Arbeitsblatt: CH Geschichte 1798-1848

Material-Details

Kurzüberblick zur CH Geschichte mit Aufgaben, Lückentexten, Rätsel mit Lösungen
Geschichte
Schweizer Geschichte
8. Schuljahr
15 Seiten

Statistik

21070
2080
118
11.06.2008

Autor/in

Erwin Kost (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Schweiz von 1789 1848 Überblick bis 1789 Die Eidgenossenschaft französischen Revolution bis zum Ausbruch der 1797 Einmarsch der Französischen Truppen in die Schweiz Die Situation im Kanton Schwyz 1798 1803 Die Helvetik Die Schweiz als Kriegsschauplatz fremder Heere Die Alpenüberquerung der Armee Suworow 1803 1813 Die Mediation Der Goldauer Bergsturz 1815 Der Wiener Kongress 1815 1830 Die Restauration 1831 1848 Die Regeneration Der Sonderbundskrieg 1848 Gründung des Schweizerischen Bundesstaates Die Schweiz von 1789 1848 Die Eidgenossenschaft bis 1789 Bis zur französischen Revolution von 1789 war die Eidgenossenschaft ein lockerer Staatenbund von 13 unabhängigen Staaten. Diese waren vollberechtigte Mitglieder. Daneben gab es noch Zugewandte Orte, die mit den Vollmitgliedern befreundet oder verbündet waren (zum Beispiel Gersau), die gemeinsam verwalteten Gemeinen Vogteien (Sargans, Thurgau) und Untertanengebiete, zu welchen auch die äusseren Kantonsteile des heutigen Kanton Schwyz gehören: die March, die Höfe und Einsiedeln. Die alljährlich stattfindende Tagsatzung war das einzige Element, das die einzelnen Staaten zusammenhielt. Man kann die Eidgenossenschaft mit einer Traube vergleichen, viele einzelne Teile an einem gemeinsamen Stiel. Jeder der 13 Orte hatte eine eigene Währung, eigene Gesetze, eigene Beziehung zum übrigen Europa. Alle legten viel Wert darauf, innerhalb der Eidgenossenschaft möglichst viel Souveränität zu bewahren. Natürlich kamen die Ideen der französischen Revolution auch im Gebiet der Eidgenossenschaft zur Sprache. Durch Zeitungen, Reisende oder durch Emigranten hörte man schon weit vor der Revolution von den Vorgängen in Frankreich. Viele waren begeistert von den neuen Gedanken aber ebenso viele fürchteten sich davor. Die Ereignisse im Nachbarland wurden mit Spannung verfolgt. Unterstützt durch den Umsturz in Frankreich, forderten nun auch Untertanengebiete in der Schweiz ihre Gleichberechtigung gegenüber der Obrigkeit. So verlangte zum Beispiel das Stäfner Memorial 1794 gleiche Rechte für die Bevölkerung von Stäfa wie sie für die Stadt Zürich galten. In Zukunft sollten nicht mehr die Zünfte darüber entscheiden, was die Handwerker tun und lassen sollten, sondern jeder sollte sein eigener Herr werden. In diesem Sinne brachen an vielen Orten in der Schweiz Revolutionen aus, mit denen die Untertanen ihre Freiheit verlangten, so etwa in der Luzerner Landschaft, in der Leventina, in Basel, aber auch in Einsiedeln. Der Einmarsch der Franzosen in die Schweiz Nachdem die französische Armee bereits einen Feldzug gegen Italien und gegen Ägypten geführt hatte, rückte sie ab 1797 auch gegen die Eidgenossenschaft vor. Das Land wurde zuerst verschont, weil die Schweiz für Frankreich einen Schutzschild gegen Österreich bildete. Nun aber stellte sie auch ein Hindernis für den Vormarsch Frankreichs dar. Die -2- Die Schweiz von 1789 1848 Alpenpässe waren militärisch sehr wichtig, weil Frankreich ja bereits in