Arbeitsblatt: 1. Weltkrieg

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Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
5 Seiten

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09.08.2023

Autor/in

Pascal Weber
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Ursachen des Ersten Weltkriegs Die politischen Spannungen unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg hatten ihre Wurzeln im ausgehenden 19. Jahrhundert, als das Zeitalter des Imperialismus begann. Die europäischen Grossmächte waren auf Eroberungen aus wollten ihre Besitzrechte auf andere Kontinente ausdehnen. Schon lange vor dem Juni 1914 waren die Vorbereitungen für einen Krieg in Europa in vollem Gange. Viele Länder hatten Bündnisse miteinander geschlossen. Darin verpflichteten sie sich zur gegenseitigen Hilfe im Kriegsfall. Um 1914 war Europa in zwei Blöcke gespalten: Die Mittelmächte mit Deutschland, Österreich-Ungarn, Türkei, Bulgarien und Italien standen auf der einen Seite, auf der anderen die Entente mit Frankreich, Russland, Grossbritannien, Portugal und vielen weiteren Staaten. Bündnisse und Konflikte Im Deutschen Reich spielte Otto von Bismarck als Reichskanzler eine wichtige Rolle. Er wollte mit seiner Aussenpolitik verhindern, dass Frankreich sich mit anderen Staaten verbündete. Er befürchtete, Frankreich könnte das 1871 an Deutschland verlorene Gebiet Elsass-Lothringen zurückerobern. Revanche! Bismarck schloss deshalb mit den grossen europäischen Mächten Russland, Österreich – Ungarn und Italien Bündnisse, um sie an Deutschland zu binden. Durch seine Bündnispolitik sicherte er jahrzehntelang den Frieden in Mitteleuropa. Österreich Ungarn Das Kaiserreich Österreich-Ungarn möchte vor allem seinen Einfluss in Osteuropa verstärken und dort noch mächtiger werden. Es fühlte sich von dem Aufstieg des serbischen Nationalismus bedroht und suchte daher eine passende Gelegenheit, Serbien eine Niederlage beizubringen. Es fürchtete auch, Russland könnte das Osmanische Reich zerstören und dadurch zu mächtig werden. § § § Das ist Kaiser Franz Joseph (1830 – 1916). Franz Josef war Kaiser von Österreich und König von Ungarn. Franz Joseph hatte nach dem Tod seines Sohnes Rudolph keinen Sohn mehr. Daher musste er sich nach einem Thronfolger umsehen. § § § Das ist Erzherzog Franz Ferdinand. Er war der Neffe von Kaiser Franz Joseph. Nach dem Tod von Franz Joseph hätte Franz Ferdinand Kaiser von Österreich werden sollen. Dazu kam es aber nicht, weil er bereits 1914 starb. Russland Russland sah das Osmanische Reich als seinen grössten Feind an. Russland hätte dort gerne Gebiete, wie zum Beispiel Istanbul mit den militärisch wichtigen Meerengen und nichts dagegen, dem Osmanischen Reich einige davon wegzunehmen, um seine Stellung auf dem Balkan zu verstärken. Russland wurde zum damaligen Zeitpunkt von Zar Nikolaus II. regiert. Zu Serbien hatte es sehr gute und freundschaftliche Beziehungen. Daher sagte Nikolaus II.: «Wenn Serbien angegriffen wird, dann helfen wir dem Land.» Grossbritannien Grossbritannien wollte seine Stellung halten und Konflikte vermeiden, da es an stabilen Verhältnissen auf dem europäischen Kontinent interessiert war. Daher wer es bereit, über strittige Fragen mit den anderen Staaten Abkommen zu schliessen (so genannte „Ententes). Dagegen war es entschlossen, die mit Abstand stärkste Seemacht zu bleiben, die Meere zu beherrschen und sein Kolonialreich zu schützen. Bismarck hätte gerne mit Grossbritannien ein Bündnis geschlossen, um Frankreich noch mehr zu isolieren. Dieser Versuch schlug jedoch fehl, da Grossbritannien das stärker werdende Deutsche Reich zunehmend als Gefahr sah. Frankreich Frankreich sah ein, dass es Grossbritannien auf dem Meer und in den Kolonien nicht gewachsen war. Sein Hauptziel blieb, Elsass-Lothringen zurückzugewinnen, deshalb war sein Hauptgegner das Deutsche Reich. Gegen dieses suchte es die Freundschaft Grossbritanniens und Russlands. Serbien Serbien ist ein unabhängiges Land. Es gehörte nicht zu Österreich Ungarn. Es möchte auch nicht, dass sich Österreich-Ungarn in seine Angelegenheiten einmischt und Serbien sagt, was es tun darf und was nicht. Viele Menschen in Serbien mögen die Habsburger nicht. Sie hätten auch gerne ein grösseres Serbien mit Bosnien Herzegowina. Das wollte eine serbische Organisation namens „Schwarze Hand. Bosnische Serben wie Gavrillo Princip hätten gerne, dass Bosnien Herzegowina nicht mehr bei Österreich ist. Deutsches Reich (Deutschland) Deutschland wollte mächtiger sein als Frankreich und Grossbritannien, die ebenfalls eine starke Armee und Kolonien in Afrika und in Übersee hatten. Willhelm II sah sich in einer Art Wettkampf: Welches ist das stärkste Land in Europa? Wäre ein Krieg nicht ideal, um diesen Wettkampf zu entscheiden? Auf dem Balkan unterstützte es Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich. Das ist der deutsche Kaiser Willhelm II. Er wollte immer, dass Deutschland ein starkes und mächtiges Land wird. Deswegen baute er eine starke Armee auf und holte sich Kolonien in Afrika und in Asien. 1888 wurde Wilhelm II. neuer Kaiser und alles änderte sich. Er verfolgte einen «neuen Kurs», denn er wollte Weltpolitik betreiben. Weltpolitik hiess für den Kaiser, sich überall einzumischen und deutsche Interessen anzumelden. Er galt daher bald als Unruhestifter. Die deutschen Beziehungen zu den anderen europäischen Mächten verschlechterten sich. Dagegen verbesserten sich deren Beziehungen untereinander. 1904 entstand die «Entente cordiale», ein Bündnis zwischen Grossbritannien und Frankreich. 1907 einigten sich auch Grossbritannien und Russland, welches dem Bündnis ebenfalls beitrat; die «Triple Entente» entstand. An der Seite Deutschlands stand schliesslich nur noch Österreich-Ungarn. Sie bildeten zusammen das Bündnis der Mittelmächte. Im Ersten Weltkrieg standen sich diese beiden grossen Bündnisblöcke, Entente und Mittelmächte, gegenüber.