Arbeitsblatt: Scheffler - "Alle nannten ihn Tomate"

Material-Details

Die Geschichte von U. Scheffler mit Fragen zum Textverständnis und als Grundlage für Gespräche zu Vorurteil und Diskriminierung
Deutsch
Leseförderung / Literatur
5. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

23297
2116
16
10.08.2008

Autor/in

Fleischhacker Barbara
Land: Österreich
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Fragen zu „Alle nannten ihn Tomate v. Ursel Scheffler LÖSUNG Warum Mann ten die Leute den Mann „Tomate? Weil sein Name unaussprechlich und seine Nase so rot wie eine Tomate war. Weshalb hielten die Kinder im Park ihn für einen Räuber? Weil er einen Schal vors Gesicht wickelte. Welche Fälle ereigneten sich am Nachmittag dieses Tages? Ein Banküberfall, ein Juwelenraub, etliche Verkehrunfälle, ein Kind wurde vermisst. Wohin ließ der Räuber im Juweliergeschäft seine Beute fallen? In einen Regenschirm. In welchem Geschäft wollte Tomate einkaufen, als er merkte, dass die Leute ihn für einen Räuber hielten? In einer Bäckerei. Wohin flüchtete er? In ein altes, verlassenes Haus. Wie sah es dort aus? Die Tür stand offen, in einer Ecke lag eine alte Matratze. Was machte er, damit er genug zu essen hatte? Er stahl Kartoffeln und Rüben aus Scheunen und Schuppen und aus einem offenen Keller eine warme Decke, einen alten Pullover u. ein Glas Kirschen. Was sollte aus dem alten Haus werden? Ein Kinderheim Was machte Tomate, als er merkte, dass er verfolgt wurde? Er stellte sich. Was sagte eine Frau, als Tomate festgenommen war? Wer stiehlt, ist schlecht. „Laufen lassen ist keine Lösung, sagte Stadtrat Pix. Was sollte man für Tomate noch tun? Man sollte Arbeit für ihn finden. Was machte Tomate mit den Kindern alles? Er spielte Spiele aus seiner Kindheit und baute mit ihnen einen Abenteuerspielplatz. Ursel Scheffler Alle nannten ihn Tomate In einer großen Stadt lebte einmal ein Mann, der hatte eine dicke rote Nase. Die Nase hatte er sich in einem eisigen Winter erfroren. Jedes Jahr, wenn der Winter kam, leuchtete sie ganz besonders rot Wenn die Nachbarn dem Mann auf der Straße begegneten, drehten sie sich um und sagten: „Seht nur, seine Nase! Sie ist so rot wie eine Tomate. Das kommt sicher vom Schnapstrinken. Und weil sie seinen fremd klingenden Namen nicht aussprechen konnten, nannten sie ihn einfach „Tomate. An einem Tag im Februar war es besonders kalt. Der Mann wollte zum Einkaufen gehen. Er zog seinen Mantel an, wickelte einen dicken Wollschal um den Hals und griff nach seinem Hut. Als er vor das Haus trat, blies sein Atem kleine weiße Wolken in die klare Winterluft. So kalt war es. Am Rande des Stadtparks spielten Kinder im Schnee. Der Mann blieb stehen und sah ihnen eine Weile zu. Als ihn die Kinder bemerkten, steckten sie die Köpfe zusammen und tuschelten miteinander: „Seht doch den Mann! Wie der uns beobachtet! Und wie der aussieht mit seiner Tomatennase! Jetzt zieht er den Schal vor das Gesicht, wahrscheinlich, damit ihn niemand erkennt! Bestimmt ist er ein Räuber! Laut schreiend liefen die Kinder davon. Sie rannten hinunter zum See, wo die anderen Kinder beim Eislaufen waren, und erzählten ihnen von dem komischen Mann. Der Mann mit der Tomatennase wusste nicht, warum die Kinder auf einmal weggerannt waren. Er ging langsam weiter. Am Nachmittag lief im