Arbeitsblatt: 2. WK Dossier zu Zeitreise 2
Material-Details
Das Dossier ergänzt das Geschichtslehrmittel Zeitreise 2. Thematisch ist das Dossier auf den 2. WK begrenzt.
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
22 Seiten
Statistik
206040
880
49
29.05.2023
Autor/in
Fabian Camenzind
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
RZG Geschichte Verlauf 2. Weltkrieg 2. OS Schuljahr: Name: Klasse: 1 Zwischenkriegszeit: Arbeitslosigkeit und Hunger Nach dem 1. WK wurde Deutschland mit den Bestimmungen des Versailler Vertrages gezwungen, die Alleinschuld am 1. WK auf sich zu nehmen. Mit den Gebietsabtretungen wurde Deutschland noch weiter gedemütigt. Besonders stark litt Deutschland unter den enormen Reparationszahlungen und Warenlieferungen an die Siegermächte des 1. WK. 1. Gib wieder, warum die Arbeitslosenversicherung kaum vor dem Abrutschen ins Elend schützte. 2. „Krise der Wirtschaft Krise der Arbeit. Erkläre, was damit gemeint ist. 3. Versetz dich in eine der Personen und formuliere ihre Gedanken (Q4). 4. Analysiere, wie es die Künstler schafften, beim Betrachter Mitleid zu erwecken (Q1,Q4). Q1: 2 Q2: 5. Q3 schildert, wie im Falle einer Arbeitslosigkeit eine Kette von Ereignissen in Gang kommt. Ordne chronologisch: Krisenfürsorge – Arbeitsamt – ohne Unterstützung – Entlassung – Erwerbslosenfürsorge – Stempelkarte 3 Zwischenkriegszeit: Aufrüstung für den Krieg Mitglieder des Reichsarbeitsdienstes bei einer Parade. Foto, 1934 1. Liste auf, mit welchen Massnahmen die Regierung die Arbeitslosigkeit bekämpfte. 2. Erkläre, wie der Staat die Kosten dieser Massnahmen finanzieren wollte (VT3). 3. Prüfe, ob es Hitler tatsächlich nur um den Aufbau von Arbeitsplätzen ging (Q2,D2). 4 4. Werte die Statistik aus, besprich deine Erkenntnisse mit deinem Pultnachbarn/in. 5. An einigen Massnahmen (VT2) lässt sich das Gesellschaftsbild der NSDAP ablesen. Begründe! Gemeinnütze Arbeit: Vergünstigungen für Ehepaare: Wehrpflicht: Rechtsradikale behaupten oft: «Bei Hitler war ja nicht alles schlecht, die Arbeitslosigkeit hat er wenigstens in den Griff gekriegt!» Erkläre kurz, warum diese Aussage falsch ist. NS-Wirtschaftspolitik (Vierjahresplan 1936-1940) 5 Der Weg in den Krieg In „Mein Kampf hatte Hitler das Ziel der NS-Aussenpolitik formuliert: „Deutschland wird entweder Weltmacht oder überhaupt nicht mehr sein. Als Hitler an die Macht kam, sprach er viel vom Frieden. Doch der Vierjahresplan von Hitler zeigte klar auf, dass Hitler nicht den Frieden anstrebt, sondern eine rasche militärische Aufrüstung. Adolf in the looking-glas Besonders verwirrend war, dass Hitler am 14. Juli 1933 genau 165 Tage nach der Machtergreifung der NSDAP ausschweifend vom Frieden und der Freundschaft zwischen den Völkern sprach. Grundidee der Appeasement-Politik von Neville Chamberlain Auch im Ausland hat man das massive Aufrüsten und die Propaganda-Reden von Hitler wahrgenommen. Doch wie reagierten die britischen und französischen Politiker auf Hitlers Machtspiele? International hatte sich dabei die Idee der Appeasement-Politik des britischen Premierministers Neville Chamberlain durchgesetzt. Diese hatte folgende Grundideen: 1. Grundidee der Appeasement-Politik: 2. Grundidee der Appeasement-Politik: Wenn wir Hitler Grenzen aufzeigen, dann wird er Gewalt anwenden. Dabei könnte es leicht dazu kommen, dass es Krieg gibt. Wenn wir Hitler Zugeständnisse machen, dann beruhigt er sich und im NSDAPStaat von Hitler erhalten die friedlichen «Tauben-Politiker» Aufschwung. Dies führte zu folgenden Zugeständnissen an Hitler: • Hitler darf aufrüsten. • Hitler kann Gebietsansprüche ausserhalb Deutschlands erheben, wenn in diesen Gebieten deutschsprachige Menschen leben. 