Arbeitsblatt: Kinderarbeit heute

Material-Details

Kinderarbeit heute
Geschichte
Neuzeit
7. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

212745
18
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04.05.2025

Autor/in

Marco Stefanutti
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Kinderarbeit heute Ursachen von Kinderarbeit Geschätzte 152 Millionen Kinder weltweit müssen arbeiten gehen. Dabei ist die Arbeit von Kindern unter 14 Jahren fast überall auf der Welt verboten. 73 Millionen der illegal arbeitenden Kinder betätigen sich unter gefährlichen, unzumutbaren Bedingungen, zum Beispiel in Steinbrüchen oder Bergwerken. Die oft viel zu schwere Arbeit und Misshandlungen verursachen bei vielen Kindern bleibende Schäden an Körper und Seele. So schuften zum Beispiel tausende Kinder in der Demokratischen Republik Kongo unter Lebensgefahr in engen Steinminen. Sie bauen dort seltene Erden wie Kobalt oder Kupfer ab, die zur Herstellung von Smartphones benötigt werden. Manche der Kinder verunglücken dabei tödlich oder ruinieren ihre Gesundheit. Für Kinderhändler, Fabrikbesitzer und ganze Industrien ist das Geschäft mit Kinderarbeiterinnen und Kinderarbeitern sehr lukrativ. Kinder lassen sich leicht ausbeuten, können sich nicht wehren und sind fast nie gewerkschaftlich organisiert. Und sie sind wesentlich billiger als erwachsene Arbeiter. Laut Statistiken der Vereinten Nationen leben weltweit 736 Millionen Menschen – also rund zehn Prozent der Weltbevölkerung – in extremer Armut. Das heisst, dass ihnen weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung stehen. Zu wenig, um eine Familie zu ernähren. Die Eltern können sich einen Schulbesuch der Kinder nicht leisten oder sehen zum Teil auch gar keine Notwendigkeit dafür. In manchen Kulturen gilt es als selbstverständlich, dass Kinder als Zeichen ihrer Dankbarkeit mitarbeiten müssen, um die Familie zu ernähren. Diese Tradition kann allerdings von kleinen Jobs und etwas Mithilfe bis hin zu brutaler Ausbeutung reichen. Nicht selten bedeutet das: Die Kinder müssen Geld heimbringen, egal wie. Oft geht es dabei um das blanke Überleben. Statt zu lernen und eine richtige Ausbildung zu bekommen, müssen viele Kinder von klein auf arbeiten. Häufig geht es auch darum, die Schulden der Eltern abzuarbeiten. Viele der Kinderarbeiterinnen und Kinderarbeiter gehören Minderheiten oder anderen unterdrückten gesellschaftlichen Gruppen an. Besonders Mädchen, die in vielen Kulturen weniger gelten als Jungen, sind gefährdet. Statt zur Schule zu gehen, müssen sie arbeiten oder sich gar prostituieren. Besonders in Afrika führen Bürgerkriege und die Verbreitung von Krankheiten dazu, dass viele Kinder zu Waisen werden und sich dann alleine durchschlagen müssen. Fehlende Schulausbildung Mangelnde Bildung ist eine Folge, aber auch eine der Ursachen von Kinderarbeit. Kinderarbeiterinnen und Kinderarbeiter gehen meist gar nicht zur Schule oder manchmal nur für wenige Stunden. Dann jedoch sind sie ohnehin häufig zu müde, um dem Unterricht zu folgen. Sie leiden unter Krankheiten, verpassen durch ihre Arbeitszeiten den Anschluss und werden von niemandem motiviert zu lernen. Häufig verbieten auch die Arbeitgeber, dass die Kinder zur Schule gehen. Kinder ohne Schulausbildung haben später kaum eine Chance, sich ein gutes eigenständiges Leben aufzubauen. Die Arbeitgeber setzen Kinder meist für harte, aber unqualifizierte Arbeit ein. Das bedeutet, dass sie niemals eine richtige Ausbildung bekommen oder ein Handwerk lernen können. Es ist erwiesen, dass ehemalige Kinderarbeiterinnen und Kinderarbeiter häufig ihre eigenen Kinder wieder zur Arbeit schicken, also ganze Generationen in diesem Kreislauf der Armut gefangen bleiben. Hilfe für Kinderarbeiterinnen und Kinderarbeiter Kinderarbeit ist ein globales Problem. Kinderarbeiterinnen und Kinderarbeiter, die einfach entlassen werden, bekommen keine Hilfe und landen auf der Strasse oder in noch schlimmeren Ausbeutungsverhältnissen. Kinder aus der Textilindustrie in Bangladesh, die wegen eines Boykotts entlassen wurden, mussten sich danach zum Beispiel in Steinbrüchen verdingen oder wurden Prostitutierte. Hilfsorganisationen wie UNICEF oder terre des hommes helfen, Jedes Hilfsprojekt für Kinderarbeiterinnen und Kinderarbeiter muss von umfangreichen Sozial- und Bildungsmassnahmen begleitet werden. Erfolgreiche Projekte gegen Kinderarbeit bieten Kompromisslösungen mit flexiblen Schulen an, sodass die Kinder ihre Arbeit nicht ganz aufgeben müssen und trotzdem zum Unterricht gehen können. UNICEF hat Kriterien festgelegt, die zeigen, wann Kinderarbeit als schädliche Ausbeutung bezeichnet werden muss. Dies ist der Fall, wenn die Kinder vollbeschäftigt werden, sie zu viel Verantwortung tragen, unter langen Arbeitszeiten und schlechter Bezahlung leiden, die Arbeit langweilig und monoton ist, das Arbeitsumfeld gefährlich ist, zum Beispiel unter Tage oder auf der Strasse, die Arbeit sie körperlich oder seelisch zu stark belastet, keine Zeit und Kraft mehr für die Schule und zum Lernen bleiben.