Arbeitsblatt: Lerntypen

Material-Details

Ausführungen zum Thema Gedächtnis/Lernen und zu den 4 Lerntypen mit konkreten Tipps zum Lernen Auszüge aus div. Lehrmitteln/Internet
Diverses / Fächerübergreifend
Anderes Thema
klassenübergreifend
7 Seiten

Statistik

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04.10.2023

Autor/in

Nina Krattiger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Name:_ Lerntypen – unterschiedliche Wege zum Gedächtnis Wie lernt unser Gehirn? Die zwei Hirnhälften (Hemisphären) Unser Gehirn ist in zwei Teile unterteilt, in eine linke und eine rechte Gehirnhälfte (Hemisphären). Beide sind miteinander verbunden und sind für unterschiedliche Aufgaben zuständig. Wenn du etwas Neues lernen willst (oder in der Schule häufig etwas lernen musst), musst du versuchen es in deinem Gedächtnis zu verankern, damit du dich daran erinnern kannst und es auch nach längerer Zeit noch weisst. Wie lernt unser Gehirn? Wie können wir lernen, damit uns etwas für lange Zeit im Gedächtnis bleibt? Um die Frage beantworten zu können, müssen wir wissen wie unser Gedächtnis funktioniert. Unser Gedächtnis filtert (wie ein Kaffeefilter) die Sinneseindrücke, die wir ständig erleben. Nicht alles was wir in jeder Sekunde sehen, hören, fühlen, denken bleibt auch in unserem Gedächtnis. Oder weisst du noch, was du heute vor einem Jahr gegessen hast? Viele – für unser Gedächtnis unwichtige Dinge – vergessen wir wieder. Aus der Hirn- und Gedächtnisforschung, sind drei Arten des Gedächtnisses bekannt: das Ultrakurzzeit-Gedächtnis: Alle Sinneseindrücke gelangen zunächst ungefiltert in das Gehirn. Das Ultrakurzzeit-Gedächtnis nimmt diese meist unbewusst auf, filtert dann aber wichtige von unwichtigen Informationen aus. Wenn man sich diesen Eindruck merken will, muss sich das Ultrakurzzeit-Gedächtnis mindestens 20 Sekunden damit beschäftigen. Wird diesem Eindruck keine Aufmerksamkeit zuteil, vergisst das Gehirn das Bild. Dies kann zum Beispiel bei Schocks nach Unfällen geschehen. Wird der Sinneseindruck aber „registriert, so dass das Gehirn sich in der Mindestzeit damit beschäftigen kann, bleibt der Sinneseindruck im Ultrakurzzeit-Gedächtnis haften. das Kurzzeit-Gedächtnis: Hat der Sinneseindruck diesen ersten Filter passiert und wurde er durch besondere Aufmerksamkeit an vorhandene Vorstellungen angeknüpft, dann landet er im Kurzzeit–Gedächtnis. Man hat diese Erkenntnis mit biologischchemischen Versuchen an Tieren nachweisen können. Unterstützung findet diese Aufnahme durch Neugier, die den Antrieb, die Motivation, bildet, um einen fremden, unbekannten Lerninhalt aufzunehmen. Dies geschieht aber nur dann, wenn das Neue sinnvoll mit bereits Bekanntem verbunden wird. das Langzeit-Gedächtnis: Einige Stunden oder Tage nach dem Lernvorgang im Kurzzeit–Gedächtnis wird das so Erlernte im Langzeit–Gedächtnis abgelegt. Der erste Sinneseindruck hat damit beide Filter durchlaufen und bleibt als feste Erinnerung im Langzeit– Gedächtnis haften. Wichtig ist jetzt besonders, die neue Information mit möglichst vielen schon bekannten Informationen zu verbinden. Je vielfältiger diese Zuordnungen sind, desto besser sind sie später aus dem Langzeit– Gedächtnis abrufbar. Dazu ist es sinnvoll, den Lernstoff mehrmals in sinnvollen Abständen zu wiederholen. „Vergessen stellt sich damit so dar, dass Informationen und Lernprozesse nicht im Langzeit-Gedächtnis gespeichert