Polizeirevier 7 das Telefon heiß: ein Banküberfall am Postplatz, ein Raub im Juweliergeschäft am Bahnhof und einige Verkehrsunfälle. Ein Kind wurde vermisst. „Wahrscheinlich entführt!, vermuteten die aufgeregten Eltern. „Man hat einen Räuber im Stadtpark gesehen!, sagte ein Mann. Wachtmeister Kern schickte per Funk die Streifenwagen los. Er selbst fragte überall in der Stadt herum, ob jemand diesen Mann beschreiben könne. „Ja! Da rannte vorhin einer im Mantel und mit einem komischen Hut über den Platz, sagte der Bäcker, der seinen Laden neben der Bank hatte. „Der Kerl, der unseren Laden ausraubte, hatte einen roten Schal vor dem Gesicht. Er ließ die Beute in einen Regenschirm fallen!, berichtete der Juwelier. „Räuber trägt roten Schal, Hut und Mantel, murmelte Tobias Kern und schrieb alles auf seinen Notizblock. „Ja. Genau so sah er aus! Das muss der Mann mit der Tomatennase gewesen sein!, riefen die Kinder, die im Stadtpark gespielt hatten. „Er trieb sich zwischen den Büschen herum und hat uns so komisch angeschaut. „So so, sagte Wachtmeister Kern, „eine Nase, so rot wie eine Tomate. Und dann ließ er nach den Beschreibungen der Leute einen Steckbrief anfertigen. Das Gerücht vom gefährlichen Mann mit der Tomatennase verbreitete sich in der Stadt. Und bei jedem Fall, den die Polizei nicht gleich aufklären konnte, sagten alle: „Das kann nur der Räuber Tomate gewesen sein! Ein paar Tage später ging der Mann, der nicht wusste, dass ihn die Leute verdächtigten, in eine Bäckerei, um Brot zu kaufen. Kaum hatte er den Laden betreten, rannte der Bäcker auf die Straße und schrie: „ Hilfe! Überfall! In meinem Laden ist ein Räuber. Der Räuber Tomate. Ich hab ihn an der Nase erkannt! Da merkte der Mann, dass ihn die Leute für einen Räuber hielten und lief davon, so schnell er konnte. Als er in seine Straße kam, fuhr dort zufällig ein Polizeiwagen vorbei. Sie verfolgen mich! dachte Tomate, zu Tode erschrocken, und rannte weiter, als sei der Teufel hinter ihm her. Er lief und lief, bis er endlich den Stadtrand erreichte. Er wollte nie mehr in die Stadt zurück, wo man ihn für einen Räuber hielt! Aber wo sollte er bleiben? Nach langem Herumirren entdeckte er ein altes, verlassenes Haus. Die Tür stand offen. In einer Ecke lag eine alte Matratze. Er wickelte sich fest in seinen Mantel und schlief erschöpft ein. Tomate erwachte, weil er fror. Er sammelte Holz und andere brennbare Dinge. Aber er wagte nur für kurze Zeit, ein Feuer anzuzünden, aus Angst, der Rauch könne ihn verraten. Er wurde jeden Tag hungriger. Er wartete immer die Nacht ab, ehe er sein Versteck verließ. Dann lief er über die Felder, kletterte über die Zäune und Hecken. Er stahl Kartoffeln und Rüben aus Scheunen und Schuppen. Als es kälter wurde, schlich er um die Häuser, in denen es warm war. Einmal entdeckte er ein offenes Kellerfenster und kletterte hinein. Er holte sich eine warme Decke und einen alten Pullover, dazu ein Glas mit eingemachten Kirschen. Die Leute bemerkten es gar nicht. Sie hatten genug Vorräte. Tomate aber dachte: Bin ich jetzt wirklich ein Räuber? Und als er in das alte Haus zurücklief, sah er sich ängstlich um, ob ihn auch niemand verfolgte. Endlich kam das Frühjahr. Eines Morgens schien die Märzsonne durch das Fenster und lockte Tomate aus dem Haus. Er setzte sich auf die Steintreppe und blinzelte