1. Was vermutest du? Sind Zugeständnisse an Hitler der richtige Schritt, um einen Krieg zu verhindern? Was hättest du vorgeschlagen? 6 7 Zeitstrahl der Weg in den Krieg 2. Lies die Verfassertexte VT1, VT2 und VT3 auf der Seite 112 im Geschichtsbuch Zeitreisen. 3. Notiere unterhalb der Jahreszahlen mit Bleistift die wichtigsten Ereignisse in diesem Jahr. 1933, 1935, 1936, 1938, 1939 Jahreszahl Ereignisse 4. Studiere die Karte und die Kartenbeschreibung! Was wird dargestellt? Setze einen passenden Titel! Titel: Sudetendeutsche Gebiete werden dem Deutschen Reich im September/Oktober 1938 angegliedert (1). Polen besetzt Anfang Oktober 1938 das Teschener Land (2). Ungarn besetzt ab November 1938 Grenzgebiete (3). Ungarn besetzt ab März 1939 die ruthenischsprachige Karpatoukraine (4). Im März 1939 wird die „Rest-Tschechei von Deutschland faktisch annektiert und zum Protektorat Böhmen und Mähren erklärt (5). Die neu entstandene Slowakei wird zum Satellitenstaat des Deutschen Reichs (6). 8 9 Hitlers Gebietsansprüche Wie du bereits gelesen hast, haben Hitler und die NSDAP einige Gebiete an das Deutsche Reich angeschlossen. Erarbeite anhand der Bilder, ob sich die einzelnen Gebiete freiwillig angeschlossen haben oder nicht. Trage deine Vermutungen in die untenstehende Tabelle ein! M1 Österreich M2 Sudetenland (deutschsprachiger Teil der Tschechoslowakei) M3 Einmarsch der Wehrmacht in Prag (Tschechoslowakei) Österreich Sudetenland Prag und Rest Tschechoslowakei 10 Bündnisse im 2. WK Aufgabe: Trage die Länder ein! Achsenmächte oder Achse Berlin-Rom-Tokio Land politische Führung faschistischer Diktator: Adolf Hitler Kriegseintritt 1.09.1939 Bemerkung, Grund Angriff auf Polen, erklärte den Vereinigten Staaten am 11. Dezember 1941 den Krieg. faschistischer Diktator: Benito Mussolini 10. Juni 1940 Staatsoberhaupt und Kaiser: Hirohito 7. Dezember 1941 Bei Kriegsbeginn 1939 zunächst Verkündung des „Nichtkriegführens statt klassischer Neutralität, 1940 Eintritt in den Krieg gegen Großbritannien und Frankreich. Angriff auf den amerikanischen Militärhafen Pearl Harbor weitere Staaten: Finnland, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Rumänien Alliierte Land politische Führung demokratischer Premierminister: Winston Churchill Kriegseintritt 3. 9. 1939 demokratischer Staatspräsident: Charles de Gaulle 3. 9. 1939 kommunistischer Diktator: Josef Stalin 17. 9. 1939 Bemerkung, Grund Kriegserklärung an Deutschland infolge des Beistandspaktes mit Polen Kriegserklärung an Deutschland infolge des Beistandspaktes mit Polen Einmarsch in Polen anschliessend von Deutschland angegriffen Präsident polnischer 1. 9. 