Arbeitsblatt: Lesen - Denken - Verstehen 5

Material-Details

Dossier zum Leseverstehen
Deutsch
Textverständnis
6. Schuljahr
58 Seiten

Statistik

206622
344
20
30.08.2023

Autor/in

Thomas Christinat


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Dieses Dossier gehört: LESETRAINING Inhaltsverzeichnis OK Seite Die Geisterfahrt des «Ratten-Schiffs» . 2 Im Reich der Düfte . 4 Einen Camper mieten 9 Stürmische Nächte 11 Wie wir damals Ferien machten 13 Gletscher auf dem Rückzug . 20 Fünf Tage Bangen im ewigen Eis . 26 «Das Rivella-Rezept ist ein heiliger Gral» 29 So wild waren die Wikinger wirklich 35 Der Alltag in 30 Jahren . 43 Die Honigbiene 49 Logical: Hunde . 52 Logical: Autos . 53 Logical: Planeten 54 Kreuzworträtsel . 55 Kreuzworträtsel . 56 Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 1 LESETRAINING Die Geisterfahrt des «Ratten-Schiffs» Ein seelenloses Kreuzfahrtschiff, das verschrottet werden sollte, dümpelt führungslos durch den Atlantik. Weil das Land, an dessen Küste das Boot ankommt, es entsorgen muss, hoffen viele auf seinen Untergang. Als die Lyubov Orlova 1975 vom Stapel lief, kam sie noch aus Jugoslawien. Ihr Heimathafen war Wladiwostok in der damaligen Sowjetunion. Heute liegt die Werft, die das Kreuzfahrtschiff gebaut hat, in Kroatien. Es fährt auch nicht mehr unter sowjetischer oder russischer Flagge. Seit dem 4. Februar treibt das Schiff durch den Atlantik. An Bord sind keine Menschen, dafür aber Tausende von Ratten. Keine Fahne weht über dem Kahn: Die Lyubov Orlova ist ein Geisterschiff. Das für Reisen ins Eis gebaute Schiff wurde 1999 und 2002 überholt, doch im November 2006 lief es in der Antarktis nördlich der Falkland-Inseln auf Grund. Der spanische Marine-Eisbrecher «Las Palmas» befreite den 4250 Tonnen schweren Dampfer, der anschliessend aus eigener Kraft bis Ushuaia in Argentinien fahren konnte. Dort gingen auch die Passagiere von Bord, von denen 108 Platz auf der Lyubov Orlova Platz hatten, berichtete das Fach-Portal «Cruise Bruise». Weil der Besitzer des Bootes der kanadischen Charter-Firma desselben 25100 Dollar schuldete, wurde die Lyubov Orlova im September 2010 in Kanada festgesetzt. Der Eigner konnte nicht nur die Aussenstände nicht bedienen, sondern auch kein Gehalt für die Crew mehr zahlen, die aus 49 Russen und zwei Ukrainern bestand. Diese hatten bereits fünf Monate ohne Lohn überleben müssen, meldete «CBC News» aus Kanada. Aus dem Hoheitsgewässer, aus dem Sinn Die Chartergesellschaft übernahm den Kahn und verkaufte ihn schliesslich für 27500 Dollar an einen iranischen Geschäftsmann, der ihn in die Dominikanische Republik schleppen und verschrotten lassen wollte. Am 28. Januar riss jedoch nur einen Tag nach dem Verlassen des Hafens von St. John das Verbindungstau zum Schlepper. Meterhohe Wellen und starker Wind verhinderten ein erneutes Abschleppen des Problem-Dampfers. Erst am 1. Februar gelang es dem kanadischen Versorger «Atlantic Hawk», das Schiff wieder an den Haken zu nehmen. Die Crew tat jedoch nicht mehr als nötig. Sie bugsierte die Lyubov Orlova einfach bis zur 200-Meilen-Grenze, wo sie keine Gefahr mehr für Ölfelder oder die Küste darstellte, und überliess sie am 4. Februar ihrem Schicksal. Seither treiben sie die Strömung und der Winter in nordöstliche Richtung und die Anrainerstaaten, die auf seinem Kurs liegen, hoffen auf den Untergang. Der Grund: Laut «Welt» ist derjenige Staat für die Entsorgung verantwortlich, an dessen Küste der Kahn strandet. Bleibt das Boot auf seinem Kurs, müssen Schottland oder Irland als Asyl für das «Ratten-Schiff» herhalten, so die «Welt». Die Nager konnten sich bis dato durchs Verzehren von Altöl über Wasser halten, spekuliert die deutsche Zeitung. Auf solche blinden Passagiere werden die Inselbewohner dankend verzichten können. Quelle: www.20min.ch Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 2 LESETRAINING 1. Wo liegt die Werft, die das Schiff ursprünglich gebaut hat? Das Schiff wurde in der Sowjetunion gebaut, heute gehört der Ort zu Jugoslawien. Es wurde in Kroatien gebaut, die Werft hat ihren Standort aber dann nach Wladiwostok verlagert. In Wladiwostok, das ist ein Ort in der ehemaligen Sowjetunion. Das Schiff kam ursprünglich aus Jugoslawien. Der Ort liegt heute aber in Kroatien. 2. Wann waren das letzte Mal Menschen an Bord? 2006 Das ist nicht bekannt. Im Dezember 1999 Anfang 2002 3. Der eigentliche Untergang des Schiffes waren die Schulden und das nötige Geld für die Crew und den Unterhalt, die nicht mehr bezahlt werden konnten. falsch steht nicht im Text richtig 4. Am 1. Februar schaffte es der kanadische Versorger «Atlantic Hawk» mit rund 58 Helfern, das Schiff wieder an den Haken zu nehmen. falsch richtig steht nicht im Text 5. Wofür war das Schiff speziell gebaut worden? Reisen ins Eis Reisen von Europa nach Amerika Reisen in die Hitze der Karibik 6. Wer wird für die Entsorgung verantwortlich sein? Es ist nicht definiert. Derjenige Staat, an dessen Küste der Kahn strandet. Kroatien Iran 7. Wer ist noch an Bord des Schiffs? Einige Menschen, denen das Leben auf hoher See gefällt. Es sind keine Lebewesen auf dem Schiff bekannt. Nur noch Ratten. 8. Wie weit wurde die Lyubov Orlova transportiert, damit sie keine Gefahr mehr darstellte? 2 Meilen von der Küste entfernt. 2000 Meilen von der Küste entfernt. 200 Meilen von der Küste entfernt. 20 Meilen von der Küste entfernt. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 3 LESETRAINING Im Reich der Düfte «Er versuchte, sich an irgendetwas Vergleichbares zu erinnern und musste alle Vergleiche verwerfen. Dieser Geruch hatte Frische; aber nicht die Frische der Limetten oder Pomeranzen, nicht die Frische von Myrrhe oder Zimtblatt oder Krauseminze oder Birken oder Kampfer oder Kiefernadeln, nicht von Mairegen oder Frostwind oder von Quellwasser , und er hatte zugleich Wärme, aber nicht wie Bergamotte, Zypresse oder Moschus, nicht wie Jasmin und Narzisse, nicht wie Rosenholz und nicht wie Iris. () Hunderttausend Düfte schienen nichts mehr wert vor diesem einen Duft. () Er war die reine Schönheit.» So beschreibt Patrick Süskind (70) in seinem Roman-Klassiker «Das Parfum» den Moment, als seine Hauptfigur Jean-Baptiste Grenouille im stinkenden Paris des 18. Jahrhunderts den Geruch aller Gerüche wahrnimmt, ihm durch verwinkelte Gassen folgt und schliesslich ein junges Mädchen als Quelle jenes betörenden Duftes ausmacht, der seine olfaktorische Welt auf den Kopf stellt. Unter Olfaktorik versteht man die Wissenschaft der Gerüche beziehungsweise die Riechforschung. Denn es ist klar, dass Gerüche psychologische Effekte haben. So lässt die Süsse von Mandeln und Rosen Menschen Schmerzen besser ertragen. Rosenduft fördert zudem während des Tiefschlafs die Gedächtnisbildung. Süsse und moschusartige Noten erinnern an den Geruch von Muttermilch und sorgen für Entspannung. Bestimmte Odore können einen also in die wohlige Welt der glücklichen Kindheit zurückversetzen – oder aber längst verdrängte, schlimme Erlebnisse an die Oberfläche holen. So oder so ist die Welt der Gerüche eine faszinierende. Von ihr hat sich auch Andreas Wilhelm (42) verzaubern lassen. Wie das passiert ist? «Eigentlich wollte ich Goldschmied werden, aber da die Lehrstellen limitiert waren, landete ich als Chemielaborant in der Forschung des Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan», erzählt der Chef der Firma Wilhelm Parfüme in Zürich. «Der Rest war Liebe auf den ersten Blick.» Oder vielmehr auf den ersten Geruch. Riesiges Geruchsgedächtnis Andreas Wilhelm hat sie alle gelernt und die sagenhafte Zahl von 10 000 Riechstoffen im Hirn gespeichert. Zur Schule gegangen ist die Supernase beim Duftstoffhersteller Luzi AG in Dietlikon ZH. «Ich startete mit circa 200 natürlichen Riechstoffen sowie ätherischen Ölen und CO2Extrakten. Später kamen dann etwa 500 synthetische Riechstoffe dazu», erinnert er sich. «Die Palette wird stetig ergänzt, bis man ungefähr 1800 verschiedene Düfte auswendig kennt, und dann gehts weiter mit dem Kreieren verschiedener Akkorde. Eine typische Übung wäre, dass man mit zehn bis zwanzig Riechstoffen eine Rose komponieren muss. Als Nächstes folgen andere Blumen, Früchte oder klassische Parfums wie Chanel No. 5.» Das ist jener Duft, von dem Marilyn Monroe (1926–1962) sagte, sie trage nachts nichts ausser einem Hauch davon. Jenes Parfum auch, mit dem sich Coco Chanel (1883–1971) neben ihrer Mode unsterblich machte. Entstanden ist Chanel No. 5 in Grasse (F), dem im Hinterland von Cannes gelegenen Parfum-Mekka. Coco Chanel war 1921 dorthin gereist und bestellte bei einem Parfümeur ein «Parfum mit dem Duft einer Frau». Die Probe Nummer fünf gefiel ihr am besten: «Ich lanciere meine Kollektion am 5. Mai, im fünften Monat des Jahres. Lassen wir dem Parfum seinen aktuellen Namen, die Nummer fünf wird ihm Glück bringen.» Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 4 LESETRAINING Aus Gerbern wurden Parfumeure Grasse war im Mittelalter die Stadt der Gerber, von dort stammendes Leder sehr renommiert. Um den penetranten Geruch des gegerbten Leders zu überdecken, kam ein Gerber irgendwann auf die Idee, die Lederhandschuhe für seine feine Kundschaft in duftende Bäder aus Lavendel, Myrte, Jasmin, Rose, Mimose und Orangenblüten zu tauchen. Damit war er so erfolgreich, dass es ihm andere Gerber gleichtaten und sich der Ort langsam in eine einzige grosse Parfümerie verwandelte. Offenbar liess sich Patrick Süskind von dieser Geschichte inspirieren, denn seine Romanfigur Grenouille ist zuerst Gerber-Lehrling, bevor er in den Dienst eines Parfümeurs wechselt. Und auch Grenouille landet im Laufe der Handlung in Grasse. Die Faszination des Duftes macht ihn aber zum Mörder: Er tötet erst das Mädchen in Paris, um dessen betörenden Geruch zu konservieren. Weil ihm dies nicht gelingt, wird er in Grasse schliesslich zum Serienkiller, um mithilfe des Duftes seiner Opfer den perfekten Odor zu erschaffen. Andreas Wilhelm produziert ebenfalls viele Düfte, doch zum Glück mit harmlosen Ingredienzen. Mit seinem Team erfindet er nicht nur «normale» Parfums, sondern darüber hinaus Kosmetiklinien, Raumdüfte oder Signature Scents, das sind Firmendüfte beziehungsweise Duftlogos mit Erkennungscharakter. «Neben meinem Engagement für verschiedene industrielle Firmen in der ganzen Welt kreierte ich auch Düfte für diverse arabische Dufthäuser oder Kunstinstallationen», so der Meister. Gross ist die Duft-Palette auch in der Import Parfümerie. Der Weg zum Duft Doch wie entsteht ein Duft überhaupt? «Am Anfang steht immer das Briefing, das aus Text, Bildern, Musik, Gegenständen, Orten, Markenidentität und Ähnlichem bestehen kann», erklärt der Parfümeur. «Dann beginne ich im Kopf die Düfte zu kombinieren und erstelle ein Rezept. Meine Assistentin oder – je nachdem, wer der Kunde ist – der Mischroboter mischt die Ingredienzen nach Rezept und ich vergleiche das Ergebnis mit der Idee in meinem Kopf.» Natürlich muss es auch vor dem Kunden bestehen. Die eigentliche Duftentwicklung nimmt etwa zwei Monate in Anspruch, bis zur Lancierung des Produkts vergehen insgesamt drei bis sechs Monate. Manche Klienten lassen sich von Andreas Wilhelm ihr persönliches Parfum erschaffen. Geht er bei Damen- und Herrendüften unterschiedlich vor? «Nein, die Rohstoffe sagen mir ja nicht, dass sie weiblich oder männlich riechen. Der Duft muss einfach zur Person passen.» Und was passt zu ihm selbst? «Ich trage Parfum nur zu besonderen Anlässen und wenn, dann ist es im Moment Living Coral aus meiner eigenen Linie perfume.sucks.» Jemand wie Wilhelm hat es im Alltag manchmal bestimmt schwer, muss ab und an buchstäblich die Nase voll haben von irgendwelchen Gerüchen. Seine Antwort überrascht: «Nein, nie! Es gibt keine schlechten Gerüche, es gibt nur anerzogenen Ekel. Ich pflege zu sagen, dass sich auch im Mist schöne Apfelnoten finden – man muss nur etwas abstrahieren. Ich liebe also alle Düfte, sie sind wie meine Kinder.» Richtige Kinder hat Andreas Wilhelm übrigens auch – und deren Duft ist ihm sowieso der liebste. Aber egal, ob es sich um den Geruch von Kindern, Chanel No. 5 oder Blumen handelt: Manche Düfte riechen zum Sterben gut. Jean-Baptiste Grenouille freilich nahm dies allzu wörtlich. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 5 LESETRAINING Das sagen die Duftexperten Wie viele Düfte verkauft die Import Parfumerie? Etwas mehr als 2000 Damendüfte und über 1000 Herrendüfte. Das Sortiment verändert sich jedoch laufend. Wie sehr wird fürs Weihnachtsgeschäft aufgestockt? Die Bestände in den Filialen werden stark aufgestockt, denn die Weihnachtszeit ist für uns die wichtigste Zeit und ausschlaggebend für ein erfolgreiches Jahr. Hat sich der Geschmack von Herrn und Frau Schweizer in den vergangenen Jahren verändert? Meist werden über Jahre dieselben Düfte nachgefragt, der Markt ist aber auch stark von Neuheiten getrieben. Trotzdem gibt es auch bei den Parfums neue Trends, beispielsweise gewisse Inhaltsstoffe. So etwa Food-Ingredienzen wie Tonkabohne, Kaffee, Vanille, Beeren oder Pfirsich, die mit bewährten Duftnoten kombiniert wurden. Für wen eignet sich welches Parfum? Schwer zu sagen, da dies sehr individuell ist und jedes Parfum bei jeder Person leicht anders riecht. Auch die Annahme, dass schwere und intensive Parfums speziell für extrovertierte Personen sind und umgekehrt leichtere Versionen für introvertierte, greift viel zu kurz. Jede Person trägt zu unterschiedlichen Tageszeiten, Anlässen und je nach Lust und Das ist die Hitparade der Import Parfumerie: Laune unterschiedliche Düfte. Ten- Damen denziell greifen Männer eher zu Eau 1. Lancôme La Vie est Belle, Eau de Parfum (EdP) de Toilette und Frauen lieber zu 2. Bulgari Omnia Crystalline, Eau de Toilette (EdT) schwereren und lang anhaltenden 3. Chloé Signature (EdP) Düften. 4. Dior Jadore (EdP) Was ist Ihr persönlicher Favorit? 5. Carolina Herrera Good Girl (EdP) Aktuell das neu interpretierte Mugler Angel Eau de Toilette. Mugler Angel Herren gehört seit Jahren zu den Klassikern 1. Paco Rabanne 1 Million (EdT) auf dem Duftmarkt – ich liebe das Flo- 2. Dior Sauvage (EdT) rale und Fruchtige im Duft und er- 3. Paco Rabanne Invictus (EdT) halte viele Komplimente dafür! 4. Hugo Boss Bottled (EdT) 5. Armani Code Profumo (EdP) Quelle: Coop-Zeitung Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 6 LESETRAINING 1. Wie heisst Patrick Süskind Roman über Jean-Baptiste Grenouille? 2. Was will Jean-Baptiste Grenouille erschaffen? einen Lederhandschuh einen Menschen den perfekten Duft 3. Was ist Olfaktorik? die Wissenschaft des Parfüms die Wissenschaft des Wahrnehmens die Wissenschaft der Gerüche 4. Welche Effekte können Gerüche haben? traumatisierende Effekte psychologische Effekte nährende Effekte 5. Wie viele Riechstoffe hat Andreas Wilhelm im Kopf? 10 10000 1000 100 6. In welcher Stadt ist Chanel No. 5 entstanden? 7. Welche Stadt gilt als «Parfum-Mekka»? 8. Was sind Signature Scents? Duftlogos mit Erkennungscharakter Duftstifte Raumdüfte mit spezifischen Duftnoten 9. Geht der Parfümeur bei Damen- und Herrendüften auf unterschiedliche Weise vor? Steht nicht im Text. Nein Ja 10. Gibt es Gerüche, die der Parfümeur Wilhelm nicht mag? Den Duft von Äpfeln kann er nicht ausstehen. Ja, den Geruch von Mist findet er ekelhaft. Nein, er mag alle Gerüche. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 7 LESETRAINING 11. Zu welcher Zeit werden am meisten Parfums gekauft? Weihnachten Ostern Sommerferien 12. Welches Männerparfum wird bei Import Parfümerie am meisten verkauft? Hugo Boss Bottled Poco Rabanne 1 Million Armani Code Profumo 13. Welches Frauenparfum wird bei Import Parfümerie am meisten verkauft? Lancôme La Vie est Belle Chloé Signature Chanel No. 5 Parfumeur Andreas Wilhelm Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 8 LESETRAINING Einen Camper mieten Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 9 LESETRAINING 1. Wie viele Fahrzeuge für mehr als drei Personen werden angeboten? 