oder von anderen Informationen „überlagert wurden und damit nur schwer zugänglich werden. Lernen und behalten Lernstoff muss verschiedene Kanäle durchlaufen, um dauerhaft gespeichert zu werden. Erfolgreiches Aufnehmen, Speichern und Abrufen von Lernstoff benötigt planvolles Vorgehen, aber auch etwas Zeit. Merke dir grundsätzlich folgende wichtige Punkte: Übersicht schaffen Um gezielt und nachhaltig zu lernen, ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Schreibe dir in deine Agenda ein, wann du welchen Lernstoff bearbeiten möchtest – notiere dir eine Zeitvorgabe. Oder erstelle einen Wochenplan. Achte auf Prüfungen und teile dir Tag für Tag den Prüfungsstoff ein. Portionen Teile den Lernstoff in mehrere kleine Portionen auf. Dein Gedächtnis kann sich so den neuen Stoff leichter merken. Auf diese Weise hast du mehr Erfolgserlebnisse beim Lernen. Lerne also beispielsweise Vokabular oder Geschichtsfragen Tag für Tag in kleinen Portionen (10 Minuten). Sehr gut ist es, wenn du den behandelten Unterrichtsstoff zuhause kurz (5 Minuten) repetierst – was wurde heute im Unterricht gesagt? Was haben wir gelernt? So erkennst du auch, wenn du etwas noch nicht verstanden hast und kannst beim nächsten Mal die Lehrperson fragen. Ähnlichen Lernstoff nicht hintereinander lernen Werden ähnliche Fächer (z.B. Französisch und Englisch oder Physik und Mathematik) hintereinander gelernt, so können im Gedächtnis Verwechslungen vorkommen. Achte daher beim Erledigen deiner Hausaufgaben und beim Lernen auf Abwechslung. Beispiel: Vokabeln lernen Französisch – Mathematik schriftlich – Deutsch – Biologie – Geschichte zusammenfassen Lerntyp Versuche, wenn immer möglich, den Lernstoff gemäss deinem Lerntyp zu lernen. Lernort Arbeite an einem ruhigen, gut beleuchteten und aufgeräumten Ort, an welchem du dich wohl fühlst. Entferne alle Ablenkungsmöglichkeiten (Handy, Magazine). Achte auf ausreichend Frischluft. Beim Lernen braucht man 15% mehr Frischluft als sonst! Pausen einschalten Nach 20-30 Minuten Lernarbeit solltest du eine kurze Pause einschalten. Konzentration und Leistungsfähigkeit lassen dadurch weniger rasch nach. Verlasse deinen Arbeitsplatz, bewege dich, lüfte das Zimmer. Welcher Lerntyp bin ich? Visueller Lerntyp: Der visuelle Lerntyp (von lat. videre sehen) lernt am besten, indem er Informationen liest oder Bilder anschaut. Inhalte kann sich der visuelle Lerntyp am leichtesten merken, indem er sie sich in Form von Grafiken oder Bildern veranschaulicht. Lerntipps für den visuellen Lerntypen: Wenn ihr zum visuellen Lerntypen zählt, solltet ihr beim Lernen einmal folgende Tipps probieren: 1. Versucht im Unterricht möglichst viel mitzuschreiben! Was von den Erklärungen eurer Lehrer bei euch nicht hängen geblieben ist, könnt ihr euch zu Hause noch einmal in Ruhe durchlesen. Wesentliches sollte mit Textmarkern hervorgehoben werden. So schlagt ihr eine Brücke zwischen dem auditiven, dem motorischen und dem stark ausgeprägten visuellen Kanal. 2. Malt euch Skizzen, Mind-Maps, Diagramme! Versucht den Stoff in Bilder zu fassen. Sie sind für euch leichter verständlich. So ergeben sich die Zusammenhänge viel leichter. 3. Sucht in Lehrbüchern oder im Internet Bilder oder sonstige Veranschaulichungen zum behandelten Thema! Zu fast jedem Lernstoff hat das Internet Bilder zu bieten. Verknüpft den Stoff im Kopf mit einem Bild und ihr werdet Zusammenhänge besser merken können! 