Arbeitsblatt: Grossbritannien

Material-Details

Übersichtstexte zu Grossbritannien.
Geographie
Europa
7. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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04.11.2025

Autor/in

Sarah Häutle
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Grossbritannien Überblick Das Staatsgebiet des Vereinigten Königreiches von Grossbritannien und Nordirland besteht aus den vier Teilgebieten England, Schottland, Wales und Nordirland. Die Kanalinseln wie Jersey, Guernsey, Alderney sowie die Insel Man gehören staatsrechtlich nicht zum Vereinigten Königreich. Für sie gelten auch nicht die Bestimmungen der Europäischen Gemeinschaft. Grossbritannien ist rings vom Meer umgeben. Die Küstenlänge beträgt etwa 7500 km. Die Westküsten Irlands und Grossbritanniens sind stark zerklüftet. Die grösste Entfernung von der Küste beträgt nur 125 km. Der nächste Punkt der Britischen Inseln zum europäischen Festland liegt bei Dover am Ärmelkanal (Dover – Calais 35 km). Die grösste Nord-Süd-Erstreckung beträgt ca. 1000 km, die grösste Breitenausdehnung knapp 450 km. Der Norden und Westen der Hauptinsel ist gebirgig, der Süden und Osten wird von Hügeln und Tiefebenen eingenommen. Höchste Erhebung des Landes ist der Ben Nevis (1343 m). Ursprünglich waren grosse Teile Grossbritanniens (und Irlands) mit Wäldern bewachsen. Lediglich der Südosten war waldarm. Heute werden nur noch knapp 9% des Landes von Wald oder Buschland bedeckt. Dies geschah im Laufe der vergangenen Jahrhunderten zur Schaffung von Weiden. Die blockartigen Flurstücke sind heute meistens von Hecken umgeben. Bäume, einzeln oder in Gruppen als Schattenspender für das Vieh über die Weideflächen verteilt, erwecken den Eindruck einer parkartigen Landschaft. In den Bergländern sind je nach Feuchtigkeits- und Höhenverhältnissen Torfund Heidekrautmoore verbreitet. Sie dienen meist als Schafweiden. Die bedeutendsten Moorgebiete heissen North York Moors, Exmoor und Dartmoor. Letztere wurden nicht zuletzt durch zahlreiche englische Kriminalromane bekannt. Ostengland wird hauptsächlich von Acker- und Obstbaumflächen geprägt. In Wales und in Mittel- und im zentralen Südengland finden wir Wiesen und Weideland. Die Flüsse sind kurz, aber wasserreich. Die längsten Flüsse sind Severn (354 km), Themse (346 km) und Trent (274 km). Das Klima ist kühl und gemässigt und zeichnet sich durch milde Winter und kühle Sommer aus. Der Einfluss des Golfstroms ist unverkennbar. Frost oder Schneefall gibt es ausserhalb der Bergländer nur selten. Regen fällt während des ganzen Jahres und meist in reichlichen Mengen. Der häufige Nebel ist berühmt-berüchtigt. Die Westküste Grossbritanniens weist die grössten Niederschlagsmengen auf. In SüdostEngland ist das Klima dagegen trockener. Grossbritannien Landwirtschaft Der Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft ist in Grossbritannien und Nordirland niedriger als in den anderen westlichen Industrieländern. Er beträgt nur etwa 1,5%. Dennoch werden zwei Drittel des gesamten Nahrungsmittelbedarfs im Lande produziert. Dies ist möglich dank einer hohen Produktivität der britischnordirischen Landwirtschaft und eines relativ günstigen Klimas. Die starken Produktivitätssteigerungen der letzten fünfzehn bis zwanzig Jahre gelangen durch verstärkten Einsatz von Landmaschinen, Düngemittel und gestiegenem technischen Können. Zuvor war die britische Landwirtschaft wenig leistungsfähig. Sie war seit dem 19. Jahrhundert nach und nach vernachlässigt worden. Die Briten hatten damals begonnen, ihre Lebensmittel dort zu kaufen, wo sie am billigsten waren. So richteten sich viele Gebiete des Britischen Weltreiches auf die preiswerte Versorgung des Mutterlandes ein. Grossbritannien gab die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln zugunsten billiger Einfuhren aus den Kolonien weitgehend auf. Die Zahl der landwirtschaftlich Beschäftigten sank daher schon