Arbeitsblatt: Jahresprüfung 08
Material-Details
Textverständnis Sprachaufgaben und Text
Deutsch
Gemischte Themen
9. Schuljahr
8 Seiten
Statistik
20943
1981
44
08.06.2008
Autor/in
Olivier Vogel
Devin 16
3960 Sierre
3960 Sierre
0274556384
0793757513
0793757513
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS A. Fragen zum Textverständnis 1. Welchen Beruf hat der Ich-Erzähler? /1 2. Kreuze an, ob die folgenden Aussagen richtig (), falsch (–) oder nicht sicher (?) sind. /4 – Es ist 12 Uhr mittags. Signora Lessi arbeitet in der Stadt. Das Boot gehört Luigi. Das Kaufhaus „Cosmos steht beim Fischmarkt. Der Ich-Erzähler ist Untermieter. Polizisten wollen die Wohnung durchsuchen. Luigi hat keine andere Arbeit. Sowohl der Ich-Erzähler als auch Luigi rauchen. Luigi bindet das Boot unterhalb des Fensters fest. 3. Warum geht der Ich-Erzähler auf die Bitte Luigis ein, das Seil festzumache? /1 4. Das Wort „stehlen wird nie ausgesprochen. Wie wird das im Gespräch ab Zeile 44umschrieben? Zitiere zwei Textstellen. /2 5. Nenne drei Anhaltspunkte, die darauf hinweisen, dass Luigi ein Dieb ist. /3 6. a) Warum besteht Luigi darauf, dass sie sich nie gesehen haben? /2 ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS b) Warum besteht der Ich-Erzähler darauf, dass sie sich nie gesehen haben? 7. Welche Versprechen machen sich die beiden gegenseitig? /2 Luigi verspricht, Der Ich-Erzähler verspricht, 8. „Wessen Kamerad man ist, weiss man erst nachher. Welche Erkenntnis des Autors steckt in dieser Aussage? Erkläre. /2 9. Im Gespräch zwischen Luigi und dem Ich-Erzähler bleiben einige Fragen offen. /3 Zitiere je eine Frage (mit Zeilenangabe), a) die im Verlaufe der Erzählung nicht beantwortet wird. Z. b) die erst später beantwortet wird. Z. c) die sofort beantwortet wird. Z. ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS 10. Nummeriere die folgenden Ereignisse (1-7) nach ihrer zeitlichen Reihenfolge. /3 Der Ich-Erzähler trinkt in der Küche eine Tasse Filterkaffee. Die Polizisten klopfen an der Türe. Luigi öffnet die Wohnungstüre. Frau Lessi schliesst den Ich-Erzähler in der Wohnung ein. 4 Der Ich-Erzähler hilft Luigi in die Wohnung. Der Ich-Erzähler besucht den Markusdom. Frau Lessi ruft an. ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS B. Sprachaufgaben 1. Bilde die entsprechende Redewendung. /5 Nur Geduld! (Tee) Die Tatsachen nicht sehen wollen. (Kopf, Sand) Eine unangenehme Sache, ein schwerer Fehler. (Hund) Niemand kümmert sich darum (Hahn) Schmerzen aushalten (Zähne) 2. Setze die Wörter in Klammern in den richtigen Fall. Heute gibt es frisch Orangensaft! (gepresst) Ich esse jeden Tag Apfel, denn Apfel ist der beste Vitaminspender. (ein/ein) Es ist nicht jedermanns Sache, Schüler zu sein. (ein/gut) Apfel erkennt man schon am Aussehen. (ein/gesund) So Kerl wie Hans helfe ich nicht! (ein/dumm) /2 ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS 3. Trenne die einzelnen Satzglieder durch Querstriche ab und bestimme sie dann genau. /8 Er hantierte mit winzigen Haken im Schloss der Haustüre. Gleich darauf traf ich ihn zum ersten Mal bedrückt und allein im Innenhof. Der magere, sehnige, braunhäutige Mann im schwarzen, löchrigen Sweater sass rauchend im grünen Plüschsessel. 