Arbeitsblatt: Propaganda
Material-Details
Arbeitsblatt mit Lesetext und Aufgaben zur Propaganda im Dritten Reich (plus zusätzliche Infos allenfalls zur Erweiterung des AB)
Geschichte
Anderes Thema
9. Schuljahr
9 Seiten
Statistik
20665
1052
13
02.06.2008
Autor/in
Evelyn Stricker
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
RZ Aus der Krise in die Diktatur – Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht AB 6 Exkurs: Propaganda im Dritten Reich NS-Propaganda vor 1933 Nach dem gescheiterten Putschversuch in München vom November 1923 legte Hitler für die NSDAP eine neue Marschroute fest, die besagte, dass die Putschtaktik durch eine neue Legalitätstaktik abgelöst werden sollte, um auf legalen Weg an die Regierungsgewalt zu kommen. Um dies zu erreichen, musste sie jedoch das Image einer radikalen Splittergruppe abstreifen und sich eine Massenbasis verschaffen. Die Organisationsarbeit der demokratischen Parteien sollte dabei als Vorbild gelten. Der politische Gegner wie auch das parlamentarische System sollte mit seinen eigenen Waffen geschlagen werden. Um eine Mobilisierung der Massen zu erreichen, wurde das Schwergewicht der politischen Arbeit auf die Propaganda gelegt. Hitler, der die Bedeutung der Propaganda im innenpolitischen Kampf schon sehr früh erkannt hat, gab dazu einige Leitsätze heraus: Propaganda müsse vornehmlich auf das Gefühl gerichtet sein und nur sehr bedingt auf den sog. Verstand; sie habe volkstümlich zu sein und ihr geistiges Niveau einzustellen nach der Aufnahmefähigkeit der Beschränktesten der Zielwähler; mit wissenschaftlicher Belehrung habe Propaganda nichts zu tun, vielmehr müsse sie sich aufgrund der begrenzten Aufnahmefähigkeit der Massen- auf nur sehr wenige Punkte beschränken.(Hitler, Mein Kampf) Durch die Umsetzung dieser Punkte wurde dann auch die Propaganda zu einer Waffe ersten Ranges des NS-Apparates: Beschränkung auf wenige Schlagworte, niedriger geistiger Anspruch, Rücksichtnahme auf das gefühlsmäßige Empfinden der Massen, Vermeidung von Differenzierungen und die tausendfache Wiederholung der einfachsten Dinge. Diese Taktik war zugleich ein propagandistisches Gegenkonzept zu den Methoden der demokratischen Parteien, dessen politische Werbung auf die Mittel rationaler Argumentation gestützt war. Hiergegen setzte die NS-Propaganda den gewollten Verzicht auf Erklärungen, den Appell an das Irrationale und das emotionsgeladene Freund-Feind-Klischee. Die Kundgebungsreden, die bis 1933 das wichtigste Agitationsinstrument der Nationalsozialisten waren, hatten daher nicht die Aufgabe, anhand konkreter Pläne das Wahlprogramm und politische Ziele zu erläutern, sondern es sollte der im einzelnen gar nicht definierte Glaube an den Nationalsozialismus vermittelt werden. Hinsichtlich möglicher Zukunftsperspektiven verfuhren die Propagandisten nach dem Rezept, allen alles zu versprechen und Festlegungen zu vermeiden. Die Propaganda hatte nicht den Zweck der Vermittlung bestimmter Ideologien, sondern es ging einzig und allein um die politische Machteroberung. RZ Aus der Krise in die Diktatur – Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht AB 6 Auftrag: Beschreibe die beiden Wahlplakate: was ist zu sehen und welche Botschaft steht dahinter. NS-Propaganda nach der Machtübernahme 1933 Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda wurde am 13. März 1933 errichtet, einen Tag nachdem Hitler in München die „Gleichschaltung des politischen Willens der Länder angeordnet hatte. Dies ermöglichte die organisierte Durchführung von propagandistischer Aktivität, die zuvor in verhältnismäßig kleinem Umfang stattgefunden hatte. Der nunmehr zum Reichsminister aufgestiegene Joseph Goebbels konnte nun seinen Machtbereich entscheidend erweitern, da praktisch alle