1939 von Deutschland der Sowjetunion Exilregierung: ohne Kriegserklärung angegriffen; Władysław Raczkiewicz demokratischer 8.12.1941 in Pearl Harbor Japan angegriffen, Präsident: Franklin D. anschliessend Kriegserklärung an Roosevelt Japan und Deutschland weitere Staaten: Norwegen, Niederlande, Belgien, Kanada, Griechenland, Tschechoslowakei, Neuseeland, Indien, Südafrika, Australien, Jugoslawien mehrheitlich neutrale Staaten: Schweiz, Spanien, Portugal, Schweden, Dänemark, Estland, Litauen, Andorra, Irland, Liechtenstein 11 Blitzkriege Karten zu den Blitzkriegen 1939 Polen: Besetzung und Teilung durch deutsche und sowjetische Truppen Planung „Operation Seelöwe (England) 1940 1941 1940 Besetzung Dänemarks, Norwegens, Frankreichs 1941 42 Russlandfeldzug 12 Der Überfall auf Polen Um Hitlers Einmarsch in Polen zu rechtfertigen, drangen als polnische Aufständische verkleidete SS-Männer am Abend des 31. Augustes 1939 in den Radiosender Gleiwitz (Oberschlesien) ein, um einen Aufstand vorzutäuschen. Die Männer unterbrachen das laufende Rundfunkprogramm und gaben über den Sender polnische Parolen aus. Als Beweis dafür, dass es ein Überfall war, wurde aus einem KZ die Leiche eines Polen herbeigeschafft. Diesen und andere vorgetäuschte Überfälle nahm Hitler zum Anlass, am 01.09.1939 Polen zu überfallen. Hitlers berühmt gewordene Worte „Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurück geschossen beziehen sich auf den Angriff des Kampfschiffes „Schleswig-Holstein auf polnische Befestigungsanlagen der Westerplatte, einer Landschaft bei Danzig. Grossbritannien und Frankreich erklärten Deutschland am 03.09.1939 den Krieg. Der Zweite Weltkrieg hatte begonnen. Auch die Verbündeten Englands (Australien, Neuseeland, Kanada, Südafrika und Indien) schlossen sich der Kriegserklärung an. Darunter waren viele Kolonialsoldaten. Bereits am 17. September marschierte auch die Sowjetunion in Polen ein und besetzte die Gebiete, die im geheimen Hitler-Stalin-Pakt aufgeteilt worden waren. Die polnische Armee wehrte sich heftig, war aber der deutschen Armee in Bezug auf Stärke und technischer Ausrüstung hoffnungslos unterlegen. Nach wenigen Wochen war dieser erste Blitzkrieg gegen Polen beendet. Hitlers Vernichtungs- und Rassenkrieg hatte jedoch erst begonnen. Für die Nationalsozialisten waren die Polen nur ein Sklavenvolk; sie sollten arbeiten und nicht denken. Deshalb trieb man die Gebildeten des Landes (z.B. Ärzte, Professoren, Geistliche, Journalisten) wie Vieh zusammen und erschoss sie. Ebenso wurden zahllose Juden umgebracht oder in Ghettos zusammengepfercht. Brauchbare Arbeiter wurden regelrecht eingefangen und in der deutschen Wirtschaft und Landwirtschaft eingesetzt. Aufgabe 1: Mit welcher betrügerischen Fehlinformation rechtfertigte Hitler den Überfall auf Polen? Beantworte die Frage selbständig, vergleiche, danach mit deinem Pultnachbarn! Aufgabe 2: Diskutiert und beantwortet die folgenden Fragen zu zweit. a) Viele polnische Soldaten ritten auf ihren Pferden gegen die deutschen Panzer an. Was sagt dies über die polnische Armee aus? b) Welchen Stellenwert hatten die polnischen Menschen in der Weltanschauung der Nationalsozialisten? Erklärt mit euren eigenen Worten! 