in das Licht. Das erste Mal seit langer Zeit fror er nicht mehr. Wenig später schlief er ein. So hörte er nicht, dass sich zwei Männer dem Haus näherten. Der eine war der Polizist Tobias Kern und der andere der Stadtrat Fabian Pix. „Das ist es, sagte der Polizist und deutete auf das Haus. „Ein altes Gemäuer – zu nichts mehr zu gebrauchen. „Das macht nichts, meinte der Stadtrat, „es wird sowieso abgerissen. Aber der Platz ist genau richtig für unser neues Kinderheim. Dann gingen die beiden um das Haus herum. Als ihr Schatten auf den schlafenden Tomate fiel, träumte dieser gerade, dass ein Ungeheuer gekommen sei um sich auf ihn zu stürzen. Mit einem Schrei sprang er auf, rannte Fabian Pix über den Haufen und jagte davon. „Das – das ist doch der Räuber Tomate!, rief Tobias Kern aufgeregt und half dem Stadtrat wieder auf die Beine. „Der Räuber Tomate?, fragte Fabian Pix erstaunt. „Ich dachte, das war nur ein Gerücht! Der Bankraub und der Juwelendiebstahl sind ja längst aufgeklärt. Und das kleine Mädchen hatte sich doch bloß verlaufen! „Aber. da sehen Sie doch selbst, wie er davonrennt! Wer wegläuft, hat ein schlechtes Gewissen. Ich bin Polizist, es ist meine Pflicht, ihn zu verfolgen! Und schon rannte Tobias Kern hinter dem Flüchtenden her. Da geschah etwas Sonderbares. Tomate, der schon fast den Waldrand erreicht hatte, blieb stehen, drehte sich um und kam zurück. Erst zögernd und dann immer schneller. Auf halbem Wege traf er mit dem Polizisten zusammen. Tomate streckte ihm die Hände entgegen und sagte: „Nehmen Sie mich fest! Ich will nicht mehr davonlaufen müssen. Ich will nicht mehr nachts um die Häuser schleichen und stehlen müssen. „Das ist ein Geständnis, sagte der Polizist. „Herr, äh, Herr Tomate oder wie sie sonst heißen, Sie sind verhaftet! Am nächsten Morgen rief der Zeitungsjunge am Marktplatz so laut er konnte: „Räuber Tomate verhaftet! Noch zu Mittag rissen sich die Leute am Zeitungskiosk um die neueste Ausgabe. „Wer stiehlt, ist schlecht!, rief eine Frau empört. „Vielleicht sieht alles anders aus, wenn man Hunger hat und friert, meinte ein junger Mann, der Brezeln kaufte. „Was verstehen Sie schon davon, sagte der Bäcker, „ich habe schließlich gesehen, wie er in meinen Laden kam. Ein Glück, dass er jetzt hinter Schloss und Riegel sitzt! „Er kann nichts dafür, meinten manche. Den meisten Leuten war es egal. Sie dachten: Schließlich ist es Sache der Polizei herauszufinden, ob einer ein Räuber ist oder nicht. Was geht uns das an? Einige Zeit später traf Tobias Kern den Stadtrat Fabian Pix im Rathausflur. „Was ist eigentlich aus diesem Tomate geworden, Herr Kern?, erkundigte sich der Stadtrat. „Tomate? Ach, gegen den lag keine Anzeige vor. Da haben wir ihn wieder laufen lassen, antwortete Kern. „Laufen lassen ist keine Lösung, meinte Herr Pix. „Wir müssen uns um ihn kümmern. Sonst fängt alles wieder von vorne an. „Aber was können wir tun?, überlegte Tobias Kern. „Wir sollten vor allem sehen, dass er Arbeit bekommt, schlug der Stadtrat vor. „Ich werde mich darum kümmern Er hielt Wort und fand Arbeit für Tomate. Am Montag leerte Tomate die Papierkörbe im Stadtpark. Am Dienstag half er bei der Müllabfuhr. Am Mittwoch fand er Arbeit auf dem Wochenmarkt. Am Donnerstag putzte er die Fensterscheiben in der Autobusgarage. Am Freitag fegte er die Gehwege mit einem