4. Karteikarten eignen sich besonders gut zum Lernen! Beim Lernen von Vokabeln bieten sich beim visuellen Lerntypen Karteikästen an. Viele Karten mit jeweils nur einer Vokabel lassen sich besonders gut lernen. 5. Arbeitet beim Vokabeln Lernen mit Farben! Zum Beispiel: le blau schreiben und la rot bei Franz-Vokabeln oder markiert den accent circonflexe in einem knalligen gelb ô und zeichnet etwas Passendes dazu: la maison 6. Vokabel-Etiketten eignen sich hervorragend um Wörter zu visualisieren. Verseht Gegenstände bei euch zuhause mit post-it Zetteln. Zum Beispiel klebt ihr auf euer Bettpfosten einen Zettel mit «le lit» Nach einigen Lerndurchgängen könnt die Zettel umdrehen, um am nächsten Tag zu prüfen, ob ihr die Wörter verinnerlicht habt. 7. Schreibt den Stoff in euren eigenen Worten auf! Nicht nur lesen, auch schreiben hilft visuellen Lerntypen beim Lernen. Versucht doch einmal, einen Text in euren eigenen Worten neu zu schreiben! Jedes geschriebene Wort bleibt besser im Gedächtnis als gelesene Wörter. 8. Verschönert eure Zimmer! Bastelt euch grosse Poster, auf die ihr euren Lernstoff zusammenfasst. Hängt diese an Stellen auf, an denen ihr besonders häufig seid – zum Beispiel neben dem Bett oder im Badezimmer. So werdet ihr ständig damit konfrontiert und lernt sozusagen nebenbei! Motorischer Lerntyp Der motorische Lerntyp versteht bestimmte Abläufe am besten, wenn er sie selbst durchführt oder ihre Durchführung direkt beobachten kann. Er muss also am eigenen Lernprozess direkt beteiligt sein. Der Ausdruck learning by doing (Lernen durch Handeln) beschreibt genau diese Form des Lernens. Die wertvollste Erkenntnis für motorische Lerntypen ist, selbst Erfahrungen zu sammeln und eigenständig Schlüsse daraus zu ziehen. Lerntipps für den motorischen Lerntypen: Wenn ihr zum motorischen Lerntypen zählt, solltet ihr beim Lernen einmal folgende Tipps probieren: 1. Versucht, euch Lernmaterialien zum Anfassen zu besorgen! Das können Experimentierkästen oder Modelle sein, aber auch Scrabble-Steine, um Grammatik, Vokabeln oder Rechtschreibung zu lernen. 2. Lernt in einer Gruppe! Ladet eure Freunde zum Lernen ein und bastelt oder baut euch anschauliches Lernmaterial. Ihr könnt auch Rollenspiele spielen, bei denen es einen bestimmten Sachverhalt zu lösen gilt. 3. Bewegt euch beim Lernen! Lauft im Zimmer auf und ab, wiederholt dabei den Lernstoff und ergänzt ihn durch Gesten und Mimik. Gebt euren Händen etwas zu tun, spielt nebenher zum Beispiel mit einem Ball oder dreht einen Stift zwischen den Fingern. Ihr könnt auch beim Umhergehen rhythmisch in die Hände klatschen. 4. Mit der Loci-Methode hilft dem motorischen Lerntyp. Ihr könnt euren Lernstoff z. B. an einen Raum oder Gegenstand in eurer Wohnung knüpfen. Beim Lernen könnt diese Räume ‚abgehen‘ oder diese Gegenstände einbeziehen, um erfolgreich zu lernen. Wenn ihr euch diese Orte oder Gegenstände während der Prüfung gedanklich vor Augen führt, könnt ihr die gelernten Inhalte besser abrufen. 