bzw. Franz, Medienbildung, Filmbildung, Geschichte, Geografie, Umwelt, Politische Bildung... usw.)
Bildnerisches Gestalten
Film / Video
klassenübergreifend
4 Seiten

Statistik

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213
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07.03.2023

Autor/in

Bildung Visions du Réel
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Arbeitsblatt Liebe Grüsse aus dem Anthropozän von Lucas Ackermann, 2020 VdR at School: Eine VOD-Plattform für das Schulpublikum und Lehrpersonal mit Filmen für die Sekundarstufe, die nach Themen und Schulfächern geordnet und mit Unterrichtsmaterial und Vorschlägen für Aktivitäten im Unterricht rund um die Vorführung des Films versehen sind. Technische Daten zum Film Titel: Liebe Grüsse aus dem Anthoropozän (Kind Regards From the Anthropocene) Regisseur: Lucas Ackermann Dauer: 14 Sprache: Deutsch, Schweizerdeutsch, Rätoromanisch, mit französischen und englischen Untertiteln Wurde 2021 bei Visions du Réel in der Sektion Opening Scenes, die ersten Kurzfilmen und Filmen aus Filmschulen gewidmet ist, vorgeführt. Zusammenfassung Vier junge Erwachsene erforschen und betrachten in der Schweiz ihre liebste Naturstätte und nehmen in einem Brief Abschied von ihr. Wälder, Berge, Gletscher und Seen von atemberaubender Schönheit wechseln sich ab, wie Postkarten, die vergeblich versuchen, diese Landschaften festzuhalten. Denn schon bald werden sie Klimakatastrophen zum Opfer fallen, die diese Generation unweigerlich miterleben wird. (Camille Kaiser) Über den Regisseur und sein filmisches Vorhaben Lucas Ackermann wurde 1997 geboren. Er wuchs nahe der österreichischen Grenze in Mels auf. Nach einem propädeutischen Jahr an der Zürcher Hochschule der Künste absolvierte er von 2017 bis 2020 den Studiengang Video an der Hochschule Luzern. Für diesen Film bat er vier Personen, ihren Lieblingsort in der Natur zu zeigen und einen Brief an diesen Ort zu schreiben. Er geht von der Feststellung aus, dass unser Lebensraum im Umbruch begriffen ist. Vier junge Erwachsene verabschieden sich auf diese Weise von Orten in der Natur, die ihnen am Herzen liegen. Zivilisation und Natur treffen aufeinander, die Grenzen verschwimmen. Fächer und Ziele Geografie – Analyse geografischer Räume und der Beziehungen, die über diese Räume zwischen Menschen und Gesellschaften aufgebaut wurden. Medienkompetenz – Multiple Lesarten beim Konsum und bei der Produktion von Medien und Informationen. Nutzung der Schrift und der Kommunikationsinstrumente, um Informationen zu sammeln, sich auszutauschen und Dokumente zu erstellen. Bildnerisches Gestalten – Beobachtung, Identifizierung und Analyse von künstlerischen Werken (Gemälde, Fotos, bewegte Bilder usw.) aus verschiedenen Epochen (grosse künstlerische Strömungen), verschiedener Herkunft und unterschiedlicher Stile. – Beschreibung und Identifizierung der charakteristischen Elemente der behandelten Werke (Periode, Herkunft, Thema, Formen, Farben, Techniken, Komposition usw.). – Entdeckung und Annäherung an KünstlerInnen aus der eigenen Region. – Verknüpfung der kulturellen Realität der SchülerInnen mit Schöpfungen anderer Herkunft, anderer Epochen und Kulturen. Allgemeine Themen Ökologie Natur Zukunft Erinnerung Raum Allgemeine pädagogische Ziele Verständnis eines Kurzfilms in Sprache 2 durch Aufspüren von sprachlichen und inhaltlichen Verbindungen zwischen verschiedenen Sprachen und Disziplinen Reflexion über die Zukunft unseres Planeten und den Platz, den der Mensch in seiner Entwicklung einnimmt Erkundung eines Ausdrucksmittels, um über ein Thema zu sprechen, das uns bewegt Analyse der formalen und ästhetischen Entscheidungen eines Regisseurs, um eine Idee, einen Standpunkt auszudrücken Diskussion und Teilen von Ansichten, Befürchtungen und Hoffnungen Diskussion über die Auswirkungen der menschlichen Gesellschaften auf den Planeten Visions du Réel – Arbeitsblatt Liebe Grüsse aus dem Anthropozän von Lucas Ackermann 2/4 Pädagogische Ansätze Vor der Vorführung Anhand des Titels Hypothesen über den Inhalt des Films aufstellen (Aktivität kann an das Sprachniveau angepasst werden). Woran denken Sie beim Titel des Films? Was bedeutet «Anthropozän»? Das Anthropozän wurde erstmals von Paul Josef Crutzen, der 1995 den Nobelpreis für Chemie erhielt, theoretisiert und bedeutet etymologisch «Das Zeitalter des