Oberitalien Krieg führte. Vor allem aber war man an den Staatsschätzen interessiert, um die Weiterführung des Krieges zu finanzieren. Auch die Söldner, welche nach der Eroberung im Kriegsdienst von Frankreich kämpfen sollten, machten einen Einmarsch sinnvoll. Das Eindringen in die Schweiz wurde den Franzosen aber auch sehr leicht gemacht. Die Kantone waren sich untereinander nicht einig. Innerhalb der Kantone liefen ja noch die Bestrebungen zur Unabhängigkeit. Die Untertanen und diejenigen, welche von den neuen Gedanken fasziniert waren, betrachteten die Franzosen sogar als Befreier. Die Situation im Kanton Schwyz Mit dem Vorrücken der Franzosen war vor allem die Stadt Bern bedroht. Schwyz versuchte die verbündete Stadt zu unterstützen und sandte 1798 unter der Leitung von Alois Reding 600 Soldaten nach Bern. Sie erhielten den Auftrag, nur deutschsprachiges Bernbiet zu verteidigen. Die Truppen kehrten aber nach Schwyz zurück, ohne je gekämpft zu haben. Noch während dem Anmarsch war Bern unter französische Herrschaft gefallen. Der siegreiche General Brune verkündete nun die helvetische Republik, der sich alle Kantone anschliessen sollten. Luzern und Obwalden taten dies. Uri, Schwyz, Nidwalden, Zug und Glarus hielten in Schwyz eine Tagung. Den Abgesandten aus Appenzell, St.Gallen und Toggenburg wurde eine Teilnahme an den Beratungen verweigert, obwohl man deren Unterstützung sicherlich hätte gebrauchen können. Man kam nämlich überein, lieber zu kämpfen, als sich zu unterwerfen. Zug und die Schwyzer Gebiete am Zürichsee fielen rasch in die Hände der Franzosen. Am 2. Mai 1798 zogen die Franzosen durch das Ägerital nach Rothenthurm. Dort wurden sie aber von den Schwyzern bereits erwartet und dank der Taktik von Alois Reding in die Flucht geschlagen. Einen Tag später wurden die Franzosen bei Arth erneut zurückgeworfen. Am gleichen Tag rückten sie aber in Einsiedeln ein und plünderten das Kloster. Der Kampf an allen Landesgrenzen war zuviel für Schwyz. Der verlangte Waffenstillstand wurde von den Franzosen gewährt. Schwyz musste kapitulieren und nahm eine neue, aufgezwungene Verfassung an. Die ganze Innerschweiz (ohne Luzern) wurde zum neuen Kanton Waldstätten umgebildet. Schwyz wurde zum Hauptort des Gebietes. Die March und die Höfe wurden Bestandteile des neuen Kantons Linth. Weil eine Schar Schwyzer den Nidwaldnern bei ihrem Befreiungskampf Hilfe leisteten, wurde nun auch Schwyz besetzt. Der Versuch, die Franzosen wieder aus dem Land zu werfen, führte zur vollständigen Besetzung und Entwaffnung des Landes. Der Hauptort des Kantons Waldstätten wurde daraufhin nach Zug verlegt. Die Franzosen verfolgten verschiedene Absichten mit der Besetzung der Schweiz (vgl. Zeiten Menschen Kulturen Bd. 5). Sie wollten: -3- Die Schweiz von 1789 1848 Die Helvetik (1798 1803) Nach ihrem Einbruch in die Schweiz gaben die Franzosen unserem Land eine neue Ordnung. Die alten, bisher selbständigen Kantone wurden zu Verwaltungsbezirken, denn das ganze Land sollte von Luzern aus zentral regiert werden. Man kann den Zustand der Schweiz während der Helvetik mit einem Apfel vergleichen: von einem Kern aus wird alles zentral gelenkt. Absichtlich wurden neue Grenzen gelegt und alte Namen durch neue ersetzt. Neben den bereits erwähnten Kantonen Waldstätten