5. Motorische Lerntypen sind häufig leichter ablenkbar. Macht euch daher strukturierte Lernpläne und versucht euch daran zu halten. Auditiver Lerntyp Der auditive Lerntyp (von lat. audire hören) kann besonders gut gehörte Informationen aufnehmen, sie behalten und wiedergeben. Dadurch fällt es ihm besonders leicht zu verstehen, was die Lehrer erklären. Zu einem Tafelbild oder einem Diagramm braucht der auditive Typ fast immer eine mündliche Erläuterung. Lerntipps für den auditiven Lerntypen: Wenn ihr zum auditiven Lerntypen zählt, solltet ihr beim Lernen einmal folgende Tipps probieren: 1. Was ihr im Stillen lest, bleibt bei euch nicht so gut hängen. Lest euch deshalb Texte selbst laut vor! Beim Lernen von Vokabeln ergeben sich bei auditiven Lerntypen oft durch die Aussprache Eselsbrücken. 2. Mündliche Aufgaben werden euch liegen. Versucht doch einmal, eure Hausaufgaben in eine Art Vortrag zu fassen! Den könnt ihr dann vor dem Spiegel oder euren Eltern halten und hört selbst, wo ihr vielleicht einen Fehler gemacht habt. 3. Lasst euch abfragen und redet mit jemandem über das Gelernte. Das kann auch euer Haustier sein. 4. Geht in Gedanken ins Schulzimmer und stellt euch die Stimme des Lehrers nochmals vor. 5. Vielen auditiven Lerntypen hilft es, Selbstgespräche beim Lernen zu führen. Das geht vom Erklären einer Aufgabe bis zum Trällern eines ausgedachten Liedes zum Lernstoff. 6. Habt ihr ein Aufnahmegerät (Handy)? Oder ein Mikrofon am Computer? Dann nehmt doch einmal eine eigene Lerndatei oder –mp3 auf! So könnt ihr euch ein Thema selbst erklären! 7. Achtet beim Lernen immer auf eine angenehme Geräuschkulisse. Auditive Lerntypen sind sehr anfällig für störende Geräusche. Sorgt am besten für Ruhe und lasst die Musik beim Lernen aus. Auch diese kann euch leicht ablenken! Kommunikativer Lerntyp Der kommunikative Lerntyp lernt am besten durch Diskussionen und Gespräche. Erst im Dialog ergeben sich für kommunikativ Lernende Zusammenhänge und Bedeutungen. Kommunikative Lerntypen können schlecht alleine Lernen. Sie brauchen meistens jemanden, der ihrer Meinung widerspricht oder sie teilt. Die einzelnen Punkte des Stoffes merken sie sich später unter anderem über die benutzten Argumente. Für kommunikative Lernypen ist es wichtig, sowohl Fragen zu stellen, als auch Fragen zu beantworten. Lerntipps für den kommunikativen Lerntypen: Wenn ihr zum kommunikativen Lerntyp zählt, solltet ihr beim Lernen einmal folgende Tipps probieren: 1. Lernt, wenn möglich, nicht allein! Ladet Freunde ein oder lernt mit euren Eltern und Geschwistern. Erklärt ihnen das Problem und versucht, im Gespräch Lösungen zu finden. 2. Spielt Rollenspiele (gebt zum Beispiel ein Interview), in denen ihr über bestimmten Lernstoff sprecht. Versucht, das Thema so umfassend wie möglich zu besprechen. 3. Redet schon bevor ihr eure Hausaufgaben macht mit Freunden darüber. Diskutiert zusammen und macht euch ein Bild davon, bevor ihr sie versucht, zu lösen. 4. Erstellt Karteikarten (Vokabeln/Geschichts- und Geografiefragen/Formeln in der Mathematik) und bildet einen Anfangsstapel – markiert auf dem Tisch vier weitere Stapelplätze (Platz 4 ist der Endstapel). Jedes Mal, wenn ihr den Inhalt einer Karteikarte richtig beantwortet habt, könnt ihr die Karte einen Stapel weiterlegen. Sind alle Karten auf dem Endstapel angekommen, könnt ihr davon ausgehen, dass ihr optimal vorbereitet seid. Ihr könnt dazu auch insgesamt fünf kleine Kistchen nehmen, anstelle von Markierungen – so könnt ihr das Material auch wieder geordnet wegräumen. 5. Spielt ein Quiz! Wer sagt, lernen kann keinen Spass machen? Formuliert Fragen und schreibt sie auf Karten. Dann spielt mit euren Freunden Wer wird Millionär?. Lobt auch einen kleinen Preis aus! Ihr werdet sehen, so zu lernen kann ziemlich lustig sein!