Arbeitsblatt: Hitlerjugend

Material-Details

Texte (Aussagen über die Hitlerjugend), die als Plakate im Schulzimmer aufgehängt werden können.
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
12 Seiten

Statistik

22824
1399
67
31.07.2008

Autor/in

Claudia Litscher


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Und sie werden nicht mehr frei Adolf Hitler äußerte sich 1938 über die Erziehung der Jugend: Diese Jugend, die lernt ja nichts anderes als deutsch denken, deutsch handeln. Die Knaben kommen vom Jungvolk in die Hitlerjugend, und dort behalten wir sie wieder vier Jahre, und dann geben wir sie erst recht nicht zurück, sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei oder in die Arbeitsfront, in die SA oder in die SS und so weiter. (später die Wehrmacht) Und dann nehmen wir sie, damit sie auf keinen Fall rückfällig werden, sofort wieder in SA, SS und so weiter. Und sie werden nicht mehr frei, ihr ganzes Leben. Völkischer Beobachter vom 4. Dezember 1938 Jugend und Krieg Was Adolf Hitler mit der Jugend vorhatte, wagte er nur im vertrauten Kreis zu äussern: Ich spiele nicht Krieg. Den Krieg führe ich. Den geeigneten Zeitpunkt zum Angriff bestimme ich. Ich werde meine ganze Energie darauf verwenden, ihn (den Krieg) herbeizuzwingen. Erzwinge ich das, dann habe ich das Recht, die Jugend in den Tod zu schicken. Weltgeschichte im Bild 9, S. 30 Jugend und Nationalsozialismus Aus einer Rede Adolf Hitlers: Und wenn links und rechts Verbockte dastehen und sagen: Uns bekommt ihr Nationalsozialisten nie!, dann sage ich: Das ist uns gleichgültig, aber eure Kinder bekommen wir. Sie erziehen wir von vornherein zu einem anderen Ideal! (männliche) Jugenderziehung Aus Hitlers Mein Kampf Das Schwache muss weggehämmert werden. Es wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. Schmerzen muss sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein. Das freie, herrliche Raubtier muss erst wieder aus ihren Augen blitzen. Stark und schön will ich meine Jugend. Ich will eine athletische Jugend, rank und schlank, flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Stahl. Ich will keine intellektuelle Erziehung. Mit Wissen verderbe ich mir die Jugend. Aber Beherrschung müssen sie lernen. Sie sollen mir in den schwierigsten Proben die Todesfurcht besiegen lernen. Erinnerung an die Hitlerjugend Ein Abiturient erinnerte sich um 1948: Diese Kameradschaft, das war es auch, was ich an der Hitlerjugend liebte Denn welcher Junge ist nicht entflammt, wenn ihm Ideale, hohe Ideale wie Kameradschaft, Treue und Ehre, entgegengehalten werden Oft zogen wir am Wochenende in die nächste Umgebung von K. hinaus, um den Sonntag dort zu verleben. Welche Freude empfanden wir, wenn wir an irgendeinem blauen See Holz sammelten, Feuer machten und darauf dann eine Erbsensuppe kochten Die Stunden waren wohl die schönsten, die uns die Hitlerjugend geboten hat. Hier saßen dann Lehrlinge und Schüler, Arbeitersöhne und Beamtensöhne zusammen und lernten sich gegenseitig verstehen und schätzen. Quelle: Kurt Haß (Hg.), Jugend unterm Schicksal, Hamburg 1950 Erinnerung an die Hitlerjugend Ein Abiturient erinnerte sich um 1948: Später allerdings, als ich Führer im Jungvolk wurde, da traten auch die Schattenseiten stark hervor. Der Zwang und der unbedingte Gehorsam berührten mich unangenehm. Ich sah wohl ein, dass Disziplin und Ordnung herrschen mussten bei dieser Anzahl von Jungen, aber es wurde übertrieben. Am liebsten wurde gesehen, wenn man keinen eigenen Willen hatte und sich unbedingt unterordnete. Quelle: Kurt Haß (Hg.), Jugend unterm Schicksal, Hamburg 1950 Glückliche Hitlerjugend? Aus den Deutschland-Berichten über Ernteeinsätze und den einjährigen Landdienst für Jungen und Mädchen, der von der HJ organisiert wurde: (Paris, Dezember 1938): Auf die Dauer empfindet auch die Jugend den Mangel an Freiheit und den geistlosen Drill, der in den nationalsozialistischen Organisationen geübt wird, besonders lästig 4. Bericht: Die Jugend bereitet den zuständigen Parteistellen viel Sorge. Sowohl die männliche wie die weibliche Jugend versucht, sich mit allen Mitteln vor dem Landdienstjahr zu drücken. Im Mai 1938 wurden in Groß-Berlin insgesamt 918 Burschen und 268 Mädchen gesucht, die aus dem Elternhaus heimlich fortgelaufen waren, weil sie nicht in den Landdienst fahren wollten. Polizeistreifen bringen zuweilen ganze Lastautos voll von aufgegriffener Jugend Viel häufiger als früher kommen auch die Lehrlinge nicht mehr nach Hause und treiben sich einfach tagelang im Trubel der Großstadt herum. Quelle: Deutschland-Berichte der SPD, 5. Jg., 1938 Vom Jungvolk ausgeschlossen Hans Jürgen Massaquoi, Sohn einer weißen Mutter und eines schwarzen Vaters, erinnerte sich 1999 an die Anwerbung für die Hitlerjugend in seiner Hamburger Schule: Unser neuer Klassenlehrer, Herr Schürmann, versuchte ununterbrochen, uns zum Beitritt ins Jungvolk zu bewegen. Allmählich gab einer nach dem anderen Schürmanns unerbittlichem Drängen nach und trat in die Hitlerjugend ein. Eines Morgens nahm Herr Schürmann sich die letzten Zögerer zur Brust und wollte wissen, warum sie „nicht genug Liebe für Führer und Vaterland empfanden Als ich an die Reihe kam, öffnete ich den Mund, um etwas zu sagen, doch Herr Schürmann schnitt mir das Wort ab: „Schon gut, du bist ja sowieso vom Jungvolk ausgeschlossen. Ich war wie vom Donner gerührt „Ich dachte, du wüsstest, dass du nicht ins Jungvolk darfst, weil du Nichtarier bist, fing er an. „Du weißt doch, dass dein Vater Afrikaner ist Nichtariern ist es untersagt, der Hitlerjugend beizutreten. – „Aber ich bin doch Deutscher, schluchzte ich unter Tränen. Quelle: HansJürgen Massaquoi, „Neger, Neger, Schornsteinfeger! Meine Kindheit in Deutschland Du bist nichts – dein Volk ist alles! Wir sind geboren, um für Deutschland zu sterben. Führer befiehl, wir folgen! . und das deutsche Mädchen? Stand bei den Knaben die Erziehung zum Soldaten im Vordergrund, so bei den Mädchen jene zur künftigen Frau und Mutter. Um das deutsche Volk möglichst gross und stark zu machen, sollten möglichst viele Kinder geboren werden. Die nationalsozialistische Frauenbewegung wies zwar darauf hin, dass eine gute Ausbildung auch für Frauen wichtig sei. Ihr Einfluss war jedoch sehr gering. Der Anteil an Mädchen an höheren Schulen und Universitäten ging zurück. Durch Geschichte zur Gegenwart, S.78