Menschen». Mit diesem Begriff wird ein neues geochronologisches Zeitalter bezeichnet, das auf das über 10 000 Jahre andauernde «Holozän» (das zwischeneiszeitliche Zeitalter, das die Expansion der menschlichen Gesellschaften begünstigte) folgen und mit der industriellen Revolution von 1850 begonnen haben soll. Er soll ein neues Zeitalter in der Geologie definieren, in dem der Mensch zum zentralen Akteur geworden ist, dessen Abdruck auf dem Planeten durch seine Ausmasse von einem echten geologischen Einfluss auf die Biosphäre und das Erdsystem zeugt. Quelle: Lucas Ackermann hat in seiner «Carte Blanche» bei Visions du Réel 2021 ebenfalls eine Definition vorgeschlagen: Während der Vorführung Sehen Sie sich den Film mit dem deutschen Text vor Augen an. Hierzu finden Sie im Anhang die Transkription des Voice-Over. Nach der Vorführung Fordern Sie die SchülerInnen auf, einen Brief im Sinne der Briefe von Oliver, Tina, Amanda und Stefan zu verfassen. Nach dem Vorbild des Ansatzes von Lucas Ackermann kann ein Ort als Empfänger ausgewählt werden. Zur Erinnerung: Im Film schreibt Oliver an einen Teich, Tina an einen Gletscher, Amanda an den Winter und Stefan an eine Ruine. Der Brief kann dann vom Rest der Klasse gelesen werden, der versuchen muss zu erraten, wer der Empfänger ist. Die SchülerInnen können auch von einem Foto eines Ortes, der ihnen gefällt, oder von einem Screenshot aus dem Film ausgehen und das Bild mithilfe des von den Protagonisten des Films verwendeten Vokabulars beschreiben. Die drei Screenshots in diesem Arbeitsblatt wurden von Lucas Ackermann ausgewählt, um für den Film zu werben. Auf Anfrage an können sie in guter Qualität gesendet werden. Im Rahmen eines grösseren Projekts kann auch ein von Lucas Ackermanns Film inspirierter Kurzfilm gedreht werden. In diesem Falle hilft eine formale Analyse dabei, die verschiedenen Arten von Einstellungen und den Rhythmus der Montage besser zu erkennen. Auf der Plattform wird ein Lexikon zur Verfügung gestellt, aus dem Sie einige Begriffe und Ideen herauspicken können: Lexikon der Filmanalyse. Um dem Kurzfilm einen Rahmen zu geben, kann es hilfreich sein, sich die verschiedenen Schritte vor Augen zu führen, die für die Entstehung eines Films notwendig sind: Visions du Réel – Arbeitsblatt Liebe Grüsse aus dem Anthropozän von Lucas Ackermann 3/4 Anlage LIEBE GRÜSSE AUS DEM ANTHROPOZÄN Viele Jahre habe ich zu dir gesprochen und dein Schweigen blind als Antwort gelesen. Nun ist es an der Zeit Abschied von dir zu nehmen, denn du bist schon lange nicht mehr. Ich frage mich wie es gewesen sein muss in diesem wunderbaren Hochtalgelebt zu haben? Links der Arvenwald, rechts die schwarzen Felsen der Festung und zwischen den beiden Alptälern das freihstehende Zerfreilahorn. «Kopf hoch – so muss es gewesen sein», denke ich mir An deinen Rändern trägst du Schäume und unter den Schäumen findet man im Frühling hunderte transparente Eier. Daraus schlüpfen kleine Kaulquappen, welchen dann wiederum Füsschen und Ärmchen wachsen. Ewiges Eis wurdest du einst genannt. Ewig, weil du für immer hättest bleiben sollen. Ewig, weil dein Erscheinungsbild so mächtig und kraftvoll war, unsterblich eben, ewig. Es schmerzt mich sehr, von dir Abschied zu nehmen. Langsam aber sicher wirst du kürzer, grüner, nasser. Als Kind erschienst du mir immer so lang. Du kamst Anfang Dezember und verschwandest erst im April. Du hast dich verändert. Flankiert von grossen Tafeln, die auf das Sterben hinweisen, wirkst du in deinem Grün viel verletzlicher. Ich renne an dir vorbei aber du bleibst bei mir in Gedanken. Auf deinem Weg ins Tal wirst du nun neues Leben erwecken und wann immer ich hier hin komme werde ich dann an dich denken und erzählen wie du die Landschaft gestaltet und geprägt hast. So lebst du weiter. Ich danke dir für die tiefe Freude und friedliche Stille, die du brachtest und hoffe, wir finden sie auch weiterhin ohne dich. Das Holz deiner Häuser ist von meinem Grossvater gesägt und wiederverwendet worden und man sieht von dir nur noch ein paar Steinmauern im Schlamm des Talbodens. Deine Energie ist aber immer noch spürbar. Ich schaue zurück und winke den Arven am Wegrand noch ein letztes mal zu und bin weg. OLIVER an den Teich TINA an den Gletscher AMANDA an den Winter STEFAN an die Ruinen Visions du Réel – Arbeitsblatt Liebe Grüsse aus dem Anthropozän von Lucas Ackermann 4/4