Arbeitsblatt: Ägypten

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Land...
Geschichte
Neuzeit
5. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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812
3
22.07.2008

Autor/in

Nadine Sprecher
Gässli 10
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Land: Schweiz
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Textauszüge aus dem Inhalt:

Kein anderes Land hat die Menschen seit Generationen so beschäftigt und fasziniert wie das am Nil. Wie haben die alten Ägypter gelebt? Woran haben sie geglaubt? Was ist das Geheimnis der Hieroglyphen und der Mumien? Gibt es den mysteriösen Fluch des Pharao wirklich? Kemet war der Name, den die alten Ägypter ihr Land gegeben haben. Kemet heißt soviel wie schwarzes Land und hat seinen Namen von den Nilüberschwemmungen, die das Land mit fruchtbaren schwarzem Nilschlamm bedeckten. Dieser grüne Streifen machte nur 3 aus. 97 waren und sind auch heute noch unbewohnbare Wüste. Der heutige Name Ägypten wurde von den Griechen übernommen, die das Land am Nil Aigyptos nannten. Die alten Ägypter verehrten eine Vielzahl von Göttern, wobei jede Stadt seinen eigenen Gott besonders huldigte und riesige Tempelanlagen für ihn errichten ließ. Götterstatuen wurden im Innersten der Tempel aufbewahrt, dort, wo kein Licht hinfiel und wo kein Mensch, außer der Hohepriester und der Pharao hineingehen durfte. Die Götter hatten viele Gestalten. Einige hatten eine rein menschliche Gestalt, andere wiederum wurden mit menschlichen Körper und tierischen Kopf dargestellt. Letztgenannte trifft man auch oft mit einer rein tierischen Gestalt. Viele Tiere wurden deshalb verehrt und es war strikt verboten ihnen ein Leid zuzufügen. Man fand riesige Massengräber, in denen man Mumien von Katzen, Stieren oder anderen Tieren vergraben hat. Pharao (ägyptisch: Per-aa) war zuerst eigentlich kein Begriff für den Herrscher Ägyptens, sondern hieß lediglich großes Haus und bezeichnete den Palast des Herrschers. Erst ab der 18. Dynastie (Neues Reich, 1570-1293 v.Chr.) prägte sich dieser Begriff in der heutigen Bedeutung ein. Bei der Suche nach Informationen über den Alltag im alten Ägypten helfen uns die Gräber, auf deren Wänden die Pharaonen und besonders die Beamten Szenen aus dem Alltag malten. Und da die Menschen im Jenseits auf keinen Komfort verzichten wollten, sorgten sie dafür, dass sie alle ihre Lieblingsgegenstände, wie Möbel, Kleider und Schmuck, mit ins Grab nehmen konnten. Natürlich erfahren wir auch aus Dokumenten und von Zeitzeugen mehr über das Leben im alten Ägypten. Trotz dieser Quellen ist es immer noch schwer genaueres über den Alltag herauszufinden, so dass vieles auch (wie so oft in der Archäologie) Interpretation ist. Kein anderes Volk verbinden wir so sehr mit diesem Glauben wie die alten Ägypter. Riesige Pyramiden, prachtvolle Gräber und gut erhaltene Mumien zeigen uns, wie wichtig die Jenseitsvorstellung für die alten Ägypter war. Sie glaubten an ein neues und ewiges Leben nach dem Tod, aber sie waren keinesfalls darauf erpicht schnell in die seeligen Gefilden zu kommen. Laut einem Trinklied war es eine Freude sich mit seinem Freunden um die Bierkrüge zu setzen und nicht daran zu denken, dass man eines Tages als Verklärter in den Himmel kommt, wo es so viele Götter mit Tierkopf gibt. Vorbild für die Lebenden war der Gott Osiris, der den Tod besiegte und somit zeigte, dass der Tod nur der Übergang zu einem besseren Leben war. Das Wort Hieroglyphen ist griechischen Ursprungs und kommt von hieroglyphikòs grammata, was soviel wie heilige Zeichen bedeutet. Die Hieroglyphen sind um 3000 v. Chr. entstanden. Für die Ägypter war der Gott Thot der Erfinder der Schrift, die die Ägypter Mdw-ntr Gottesworte, nannten. Besteht unser Alphabet nur aus 26 Buchstaben, mussten die alten Ägypter an die 800 verschiedene Zeichen im Kopf haben. Der bekannteste ist wohl der Fluch des Tutanchamun. Um sein Grab ranken sich mysteriösen Geschichten, die auf den nachfolgenden Seiten erzählt und durchleuchtet werden. Echnatons Fluch ist sicherlich eine spannende Geschichte. Ich habe sie aus einer TV-Reihe namens Geschichten um Tutanchamun. Ansonsten habe ich nie