2. In welcher Zeitspanne ist die Miete der Camper am teuersten? 3. Was entfällt ab drei Wochen Miete? 4. Wie lautet der Slogan der Vermietungsfirma? 5. Stimmt diese Behauptung? An Bord sind zwei Gasflaschen. Dies ist im Mietpreis inbegriffen. Nein, das stimmt nicht. Ja, das ist richtig. 6. Stimmt diese Behauptung? Es ist immer ein TV mit an Bord. Dies ist im Mietpreis inbegriffen. Ja, das ist richtig. Nein, das stimmt nicht. 7. Stimmt diese Behauptung? Fahrräder können mitgenommen werden. Ja, das ist richtig. Nein, das stimmt nicht. 8. Stimmt diese Behauptung? An Bord sind auch Tische und Stühle für den Ausseneinsatz vorhanden. Dies ist im Mietpreis inbegriffen. Ja, das ist richtig. Nein, das stimmt nicht. 9. Stimmt diese Behauptung? Man sein privates Auto während der ganzen Mietdauer beim Vermieter parken. Nein, das stimmt nicht. Ja, das ist richtig. 10. Man kann nur per Telefon eine Buchungsanfrage stellen. Stimmt das? 11. Welches Fahrzeug ist das längste? Autoroller 595 Autoroller 2 RollerTeam Livingstone 2 Ford Nugget Hochdach Sunlight A58 12. Welches Fahrzeug kann nur für zwei Personen verwendet werden? 13. Wie viele Fahrkilometer pro Tag sind im Mietpreis inbegriffen? Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 10 LESETRAINING Stürmische Nächte Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 11 LESETRAINING 1. In welchem Kanton steht das Hospiz? 2. Unter welcher URL (www-Adresse) erreicht man das Hospiz? 3. Über welche Kantonshauptstädte kann man den Grimselpass per Bahn erreichen? Beide Städte eingeben (keine Abkürzungen). 4. Was kannst du zur Beschaffenheit der Fassade des Hospizes sagen? 5. Welches Attribut passt am besten zur Inneneinrichtung des Gasthauses? luxuriös und schön Feinschmeckerrestaurant für den gehobenen Gast einfach, warm wie eine SAC-Hütte Wohlbefinden und Unterhaltung stehen im Vordergrund freundlich, warm aber nicht besonders luxuriös 6. Wie viel kostet eine Übernachtung im Einzelzimmer? 7. Was für ein Wellnessangebot steht den Gästen zur Verfügung? 8. Welchen Kraftwerken gehört das Hospiz an? 9. Kann man das Hospiz im Sommer mit dem Auto erreichen? 10. Auf wie vielen Metern über Meer liegt das Hospiz? Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 12 LESETRAINING Wie wir damals Ferien machten Im Nasenbär nach Holland Unsere Karre ins Kindersommerglück war knallgelb, und ihre Nasestellte die von Pinocchio in den Schatten. «Nasenbär» nannte man in den 1970ern den VW 412 Variant. Unverkennbar bollerte er heran: wie ein VW-Käfer mit Verstärker. Wegen des luftgekühlten Boxermotors im Heck. Aber das wussten wir Kinder nicht, nur: Da kommt das geliebte Gefährt! Wo alles reinpasst für drei Wochen Holland. Meine Mutter wollte die Ferien nicht mit der Suche nach Genug Platz für drei Wochen Ferien: Der VW 412 Variant. günstigen Läden vertun, und Aus- Foto: www.de.wikipedia.org wärtsessen war ausgeschlossen. So berechnete sie, wie viel Milch, Saft und Eier die Familie brauchen würde, wie viel Müesli, Fleisch, Pasta. Und füllte den Kofferraum vorn mit abgezählten Tetra-Paks, Reis- und Eierschachteln, Hörnli-Tüten und Konserven. Im Heck überm Motor stapelten sich Koffer und Hundekorb, mittig quetschten sich meine Schwester, ich und das Hundetier. Unangeschnallt natürlich. Auf dem Dach thronten die vier Velos. Los gings, tktkbrr. Die Fahrt nahm kein Ende Das Ziel war unspektakulär: Wir fuhren wie immer zu den Grosseltern an die Kieler Förde. Aber bis wir dort ankamen! Die Autos waren damals, in den frühen 1960ern, noch nicht so schnell, die Strassen auch nicht. Mein Vater fuhr höchst ungern Auto, gab das Steuer aber auch nicht ab. Meine Mutter hatte eine andere Aufgabe: uns Kinder bei Laune zu halten. Oder vielmehr: meinen Vater bei Laune zu halten, indem sie dafür sorgte, dass die Kinder nicht ständig stritten. Wir waren drei, im Wagen war es eng, die Fahrt nahm kein Ende. Natürlich stritten wir. Da gabs nur eins: Meine Mutter stimmte ein Lied an aus ihrem unendlichen Vorrat, und wir sangen mit. Nicht gerade im Einklang, schon gar nicht mehrstimmig, aber irgendwie zusammen. Und irgendwann scherte mein Vater aus, fuhr in ein Waldstück und: «Pause, Picknick!» Dann gabs hartgekochte Eier, und die gute Laune hielt wieder eine Weile an. Foto: www.pixabay.com Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 13 LESETRAINING Am liebsten allein Ich bin ein schlechter Autofahrer (weil ich bis heute keinen Fahrausweishabe). Ich war aber auch immer ein schlechter Mitfahrer, weil mir als Kind sehr oft bis zum Erbrechen schlecht wurde im Familienauto. Die Nothalte auf der Autobahn? Gehörten zu den Reisen dazu. Deshalb waren mir andere Transportmittel stets lieber. Beispielsweise die Fähre, die uns nach Sizilien, nach Sardinien oder Griechenland führte. Wie ich aber die Überfahrtszeit jeweils verbracht habe, weiss ich nicht mehr genau. Wahrscheinlich habe ich meist an einem windgeschützten Ort auf dem Schiff meine Gameboy-Games gespielt oder eine Kassette mit dem Walkman gehört. Denn das Zusammensein war ja schon schön in den Ferien, doch die Abkapselung – fernab vom durchprogrammierten Schulalltag – gefiel mir doch noch besser. Zwischenstopp New York Die Schule wollte in meinem Fall keine Ausnahme machen, der Antrag auf längere Ferien scheiterte. Also musste ich einen späteren Flieger nehmen, um meinen Eltern nach Kalifornien zu folgen, wo die Familie meiner Tante lebte. Der Flug selbst war kein Problem. Aber wenn man als elfjähriger Knabe ohne Englischkenntnisse nach mehrstündiger Verspätung an diesem riesigen Flughafen in New York rumsteht und erfährt, dass man den Anschlussflug verpasst hat, ist man doch etwas verunsichert. Und allein. Aber dann nahm mich zum Glück eine freundliche Herrengruppe mit ins Restaurant und ins Hotel, das Telefon im Zimmer funktionierte, die Swissair zahlte, und am nächsten Tag gings weiter. Von Kalifornien sah ich dann allerdings wenig. Kaum angekommen, warf mich eine Grippe ins Bett. Was bleibt, ist die Erinnerung an jenen unfreiwilligen Zwischenstopp in New York. Zeitlos im Freibad Sommerferien in den frühen 70er-Jahren hiess: Freibad Bad Ragaz. Dort gab es alles, was uns Buben wichtig war: Wasser und Bäume, Mädchen und Raketeneis. Ohrenbetäubend laut war es rund ums Schwimmbecken, still stand nur die Zeit in uns und um uns herum. Die Sonne bewegte sich nicht vom Fleck, die Nachmittage dauerten ewig. Lag man nach ausgedehntem Bade fröstelnd auf der Wiese, konnte man die langsamen Bewegungen der Wolken beobachten. Es Alles, was einem Buben wichtig ist: Ferien im Freibad. war ein Fest der Sinnlichkeit zu einer Foto: Keystone Zeit, als ich diesen Begriff noch gar nicht kannte – wie sich mir überhaupt vieles erschlossen hatte, bevor ich es zur Sprache bringen konnte. Diese fehlende Distanz zwischen den Dingen und den Worten ist wohl auch der Grund, weshalb man als Kind so intensiv in der Gegenwart lebt – jedenfalls möchte ich die Sommer im Schwimmbad Giessenpark nicht missen. Gerade weil sie keinerlei Zweck unterworfen waren. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 14 LESETRAINING Ruinen auf Kreta, Ruinen auf Sizilien Nichts gegen antike Kunst, aber bitte nicht in den Sommerferien. Doch genau dies war mein Schicksal. Ruinen auf Kreta, Ruinen auf Sizilien. Meinen Vater, dessen Hobby das Seefahrervolk der Phönizier ist, zog es an solche Destinationen. Vor Ort auch in das eine oder andere Museum, wo Teile von Töpfen oder andere antike Fundstücke ausgestellt Foto: www.br.de waren, für ein Kind so interessant wie eine Straflektion Latein. Heute noch überkommt mich eine Art Instant-Müdigkeit, wenn ich ein Museum betrete, selbst wenn es die Tate Modern ist. Aber ich will nicht undankbar erscheinen. Meine Eltern hatten irgendwann Erbarmen und teilten die Ferien stets in eine Woche Kunst und eine Woche Club Med auf. Letzteren bei Taormina habe ich in bester Erinnerung – er hatte eine lange Rutschbahn vom Buffet-Areal über die Felsen direkt ins Meer. Das haben die antiken Hochkulturen nicht hingekriegt! Harte Zeiten in Ostpolen «Kolonie», Betonung auf dem zweiten o: So heissen polnische Ferienlager. Wunderbar sollte es werden. Ein Urlaub am Meer mit Gspäänli aus der Nachbarschaft meiner Familie aus Ostpolen. Vor Ort wurde schnell klar: Es wird hart. Hart waren die Betten im grossen Schlafsaal der Unterkunft. Hart, nämlich regnerisch bis stürmisch, das Wetter, die Ostsee kalt. Aber das Schlimmste war das Essen. Es wurde aus einer grossen Küche durch ein kleines Fenster serviert. Undefinierbar in Farbe und Form. Eine nicht lächelnde, beleibte und beschürzte Angestellte klatschte es auf Teller, wie man sie sich in Gefängnissen vorstellt. Klatsch. Ich meine, das Geräusch noch heute zu hören. Wehmütig dachte ich an die feinen Suppen und Streuselkuchen zurück, die meine Tante macht. Das nächste Klatsch riss mich aus den Gedanken. Zehn Tage lang. Der Burgen-Marathon Hopp aufs Velo und in die Pedale getreten, zum See und um den See herum, aha, da die Burg, hopp hinauf, dann absteigen und Velo stossen, angekommen, schon toll, so eine Burg von nahem, von Zähringern gebaut eventuell, imposant, es fehlt zwar die Kanone, aber egal, es stehen ja noch geschätzte zwölf weitere Burgen auf dem Programm diese Woche, jetzt hopp wieder aufs Velo, eine Biegung und eine weitere dazu, niemand hat «Resilienz» gesagt, dafür gibt es keinen Grund und das Wort an sich auch nicht, irgendwann endlich im Hotel, die minimale Anstandsfrist verstreichen lassen, dann aufs Bett gehopst und TV eingeschaltet, Sat1, erste deutsche Bundesliga und Fortuna Düsseldorf im Abstiegskampf, und etwas Schöneres können wir uns im Moment gerade nicht vorstellen. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 15 LESETRAINING Es muss sein, wie es immer ist Ferien – das hiess bei uns Bündnerland, wo wir uns in der Ferienwohnung der Grosseltern einnisten konnten. Skifahren im Winter, Wandern im Sommer. Und in jeder Jahreszeit, sobald die Tür aufgeschlossen wurde, der Spurt zum Büchergestell: Dort standen die «EngeliBüechli» von Jean Effel. Und der «Max» von Luigi Giovanetti. Und das Fotobuch mit den in drei Teile zerschnittenen Porträts, in dem man die Füsse von Emil mit dem Bauch der Lisa della Casa und dem Kopf von Bernhard Russi kombinieren konnte. Auch sonst mussten gewisse Dinge immer gleich sein in diesen Ferien: das Jassen nach dem Znacht. Die Diskussionen darum, wer jetzt abwaschen Foto: www.geschenkidee.ch muss. Und natürlich die Eukalyptus-Täfeli im Rucksack (ich weiss noch heute, an welchem Rank einmal ein Päcklein ausgeleert ist: Drama). Irgendwann wollten uns die Eltern dann doch einen Flug bieten. Es war ein Alpenrundflug. Quelle: Redaktion Tamedia Im Nasenbär nach Holland 1. Welche Farbe hatte das Auto? rot schwarz gelb 2. Wie lange fuhr die Familie in den Urlaub? 2 Wochen 1 Woche 4 Wochen 3 Wochen 3. Damals musste man immer vor den Ferien das Auto den Behörden vorführen. durfte man bereits mit 16 Jahren die Autoprüfung absolvieren. fuhr man noch ohne Sicherheitsgurten. Die Fahrt nahm kein Ende 1. Wo und bei wem verbrachte die Familie ihre Ferien? Sardinien beim Schwager Sylt bei der Tante Kieler Förde bei den Grosseltern Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 16 LESETRAINING 2. Der Vater genoss es, das Steuer abzugeben und daneben zu sitzen. Richtig Falsch 3. Welches war die Aufgabe der Mutter? nach Picknickplätzen Ausschau halten Karten lesen die Aufgabe des heutigen Navis die Kinder bei Laune halten 4. Was gab es in den Pausen zu essen? Sandwiches hartgekochte Eier Am liebsten allein 1. Der Autor ist ein sehr guter Autofahrer. Richtig Falsch 2. Welches Transportmittel wird vom Autor erwähnt? Fähre Zug Bus 3. Was hat der Autor während den Überfahrten wohl gemacht? Kassetten hören Aussicht geniessen Bücher lesen Gameboy spielen Zwischenstopp New York 1. Wohin sollte die Reise des Autors gehen? Amerika China Afrika 2. Wen wollte er in Kalifornien treffen? Seine Freundin Seine Familie Seinen Primarschullehrer 3. Verfügte er über gute Englischkenntnisse? nein ja 4. Wieso konnte der Autor Kalifornien schlussendlich doch nicht geniessen? Er konnte nicht einreisen, weil sein Pass abgelaufen war. Er erwischte die Grippe und mussten im Bett bleiben. Das Wetter war schlecht. Zeitlos im Freibad Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 17 LESETRAINING 1. In welchem Freibad genoss der Autor seinen Sommer? Zürich Bad Ragaz Bern 2. Was war für die Buben damals wichtig? Gras und der automatische Mähroboter Wasser und Bäume Pommes und Wienerli Mädchen und Raketeneis 3. Rund ums Schwimmbecken war es sehr still sehr laut Ruinen auf Kreta, Ruinen auf Sizilien 1. Das Hobby des Vaters war das Seefahrervolk der Ägypter Phönizier Wikinger 2. Was war in den Museen ausgestellt? Teile von Töpfen alte Schiffe alte Paddel 3. Was gefiel dem Autor im Ferienclub auf Taormina ganz besonders gut? Die Hotelbar Der Spielplatz Der grosse Sandkasten Die Rutschbahn direkt ins Meer Harte Zeiten in Ostpolen 1. Was war das Schlimmste an den Ferien? Die harten Betten Das Wetter Das Essen 2. Wie wird die Angestellte beschrieben, welche das Essen schöpfte? freundlich nicht lächelnd beleibt beschürzt blond gross 3. Wie lange dauerten diese Ferien? 10 Tage 2 Wochen Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 18 LESETRAINING Der Burgen-Marathon 1. Mit welchem Verkehrsmittel bewegte man sich während diesen Ferien fort? Bus Fahrrad Zug 2. Was störte den Autor bei den Burgen? Dass die Kanonen fehlten. Dass sie zerfallen sind. Es muss sein, wie es immer ist 1. Wo verbrachte die Familie ihre Ferien? Tessin Wallis Graubünden 2. Welche Bücher mochte der Autor dieses Abschnittes? Jean Effel und Luigi Giovanetti Goethe und Ken Follett Max Frisch und Umberto Eco 3. Welche Dinge mussten immer gleich gemacht werden? Mittagessen im Freien Jassen nach dem Nachtessen Aufstehen vor dem Sonnenaufgang 4. Welches war der 1. Flug des Autors? Die Hochzeitsreise nach Kanada Ein Alpenrundflug Ein Familienflug ins Disney Land Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 19 LESETRAINING Gletscher auf dem Rückzug Der Wandel der Gletscher ist ein emotionales Thema – heute wie vor 400 Jahren. Wie geht es den Gletschern aktuell? Werden sie schon bald ganz verschwunden sein? Am Bahnhof Morteratsch GR türmen sich gewaltige Eismassen auf. Es ist die Zunge des Morteratschgletschers, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis fast zur heutigen Station an der Bernina-Linie der Rhätischen Bahn reicht. Allerdings gab es diese damals noch nicht, der Streckenabschnitt wurde erst 1908 eröffnet. Seither hält der rote Zug am Eingang dieses durch Eis geformten Tals und Etwa 40 Meter pro Jahr zieht er sich zurück: der Morbringt Besucher hierher. Diese müssen einen teratschgletscher mit der Bernina-Gruppe Ende OktoFussmarsch von gut zwei Stunden zurückleber 2019. gen, bis sie beim Gletscher ankommen, entlang der Talsohle, flankiert von den hohen Seitenmoränen aus Schutt, den der Gletscher zurückliess, als er sich immer weiter zurückzog. Diese Entwicklung dokumentieren Tafeln am Wegrand, die erste markiert das Jahr 1880. Da war der Gletscher bereits auf dem Rückzug; seinen Höchststand während der Kleinen Eiszeit Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Morteratschgletscher 1860 erreicht. Seither büsste er rund drei Kilometer Länge ein und schmilzt seit 1999 mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Metern pro Jahr. Zusammen mit dem Persgletscher bedeckt der Morteratschgletscher eine Fläche von 16 km2. Er ist damit einer der grösseren Gletscher in den Alpen und der grösste in der Bernina-Region. Der grösste Gletscher der Schweiz und der gesamten Alpen ist der Grosse Aletschgletscher mit einer Fläche von 80 km2. Beide sind sogenannte Talgletscher; Eisströme, deren Ende – die Gletscherzunge – bis ins Tal reicht. Im Gegensatz dazu gibt es Hänge- und Gratgletscher, die weit oben in den Felsen liegen und oft gar nicht als Gletscher erkennbar sind. Das ewige Eis fasziniert: Die Schweizer Gletscher locken jedes Jahr viele Touristen aus dem Inund Ausland an. «Diese natürlichen Landschaftselemente gibt es nicht überall. Sie haben eine einzigartige Formenvielfalt, etwas Vergleichbares gibt es nicht», sagt die Glaziologin Christine Levy (45) vom Zentrum für angewandte Glaziologie der Fachhochschule Graubünden und der Academia Engiadina in Samedan GR. Ein zusätzlicher Punkt für die Anziehung dürfte sein, dass die Gletscher immer weiter zurückgehen. Sie sind also nicht nur selten, sondern auch vergänglich. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 20 LESETRAINING Landschaften im Wandel Christine Levy befasst sich seit über 20 Jahren mit Gletschern. Ihr Forschungsgebiet sind die Gletscher im Bergmassiv des Piz Bernina. Sie beobachtet ihre Veränderung auch aus der Luft und hält die Entwicklung mit der Kamera fest. Die Bilder und ihre Erkenntnisse dazu hat sie im Buch «BerninaGletscher: Wo sich Himmel und Eis berühren» zusammengetragen. Sie verbindet damit ihren Beruf mit ihrem Hobby, dem Segelfliegen. «Gletscher verändern sich laufend Gletscher verändern sich ständig: Das Schmelzwasser und bleiben unberührt. Der Mensch kann sucht sich seinen Weg. Eishöhle bei Pontresina GR. hier nicht mitgestalten, wie er es sonst über- Am Gletscherrand anzutreffen ist zum Beispiel der all tut», erklärt sie ihre Faszination. Zu den Gletscher-Hahnenfuss. Gletschern kam die Geografin im Jahr 2000 im Rahmen ihrer Diplomarbeit über Geomorphologie im Oberengadin, also der Formung der Erdoberfläche. Das Eis der Gletscher spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Gegend lag in der Eiszeit vor rund 20 000 Jahren unter einem dicken Eispanzer. Die Gletscher formten die Landschaft während Jahrtausenden. Wo ein Gletscher talwärts fliesst – oder floss – ist das Tal weit, die Talsohle relativ flach, es sind sogenannte U-förmige Täler. Der Gletscher fliesst über den Stein und schleift ihn ab. Die Felswände, die vom Eis freigelegt sind, haben daher runde Formen, nicht kantige. Ist das Eis weg, bleiben Seen und Seitenmoränen zurück, die mit der Zeit wieder bewachsen werden. Bisweilen lässt das Eis grosse Steine mitten in einer Ebene zurück, sogenannte Findlinge. Das Engadin ist ein solches Gletschertal, geformt durch den Inn-Gletscher, ebenso wie das Haslital, wo einst der Aaregletscher floss. Für ihre Diplomarbeit widmete sich Christine Levy vor allem dem Roseg-Gletscher. Das Rosegtal bei Pontresina GR ist ein Seitental des Oberengadins. Über ihre erste Begegnung mit dem Roseg-Gletscher Anfang der 2000er-Jahre sagt die Glaziologin: «Damals reichte er bis zur Talsohle, endete im See mit einer eindrücklichen Eiswand.» Inzwischen hat er sich weit zurückgezogen und eine Felswand freigelegt. Gerade diese Steilstellen eines Gletschers sind heikle Punkte: «Das Eis ist dort relativ dünn. Wenn es komplett durchschmilzt, verliert die Gletscherzunge den Kontakt zum Nährgebiet», erklärt die Expertin. Dieser abgetrennte Teil wird nicht mehr zum Gletscher gezählt, sondern als Toteis bezeichnet. So büsste der RosegGletscher auf einen Schlag einen Kilometer Länge ein. Die Gletscher sind zu gross Auch andere Gletscher verlieren zusehends an Länge und Masse. Jedoch mit Verzögerung. «Je nach Gletschergrösse hinkt der Abschmelzprozess bis 30 Jahre hinterher», sagt die Glaziologin. Oder anders gesagt: Die Gletscher sind eigentlich zu gross für die heute herrschenden Temperaturen. Warum das so ist, erklärt Levy am Beispiel eines Eiswürfels: «Er ist auch nicht in einer Sekunde weggeschmolzen, wenn man ihn auf den Tisch legt.» Ein kleiner Gletscher hat eine geringere Eismasse, die schneller reagiert, grosse Gletscher haben dickeres Eis und reagieren deshalb langsamer auf Veränderungen der Umgebung. Die Reaktionszeit des Morteratschgletschers beträgt etwa 20 Jahre: Er wird also erst in zwei Jahrzehnten die Grösse erreichen, die den klimatischen Gegebenheiten von 2020 entspricht. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 21 LESETRAINING Wie gross ein Gletscher sein dürfte, um den aktuellen klimatischen Bedingungen zu entsprechen, lässt sich am besten im Spätsommer ablesen, wenn die Schneegrenze ihre höchste Position erreicht hat. «Die Hälfte bis zwei Drittel der Fläche sollten dann noch mit Schnee bedeckt sein», so Levy. Diese Fläche ist das sogenannte Nährgebiet: Dort baut sich aus der Verdichtung von Schnee neues Eis auf. Der Schnee muss dazu das ganze Jahr über liegen bleiben. Das Zehrgebiet ist der untere Teil des Gletschers, der im Sommer schneefrei ist. Dort schmilzt das Eis und der Gletscher verliert an Masse. Ob ein Gletscher wächst oder schrumpft, hängt von der sogenannten Massenbilanz ab. Schmilzt mehr Eis als nachwächst, nimmt die Gesamtmasse des Gletschers ab. «Man muss das über mehrere Jahre hinweg betrachten, um festzustellen, wie es einem Gletscher tatsächlich geht», betont Christine Levy. Ein einziges kühleres Jahr mit viel Schneefall reicht noch nicht aus, damit ein Gletscher wächst. Und: Ein Hitzesommer kann einen strengen Winter gar wieder zunichte machen. «Deshalb ist die Längenänderung der Gletscher ein guter Klimaindikator. Sie reagiert nicht auf die Wetterkapriolen eines Jahres, sondern ist ein Durchschnitt von vielen Jahren.» Damit die Gletscher wieder wachsen, müsste ihre Massenbilanz über Jahre hinweg positiv sein. Dazu müsste sich das Klima deutlich abkühlen. Weihwasser gegen das Eis Gletscher verändern sich ständig: Das Schmelzwasser sucht sich seinen Weg. Die Glaziologin befindet sich angesichts der schmelzenden Gletscher in einem Dilemma: Als Wissenschaftlerin beobachtet und dokumentiert sie deren Zustand. Gleichzeitig muss sie dabei zusehen, wie ihre «Schützlinge», die sie über Jahre begleitet hat, sich langsam auflösen. «Es ist faszinierend, die Veränderungen zu beobachten», sagt sie. Andererseits ist es ein Verlust: «Die Attraktivität der Landschaft nimmt durch das Abschmelzen ab», findet sie. Heute gehören die weissen Berge und die Gletscher zur Schweizer Identität. Gut 1400 Gletscher bedecken etwa zwei Prozent der Landesfläche. Um 1850 waren es etwa 1735 km2. Die Durchschnittstemperatur war damals übrigens etwa 1,5 bis 1,8 Grad tiefer als heute. «Gletscher reagieren also sehr sensibel auf Temperaturschwankungen», hält Christine Levy fest. Und es sieht danach aus, dass die Temperaturen weiter steigen. Man kann sich denken, was das für die Entwicklung der Gletscher bedeutet. Werden sie also irgendwann ganz verschwinden? «Im Moment deutet alles darauf hin, dass die Alpen eines Tages eisfrei sein werden», sagt Christine Levy, fügt aber an: «Das wird wohl nicht mehr in diesem Jahrhundert passieren. Im Jahr 2100 wird es noch Gletscher geben, jedoch nicht mehr so lange Talgletscher, sondern vielmehr Hängegletscher weit oben in den Felswänden.» Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 22 LESETRAINING Der Grosse Aletschgletscher ist der grösste Gletscher der Alpen. Doch auch seine Eismassen schwinden. Nahezu eisfreie Alpen wären in der Erdgeschichte nichts Neues: Als Hannibal 218 v. Chr. mit seinen Elefanten die Alpen überquerte, hat er kaum Gletscher gesehen. «Sie waren ziemlich sicher kleiner als heute. Die Temperaturen waren demnach über längere Zeit mit den heutigen vergleichbar oder sogar wärmer», erklärt Levy. Über die Minimalausdehnungen der Gletscher ist wenig bekannt, weil diese Landschaften noch unter dem Eis liegen. Die Glaziologin erinnert nochmals an die Prozessionen. «Es wäre spannend, wenn die Leute, die damals daran teilnahmen, heute wieder hier wären und sähen, wie klein unsere Gletscher sind, wie schnell sie zurückgehen und was wir für ein Theater machen deswegen. Mich nähme wunder, was sie sagen würden. Vielleicht: ‹Seid doch froh›.» Für den Menschen am einfachsten wäre es, wenn sich die Eismassen nicht gross verändern würden. «Aber ein Gletscher bleibt halt nicht einfach stehen.» Und so wird der Weg vom Bahnhof Morteratsch bis zum Gletscher auch künftig immer länger. Bis sich das Klima vielleicht eines Tages so sehr abkühlt, dass er wieder vorstösst. Die Gletscher bewahren Es gibt Methoden, mit denen das Schwinden der Gletscher aufgehalten werden soll. Je nach Gletscher empfiehlt sich eine andere Massnahme. Verschiedene Skigebiete decken den Gletscher im Frühjahr mit einem Vlies ab – etwa Diavolezza im Oberengadin. Das Vlies wird mit Pistenfahrzeugen über den Gletscher gelegt, ab dann braucht es weder Wasser noch Strom oder andere Ressourcen. Im Herbst nimmt man es wieder zusammen. «Das ist relativ wirkungsvoll. Es hat aber den Nachteil, dass das nur auf kleineren Flächen möglich ist und auf einem Gebiet, das keine Spalten hat», erklärt Christine Levy. Grosse Gletscher wie den Morteratsch damit zu schützen, ist also nicht möglich. Auch für Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 23 LESETRAINING Gletscher mit viel Steinschlag klappt diese Methode nicht: Man könnte das Vlies im Herbst nicht mehr wegnehmen. Eine andere Möglichkeit ist, das Schmelzwasser nicht abfliessen zu lassen, sondern es dem Gletscherkreislauf wieder zuzuführen. Schmelzwasserrecycling gewissermassen. Man beschneit den Gletscher von oben und nutzt dazu Wasserdruck. Dazu wird oberhalb des Gletschers Wasser gefasst. Damit das klappt, braucht es allerdings eine genügend grosse Wasserquelle, etwa einen See. «Es werden neue Seen entstehen, die man nutzen könnte», sagt Christine Levy, die derzeit an einer Studie dazu mitarbeitet. Auch beim Morteratschgletscher ist das eine Option. Hier könnte man einen See am Persgletscher nutzen, den es derzeit aber noch nicht gibt. «Es sind also noch einige Fragen offen», so Levy. Lohnen sich diese Aufwände? «Das ist eine gute Frage», gesteht die Gletscher-Expertin. «In der Schweiz haben wir kein trockenes Klima, sondern auch Niederschläge, die uns mit Wasser versorgen.» In anderen Regionen wie im Himalaja mussten aber bereits Dörfer aufgegeben werden, weil die Wassermengen ohne den Gletscher nicht mehr ausreichten für deren Unterhalt. Und die bolivianische Hauptstadt La Paz ist in der Trockenzeit ausschliesslich vom Gletscherwasser abhängig. «Diese kann man nicht einfach aufgeben. Eine andere Lösung wäre also sinnvoll», sagt Christine Levy. Quelle: Coop-Zeitung 1. Wann hatte der Morteratschgletscher seinen Höchststand erreicht? 2. Wie nennt man das Ende eines Gletschers?? 3. Welche Gletscherart ist oft nicht als Gletscher erkennbar? Plateaugletscher Hänge- und Gratgletscher Morteratschgletscher Eisschilde 4. Welchen Beruf hat die Autorin Christine Levy? Segelfliegerin Glaziologin Eisproduzentin 5. Welche drei Nennungen sind Spuren, die Gletscher in der Landschaft hinterlassen? Weiher und Tümpel Littering Seen und Seitenmoränen weite, flache Täler geschliffener Stein und runde Felswände Rebberge Kiesgruben Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 24 LESETRAINING 6. Wann schmilzt ein Gletscher? Wenn das Nährgebiet grösser ist als das Zehrgebiet. Wenn mehr Eis schmilzt als nachwächst. Wenn die Temperatur geringer ist als der langjährige Durchschnitt. 7. Warum kam es vor, dass Menschen in der Vergangenheit die Gletscher am Vorrücken hindern wollten? Weil sie um ihre fruchtbaren Alpwiesen fürchteten. Weil sie Platz für den Häuserbau benötigten. Weil sie den Klimawandel befürchteten. Weil sie den Bau der Eisenbahnlinien vorantreiben wollten. 8. Welcher Begriff hat nichts mit Gletscherkunde zu tun? Glaziologe Findlinge Muräne Nährgebiet Geomorphologie Toteis Eishöhle Hänge- und Gratgletscher 9. Kreuze alle falschen Aussagen an. Die Entwicklung des Gletscherschwunds wurde durch Tafeln am Wegrand dokumentiert. Der Gletscher war noch nicht auf dem Rückzug, als dieser Streckenabschnitt der Bernina-Line der Rhätischen Bahn eröffnet wurde. Als Hannibal 218 v. Chr. mit Elefanten die Alpen überquerte, hat er kaum Gletscher gesehen. Besucher müssen einen Fussmarsch von gut zwei Stunden zurücklegen, bis sie beim Gletscher ankommen. Die Reaktionszeit grosser Gletscher auf die vorherrschenden Temperaturen ist schnell. Der Morteratschgletscher ist der grösste Gletscher der Schweiz und der gesamten Alpen. Die Durchschnittstemperatur war um 1850 gleich wie heute. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 25 LESETRAINING Fünf Tage Bangen im Ewigen Eis Drei Jugendliche finden im Berner Oberland den Propeller der legendären Dakota. Die Maschine erlitt 1946 eine Bruchlandung auf über 3000 Metern über Meer. Es folgte die grösste Bergrettung der Geschichte. Am vergangenen Freitag machen drei 18-Jährige auf dem Gauligletscher im Berner Oberland eine merkwürdige Entdeckung. Aus dem Schnee ragt etwas heraus, das wie eine Holzlatte aussieht. Als Manuel Rufener, Peter Flühmann und Lucas Kocher zum Fundort kommen, trauen sie ihren Augen nicht: Vor ihnen liegt der Propeller der legendären Dakota, die auf dem Gletscher eine spektakuläre Bruchlandung erlebte. Das war vor 66 Jahren. Am 19. November 1946 um 13.05 Uhr hebt die amerikanische Douglas DC-3 Dakota (auch Dakota C-53) in München ab. Zielort ist Pisa. Doch dort kommt die Maschine mit der Immatrikulationsnummer Z68846 nie an. Stattdessen folgt ein fünftägiges Drama, das die Welt in Atem hält. Und ein Wendepunkt in der damals frostigen Beziehung zwischen der Schweiz und den USA. Hochrangige Militärs an Bord Insgesamt vier Mitglieder der Besatzung und acht Passagiere, darunter die 11-jährige Alice, sind an Bord. Darunter sind hochrangige Militärs und deren Angehörige. Bei schlechtem Wetter fliegt der Pilot 25 Minuten lang im Blindflug auf einer Höhe von 3350 Meter vorbei an Berggipfeln, die bis zu 300 Meter höher sind. Dann, um 14.25 Uhr, kracht die Dakota mit 280 Km/h auf den Gauligletscher und rutscht über Schnee und Eis bergauf. Der Koloss wird durch den aufgetürmten Schnee nach rechts gedreht. Wie sich herausstellen sollte, schlitterte der Flieger dadurch an zwei riesigen Gletscherspalten vorbei. Die Bremsspur war nur 80 Meter lang. Wie durch ein Wunder überleben sämtliche Passagiere die Bruchlandung, erleiden aber teils schwere Verletzungen. Sergeant Folsom erleidet einen komplizierten Beinbruch, Captain Tate hat eine blutende Wunde am Kopf. Es gibt ein gebrochenes Nasenbein und Handverletzungen. Doch alle leben. «Mayday, Mayday, Position unbekannt» Um 15.30 Uhr folgt der erste Notruf, empfangen von den Flugplätzen Paris-Orly und MarseilleIstres: «Mayday, Mayday, Mayday, US Z68846 crashed, Position unbekannt, Höhe 10 800 Fuss (3300 Meter über Meer), im Tiefschnee und Nebel.» Die Besatzung wähnt sich irgendwo in den französischen Alpen, nachdem sie Flugdauer und Windgeschwindigkeit ausgewertet hatte. In der Nacht auf den 20. November fliegen rund um die Uhr amerikanische Suchflugzeuge durch die Alpen. Ohne Erfolg. Im verunglückten Flugzeug wickeln sich die Passagiere unterdessen in Fallschirme und verschliessen die kaputten Fensterscheiben notdürftig mit Segeltuch. Draussen ist es Minus 15 Grad. Die erste Nacht dauert 14 Stunden. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 26 LESETRAINING Entscheidende Hinweise von Victor Hug Dann tritt Victor Hug auf den Plan. Er ist Chef des Militärflugplatzes in Meiringen-Unterbach. Die Medienberichte haben ihn neugierig gemacht. Er registriert die Dakota-Funksprüche, das Signal ist klar und deutlich und Hug ist sich deshalb sicher: Das Flugzeug muss in der Nähe sein. Doch die Amerikaner gehen zunächst nicht auf den Hinweis ein. Sie glauben nicht, dass der Flieger auf Schweizer Boden liegt. Erst eine sogenannte trianguläre Standortbestimmung am Donnerstagabend ergibt, dass die Maschine im Dreieck Airolo-Sion-Jungfrau sein muss. Am 21. Dezember um 18.30 Uhr folgt der letzte Funkspruch: «Wir halten noch maximal 24 Stunden durch. Verletzte an Bord.» Nachdem der Unfallort bekannt ist, wird die bis dahin grösste Rettungsaktion in den Alpen ausgelöst. Die Amerikaner kommen mit zwei kompletten Rettungszügen in die Schweiz, die aber in Interlaken hängen bleiben. Die Amerikaner haben die Absicht, mit Jeeps und Raupenfahrzeugen zur Dakota vorzudringen. Doch sie müssen schliesslich einsehen, dass sie auf eine Rettung in Schnee, Eis und schlechtem Wetter schlicht nicht vorbereitet sind. Rettung in neun Flügen Die Schweiz schickt am 23. November eine Rettungskolonne zum Unglücksort. Diese erreicht nach einem Umweg und über 13 Stunden Aufstieg das Wrack. Völlig erschöpft. An einen Rückmarsch ist nicht zu denken. Einen Tag später, um 10.25 Uhr versetzt schliesslich Victor Hug die Welt in Staunen, als er mit seinem Fieseler Fi156 «Storch», die in Eigeninitiative mit Kufen ausgerüstet wurden, dreissig Meter neben dem Flugzeugwrack im Schnee aufsetzt. Kurz darauf landet auch Kollege Pista Hitz. Mit ihren Maschinen unternahmen sie bereits in den Tagen zuvor Versorgungsflüge zum Wrack. Jetzt fliegen sie in einer bislang beispiellosen Aktion die Verunglückten in insgesamt neun Flügen ins Tal. Die Rettungsaktion wird von den Amerikanern gefeiert. Gegen 150 Journalisten aus aller Welt berichten aus Meiringen. Nachdem die diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und den USA nach dem Zweiten Weltkrieg gestört waren, wendete sich nun die politische Meinung. Die Piloten Hug und Hitz werden von den Amerikanern geehrt. Die Rettungsaktion ging in die Geschichte ein und markierte den Beginn der Luftrettung, die schliesslich 1952 in der Gründung der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega gipfelte. Quelle: www.20min.ch Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 27 LESETRAINING 1. Die drei 18-jährigen Manuel Rufener, Peter Flühmann und Lucas Kocher entdeckten im Jahr 1946 als erste das abgestürzte Flugzeug. konnten bei der spektakulären Rettung dabei sein. entdeckten kürzlich Teile des 1946 abgestürzten Flugzeugs. entdeckten vor 66 Jahren die abgestürzte Besatzungsgruppe. 2. Was war der Grund für den Flugzeugabsturz? Der Pilot hatte keine korrekte Ausbildung. Das Flugzeug hatte einen Defekt. Absturz wahrscheinlich des schlechten Wetters wegen. Die 12 Insassen waren für das Kleinflugzeug wahrscheinlich zu schwer. 3. Die Amerikaner konnten die Verunglückten schlussendlich nicht retten, weil . sie nicht auf die Bedingungen in den Alpen vorbereitet waren. sie den exakten Standort nicht kannten. die Schweizer sie nicht weitergelassen haben. zu wenig Rettungskräfte zur Verfügung hatten. 4. Victor Hug . kannte die Passagiere und zeigte deshalb einen solch grossen Willen, die Verunglückten zu retten. baute ein Spezialflugzeug und konnte damit die Passagiere in Sicherheit bringen. wurde vom Militär beauftragt, die Passagiere zu retten. bekam von den Amerikanern einen grossen Preis. 5. Victor Hug gründete die Schweizerische Rettungsflugwacht REGA. steht nicht im Text richtig falsch 6. Hug war sich sicher, dass das Flugzeug in der Nähe sein musste, da die Funksignale deutlich und klar waren. steht nicht im Text falsch richtig 7. Zwei amerikanischen Rettungszügen gelang es schlussendlich, die Verletzten zu retten. steht nicht im Text richtig falsch 8. Ergänze: «Die Verunglückten konnten zu Beginn nicht gefunden werden, weil man glaubte, sie seien in den . Alpen.» 9. Welcher Trick, sich vor dem Erfrieren zu schützen, wird NICHT im Text erwähnt? Öffnen der Koffer, um warme Kleider zu finden. Sich in Fallschirme einwickeln. Versperren der Fenster mit defekten Fallschirmen. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 28 LESETRAINING «Das Rivella-Rezept ist ein heiliger Gral» Rivella ist das inoffizielle Schweizer Nationalgetränk. CEO Erland Brügger über Expansionsstrategien, neue Aludosen und alte Geheimrezepte. Was für eine verrückte Idee. Ein Getränk aus Milchserum, das gesund ist, den Durst löscht und erst noch schmeckt? Robert Barth, Jus-Student aus Rapperswil am Zürichsee, wurde für diese Vision belächelt, andere zeigten ihm den Vogel, damals Anfang der 1950er-Jahre. Doch Barth liess sich nicht beirren und setzte seine Idee um, begann 1952 in Stäfa mit der Produktion von Rivella, abgeleitet vom Italienischen «Rivelazione, die Offenbarung». Der Rest ist Geschichte. Die Marke Rivella geniesst heute in der Schweiz einen Bekanntheitsgrad von fast 100 Prozent, jedes Jahr trinken die Schweizer 80 Millionen Liter Rivella, das sind zehn Liter pro Kopf. Die Verkaufsrenner sind Rivella rot (60 Prozent) und Rivella blau (30 Prozent), Rivella grün wächst auf tiefem Niveau. Im Ausland, insbesondere in Holland, Deutschland und Luxemburg, werden jährlich 20 Millionen Liter Rivella getrunken. So setzt das Unternehmen jedes Jahr im Schnitt 140 Millionen Franken um. Was für Gewinnzahlen Rivella schreibt, wissen die wenigsten der 267 Mitarbeiter: Das Unternehmen befindet sich immer noch im Besitz der Familie Barth. Besonders im Sommer wird Rivella getrunken. Aber auch während der Skiferien in den Bergen, wenn man sich der Schweiz besonders nahe fühlen will, trinken viele Rivella, das inoffizielle Nationalgetränk. Doch just zum 60-jährigen Bestehen befindet sich das Unternehmen in einer kleinen Krise. Der Umsatz in der Schweiz stagniert seit mehreren Jahren, das Wachstumspotenzial ist beschränkt. Eine grosse Herausforderung für Erland Brügger, der seit Mai 2011 die Geschäfte leitet. Herr Brügger, seit 1,5 Jahren sind Sie Chef von Rivella. Was haben Sie erreicht? Ich bin noch nicht ganz zufrieden. Für 2012 habe ich mir das Ziel gesetzt, dass Rivella im Heimmarkt wächst. Das ist nicht der Fall. Der deutsche Markt wurde in den vergangenen vier Jahren intensiv bearbeitet. Zahlt sich das jetzt aus? Ja, das tut es langsam. Wir wachsen zweistellig, wenn auch auf niedrigem Niveau. Doch die Entwicklung ist zufriedenstellend, auch in Holland, wo wir schon seit den 1950er-Jahren erfolgreich sind mit Rivella blau. In Deutschland braucht es viel Zeit, um Rivella bekannt zu machen und die Leute von der Marke zu überzeugen. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 29 LESETRAINING Warum? Das Getränk hat ein besonderes Profil, es stammt ja nicht von einer Frucht oder einem Baum, die Leute können sich schwer vorstellen, wie Milchserum, der Hauptinhaltstoff, schmeckt. Aber es ist auch hinsichtlich des Preisniveaus schwierig, die Marke zu etablieren. . wegen der «Geiz ist geil»-Kultur. Rivella ist im Ausland also nicht günstiger als in der Schweiz? Nein, es ist ein Premiumprodukt. Wir können den Preis aber damit rechtfertigen, dass Rivella eine Schweizer Spezialität ist. Wo kann man heute Rivella kaufen in Deutschland? Wir sind mittlerweile in fünf Regionen tätig. Stark sind wir in Baden- Württemberg. Schwierig ist es bei den Bayern, die haben ihre ganz eigene Trink- und Esskultur. Und wie läuft es in den Städten? Das ist spannend. In Berlin sind wir seit 2010, in Hamburg seit 2011 und in Köln seit diesem Jahr erhältlich. Alle drei haben eine sehr offene kulinarische Kultur, die Leute sind neugierig. Davon können wir profitieren. Rivella gab es auch mal kurz in den USA zu kaufen. Warum sind die USA kein interessanter Markt? Grundsätzlich bekommen wir jede Woche etwa zehn Anfragen von Distributoren auf der ganzen Welt, etwa aus China, Dubai, Südamerika. Im Moment wollen wir uns aber auf die bestehenden Märkte fokussieren. Rivella ist nun mal ein kleines Familienunternehmen und nicht ein internationaler Player. Derzeit beträgt der Anteil des Exports am Gesamtumsatz 20 Prozent. Was haben Sie sich als langfristiges Ziel im Ausland gesetzt? Es wäre schön, wenn in Deutschland mal ein Liter Rivella pro Kopf und Jahr getrunken würde. Dann hätten wir eine gewisse Relevanz im Markt. Und wie viel Liter werden heute in Deutschland getrunken? Das kommunizieren wir nicht. Deutschland ist derzeit nach Holland der zweitgrösste ausländische Markt. Das Unternehmen Rivella machte in seiner Geschichte immer wieder mit guten Ideen von sich reden. Auf Anregung der holländischen Diabetikergesellschaft entwickelte Laborchef Walter Horlacher 1958 eine zuckerfreie Rivella-Variante. Es war das erste europäische Lightgetränk auf dem Markt, erst in den Niederlanden, ab 1959 dann auch in der Schweiz. Und das 25 Jahre bevor die Light-Welle aus Amerika nach Europa rüberschwappte – Coca-Cola light wurde erst 1983 lanciert. Gerade heute, wo der Umsatz in der Schweiz stagniert, sind Innovationen in unterschiedlichen Bereichen von Nöten. Wo könnte man noch wachsen? Steht etwa ein Einstieg bei den Harddiscountern wie Aldi und Lidl zur Debatte? Zurzeit nicht, aber es ist für uns kein Tabu. Die Verfügbarkeit ist aber nicht das Problem, diese ist ausserordentlich gut in der Schweiz. Wir stellen uns eher Fragen auf der Konsumentenseite. Wir müssen eine neue Sicht auf die Marke schaffen und dem Kunden neue Kaufargumente liefern. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 30 LESETRAINING Wird demnächst eine neue Farbe lanciert? Das wäre eine Möglichkeit. Die Lancierung von Rivella grün im 1999 hatte auch positive Auswirkungen auf die Verkaufszahlen von rot und blau. Andererseits floppte Rivella gelb (auf SojaBasis) vor nicht allzu langer Zeit. Das zeigt uns, dass man vorsichtig bei neuen Produkten sein muss. Gelb hat dem Konsumenten offensichtlich nicht gefallen. Da nützt dann auch die Marke nichts mehr. 2013 wird sicher keine neue Farbe lanciert. Wie könnte Rivella in der Schweiz denn wachsen, wenn nicht mit einer neuen Farbe oder neuen Distributionskanälen? Eine Überlegung von mir ist, saisonale Produkte zu lancieren, um zu sehen, wie der Zuspruch ist. So kann der Markt ideal getestet werden. Das sind Innovationen im kleineren Rahmen, in anderen Dimensionen. Ausserdem lancieren wir im Januar 2013 Rivella rot in der Dose. Das gabs aber schon mal; 2006 wurde die letzte Rivella-Dose eingestampft. Ja, das war aber zu einer Zeit, als der Detailhandel voll auf PET gesetzt hat. Inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden. Der Konsument hat realisiert, dass das Geschmackserlebnis mit einem Getränk aus der Dose oder der Glasflasche qualitativ besser ist –via PET verflüchtigt sich der Geschmack und auch die Kohlensäure schneller. Es ist bekannt, dass bei den schweizerischen Getränkeabfüllern Überkapazitäten bestehen. Sind Ihre Anlagen ausgelastet? Unsere zwei Anlagen, die Glasflaschen abfüllen, sind nicht ganz ausgelastet. Wir spürten etwa, dass das Cateringunternehmen SV Service neu auf PET- anstatt wie früher auf Glasflaschen setzt. Auch Bergrestaurants favorisieren zunehmend PET, weil es vom logistischen Standpunkt aus einfacher ist. Entsprechend sind die PET-Abfüllanlagen gut ausgelastet, sie laufen fünf Tage die Woche, 24 Stunden am Stück. Sterben die Glasflaschen bald aus? Nein. In der klassischen Gastronomie ist Glas das Mass der Dinge. Die Anlagen für Glas stehen aber oft still. Bestünde die Möglichkeit, das Abfüllen für einen anderen Hersteller zu übernehmen? Nein, dafür sind in der Schweiz zu viele Abfüllanlagen nicht ausgelastet. Aber wir überlegen uns, ob wir allenfalls das Abfüllen der Glasflaschen einem anderen Anbieter übergeben. Die Detailhändler haben in der Vergangenheit und auch 2012 harte Preisverhandlungen mit Lieferanten aus dem EU-Raum geführt. Rivella ist ein Schweizer Produkt – aber haben auch Sie den Druck gespürt? Wir stehen tatsächlich nicht im Fokus. Aber es wird auch mit uns diskutiert, der Druck ist da. Sind die Preise von Rivella zurückgegangen im 2012? Nein, der Preis hat sich sogar leicht erhöht, um circa zehn Rappen pro Flasche. Dies wegen der Rohstoffpreise, die angestiegen sind. Wir haben seit über zehn Jahren keine Preisanpassung mehr gemacht, darum wurde dies von den Detailhändlern akzeptiert. Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 31 LESETRAINING Zum Unternehmen gehören auch das Passionsfruchtgetränk Passaia und die Fruchtsäfte von Michel. Letztere Marke wurde 1983 übernommen. Ist es möglich, dass Rivella demnächst eine weitere Marke kauft? Im Moment steht das nicht zur Diskussion. Aber ich würde das nicht ausschliessen, wenn wir eine Marke entdecken würden, die zu uns passt. Seit der Gründung 1952 ist Rivella im Besitz der Familie Barth – damit ist das Unternehmen im Getränkemarkt heute eine Ausnahmeerscheinung. Im Jahre 2000 übergab der Firmengründer Robert Barth das VR-Präsidium seinem ältesten Sohn Alexander, die Tochter Christine arbeitet im Eventbereich von Rivella. Der Umsatz von Rivella in der Schweiz stagniert. Wie reagiert die Familie Barth darauf? Die Familienmitglieder wissen auch, dass es schwierig ist, in einem gesättigten Markt zu wachsen. Insofern besteht kein Druck, aber der Wunsch, dass sich die Marke vorwärtsbewegt. Sind Sie autonom in Entscheidungen? Im operativen Geschäft im Grossen und Ganzen, ja. Was die Strategie angeht, ist es wieder was anderes. Im Verwaltungsrat wird oft kontrovers diskutiert. Aber wir arbeiten gut zusammen. Bleibt Rivella ein Familienunternehmen? Ich gehe davon aus: Die Familie steht nach wie vor voll hinter der Marke. Dann gibt es auch keinen Grund, zu verkaufen. Die wirtschaftliche Notwendigkeit besteht auch nicht. Man kann sich vorstellen, dass Rivella ein guter Fang wäre für einen grossen internationalen Konzern. Ja, die Marke ist begehrt. Aber wie schon gesagt, zurzeit steht das Unternehmen nicht zum Verkauf. Was in zehn Jahren ist, kann niemand sagen. Was Rivella auch ausmacht, ist, dass die Rezeptur streng geheim gehalten wird. Wurde diese eigentlich mal verändert? Nein, sie ist immer noch die gleiche. Und wenn ich mit der Idee einer Rezeptveränderung zur Entwicklungsabteilung gehen würde, dann würde ich eins an die Ohren bekommen. Da gilt die Maxime: «Dont touch my Rivella». Die Rezeptur des Getränks ist wie ein heiliger Gral, sowohl für die Konsumenten als auch für Mitarbeiter. Diese, das kann ich Ihnen sagen, wird nicht verändert. Quelle: www.tagesanzeiger.ch Lesen – Denken – Verstehen 5 Seite 32 LESETRAINING 1. Rivella ist bei den Schweizern sehr beliebt 140 Millionen Flaschen produziert Rivella alleine für die Schweiz. Fast 100% der Schweizer, also beinahe alle, trinken Rivella. 80 Millionen Franken Umsatz macht Rivella jährlich alleine in der Schweiz. Fast jedem ist das Getränk bekannt und im Schnitt trinkt jeder ungefähr 10 Liter pro Jahr. 2. Wie steht es mit neuen Farben? Zurzeit wird rege darüber diskutiert, in diesem oder nächsten Jahr eine neue Farbe auf den Markt zu bringen. Mit der Wahl neuer Farben ist man vorsichtig, ganz ausser Acht wird die Idee aber nicht gelassen. Neue Farben führen dazu, dass die ursprünglichen Farben viel weniger konsumiert werden. Nach dem Flop von Rivella gelb steht die Firma weiteren Farben sehr skeptisch gegenüber. 3. Was ist der Grund, dass die Preise 2012 gestiegen sind? Da die Verkaufszahlen in den letzten Jahren stagniert sind, musste Rivella nun teurer werden, um das „Geldloch wieder zu füllen. Die Preise der Rohstoffe sind gestiegen. Da in den letzten 10 Jahren keine Preisveränderung gemacht wurde, ist es nun an der Zeit, etwas zu verändern. Die Löhne der Mitarbeiter wurden erhöht. 4. Wie, meint Erland Brügger, wird sich Rivella in der Schweiz wieder mehr an die Spitze setzen? Man überlegt sich, saisonale Produkte zu lancieren. Er ist der Meinung, dass das nur eine Phase ist und Rivella sich von selbst wieder daraus retten kann. Bald wollen sie wieder ein Lightprodukt auf den Markt bringen. Rivella soll bald in Harddiscountern wie Lidl und Aldi verkauft werden. 5. Ziemlich kurz nach der Einführung der Coca-Cola light kam auch ein Lightprodukt von Rivella auf den Markt. richtig falsch steht nicht im Text 6. Die Deutschen lassen sich nur schwer von Rivella überzeugen, da der Hauptinha