und Linth, entstanden im Tessin die beiden Kantone Bellinzona und Lugano, oder andernorts die Kantone Säntis, Oberland, Rätien, Léman, Baden. Insgesamt ergab diese neue Ordnung 19 Kantone: Aber nicht nur geographisch, sondern auch politisch gab es einige Änderungen. Die Folter wurde verboten, der Zunftzwang aufgehoben, eine helvetische Post ersetzte die bisherigen kantonalen Postkurse. Ferner wurde ein einheitliches Geld eingeführt. Auch an einem helvetischen Volksschulgesetz wurde gearbeitet, aber es wurde nie durchgeführt. Die neue Ordnung behagte der Bevölkerung nämlich überhaupt nicht. Der Schritt von der Alten Eidgenossenschaft zur zentralistisch gelenkten Helvetik war für viele Schweizer zu gross. Natürlich wurde auch die Regierung völlig umgestaltet. Bis anhin hatte die gemeinsame Tagsatzung kaum Einfluss auf das Geschehen in den einzelnen Kantonen. Die diversen Teile hatten kaum Pflichten gegenüber des Staatenbundes. Neu wurde nach dem französischen Vorbild als ausführende Behörde ein fünfköpfiges Direktorium eingeführt. Die Gesetze wurden vom Grossen Rat und vom Senat erlassen. Jeder Kanton sandte in den Senat vier und am Anfang acht in den Grossen Rat. Später sollten Bevölkerungsverhältnisse darüber entscheiden, wieviele Abgeordnete jeder Kanton stellt. -4- die Die Schweiz von 1789 1848 Regierungsvergleich: Vor der Helvetik Exekutive: Helvetik Heute Anzahl Mitglieder: Legislative Anzahl Mitglieder pro Kanton: Anzahl Mitglieder pro Kanton: Anzahl Mitglieder total: Legislative Anzahl Mitglieder total: Die Schweiz als Kriegsschauplatz fremder Heere Weil die Gegner Frankreichs (England, Österreich, Russland - die sogenannte 2. Koalition) die Wichtigkeit der Schweizer Alpenpässe erkannten, entbrannte ein Kampf um diese bedeutenden Übergangswege. Man wollte die Franzosen wieder aus der Schweiz werfen. So kam es, dass innerhalb weniger Jahre viele verschiedene Heere in der gleichen Gegend stationiert waren. In Zürich zum Beispiel waren nacheinander Franzosen, Österreicher und Russen. Die Belastung für die Bevölkerung war extrem hoch, sie mussten nämlich die Soldaten unterbringen, verpflegen und die Tiere füttern. Wie gross die Abgaben waren zeigt folgendes Beispiel: Die Gemeinde Schwyz musste allein am 2. Oktober 1799 1500 Pfund Fleisch, 1095 Weissbrote, 88 Mass Wein, 37 Mass Essig und 32 Mass Branntwein an die Besatzungstruppen liefern. Um die Stadt Zürich wurden zwei heftige Schlachten geführt, die die Not der Bevölkerung noch vergrösserten. In der ersten Schlacht schlugen die Truppen Erzherzog Karls die Franzosen unter General Massena. Die siegreichen Österreicher wurden durch russische Truppen unter General Korsakow abgelöst. Ihr Landsmann, General Suworow, erhielt den Auftrag, von Norditalien her zu Korsakow zu stossen. Die Alpenüberquerung der Armee Suworow -5- Die Schweiz von 1789 1848 Am 19.9.1799 traf General Suworow mit 2100 Soldaten in Bellinzona ein. Um seinen Landsleuten schneller zur Hilfe zu kommen, hatte er den mühsameren Weg über den bereits verschneiten Gotthard gewählt. Doch schon hier stiess er auf französische Bataillone, die ihm den Weg nach Altdorf nur unter harten Kämpfen freigaben. Bei Altdorf musste er ins Schächental ausweichen und kam über den Kinzigpass ins Muotathal. Wie überall durchstöberten