oppositionellen Medien mit einem Schlag ausgeschaltet wurden. Jegliche meinungsbildende Instanz des Deutschen Reiches war nun in den RZ Aus der Krise in die Diktatur – Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht AB 6 Propaganda-Apparat der NSDAP eingegliedert und wurde von Berlin aus zentral geleitet. Die Partei hatte das Propaganda-Monopol inne. Um ein möglichst breites Spektrum an Bürgern zu erreichen, ging 1933 außerdem der Volksempfänger, im Volksmund schon bald „Goebbels Schnauze genannt, in Serie. Durch seinen Preis von 76 Reichsmark, ein Bruchteil der Kosten eines herkömmlichen Radios (200 bis 400 RM), war er der Mehrheit der Bevölkerung leicht zugänglich. Der Rundfunk entwickelte sich daher bald zum einflussreichsten Medium nationalsozialistischer Propaganda. Da aber die Bevölkerung einer andauernden politisch-/propagandistischen Beschallung schnell überdrüssig wurde, sah sich Goebbels gezwungen, das Programm durch Wunschkonzerte, Hörspiele und teils abenteuerliche Wehrmachtberichte attraktiver und vor allem abwechslungsreicher zu gestalten.1 Merkmale der Propaganda im Dritten Reich Autoritäre Medienkultur: Meinungslenkung durch Meinungsmonopol, d.h. es gibt keine Medienvielfalt (z.B. nur eine Zeitung) Verständlichkeit Alle Personen sollen schnell und unmissverständlich erreicht werden. Um möglichst jeden anzusprechen orientiert sich Propaganda immer am untersten Bildungsniveau. Politische Sinnstiftung Die Bevölkerung soll von der Richtigkeit der Staatsideologie überzeugt werden. Oft wird politische Propaganda dann eingesetzt, wenn Sprache als Instrument Negative Begriffe wurden positiv umgewandelt: Beispiel: rücksichtslos ohne Rücksicht Im nationalsozialistischen Sprachgebrauch bekam rücksichtslos die Bedeutung von „zielstrebig oder „energisch. Auch finden sich in Hitlers Reden viele Gewaltausdrücke (z.B. Parasit). So sollten die Zuhörer kein Mitleid mit den Gegnern Hitlers haben. Massenkult Kundgebungen, Fackelzüge, Fahnenappelle, Massenaufmärsche und Feierstunden sollten das Bedürfnis nach Identität und sozialer Gemeinschaft zu stillen. Dank dieser Rituale wurde eine Art Pseudoreligion geschaffen. Führerkult Die Inszenierung Adolf Hitlers als allmächtige und unnahbare Führer- oder „Vater-Figur nahm einen zentralen Stellenwert in der Propaganda ein. So wurde in fast blindes Vertrauen in die Fähigkeiten des Führers geschaffen. 1 Quelle: RZ Aus der Krise in die Diktatur – Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht AB 6 Mittel der NS-Propaganda Instrumentalisierung der Sprache Unter nationalsozialistischem Einfluss wurden zahlreiche (heutzutage eindeutig negativ besetzte) Begriffe einer radikalen Wandlung unterzogen. Das Adjektiv rücksichtlos hatte noch 1924 die simple offizielle Definition als ohne Rücksicht, klar negativ, inne, während ihm im Sprachgebrauch der Nationalsozialisten vielfach positive Bedeutung zugeschrieben wurde. Es wurde in der Bedeutung von zielstrebig oder energisch verwendet. Dieses Beispiel führt auch vor Augen, wie eindeutige Unwerte im Sinne der NS-Propaganda zu erstrebenswerten Gütern modelliert wurden. Im selben Maße wurde auch der Hass, auf die richtige Partei bezogen, zu einem positiven Wert. So wird beispielsweise der heldische Hass der nordischen Rasse dem feigen Hass des Judentums gegenüber gestellt. Ein weiteres Charakteristikum der Propagandarede war der Gebrauch der spezifischen Gewaltsprache. Insbesondere die Reden Hitlers waren gespickt mit unflätigen Angriffen gegen den politischen Gegner. So wurden diese als übelste Kriminelle beschimpft und ihnen Betrug, Sabotage, Gaunertum, Schwindel und sogar Mord zur Last gelegt. Zugleich wurden die solchermaßen als Sündenböcke fixierten Feinde durch Tiervergleiche entmenschlicht. Schimpfwörter wie