frühzeitig. Erst die Versorgungsprobleme während des Zweiten Weltkriegs führten dazu, dass die britische Landwirtschaft modernisiert und vom Staat wieder unterstützt wurde. Gegenwärtig gehören die britischen Agrarbetriebe zu den leistungsfähigsten und zu den am besten ausgerüsteten der Erde. Betriebe, die vorzugsweise Ackerbau betreiben, finden sich vor allem im östlichen und mittleren Südengland sowie im östlichen Schottland. Im Süden und Westen dagegen herrscht Grünland vor. Die waldarmen, aber nicht baumlosen Ebenen und Hügelländer sind seit dem letzten Jahrhundert zu einer Art von Parklandschaft geworden. Zwischen den heckenartigen Baumbeständen hat sich infolge des Rückgangs des Ackerbaus immer mehr Grünland ausgedehnt. Man spricht deshalb oft vom „grünen England oder von den „Grasgrafschaften, wenn man die Gegend im Süden und Südwesten des Londoner Beckens meint. Als „gelbes England oder als „Korngrafschaften bezeichnet man das Gebiet im Nordosten. Aufgaben: 1. Was ist der Unterschied zwischen dem gelben und dem grünen England? 2. Warum wurde die britische Landwirtschaft seit dem 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts vernachlässigt? 3. Wie erklärt sich die Produktivitätssteigerung während der letzten beiden Jahrzehnte? Grossbritannien 4. Was sind die Nachteile einer solch massiven Steigerung? Energiereiches Industrieland Neben dem „grünen und dem „gelben England gibt es das „schwarze England, auch „Midlands genannt. Die Midlands liegen an den Flanken des Penninischen Gebirges und werden im Norden durch die Städte Lancaster und Leeds, im Süden durch Birmingham und Leicester begrenzt. In diesem steinkohlenreichen Gebiet entstanden im 18./19. Jahrhundert die ersten Industriebetriebe. Von England ging dann die „industrielle Revolution aus, erreichte Westeuropa (19. Jh.) und verbreitete sich über die ganze Welt. Heute kämpfen jedoch die traditionellen Zweige der britischen Industrie (Schiffbau, Stahl, Textilwirtschaft und Metallverarbeitung) um ihren Fortbestand, denn viele ihrer Anlagen sind veraltet. Grosse Teile dieser Industrien konnten im internationalen Wettbewerb nicht mithalten, weil sie zu teuer produzierten. Grossbritannien ist von der führenden Industriemacht der Welt im 19. Jahrhundert zu einem Land geworden, das wirtschaftlich keinen Spitzenplatz mehr einnimmt. Dennoch gehört es immer noch zu den führenden Industriestaaten der Welt. Neue Industrien haben sich entfaltet, so die chemische Industrie, der Bau elektrotechnischer Apparate, die Fahrzeugindustrie und die Flugzeugindustrie. Letztere ist eine der bedeutendsten der westlichen Welt. Militär- und Verkehrsflugzeuge, Hubschrauber, Flugzeugmotoren und Triebwerke, ferngesteuerte Flugkörper, Luftkissenfahrzeuge, Satelliten und Ausrüstungen für Flugzeuge und Bodenstationen werden hergestellt. Grossbritannien war schon immer eines der wichtigsten Förderländer für Steinkohle. Seit den 70er Jahren wurden neue Energiequellen in der Nordsee erschlossen. Heute hat Grossbritannien die grössten Energiequellen von allen Mitgliedsländern der Europäischen Gemeinschaft. Das Land ist der wichtigste Erzeuger von Steinkohle, Erdöl und Erdgas. Seit 1980 kann es dank der Förderungen aus dem Festlandsockel der Nordsee bis auf weiteres seinen Erdölund Erdgasbedarf selbst decken. Darüber hinaus exportiert es Mineralöl und Mineralölprodukte. Die Hauptabnehmer des britischen Erdöls sind die Europäische Gemeinschaft, vor allem die Niederlande, Frankreich und Deutschland, aber auch die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Aufgaben: 1. Welches sind die wichtigsten Energieträger Grossbritanniens? 2. Nenne die Industriezweige Grossbritanniens. Grossbritannien 3. Nenne Gründe für die frühzeitige Entwicklung des Landes zum führenden Industrieland. 