13 Frankreich wird besiegt Nach Polen wollte Hitler Frankreich angreifen, da er durch den Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion vorerst keinen Zweifrontenkrieg befürchten musste. Zunächst überfielen seine Soldaten jedoch zwei neutrale Länder, Dänemark und Norwegen. Dies hatte zum Ziel, kriegswichtige Rohstoffe für Deutschland zu sichern (zuvor erhielt das Deutsche Reich Eisenerz für den Vierjahresplan vom Kriegsgegner Frankreich). Ausserdem wollte Hitler den Alliierten zuvorkommen, die ebenfalls Vorbereitungen für eine Besetzung dieser strategisch wichtigen Länder unternahmen. Am 9. April 1940 besetzten die deutschen Truppen weite Küstenabschnitte Norwegens sowie das komplette Gebiet Dänemarks. Dänemark war nur unter Protest bereit, die deutschen Bedingungen zu akzeptieren. Norwegen jedoch rief zum Widerstand auf. Zwei Monate wurde erbittert gekämpft, bis das Staatsoberhaupt, König Haakon VII. ins Exil nach London floh. Nachdem ab dem 10. Mai 1940 auch die neutralen Beneluxländer (Belgien, Luxemburg und Niederlande) ohne grosse Probleme überrannt und besetzt worden waren, begann schon am 5. Juni 1940 nun endlich der von Hitler herbeigesehnte Feldzug gegen Frankreich. Schon nach wenigen Tagen war die Lage für die französische Armee aussichtslos. Am 14. Juni 1940 wurde Paris besetzt und deutsche Soldaten liessen sich stolz vor dem Wahrzeichen der Stadt, dem Eiffelturm, fotografieren. Die deutschen Truppen hatten Frankreich nördlich der Loire (ein strategisch wichtiger Fluss) besetzt, im Süden (unbesetzte Zone) regierte Marschall Petain, der mit den Deutschen zusammenarbeitete. Am 22. Juni 1940 unterzeichnete eben dieser Petain den Waffenstillstand mit den Deutschen. Bereits in diesen nur wenigen Wochen dauernden Kriegen verloren 92 000 Franzosen, 68 000 Briten und 27 000 Deutsche ihr Leben. Insgesamt gab es 111 000 verwundete und fast 20 000 vermisste Personen. Knapp 2 Millionen alliierte Soldaten gingen in Kriegsgefangenschaft. Nach der Invasion in Dänemark und Norwegen und dem gewonnenen Westfeldzug war Hitler auf dem Höhepunkt seiner Macht. Von der Propaganda wurde er als „Grösster Feldherr aller Zeiten gefeiert. Aufgabe 1: Beantwortet die folgende Frage zu zweit: Welche Gründe veranlassten Hitler dazu, die neutralen Länder Dänemark und Norwegen zu überfallen? 1. 2. Aufgabe 2: Wie reagierten die von Hitler überfallenen Länder Dänemark und Norwegen? 14 Dänemark: Norwegen: Aufgabe 3: Beantwortet zu zweit folgende Fragen und tragt die Lösungswörter in das Kreuzworträtsel ein. Die grauen Kästchen in der richtigen Reihenfolge ergeben das Lösungswort! Zusatzaufgabe Die französischen und britischen Truppen waren im Laufe des Frankreichfeldzuges vernichtend geschlagen und befanden sich auf dem verzweifelten Rückzug vor den voranrückenden deutschen Truppen. Als die britischen Truppen sich in nahezu aussichtsloser Lage in der französischen Hafenstadt Dünkirchen einigelten, beging die deutsche Militärführung einen folgenschweren Fehler. Die Geschehnisse dieser Tage sollten als das „Wunder von Dünkirchen in die Geschichte eingehen. Doch was genau war Anfang Juni 1940 dort geschehen? Und warum hatte dies einen Einfluss auf das weitere Kriegsgeschehen (v.a. für den Krieg gegen England)? 