Parasit, Wanze, Spulwurm und Ungeziefer sollten verhindern, dass sich beim Hörer Mitleid mit dem Gegner einstellt und dass dieser mit allen Mitteln bekämpft werden sollte. [5] Die Führer-Figur Die Stilisierung Adolf Hitlers zu einer unnahbaren Führer-Figur war eine zentrale Besonderheit der NS-Propaganda, von der nicht nur das deutsche Volk, sondern auch weitgehend die Führungsriege gänzlich eingenommen wurden. [6] Zu diesem Zweck wurde die durchaus zweifelhafte Vergangenheit Hitlers verschleiert und mit Mutmaßungen regelrecht mystifiziert. Dieser Überbau sicherte das blinde Vertrauen in die Kompetenz des Führers derart, dass hochrangige NS-Politiker weniger aus Angst vor Denunziationen, denn aus übersteigerter Identifikation mit der allmächtigen Vater-Figur Zweifel an bestimmten politischen Vorhaben verschwiegen. (Hermann Göring formuliert dies treffend: Ich habe kein Gewissen, Adolf Hitler ist RZ Aus der Krise in die Diktatur – Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht AB 6 mein Gewissen) Diese Abhängigkeit und ein bestimmter Geltungsdrang gegenüber Hitler trieb das gesamte Volk in blindem Gehorsam zur äußersten Anstrengung. Paradoxerweise wurde gleichzeitig versucht, bei aller mystischen Distanz, eine Kommunikation auf persönlicher Ebene zu schaffen. Heinrich Hoffmann beispielsweise versuchte 1932, in der Broschüre Hitler wie ihn keiner kennt, den Führer als Kinderliebhaber, eifrigen Jäger, Hundefreund oder technikbegeisterten Autofahrer darzustellen. Dabei tritt ein sehr ambivalentes Bild Adolf Hitlers zu Tage, das neben aller Entrücktheit und Mystik auch den Eindruck von Modernität und Vitalität vermittelt. Massenkult und Rituale Nach dem Wahlerfolg der NSDAP und Hitlers Machtübernahme 1933 wurde die sogenannte nationale Bewegung durch symbolische Kommunikation geleitet. Mittels bestimmter Rituale wurde eine pseudoreligiöse Form des Kultes geschaffen der Nationalsozialismus war damit eine extrem ausgeprägte Form des politischen Massenkults. Er sollte Emotionen wecken und die Sinne betäuben. Durch Kundgebungen, Fackelzüge, Fahnenappelle, Massenaufmärsche und Feierstunden, gelang es der NSDAP weitgehend ein Bedürfnis nach Identität und sozialer Gemeinschaft zu stillen. Anregungen für den Stil dieser politischen Werbemethoden holte sich Hitler teilweise aus dem Buch Psychologie der Massen (Psychologie des foules, 1895) von Gustave Le Bon. So schreibt Hitler in Mein Kampf: In der Massenversammlung erhält der sich einsam und allein fühlende Mensch zum ersten Mal das Bild einer größeren Gemeinschaft. Wenn ein einzelner Mensch, der sich an seiner Arbeitsstätte recht klein fühlt, zum ersten Male in die Massenversammlung hereintritt und nun Tausende von Menschen gleicher Gesinnung um sich hat, wenn er als Suchender in die gewaltige Wirkung der suggestiven Begeisterung von mehreren Tausend mitgerissen wird, wenn die sichtbare Zustimmung von Tausenden ihm die Richtigkeit der neuen Lehre bestätigen, dann unterliegt er selbst dem zauberhaften Einfluss der Massensuggestion.[7] Tatsächlich waren Hitler und einige seiner Gefolgsleute Meister auf dem Gebiet der Massenpsychologie. Hierin, und nicht etwa in der nationalsozialistischen Weltanschauung, die nicht viel mehr als ein Sammelsurium von Klischees und Schlagworten war, lag der Schlüssel zum Erfolg der faschistischen Propaganda.