4. Bestimme die fett gedruckten verbalen Teile (Mehrfachnennungen sind möglich). Infinitiv – Imperativ – Personalform – Partizip 1 – Partizip 2 – Verbzusatz Aus dem späten Mittagschlaf erwachend starrte ich auf ein vergittertes Fenster. Die Eisenstangen waren, wegen der Katzen, noch mit Maschendraht bespannt. Seit Tagen kam ich mit meiner Erzählung nicht recht voran. /4 ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS 5. Bilde zur folgenden verbalen Wortkette die verlangten Formen. Schreibe jeweils den ganzen Satz. /4 den Seesack in die Höhe halten Imperativ, 2. Pers. Plural: 1. Person Singular, Plusquamperfekt: Bilde einen Satz mit einem beliebigen Modalverb im Perfekt, 1. Person Plural: 3. Person Singular, Präteritum: 6. Suche zu den gegebenen Fremdwörtern die fehlenden Entsprechungen. Verboten sind Partizipien und Vorsilben Nomen Verb (Infinitiv) Adjektiv Kritik kritisieren kritisch Harmonisch respektieren Normalität tolerant Konstruktion Legalität /6 ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS 7. Setze in den folgenden Sätzen aus unten stehender Auswahl Kasten jenes Nomen ein, das am besten in den jeweiligen Satzzusammenhang passt. /5 Entführung Erpresser Hacker Hehlerei Hinterziehung Komplizen Mundraub Plagiat Plünderer Raub Taschendiebe Veruntreuung Wegelagerer Die warteten hinter einem Felsen auf die nächste Postkutsche. Wegen der trug er eine Bauchtasche aus Leder. Im letzten Jahr sind fünf ins PC-System des Pentagons eingedrungen. Die Steuerverwaltung klagte ihn wegen von Steuergeldern an. Wegen von Kundengeldern wurde sie zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die nahmen alles aus dem Laden mit, was nicht niet- und nagelfest war. Sein Buch war nichts anderes als ein billiges. Die Polizei bezichtigte ihn der, da er in seinem Geschäft gestohlene Waren weiterverkauft hatte. Der Bandenchef setzte sich mit seinen zwei nach Brasilien ab. Innert weniger Minuten wurde das Haus ein der Flammen. 8. Wo müssen im folgenden Text die Kommas stehen? Markiere die Stellen mit einem Schrägstrich. /5 z. B. Wir wissen nicht ob sich das lohnt. Eines Morgens kommt ein Mann ein Unbekannter und du kannst nicht umhin du gibst ihm eine Suppe und ein Brot dazu. Denn das Unrecht das er seiner Erzählung nach erfahren hat ist unleugbar, und du möchtest nicht dass es an dir gerächt werde. Und dass es eines Tages gerächt wird daran gebe es keinen Zweifel sagt der Mann. Jedenfalls kannst du ihn nicht wegschicken du gibst ihm Suppe und Brot dazu wie gesagt und sogar mehr als das: Du gibst ihm Recht. Zuerst nur durch dein Schweigen später mit Nicken schliesslich mit Worten. Du bist einverstanden mit ihm denn ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS wärest du es nicht müsstest du sozusagen zugeben dass du selber Unrecht tust und dann würdest du ihn vielleicht fürchten. Du willst dich aber nicht fürchten. Du willst auch nicht dein Unrecht ändern denn das hätte zu viele Folgen. Du willst Ruhe und Frieden und zwar sofort! 9. Setze die fehlenden Präpositionen ein. /3 Er ist entschieden seinen Freund eingetreten. Er gewöhnte sich schnell die neuen Verhältnisse. Alle wunderten sich die schnelle Rückkehr des Schiffes. Er bemühte sich sofort die freie Stelle. Leider hatte er keine Mittel den Husten zu Hause. Achte besser den Weg! Dieser Kerl taugt keiner Arbeit. 10. Setze aktive Sätze ins Passiv und passive Sätze ins Aktiv. Die Zeitformen muss beibehalten sein. /4 Aus dem Mutterland wurde die Uniform in die Kolonien exportiert. Amerikanische Schulen haben Kleidervorschriften durchgesetzt. ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS 11. Suche die 20 Rechtschreibefehler und verbessere sie klar und eindeutig. Es gibt maximal einen Fehler in einem Wort. /10 Für mich gibt es nichts schöneres als ausgeflippte Kleider zu kaufen. So sass ich Gestern Nachmittag voller Vorfreude im Auto und genos das Musikhöhren. Im gedränge der riesen Stadt war das suchen eines lehren Parkplatzes nervtötend. Mein neuer Freund hatte deutlich weniger Geduld als mein Ehemaliger und wurde ziehmlich laut und agressiv. Desshalb empfahl ich ihm, das er das nächste mal lieber den Zug nehmen solle, worauf er nichts mehr erwiederte und das Auto entlich in einer Parklücke zum stehen brachte. Trotz dieses unerfreulichen Erlebnises, das uns auf die Stimmung schlug, hackten wir uns bei-einander ein, schlenderten gemächlich den Schaufenstern entlang und kehrten Abends mit Plastiktaschen beladen zu unserem Vehikel zurück. 1 11 2 12 3 13 4 14 5 15 6 16 7 17 8 18 9 19 10 20 ECOLE MONTANI SION DEUTSCH 3OS Luigi und der grüne Seesack nach Ernst Kreuder 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 Aus dem späten Mittagsschlaf erwachend starrte ich auf ein vergittertes Fenster. Die Eisenstangen waren, wegen der Katzen, noch mit Maschendraht bespannt. Hinter der Wand hupte ein Motorboot. Damit wusste ich wieder, wo ich mich befand. Ich wohnte in Venedig, San Felice 3606, Hinterhof, bei Signora Lessi, in dem billigen Zimmer hinter der Küche. Seit Tagen kam ich mit meiner neuen Erzählung nicht voran. Staub lag auf der Schreibmaschine. Ich erfrischte mich am winzigen Waschbecken und trat in die Küche. Meine Wirtin, lebhafte Sechzigerin, war ausgegangen. Ich trank eine Tasse Filterkaffee am Küchentisch, rauchte und wollte mich vor der Schreibmaschine drücken. Ich wollte lieber in den Markusdom gehen. Dort hatte ich gestern Nachmittag gesessen, im weiten Halbdunkel der vielen Kerzenflammen, das Goldmosaik der Kuppel leuchtete an einigen Stellen wie von der Sonne getroffen, während es draussen bereits dunkelte. An der Flurtür stellte ich fest, dass Signora Lessi abgeschlossen hatte. Meinen Schlüssel suchte ich überall vergebens. Ich war bis auf weiteres eingeschlossen. Missmutig ging ich in das grosse Wohnzimmer. Dort waren die Fenster nicht vergittert, denn darunter lag die Lagune. Ich beugte mich hinaus, auf dem schwarzen Wasser war niemand zu sehen. Schräg gegenüber lag ein Kahn, hoch mit Koks beladen. Es dämmerte über der Lagune. Sollte ich einen Schlosser anrufen um herauszukommen? Ein Geräusch unterm Fenster lenkte mich ab. Dicht an der Mauer hielt ein schwarzes Boot. Der Mann, der sich im Boot aufrichtete, hob die Arme mit einer flehenden Geste und warf mir im gleichen Augenblick etwas zu. Unwillkürlich fing ich das Seil auf. „Festmachen!, rief er mit verzweifelt ausgebreiteten Händen. Der faulige Gestank der Lagune stieg herauf. Das dicke Seilende war ausgefranst. „Ich kenne Sie gar nicht, rief ich hinunter. „Schnell, Signore, bat er mit flehenden Gesten. In der Ferne heulte eine Sirene. Ich erkannte die Chance, die abgesperrte Wohnung zu verlassen. „Ich habe Sie noch nie gesehen, rief ich, „wohnen Sie denn hier? „Machen Sie nur schnell!, rief er ungeduldig. Ich schlang das Seil um den Fuss der schweren Kommode, auf der die Familienbilder standen. Der Warnton der Polizeisirene drang über der Lagune näher. „Ziehen Sie erst den Sack herauf, rief der Mann im Boot, er hielt einen grünen Seesack in die Höhe. Ich hievte den Seesack herauf, es klirrte und klapperte darin. Das Sirenengeheul wurde lauter. Ich band den Seesack los und warf das Seil wieder hinunter. Hand über