15 Recherchiere im Internet das Wunder von Dünkirchen. Notizen: Der erfolglose Kampf gegen England Nachdem sich die britischen Truppen zurückgezogen hatten, hoffte Hitler, dass man mit England verhandeln könne. Der britische Premier- und Kriegsminister Churchill weigerte sich jedoch, gegenüber den Deutschen aufzugeben. So plante Hitler auch die Invasion Englands, die nur durch den Angriff mit Flugzeugen durchführbar war. In dieser „Luftschlacht um England (vom 10. Juli 1940 bis 31. Mai 1941) bombardierte die deutsche Luftwaffe zunächst britische Fliegerstützpunkte, konnte aber die britische Luftwaffe dadurch nicht wie gehofft zerstören. Auf beiden Seiten kam es zu hohen Verlusten. Um die Briten zum Aufgeben zu zwingen, wurden nun im Süden Englands Städte bombardiert. Grosse Schäden gab es in London und in der Stadt Coventry, die am 14. November 1940 angegriffen wurde. Fast 600 Menschen starben, über 4000 Häuser und die mittelalterliche Kathedrale wurden zerstört. All die Angriffe festigten jedoch eher den Widerstand der Briten, als dass sie aufgaben, wie Hitler und seine Generäle es sich vorgestellt hatten. Da es weder England noch Deutschland nach langen und verlustreichen Kämpfen gelungen war (über 40 000 Tote unter den Zivilisten), einen militärischen Sieg zu erringen, wandte sich Hitler wieder seinem Plan zu, den Krieg im Osten zu führen. „Der grösste Feldherr aller Zeiten musste einsehen, dass er England nicht – wie die anderen Länder zuvor – besiegen konnte. Allerdings drängte sich auch der Eindruck auf, dass Hitler die Invasion Englands nie ernsthaft in Betracht genommen hatte. Dafür waren die Vorbereitungen zu zaghaft verlaufen. Immer wieder liess er mögliche Angriffstermine verstreichen, da er weiter insgeheim hoffte, sich auf anderem Wege mit den Briten einigen zu können. Doch dies war eine folgenschwere Fehleinschätzung! Eine Wende im bis dahin siegreichen Krieg auf dem europäischen Kontinent bahnte sich in leisen Zügen an. Aufgabe 1: Wie versuchte Hitler die Insel Grossbritannien einzunehmen? Aufgabe 2: Aus welchem Grund war die Planung und Durchführung einer Invasion auf das englische Festland ein solch schwieriges Unterfangen? Worin unterschied sich ein Feldzug gegen England gegenüber denen auf dem mittel- und westeuropäischen Festland? Die Luftschlacht um England 1940 16 Russlandfeldzug Vernichtungskrieg im Osten Am 22. Juni 1941 brach die deutsche Regierung ihren Nichtangriffspakt mit Stalin. Deutsche Truppen fielen in die Sowjetunion ein. Der Kampf im Osten war von Anfang an ein Vernichtungskrieg. Er wurde mit äusserster Brutalität geführt. Vor allem SS-Männer, aber auch Soldaten der deutschen Wehrmacht ermordeten Millionen Menschen ausserhalb von Kampfhandlungen. Die Nationalsozialisten führten diesen Krieg nicht, um einen Staat zu erobern. Sie wollten das Land ausbeuten und die in ihren Augen «rassisch minderwertige» Bevölkerung vernichten. Bereits im Oktober 1939 hatten deutsche Sondereinheiten in Polen mit der Vernichtung der dortigen Elite (Politiker, ehemalige Generäle und Führungspersonen) begonnen. Ähnliches wiederholte sich nun in der Sowjetunion. Mehr als 20 Millionen Russen starben, darunter viele Zivilisten. Hitler und die Nationalsozialisten planten in den eroberten Gebieten im Osten später Deutsche anzusiedeln. Dabei sprachen sie vom Lebensraum im Osten. Für die bis dahin dort lebenden Menschen war kein Platz vorgesehen. Aufgabe 1: Aus welchem Grund führten die Nationalsozialisten im Osten einen Vernichtungskrieg? 