[8] Themen RZ Aus der Krise in die Diktatur – Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht AB 6 Der Feind Durch eine klare Abgrenzung zwischen dem Freund und dem Gegner, einem pedantischen Herausarbeiten der Unterschiede beider, der Werte des Verbündeten und der Unwerte des Feindes, konnte ein artifizielles Zusammengehörigkeitsgefühl kreiert werden und somit das Bewusstsein entstehen, zusammen im Angesicht des unmittelbaren Todes zu stehen. Die zentralen Motive dieser Methodik des NS-Regimes dürften unbestrittenerweise die imaginierte Figur des Ewigen Juden und des Bolschewisten sein. Als ein regelrechtes Konglomerat des Bösen kursierte die Verbindung beider Feindbilder zum bolschewistischen Juden bzw. zur jüdisch-bolschewistischen Verschwörung. Diese Propaganda diente der ideologischen Vorbereitung des Ostfeldzuges. Um das spätere beispiellose Verbrechen an den europäischen Juden einzuleiten, fand anfangs ein groß angelegter Dehumanisierungs-Prozess und schließlich ein im Kleinen gehaltener Derealisierungs-Vorgang statt. Die Hetze wurde proportional zu der sich verschärfenden Radikalisierung des Vernichtungsprozess verringert. Nach außen hin wurde stets das Wohlbefinden der europäischen Juden verkündet. (vgl. Theresienstadt- Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet) Frauenbild Als Bildnis der Natürlichkeit, Wahrheit und Ewigkeit, wurde die Vorstellung einer Frau propagiert, deren diesen Maximen unterworfener eigenschaftslose[r] weibliche[r] Körper zum geeigneten symbolischen Behälter für die nationalsozialistische Ideologie wurde [9] Die Frau wurde zum ultimativen Träger nationalsozialistischer Ideologie, als sich der Großteil der wehrpflichtigen Männer bereits an der Front im Kampf befand. Auf der einen Seite wurde zwar einem beinahe religiös propagierten Mutterkult, der einem aggressiven Männlichkeitsideal gegenüberstand, gefrönt, sah sich aber parallel dazu in der selbstständigen, starken Frau des BDM-Ideals in Widersprüche verwickelt. Genossen Mädchen zwischen 14 und 18 die Freiheiten des BDMs abseits der ihnen bevorstehenden Mutterpflichten, geschah innerhalb der NS-Frauenschaft eine Reduktion der Frau auf Pflege und Nachwuchs, propagiert als Lebensraum einer modernen Frau. RZ Aus der Krise in die Diktatur – Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht AB 6 NS-Propaganda im Film Nach Propagandaminister Joseph Goebbels konnte „eine gute Regierung ohne Propaganda [kann] ebenso wenig bestehen wie eine gute Propaganda ohne eine gute Regierung. Beide müssen sich einander ergänzen []. [10] Er bezeichnete den Film als „modernstes Beeinflussungsmittel. Auch Hitler selbst machte in Mein Kampf auf die starke und besondere Wirkung des Films auf den Zuschauer aufmerksam. Dieser sei dank des Films „durch unterbewusste und emotionale Wirkung manipulierbar. Bereits vor der Machtergreifung nutzte die NSDAP das Medium Film. In Kinos liefen erstmals Werbespots von NS-Führern. Nach Hitlers Wahlsieg wurde 1933 die Reichsfilmkammer gegründet. Drehbuchautoren, Regisseure, Schauspieler und selbst Kinobesitzer mussten Mitglied sein. Die während der Weimarer Republik finanziell eher schwache Filmindustrie wurde nun vom Staat selbst gefördert. 1942 war die gesamte Filmproduktion Deutschlands in NS-Besitz. Filme, die das „nationalsozialistische, religiöse, sittliche oder künstlerische Empfinden verletzen, wurden verboten (Goebbels). Bei Ungehorsam wurde auch hier brutal durchgegriffen. „Künstler müssen sich den Gesetzten der Ordnung und der nationalen Disziplin fügen: wenn sie das nicht wollen, verlieren sie wie jeder andere Bürger auch ihren Kopf, so Goebbels. Mit einer Änderung des Reichslichtspielgesetzes, machte sich der Propagandaminister, der sich selbst als „leidenschaftlicher Liebhaber der Filmkunst sah, persönlich zum obersten Filmherren des Reiches. Um die Filmpropaganda möglichst im ganzen Volk einsetzen zu können, wurden über 1500 mobile Filmtrupps eingesetzt. Diese waren in den kinoleeren Regionen unterwegs, um Propagandafilme zu zeigen. Oft wurden diese gut besucht, da es auf dem Land kaum andere Unterhaltungsmöglichkeiten gab. Insgesamt wurden während des Regimes rund 1200 Spielfilme