die Soldaten auch hier jeden Winkel nach Essbarem, Kriegsmaterial und Geld. Nur wenige unter ihnen sprachen deutsch. Ein erster Vorstoss nach Schwyz misslang. Die Franzosen hatten in aller Eile Soldaten zusammengezogen, so dass es am 1. Oktober 1799 zu einer Schlacht im Muotathal kam, die mit einem glänzenden Sieg der Russen endete. Da Suworow aber von der Niederlage bei Zürich hörte, hatte ein Vorrücken nach Schwyz und weiter nach Zürich keinen Sinn mehr. Er entschied sich deshalb zur Überquerung des Pragelpasses. In Glarus angekommen, versuchte er ins Linthtal zu kommen, wo ihm aber die Franzosen erneut den Weg versperrten. Es blieb ihm nur noch der Weitermarsch nach Elm, um auch noch den Panixerpass zu übersteigen. Im bündnerischen Ilanz angekommen, hatte er von seiner Armee rund 6000 Mann verloren. Viele fielen in den Kämpfen mit den Franzosen, aber da seinem Heer kaum einmal Ruhe gegönnt wurde, starben auch viele durch Erschöpfung, Schnee und Kälte. Am 10. Oktober traf er mit den übriggebliebenen 1500 Mann in Chur ein, von wo aus er über Luziensteig den Rückzug nach Russland antrat. General Suworow starb im Mai 1800 in Petersburg. Sein Alpenübergang mit den Gewaltsmärschen über vier teilweise bereits verschneite Pässe ging als eine der glänzendsten soldatischen Leistungen in die Geschichte ein. Die Mediation (1803 1813) -6- Die Schweiz von 1789 1848 Nach den beiden Siegen bei Zürich und dem Abzug der Armee Suworow waren die Franzosen wieder die Herrscher über die Schweiz. Im August 1802 zog Napoleon Bonaparte die französischen Truppen aus der Eidgenossenschaft zurück, worauf der Bürgerkrieg ausbrach. Er liess die Schweiz erneut besetzen und übergab am 19. Februar 1803 den nach Paris befohlenen Abgeordneten der Kantone die neue Mediationsverfassung. An Stelle des früheren Einheitsstaates trat nun erneut ein lockerer Staatenbund. Zu den 13 alten Orten kamen sechs neue Kantone: Waadt, Aargau, Thurgau, St.Gallen, Graubünden, Tessin. Dabei entstand auch der Kanton Schwyz im alten Umfang wieder. Der Freistaat Gersau wurde ihm angeschlossen. Jegliche Untertanenschaft wurde abgeschafft. Die Kantonslandsgemeinde hatte die höchste Gewalt. Die Bezirke erhielten aber eigenes Recht und Gerichte, sowie eigene Verwaltungen. Die Abhängigkeit von Frankreich blieb bestehen. Schon im Herbst 1803 verlangte Napoleon den Abschluss eines Militärbündnisses. Dieses ermächtigte ihn, in der Schweiz 1600 Soldaten anzuwerben, bei einem Angriff auf Frankreich sogar weitere 8000. Davon machte er auch Gebrauch. In seinem Russlandfeldzug zogen unter anderem auch viele Schweizer mit. Erst 1813 mit der Niederlage Napoleons in der Schlacht bei Leipzig, warf die Eidgenossenschaft die Mediationsakte wieder ab. Erst 1859 wurde das Anwerben von Söldnern verboten. Während der Mediation herrschte in der Schweiz zwar mehrheitlich Ruhe, es herrschte allerdings überall noch Not und Armut. Der Kanton Schwyz litt besonders unter der Situation, weil sich während dieser Zeit noch eine gewaltige Naturkatastrophe ereignete: der Goldauer Bergsturz. Am 2. September 1806 löste sich am Rossberg eine gigantische Felsmasse und begrub das Dorf Goldau unter sich. Dabei verloren 457 Menschen ihr Leben. Mehr als 100 Häuser wurden verschüttet. Die Massen türmten sich