4. Erläutere die Bedeutung des mittelenglischen Industriegebietes für die Wirtschaft des Landes Schwarzes Gold Erdöl ist ein Rohstoff aus Pflanzen- und Tierresten. Er entstand durch Zersetzung bei hohen Temperaturen und grossen Drücken im Innern der Erde. Das brennbare Erdgas kommt in der Nähe von Erd öllagerstätten im porösen Gestein vor. Beide Rohstoffe haben als Energieträger grosse Bedeutung. Es wurden reiche Vorkommen unter der Nordsee vermutet. Ende der 50er Jahre gab es erfolgreiche Probebohrungen an den Küsten der Nordsee. Die Erschliessung begann nach 1964, nachdem man die Nordsee unter den Anliegerstaaten aufgeteilt hatte. Es bestätigte sich: Das „Schwarze Gold (Erdöl) wurde gefunden. „Offshore nennt man die Förderung von Erdöl auf dem Meer. Dafür ist moderne und teure Bohr- und Fördertechnik nötig, immerhin müssen Wassertiefen bis über 300 überwunden werden. Wind und Wellen, Ebbe und Flut erschweren Bohrung und Förderung. Im Zusammenhang mit dem Öl entwickelte sich z. B. die Werftindustrie, die Versorgungsschiffe für Bohrinseln und Bohrplattformen baut. Der Bau einer Plattform ist technisch aufwendig und teuer. Er dauert 2-3 Jahre und schafft bis 1000 Arbeitsplätze. Besondere Umweltrisiken bestehen durch Auslaufen von Öl, durch Arbeitsabwässer sowie durch Tankerunfälle. Deshalb müssen strenge Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, Auch die Entsorgung der ausgedienten Ölplattformen bereiten Probleme. Aufgaben: 1. Welche Vor- und Nachteile bringt die Erdöl- und Erdgasförderung mit sich? 2. Das Schwarze Gold ist ein vergänglicher Reichtum! Erkläre! Grossbritannien Der Eurotunnel Die Staaten Westeuropas gehören alle der Europäischen Union an und stehen in einem regen Güter und Warenaustausch. Bei der Verbindung des Festlandes mit dem Inselstaat Grossbritannien stellt der Ärmelkanal ein besonderes Hindernis dar. Täglich verkehren deshalb Fährschiffe zwischen den Häfen auf dem Kontinent und den britischen Inseln. Die schnellsten Verbindungen bestehen zwischen Dover und Calais. Das HovercraftLuftkissenboot und die Seacat, ein Blaue Kreide (ca. 20 mächtig): wasserundurchlässiger Kalkstein Hochgeschwindigkeitskatamaran, bewältigen die Strecke in ungefähr 40 Minuten. Sie sind jedoch Lüftung, Wartung, ebenso wie die Fährschiffe Rettungsarbeiten von den Wetterbedingungen abhängig und besitzen ein beschränktes Fassungsvermögen. Eine weitere Möglichkeit der Verbindung nach Grossbritannien bietet der 1994 fertig gestellte Eurotunnel. Seit rund 200 Jahren gibt es Pläne für den Bau einer festen Verkehrsverbindung zwischen England und Frankreich. Lange blieb dieses Projekt aber nur ein Traum. Im Jahre 1987 wurde mit dem Bau des Tunnels begonnen. Mit modernster Technik bohrten französische und englische Spezialisten eine ungefähr 30km lange Bahnverbindung unter dem Ärmelkanal hindurch. Der Kanaltunnel liegt zwischen 20 und 40 Meter unter dem Meeresboden und verläuft zwischen Folkstone (GB) und Sangatte (F). Der Eurotunnel besteht aus drei parallel verlaufenden Röhren mit je sieben Metern Durchmesser. Zwei davon sind für den Zugverkehr bestimmt. Die dritte Röhre ist der Servicetunnel. Er dient der Versorgung, Lüftung und als Fluchtweg. Der Plan für einen Autotunnel wurde wegen der Abgase schnell verworfen. Seit der Eröffnung im Mai 1994 passieren auf Waggons verladene Autos und Lastwagen mit fahrplanmässigen Zügen den Tunnel. Der „Eurostar besteht aus 2 Triebwagen und 18 Wagen mit Platz für rund 800 Passagiere. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h kann man in ca. drei Stunden von Paris nach London reisen. Im Tunnel beträgt die Geschwindigkeit rund 120 km/h. Trotz immer wieder auftretender technischer Probleme ist der Eurotunnel eine starke Konkurrenz für die Fährgesellschaften. Fast die Hälfte des Fracht und Personenverkehrs läuft durch den Tunnel. Aufgaben: 1. Welche Vor- und Nachteile bringt der Eurotunnel mit sich? 2. Weshalb ist ein Autotunnel nicht in Frage gekommen? 3. Viele Flüchtlinge nutzen den Eurotunnel für ihre Zwecke. Welche Probleme ergeben sich daraus?