produziert. Nur 160 dienten direkter Propaganda. Ab 1934 wurde jedem Kinobesitzer vorgeschrieben, im Vorprogramm einen so genannten „Kulturfilm zu zeigen. Dabei handelte es sich um kurze, vermeintlich sachliche gehaltene Dokumentationsfilme über kulturelle, naturwissenschaftliche und andere Themen, hier wurden Themen wie Rassenlehre und Antisemitismus behandelt. RZ Aus der Krise in die Diktatur – Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht AB 6 Die Propaganda im Film überspannte jede Thematik und jedes Genre des Films. Bevorzugt von der NS-Propaganda genutzt wurden folgende Spielarten: • Kulturfilme: die bereits angesprochenen Kurzdokumentationen über Themen wie Rassenlehre, Blut und Boden. • Parteitagsfilme: Sie berichteten in pseudo-dokumentarischer Form über die Nürnberger Reichsparteitage. Triumph des Willens oder Der Sieg des Glaubens von Leni Riefenstahl gelten als Werke von hoher technischer Brillanz, die sich in den Dienst der NS-Propaganda stellt. • Spielfilme mit Propagierung des Führerprinzips: Hier wurde die Geschichte einer Führergestalt, beispielsweise die einer historischen Persönlichkeit dargestellt um einen Bezug zu Hitler herzustellen. Beispiele sind Filme über Friedrich II wie Fridericus (1937 Regie: Johannes Mayer, mit Bernhard Minetti) oder Der große König (1942, Regie: Veit Harlan, mit Gustav Fröhlich) • Durchhaltefilme: Spätestens 1943 nach Stalingrad wächst die Skepsis am propagierten Endsieg. Durchhaltefilme, die militärische Niederlagen zeigen, die letztendlich zu einem glanzvollen Sieg führen, sollten den Willen auch bei einer sicheren Niederlage stärken, dazu gehört auch der letzte Streifen dieser Art Kolberg (Film). • Propaganda im heiteren Film: 90 Prozent der während des NS-Regimes produzierten Filme waren so genannte H-Filme (Heitere Filme). Sie sollten die Bürger von Sorgen und Problemen ablenken und unterschwellig Werbung für NS-Ziele machen. In „Quax, der Bruchpilot wurde zum Beispiel auf komödiantische Weise Werbung für die Luftwaffe gemacht. Ab 1944 verschlechterten sich die Produktionsbedingungen für die Filmindustrie stark. Kinos und Produktionsstätten waren zerstört, Gebiete besetzt. Goebbels versuchte bis zum Ende die Filmwirtschaft am Leben zu erhalten. Leinwände wurden zwischen Ruinen aufgehängt. Noch während sich die sowjetischen Truppen Berlin näherten, plante Goebbels einen abendfüllenden Film über eine Berliner Bombennacht – mit dem Titel Das Leben geht weiter. Siehe auch: Nationalsozialistische Filmpolitik, Liste der am höchsten prädikatisierten NS-Spielfilme, Liste der unter der alliierten Militärzensur verbotenen deutschen Filme Presse [Bearbeiten] RZ Aus der Krise in die Diktatur – Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht AB 6 Für Hitler selbst war besonders die Wirkung der Presse auf die Gesellschaft von großer Bedeutung: „Der Presseeinfluss auf die Masse ist der weitaus stärkste und eindringlichste, da er nicht vorübergehend sondern fortgesetzt zur Anwendung kommt. Bereits am fünften Tag nach der nationalsozialistischen Machtübernahme startete die Gleichschaltung der Presse und endete am 1. Januar 1934 mit dem Erlass des Schriftleitergesetzes und einem vom Staat gelenkten Nachrichtenbüros. Am 22. September 1933 wurde das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP) unter der Führung von Joseph Goebbels errichtet. Alle Anweisungen für die Deutsche Presse liefen vom RMVP aus. Die Zeitungen waren verpflichtet an Pressekonferenzen der Reichsregierung teilzunehmen. Inhalt („Was) und Weise („Wie) wurden vorgegeben. Infolge der geringer werdenden Pressevielfalt gingen die Leserzahlen deutlich zurück. Faktisch gab es dagegen geringen Widerstand, da oppositionelle Journalisten entweder emigrierten oder in KZ interniert wurden.