großen Besen. Am Samstag und Sonntag war er allein. Tomate war froh, dass er Arbeit gefunden hatte. Aber glücklich war er nicht. An einem Herbsttag, als Tomate gerade Blätter im Stadtpark zusammenkehrte, traf er Herrn Pix. „Guten Tag, Herr – ach, wie heißen Sie eigentlich wirklich?, fragte dieser ein wenig verlegen. „Nennen Sie mich ruhig Tomate! So nennen mich alle, und ich habe mich daran gewöhnt, sagte Tomate beförderte eine Gabel voll Laub auf den Wagen. Er freute sich, dass er Herrn Pix getroffen hatte, denn es sprach selten jemand mit ihm. „Ja also, Herr Tomate, unser Kinderheim ist bald fertig. Jetzt fehlt uns ein tüchtiger Hausverwalter. Einer, der gern mit Kindern zusammen ist. Wäre das nichts für Sie? „Für mich? Tomate sah Herrn Pix erstaunt an. „Ja – das heißt natürlich nur, wenn Sie möchten, fügte Herr Pix rasch hinzu. „Ich mag Kinder sehr. Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, antwortete Tomate. Als das Kinderheim fertig war, zog Tomate gleichzeitig mit den Kindern ein. Die Kinder gewöhnten sich schnell an ihn. Und seine rote Nase? Die bemerkten sie gar nicht mehr! Er war jetzt ihr Freund. Einer, der immer für sie Zeit hatte. Ständig kamen sie angelaufen und wollten etwas von ihm. Er wusste immer Rat. Tomate erinnerte sich wieder an alle alten Spiele aus seiner Kinderzeit. Und neue Ideen hatte er natürlich auch. Aus dem restlichen Bauholz errichtete er gemeinsam mit den Kindern einen Abenteuerspielplatz hinter dem Haus. Eines Abends saßen alle auf der Wiese und brieten Kartoffeln und Äpfel im Feuer. Tomate sah dem Rauch nach und dachte daran, wie er vor gar nicht allzu langer Zeit alleine hier gesessen war und Angst gehabt hatte, der Rauch des Feuers könne ihn verraten. Ein Junge kam auf ihn zu und fragte: Möchten Sie einen Apfel, Herr Tomate? Da merkte Tomate, dass er glücklich war. Fragen zu „Alle nannten ihn Tomate v. Ursel Scheffler Fragen zu „Alle nannten ihn Tomate v. Ursel Scheffler Warum nannten die Leute den Mann „Tomate? Warum nannten die Leute den Mann „Tomate? Weshalb hielten die Kinder im Park ihn für einen Räuber? Weshalb hielten die Kinder im Park ihn für einen Räuber? Welche Fälle ereigneten sich am Nachmittag dieses Tages? Welche Fälle ereigneten sich am Nachmittag dieses Tages? Wohin ließ der Räuber im Juweliergeschäft seine Beute fallen? Wohin ließ der Räuber im Juweliergeschäft seine Beute fallen? In welchem Geschäft wollte Tomate einkaufen, als er merkte, dass die Leute ihn für einen Räuber hielten? In welchem Geschäft wollte Tomate einkaufen, als er merkte, dass die Leute ihn für einen Räuber hielten? Wohin flüchtete er? Wohin flüchtete er? Wie sah es dort aus? Wie sah es dort aus? Was machte er, damit er genug zu essen hatte? Was machte er, damit er genug zu essen hatte? Was sollte aus dem alten Haus werden? Was sollte aus dem alten Haus werden? Was machte Tomate, als er merkte, dass er verfolgt wurde? Was machte Tomate, als er merkte, dass er verfolgt wurde? Was sagte eine Frau, als Tomate festgenommen war? Was sagte eine Frau, als Tomate festgenommen war? „Laufen lassen ist keine Lösung, sagte Stadtrat Pix. Was sollte man für Tomate noch tun? „Laufen lassen ist keine Lösung, sagte Stadtrat Pix. Was sollte man für Tomate noch tun? Was machte Tomate mit den Kindern alles? Was machte Tomate mit den Kindern alles?