bis zu 30 Meter hoch auf. Die Narbe, die der Absturz am Berg hinterliess und die Nagelfluhblöcke in der Region Goldau zeugen bis heute weithin sichtbar von diesem Unglück. Die Restauration (1815 1830) Während des Wiener Kongresses von 1815 wurde die alte Ordnung in Europa und auch in der Schweiz wieder hergestellt (restaurare lateinisch für wieder herstellen). Wegen der Unfähigkeit der Schweizer Gesandten in Wien bekam die Schweiz die Veltliner Täler um Bormio und Chiavenna nicht mehr zurück. Dafür vergrösserte sich das Territorium definitiv um die Kantone Wallis, Genf und Neuenburg auf die heutige Grösse. Die Eidgenossenschaft bestand nun aus 22 souveränen Kantonen. Diese schlossen sich im Bundesvertrag von 1815 zusammen, der keine eigentliche Verfassung darstellte. Oberste Behörde wurde erneut die Tagsatzung. Jeder Stand hatte eine Stimme, jeder Halbkanton eine halbe Stimme. Den Beschlüssen der Mehrheit hatte sich die Minderheit zu fügen. Es wurde ein Bundesheer geschaffen, zu dem die Kantone je 100 Einwohner zwei Mann stellen mussten. Zoll sowie Post blieben Kantonsangelegenheit. Die Restaurationszeit brachte Europa und -7- Die Schweiz von 1789 1848 der Schweiz die notwendige Ruhe, um sich von der Revolution und den napoleonischen Eroberungskriegen zu erholen. Von grossem Vorteil für die Schweiz war dafür auch die Neutralität, die am Wiener Kongress zum erstenmal von den Grossmächten garantiert wurde. Das Wort stammt aus dem lateinischen und bedeutet eigentlich keiner von beiden. Neutral sein bedeutet, kriegführende Staaten weder militärisch, noch wirtschaftlich, noch politisch zu unterstützen und sich gegenüber beiden Staaten gleich zu verhalten. Im Fall der Schweiz muss dies immer und in jedem Fall eingehalten werden, weil die Schweiz sich eine immerwährende Neutralität gab. Die Regeneration (1830 1848) In der Zeit um 1830 gaben sich die meisten Kantone neue Verfassungen. Die Gleichberechtigung zwischen Stadt und Land sollte endlich verwirklicht werden. Ausserdem diskutierte man über einen neuen Staat mit dem Volk als oberster Machthaber. Nicht überall geschah dies ohne Probleme. Im Kanton Schwyz verlangten die äusseren Bezirke einmal mehr ihre Gleichstellung. Als der innere Teil hart blieb, verkündete Ausserschwyz einen selbständigen Kanton Schwyz, äusseres Land. Schwyz griff militärisch ein, und besetzte die abtrünnigen Teile mit Truppen. Ein Bürgerkrieg stand bevor. Die Tagsatzung besetzte daraufhin ihrerseits Schwyz mit eidgenössischen Truppen. Nach langen Verhandlungen räumte Schwyz 1833 den äusseren Bezirken die gleichen Rechte wie dem Alten Land ein. Auch in Küssnacht gab es eine Auseinandersetzung zwischen solchen, die sich dem Alten Land Schwyz anschliessen wollten, und solchen, die selbständig bleiben wollten. Der Tumult veranlasste die Kantonsregierung zum Eingreifen. Doch erneut liess sich die Eidgenossenschaft dies nicht gefallen und schickte Truppen nach Schwyz. Unter diesem Druck anerkannte Schwyz das gleiche Recht für alle Landschaften des Kantons. In der ganzen Schweiz entstanden zwei verfeindete Gruppen: Die Liberalen und die Konservativen. Ihre Ansichten über den Staat, aber meist auch über die Religion waren grundverschieden. Der Sonderbundskrieg (1847) Um die bestehende Regierung in Luzern zu