17 Der Krieg zwischen Japan und der USA – Wie kam es dazu? „Tötet alle, verbrennt alle, plündert alle! Diese Worte richtete der gottgleiche japanische Kaiser Hirohito (1901 – 1989) an seine Armee. Bis zum Ende des 2. WK in Asien werden seine Soldaten ca. 30 Millionen Menschen ermorden. Dabei verstanden sich die Japaner ähnlich wie die Nazis als Herrenrasse. Zunächst wurde die japanische Armee anfangs noch vielerorts als Befreier von den französischen und britischen Kolonialisten begrüsst, so verwandelte sich die Stimmung in Ostasien bald in blanken Hass auf die angeblichen japanischen Herrenmenschen. Denn die Japaner ließen Einheimische in Minen oder beim Schienen- und Straßenbau zu Tode schuften. 1. Weshalb wurden die japanischen Soldaten zunächst als Befreier betrachtet? 2. Weshalb hassten die Menschen die angeblichen japanischen Befreier? 3. Beschreibe die obige Karte. Welche Gebiete wurden zuerst erobert? Welche Gebiete wurden während dem 2. WK (1939- 1945) erobert? 18 1941 die USA reagiert mit einem Öl und StahlEmbargo1 gegen Japan 1941 war Japan bereits in einen Krieg mit China verwickelt. Zugleich verschlechterte sich die Beziehung mit den USA, da die amerikanische Bevölkerung von den Massakern erfahren hatte. Die amerikanische Regierung beschloss, Japan wirtschaftlich zu isolieren. Durch die Kündigung des amerikanisch-japanischen Handelsabkommens wurde Japan von kriegswichtigen Rohstoffimporten abgeschnitten. Nach dem Beitritt Japans zum strategisch bedeutungslosen Dreimächte-Pakt (Achse Berlin-Rom-Tokio) mit Deutschland und Italien verhängten die USA ein Öl und StahlEmbargo. Japanische Bankkonten wurden eingefroren. Japan war jedoch nur unter Vorbedingungen bereit, mit den USA zu verhandeln, gleichzeitig eroberte Japan immer grössere Gebiete in Südostasien ( siehe Karte). Die Verhandlungen scheiterten. Die militärisch geprägten Politiker unter dem japanischen Kaiser beschlossen einen japanischen Überraschungsangriff gegen die USA. Abbildung 1: Karikatur einer amerikanischen Tageszeitung zum Öl-Embargo Karikatur entschlüsseln 4. Umkreise mehrere Einzelheiten auf der obigen Karikatur! 5. Beschreib stichwortartig fünf Einzelheiten auf der obigen Karikatur! 6. Erklär die obige Karikatur in 2-3 ganzen Sätzen! 1 Embargo ist ein Verbot, mit einem bestimmten fehlbaren Land zu handeln. Ein Embargo wird oft von Handelsmächten wie z. B. die USA oder von der EU ausgesprochen. embargo Spanisch für Beschlagnahmen oder Pfänden 19 Japanischer Überraschungsangriff auf den amerikanischen Kriegshafen Pearl Harbor Mit dem Angriffsbefehl auf Pearl Harbor, den Kommandeur Fuchida am 7. Dezember 1941 um 7.49 Uhr der japanischen Luftwaffe erteilte, erreichte der Zweite Weltkrieg auch den Pazifik. Der überraschende Angriff auf die amerikanische Pazifikflotte ohne vorherige Kriegserklärung wirkt in den USA bis heute als militärisches Trauma nach. Militärisch sollte der japanische Angriff auf Pearl Harbor vor allem die Flugzeugträger der US-Marine zerstören und so mittelfristig die amerikanische Luftwaffe in ihrem Aktionsraum einschränken. Psychologisch setzte Japan auf die lähmende SchockWirkung beim Kriegsgegner. Zudem sollte ein politischer und ökonomischer Konkurrent um die Vormachtstellung in Ostasien nachhaltig geschwächt werden. Alle Ziele wurden nicht erreicht. Beim Angriff auf Pearl Harbor zerstörten die Japaner fünf Schlachtschiffe und 120 Flugzeuge, es gelang ihnen jedoch nicht auch nur einen einzigen amerikanischen Flugzeugträger außer Gefecht zu setzen. 7. Welche Ziele hatte der Überraschungsangriff der Japaner auf Pearl Harbor? 