Hand, die Füsse gegen die Mauer gestemmt, kletterte der Mann flink herauf. Ich zog ihn über die breite Fensterbank. Er warf das Seil ins Zimmer und schloss das Fenster. Auf der Lagune brauste das Polizeiboot heran, die Sirene heulte misstönig, dann verklang der Warnton. Der magere, sehnige, braunhäutige Mann im schwarzen, löcherigen Pullover setzte sich schnaufend in den grünen Plüschsessel. Er bot mir eine Zigarette an, dann rauchte er hastig, starr vor sich hinblickend. „Das war wieder mal ganz knapp, Kamerad, sagte er. Seine Augen funkelten. Wessen Kamerad man ist, weiss man erst nachher. An der Flurtüre schrillte heftig die Klingel. „Was ist in diesem Seesack?, fragte ich. „Bitte Signore, sagte er, „Sie haben mich bitte gar nicht gesehen, verstehn? An der Flurtür wurde jetzt ununterbrochen geklingelt. Ich schloss die Wohnungstür hinter mir und ging den Flur hinunter. „Wer ist draussen?, rief ich. „Öffnen Sie, Polizei! „Ich bin hier eingeschlossen, sagte ich, „ich habe keinen Schlüssel und muss warten, ECOLE MONTANI SION 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 DEUTSCH 3OS bis Signora Lessi zurückkommt. „Wer sind Sie?, rief eine helle Polizeistimme. „Ich bin Schriftsteller, sagte ich, „ich schreibe für die Zeitungen. Ich wohne hier seit vier Wochen. „Hat gar keinen Zweck, sagte eine raue Polizistenstimme draussen. „Wir müssen die Schuppen im Hof durchsuchen. Hinter mir, auf dem Flurtischchen, läutete das Telefon. „Entschuldigen Sie mich, bitte, rief ich den Polizisten zu, nahm den Hörer ab und meldete mich. „Hier ist Signora Lessi, sagte eine flattrige Stimme, „es tut mir schrecklich Leid, ich habe aus Versehen Ihren Schlüssel mitgenommen und Sie eingesperrt. An der Rialtobrücke habe ichs gemerkt. Ich fahre mit dem nächsten Motoscafo* zurück. „Hetzen Sie sich bitte nicht, Signora, sagte ich, „ich habe sowieso hier zu tun. Ich legte auf. Im Treppenhaus war es still, die Polizisten waren fortgegangen. Ich kehrte ins Wohnzimmer zurück. Der magere, sehnige Mann lächelte ängstlich. Ich öffnete das Fenster und sah hinunter. „Ihr Boot ist inzwischen abgetrieben, sagte ich. „Macht nichts, sagte er, „war nur ausgeliehen. Ich habe Werkzeug, jetzt können Sie ausgehen. Kommen Sie. Ich sah zu, wie er mit winzigen Haken im Schloss der Haustür hantierte, bis es aufsprang. Er öffnete die Tür ein wenig und lauschte mit geschlossenen Augen. Dann lief er ins Wohnzimmer und kehrte mit dem klirrenden Seesack zurück. „Wenn Sie einmal in Not sind, Signore, sagte er flüsternd, „dann fragen Sie auf dem Fischmarkt nach Luigi, dem Flinken. Oder in Gefahr, verstehn? „Was haben Sie da drin? Ich deutete auf den Seesack. „Es ist ein Güterzug, sagte er leise, „Stationsgebäude, Tunnel, Signallampen und Schienen. „Haben Sie denn kleine Kinder? „Vier, Signore, sagte er. „Hören Sie, Luigi, sagte ich, „wie heisst das Warenhaus, wo Sie in der Eile vergessen haben zu bezahlen? Ich möchte das mit einer Postanweisung erledigen. „Sie werden mich nicht verraten? Es heisst ‚Cosmos‘. „Ich werde nur nach dem Preis einer Güterzuganlage fragen. Im Übrigen, Sie kennen auch mich nicht, haben mich nie gesehen. „Niemals, Signore, seine Augen funkelten. „Sie sind ein Kamerad. Ich danke Ihnen. Ich blickte ihm nach, wie er, leicht gebückt, mit dem klirrenden Sack auf dem Rücken, leise durch den dunklen, nach Katzen riechenden langen Hof schlich und verschwand. Gleich darauf fühlte ich mich zum ersten Male hier bedrückend allein. Motoscofo Motorboot