stürzen, unternahmen Freiwillige aus den liberalen Kantonen in den Jahren 1844/45 zwei gegen die Stadt Luzern. Auf Grund dieser Gefahr, schlossen sich die sieben Kantone am 11. Dezember 1845 zu einer Schutzvereinigung, dem sogenannten Sonderbund zusammen. In den protestantischen Kreisen und bei den Liberalen sah man in diesem Zusammenschluss einen Verstoss gegen den . Es wurde die sofortige Auflösung dieses Bündnisses und die Ausweisung der verlangt. Da die Sonderbundskantone diesen Verlangen nicht nachkamen, wurde der Genfer zum General der eidgenössischen Truppen gewählt. Alles machte sich bereit für den bevorstehenden. Die Sonderbundskantone -8- Die Schweiz von 1789 1848 sahen ihre zahlenmässige Unterlegenheit rasch ein und wandten sich deshalb an auswärtige Mächte wie Österreich, Frankreich und Sardinien. Der englische Premierminister konnte aber an einer Einmischung hindern, so dass dem Sonderbund nur Waffen, aber keine Truppen geliefert wurden. Die eidgenössischen Truppen waren aber der von geführten Armee trotzdem weit überlegen. Die Städte Freiburg und Zug mussten nach kurzen Kämpfen kapitulieren. Am 24. November ergab sich auch Luzern nach drei verlorenen Schlachten. Daraufhin gaben auch die anderen Stände rasch den Widerstand auf. Der ganze Sonderbundskrieg hatte kaum gedauert. Die Sieger erzwangen in den besiegten Kantonen politische Massnahmen. Luzern und Freiburg zum Beispiel mussten sich liberale Regierungen geben. Auch die Kriegskosten mussten zu grossen Teilen von den Sonderbundskantonen getragen werden. Die Gründung des Schweizerischen Bundesstaates (1848) Das Ziel der Sieger des Sonderbundskrieges war die Schaffung eines liberalen Bundesstaates. Es wurde lange ohne Erfolg verhandelt. Eine erste Vorlage einer Verfassung fand wenig Zustimmung. Nur 13 1/2 der 22 Stände nahmen die Verfassung an. Nach weiteren Diskussionen kam es am 12. September 1848 zu einer erneuten Abstimmung. Jetzt nahmen 16 ganze und zwei halbe Kantone das Werk an. Die letzte Tagsatzung der Eidgenossenschaft beendete nach mehrhundertjährigem Bestehen ihre Verhandlungen. Interessant dabei ist, dass der Kanton Schwyz bis heute nie eine eidgenössische Verfassung angenommen hat! Der Schweizerische Bundesstaat bekam eine Organisation, die bis heute stand hielt. Er hat eine gesetzgebende Behörde als oberste Instanz des Landes, die aus dem Ständerat und dem Nationalrat bestehende Bundesversammlung, eine ausführende Behörde, den Bundesrat, und das Bundesgericht. Die Verfassung verbietet alle Bündnisse mit anderen Kantonen oder mit dem Ausland. Verboten sind auch der fremde Solddienst und die Annahme von Titeln, Geschenken und Orden von auswärtigen Regierungen. Der Zoll, die Post und die Geldangelegenheiten wurden eidgenössisch geregelt. Auch das Militärwesen kam unter die Führung des Bundes. Als Bundeshauptstadt wurde Bern ausgewählt. Der siebenköpfige Bundesrat bestand ausschliesslich aus liberalen Politikern. Vergleiche: Die Frauen hatten im neuen Staat noch lange nichts zu sagen. Sie bekamen das eidgenössische Stimm- und Wahlrecht erst 1971. -9- Die Schweiz von 1789 1848 Man kann den Bundesstaat mit einer Orange vergleichen. Eine schützende Schale umgibt eng miteinander verbundene, aber in gewissen Dingen doch selbständige Teile. 