8. Wurden diese Ziele erreicht? Erkläre warum nicht! Die Wende – Japan in Bedrängnis Nach dem Überraschungsangriff auf Pearl Harbor konnte Japan im Pazifikkrieg zunächst weite Teile Südostasiens unter seine Kontrolle bringen (siehe Karte). Doch mit der Schlacht von Midway am 5. Juni 1942 kam die militärische Wende. Japan verlor vier seiner besten Flugzeugträger und damit die Lufthoheit. Die Brutalität seiner Besatzungspolitik diskreditierte zudem Japans Befreierrolle in Asien. Die nationalen Befreiungsbewegungen in Südostasien wandelten sich zu einer antijapanischen Bewegung. Mit dem Einmarsch britischer Truppen in Burma im Dezember 1943 wurde der Krieg für Japan zum Verteidigungskrieg. Im April 1945 griffen die Alliierten das japanische Kernland an, die militärische Lage wurde aussichtslos. Dennoch lehnte Japan noch im Juli 1945 eine bedingungslose Kapitulation ab. Dies obschon die anderen Achsenmächte in Europa bereits am 8. Mai 1945 bedingungslos kapitulierten. 20 Die Atombombe Ende 1941 begannen die US-Amerikaner mit den Vorbereitungen für ein streng geheimes Großprojekt, das die Herstellung einer Atombombe zum Ziel hatte (Manhattan Project). Anlass waren Berichte, dass Hitler-Deutschland grosse Fortschritte machte, eine Uran-Atombombe herzustellen. Das Projekt wurde 1942 unter der Leitung von Robert Oppenheimer gestartet, 1943 schlossen sich die Briten an. Im Frühjahr 1945 näherte man sich der Fertigstellung des ersten Kernsprengsatzes, der späteren „Trinity-Bombe. An zwei weiteren Bomben wurde gearbeitet. Ein Einsatz gegen deutsche Städte war zumindest erwogen worden, doch Anfang Mai kapitulierte Deutschland. Darum richteten die USA nun den Blick auf Japan. Abbildung 2: Der Leiter des Manhattan Projekts Robert Oppenheimer begutachtet die Schäden der ersten atomaren Explosion. Abbildung 3: Tafel nahe einer Forschungsstation in Oak Ridge/Tennessee USA Japan kapituliert Obschon Japans Ausgangslage aussichtlos war, weigerte sich die japanische Regierung und ihr Kaiser Hirohito zu kapitulieren. Daraufhin entschlossen sich die USA zum Abwurf der ersten Atombombe auf Hiroshima am 6. August 1945. Drei Tage später folgte die zweite Bombe auf Nagasaki. Am 15. August 1945 verkündete Kaiser Hirohito die Kapitulation Japans. Mit der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde ging die Regierungsgewalt faktisch auf den amerikanischen General MacArthur über. Anders als in Deutschland wurde die amerikanische Kontrolle über Japan aber nach dem Prinzip der indirect rule ausgeübt. Japan wurde zu einer parlamentarischen Demokratie nach amerikanischem Vorbild. Der Kaiser Hirohito verlor seine unantastbare Göttlichkeit. 21 9. Erstelle mit Bleistift einen Zeitstrahl, auf welchem du die wichtigsten Ereignisse vor dem Pazifikkrieg und während des Pazifikkrieges festhältst. Jahr: 10. Schau dir das Video von ZDF Terra an (13 Minuten). Darin wird erwähnt, dass die beiden Atombomben den Kampfeswillen der Japaner brechen sollte. Es wird jedoch noch ein zweiter Grund für die beiden Abwürfe genannt. Dieser wäre? Quelle 1: AUaEP9Vgs 11. Weshalb hat Japan nach den Atombombenabwürfen die Kapitulation unterschrieben? 12. Weshalb hat die US-Amerikanische Regierung zwei Atombomben auf zwei japanische Städte abgeworfen? 13. Wie beurteilst du den Einsatz der Atombombe gegen Zivilisten? 22