wieder etwas davon gehört. Ob sie wirklich wahr ist kann jeder für sich selbst entscheiden. Die alten Ägypter nannten sich selbst remet-en-kemet, das Volk der schwarzen Erde. Man weiß heute nicht, wie viele Menschen im alten Ägypten gelebt haben, ist sich aber ziemlich sicher, dass es früher eine hohe Kindersterblichkeit gab und ein Mensch im Durchschnitt gerade mal 30 Jahre alt wurde. Man schätzt, dass am Beginn der geschichtlichen Zeit ca. 150 000 Menschen auf 16 000 qkm wohnten. In der Blüte der Pharaonenzeit waren es dann immerhin schon ca. 3 Millionen Menschen. Im Nildelta lebten ca. 200 Menschen pro km, genauso wie zwischen Theben und Elephantine. Dazwischen lag die Zahl größtenteils unter 100 Bewohnern pro km, bis auf einigen Ausnahmen, wo man zwischen 100 und 200 Menschen pro km vorfand. Name und Geografie Im alten Ägypten hieß der Nil Hapi, der gleichzeitig auch Gott des Flusses war. Andere Namen für den Fluss waren ium (das Meer), iteru aa (großer Fluss) oder verschiedene Bezeichnungen je nach Gau, den er durchfloss. Warum die Griechen ihm den Namen Neilos gaben, von dem sein heutiger Name abgeleitet ist, weiß man heute nicht mehr. Über 6500 km erstreckt sich der längste Fluss der Erde, der aus dem Blauen Nil, vom äthiopischen Hochland, und dem Weißen Nil, im Südsudan, entsteht und ins Mittelmeer mündet. Nach dem Glauben der alten Ägypter entsprang der Nil aus dem Nun, dem Urgewässer aus dem die Welt entsprungen ist und das die gesamte Erde umschließt. In einem ewigen Kreislauf fließt der Nil in das Urgewässer und kommt wieder hervor. Der Nil teilt das Land in zwei Abschnitte. Einmal das Delta, Unterägypten, wo er sich in mehrere Nebenflüsse teilt und das Niltal, Oberägypten. Das Delta verdankt seinem Namen ebenfalls den Griechen, da es die Form des umgekehrten 4. Buchstaben des griechischen Alphabetes hat ). Die Spitze des Deltas lag bei der alten Hauptstadt Memphis (heute ist sie 25 km nördlich von Kairo entfernt). Über 3000 Jahre verehrte man den Sonnengott. Er war der erste Reichsgott und König der Götter. Die größte Verehrung wurde ihm im Alten Reich zuteil. Riesige Pyramiden baute man ihm zu Ehren. Tempel und Obelisken, an dessen goldene Spitze sich die Sonnenstrahlen verfingen sollten seinen Glanz widerspiegeln. Seit König Djedefre (4. Dynastie) lautete einer der fünf Namen des Königs Sohn des Re. Sein ältestes Heiligtum befand sich in der Stadt On (Iunu) (Stätte des Pfeilers). Die Griechen nannten die Stadt bezeichnenderweise Heliopolis (Stadt der Sonne). In ihr wurde zuerst der Gott Atum verehrt. Re verdrängte ihn nicht, sondern verbündete sich mit ihm und wurde so Vater einer mächtigen Götterneunheit (siehe Die Schöpfungsgeschichten). Im Neuen Reich schien es zuerst so, als ob der Sonnengott verblassen würde. Amun von Theben, ein unbedeutender Lokalgott, stieg zu einer mächtigen Gottheit auf und drohte Re zu verdrängen. Aber viele Menschen verehrten den Sonnengott auch weiterhin und so verschmelzte man die beiden Götter, wie Atum und Re in Heliopolis. Von da an herrschte Amun-Re über Ägypten. Was die alten Ägypter gegessen haben, wissen wir aus den Gräbern der Reichen. Nach dem Tod wollte man im Jenseits nicht hungern und so malte man Speisen und Getränke in die Gräber oder reichte auch echte Opfergaben dar. Leider ist es uns aber heute nicht mehr möglich die genauen Rezepte der einzelnen Gerichte herauszubekommen, denn leider schrieben die alten Ägypter nichts dergleichen nieder. Die Grundnahrungsmittel der alten Ägypter waren Brot und Bier. Damit wurden auch die Arbeiter in den Steinbrüchen und bei großen Bauprojekten entlohnt. Darstellungen von Kindern zeigen sie uns stets nackt. Das mag sicherlich an der ägyptischen Hitze liegen, die die Kinder auf Kleider verzichten ließen. Besonders auffällig war bei den Kindern auch die Frisur. Mädchen hatten ab dem Mittleren Reich mehrere geflochtene Haarsträhnchen, die bis zu den Schultern fielen. Bei Jungen (aber auch bei Mädchen) wurde das Haar kurzgeschoren, bis auf eine lange Strähne, die bis auf die Schulter fallen konnte. Die Kinder trugen die sogenannte Seitenlocke wahrscheinlich bis zu ihrem 10. Lebensjahr. Vielleicht wurde die Locke bei