1848 2008 Finanz- Munzinger Josef Lib. MilitärJustiz- und Polizei- Ochsenbein Ulrich Lib. Druey Henry Lib. des Innern für auswärtige Angelegenheiten VolkswirtschaftsPost- Franscini Stefano Lib. Furrer Jonas Lib. Frey-Hérosé Friedrich Lib. (heute Verkehrs- Naef Wilhelm Matthias Lib. Energiewirtschafts-) 10 Die Schweiz von 1789 1848 1 2 3 4 5 6 7 8a 8b 9 10 11 12 13 A C E E 1. Wie hiess der Heerführer, der 1799 auf umständlichen Wegen durch die Schweiz zog? 2. Wie nennt man die Zeit von 1803 1813? 3. Wie nennt man die Zeit von 1798 1803, die man auch mit einem Apfel vergleicht? 4. Welche Staatsform hatte die Schweiz vor 1798? 5. Welche hat sie heute? 6. Aus welchem Land stammt Fürst Metternich? 7. Bei wem lag bis zum Einmarsch der Franzosen die Macht? Bei den . 8. Aus welchen zwei Kammern war während der Helvetik die Legislative der Schweiz zusammengesetzt? 9. Welche Art von Krieg war der Sonderbundskrieg? 10. Die Zeit nach dem Wiener Kongress war die Zeit des Wiederherstellens der alten Ordnung. Wie nennt man sie? 11. 1848 wurde eine Hauptstadt bestimmt. Welche? 12. Die Sieger des Sonderbundskrieges strebten eine neue . an, die allen Schweizern das selbe Recht garantierte. 13. Zu welchem Kanton gehörte Schwyz nach dem Einmarsch der Franzosen? Das Lösungswort ist der Ort an dem die schweizerische Neutralität von den Grossmächten anerkannt wurde und die Schweiz ihre heutige Grösse bekam. 11 Schritte auf dem Weg zum Bundesstaat Vor 1798 Helvetik bis 1803 Verfassung 1848 Staatsform lockerer Staatenbund Einheitsstaat von Frankreich abhängig Bundesstaat nicht gleichberechtigt gleichberechtigt gleichberechtigt Der Bund hat fast keine Macht, Kantone sehr stark Alle Macht beim Bund die Kantone sind bloss Verwaltungsbezirke Kompetenzen klar verteilt, jeder macht das, was er ab besten kann Tagsatzung (wenig Kompetenzen) Grosser Rat Senat Direktorium Oberster Gerichtshof National- Ständerat Bundesrat Bundesgericht von Kanton zu Kanton unterschiedlich, allgemein wenig Rechte Überall gleich, es gibt keine Untertanengebiete mehr, gleiches Recht für alle Wahlrecht für alle (Ausnahme Frauen, Juden, Jesuiten) Gebiete untereinander Bund und Kantone Bundesbehörden Volksrechte 13 Geschichte der Schweiz 1789 1848 Lösungen Blatt 3: Geld Kulturgüter Kanonen Munition (Kriegsmaterial) Verpflegung Ausrüstung Blatt 4: von links: Léman Solothurn Fribourg Bern Basel Wallis Aargau Oberland Luzern Baden Schaffhausen Zürich – Bellinzona Lugano Waldstätten Thurgau Säntis Linth – Rätien. Blatt 5: Vor der Helvetik: je nach Kanton verschieden je nachKanton verschieden Während H.: Direktorium (5) Senat (4 76) Grosser Rat (nach Bevölkerung 152) Heute: Bundesrat (7) Ständerat (2 46) Nationalrat (nach Bevölkerung 200) Blatt 6: a) Bellinzona b) Gotthard c) Altdorf d) Kinzigpass e) Muotathal f) Schwyz g) Pragelpass h) Glarus i) Elm j) Panixerpass k) Ilanz l) Chur m) Luziensteig Blatt 9: Freischarenzüge LU, SZ, ZG, UR, UW, FR, VS Bundesvertrag Jesuiten Guillaume Henri Dufour Bürgerkrieg Lord Palmerston Fürst Metternich 14 Johann Ulrich von Salis Soglio einen Monat Blatt 10: ändert meist relativ rasch Blatt 11: Suworow Mediation Helvetik Staatenbund Bundesstaat Oesterreich Kantonen Grosser Rat Senat Bürgerkrieg Restauration Bern Verfassung Waldstaetten Wiener Kongress 15