Jungen aber erst bei der Beschneidung mit 14 Jahren abgenommen. Quellen bezeugen, dass anscheinend nicht alle Jungen beschnitten worden sind. Die Beschneidung wurde von einem Priester mit einem Feuersteinmesser durchgeführt. Die Beschneidung könnte entweder eine kultische Aufnahme im Kreis der erwachsenen Männer gewesen sein, oder aber, wie der griechische Schriftsteller Herodot behauptete, hygienische Gründe haben. Von der Beschneidung bei Mädchen ist nichts konkretes bekannt. Die Kinder der Reichen hatten anscheinend eine unbeschwerte Kindheit, während die Kinder der Armen schon früh im Haus und Hof mithelfen mussten. Die Jungen arbeiteten auf dem Feld oder gingen ihrem Vater bei handwerklichen Dingen zur Hand, während die Mädchen der Mutter im Haushalt helfen mussten. Manche Mädchen wurden auch als Dienerinnen bei den Reichen eingestellt. Die Kinder durften natürlich auch zur Schule gehen. Weiteres siehe In der Schreibschule Nach dem Tod musste der Ka durch die 12 Pforten der Duat (Unterwelt) reisen, die für die 12 Stunden der Nacht standen. Diese Reise war mit Gefahren und Prüfungen versehen, die der Verstorbene alle meistern musste, bevor er von Osiris in das Totenreich eingelassen wurde. So musste er z.B. die Krüge der Sturmgöttin Elephantine benennen, den Atem der Schlange des Tals, und die 37 Formen der Sonne wenn sie durch die Unterwelt fährt wissen. Vor mit Messern bewaffnete Gottheiten fliehen, die sich wie ein stinkender Atem in die Nasen der Mumien schleichen.. Durch Gebete und Hymnen musste er das Wohlwollen der Wächter und Götter erlangen. Eine der letzten und bekanntesten Prüfungen war das Totengericht. In der Halle der Wahrheit legte man das Herz des Verstorbenen auf eine Waagschale und als Gegengewicht ein Symbol (meistens eine Feder) der Göttin Maat, nach der ägyptischen Vorstellung Göttin der Gerechtigkeit und Ordnung. Nur wenn das Herz genauso leicht war wie das Symbol der Maat, also frei von schlimmen Taten, konnte der Tote in die schönen Gefilden einziehen. Wenn das Herz aber durch zu viele Sünden schwerer war, wurde es von der Fresserin, ein Untier mit dem Hinterteil eines Nilpferdes, dem Vorderteil eines Löwen und dem Kopf eines Krokodils gefressen und der Tote konnte somit nicht weiterleben. Wann das erste Papyrusblatt erfunden wurde, weiß man heute nicht mehr so genau. Eine beschriebene Papyrusrolle fand man aber schon in einem Grab aus der 1. Dynastie (3032-2853 v.Chr.). Über 4000 Jahre lang war der Papyrus einer der wichtigsten Bestandteile der antiken Welt, unentbehrlich für die Verwaltung und Außenpolitik. Anders als bei schweren Tontafeln ließ sich auf Papyrus leichter schreiben und er ließ sich vor allem besser transportieren. Der Nachteil von Papyrus lag darin, dass Papyrus nicht so widerstandsfähig war, wie z.B. Stein, Holz, Ton, usw. und er relativ teuer war. Im Mittelalter wurde der Papyrus durch billigeres japanisches Zellstoffpapier ersetzt und die Herstellung geriet immer mehr in Vergessenheit. Erst 1962 wurde der Papyrus durch den ägyptischen Ingenieur Hassan Ragab wiedererfunden. So kann man heute wieder Papyrus wie die alten Ägypter herstellen. Die christliche Religion glaubt, dass unsere Seele gen Himmel steigt und der leblose Körper zerfällt. Für die alten Ägypter war aber ein Weiterleben ohne den Körper nicht möglich. Denn ein zerstörter Körper konnten der Ba nicht wieder erkennen und so auch nicht weiter existieren. Deswegen entwickelten sie die Mumifizierung um den Körper nicht zerfallen zu lassen. Doch wie kamen sie zu so einer Vorstellung? Ein Schlüsselerlebnis könnte in der Prädynastischen Zeit passiert sein. In dieser Zeit vergrub man die Toten einfach im Wüstensand. Die Trockenheit und die daraus entstandene Hitze des Sandes entzogen dem Körper alle seine Flüssigkeiten und gaben den Verwesungsbakterien keine Nahrung die Toten wurden auf natürliche Weise mumifiziert. Man fand die gut erhaltenen Körper und war sich sicher, dass man nur durch Erhaltung des Körpers nach dem Tode weiterleben kann. Als man begann die Verstorbenen in aufwendige Gräber zu bestatten stand man vor dem Problem, wie man den Körper vor dem Zerfall schützen könnte der Anfang der Mumifizierung.