Arbeitsblatt: Wissenswertes über Schlangen

Material-Details

Einführung zum Thema
Biologie
Tiere
5. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

23985
964
15
20.08.2008

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Wissenswertes über Schlangen Körpertemperatur Schlangen sind Wechselblütler. Ihre Körpertemperatur wird von ihrer Umgebung bestimmt. Besonders im Herbst fressen Schlangen viel, um ihre Fettvorräte für den Winter aufzubauen. Den Winter verschlafen die meisten Schlangen in Körperstarre und leben dann nur von ihren Fettvorräten. Wenn es im Frühjahr wärmer wird, erwachen sie und besonders jetzt sind sie sehr hungrig. Sinnesorgane Schlangen können nicht besonders gut sehen und da sie keine Augenlider besitzen, können Sie ihre Augen nicht verschliessen. Die Schlangen finden warmblütige Tiere, indem sie der Wärmespur der Beutetiere folgen. Wärmeempfindliche Sinnesgruben in der Nähe der Augen werten die Daten aus und geben Informationen über die Grösse des Beutetieres. Mit diesen faszinierenden Möglichkeiten können Schlangen auch in der Dunkelheit ausgezeichnet jagen. Obwohl Schlangen über keine Trommelfell verfügen, nehmen sie doch die kleinsten Bodenerschütterungen wahr. Die Schwingungen werden über den Unterkiefer an ein inneres Ohr weitergeleitet. Schlangen folgen der Duftspur ihrer Beutetiere. Mit ihrer gespaltenen Zunge nehmen sie die Duft- und Geschmacksstoffe ihrer Opfer aus der Luft auf. Die Zunge bringt diese Stoffe zum Jacobsonschen Organ, das im Gaumen liegt. Mit diesem Organ schmeckt und riecht die Schlange. Beutefang Je nach Art der Schlangen wird das Beutetier auf unterschiedliche Art getötet: Giftschlangen setzen ihr Gift ein und überlassen das gebissene Tier sich selbst, bis es verendet ist. Weniger giftige Schlangen halten die Beute nach dem Biss so lange im Maul fest, bis das schwächere Gift wirken kann. Nicht giftige Schlangen erwürgen oder erdrücken die Beutetiere. Nahrungsaufnahme Schlangen können ihre Beute nicht zerkauen. Alle Beutetiere werden unzerkleinert verschlungen und oft töten Schlangen Tiere, die grösser als sie selber sind. Hierzu haben sie besondere anatomische Fähigkeiten entwickelt: Beide Hälften des Unterkiefers sind nur lose miteinander verbunden und werden durch dehnbare Bänder immer in der richtigen Lage gehalten. Somit kann sich das Maul besonders seitwärts sehr weit öffnen. Zusätzlich können Schlangen ihr Maul auch in der senkrechten Linie sehr weit aufreissen, da die Quadratbeine, die den Unterkiefer mit dem Schädel verbinden beweglich sind und hinter dem Hirnschädel sitzen. Mit scharfen und hakenförmigen Zähnen hält die Schlange ihre Beute fest und zieht sie in den ersten Teil der Speiseröhre hinein. Anschließend übernehmen Muskeln die Weiterbeförderung. Hierbei sondert die Schlange einen schleimigen Speichel ab, der das Schlucken des Beutetieres vereinfacht. Die Beute wird mit dem Kopf voran verschlungen und kann bei Gefahr wieder hervorgewürgt werden. Ungiftige Schlangen Mehr als 70 aller Schlangenarten sind ungiftig. In beiden Kiefern besitzen sie nach hinten gebogene Zahnreihen, mit denen sie ihre Beutetiere greifen, halten und verschlingen. Sie verfügen nicht über Giftdrüsen oder Giftzähne. Der Felsenpython z. B. ist mit einer Länge von bis zu 4 der bekannteste Vertreter dieser Gruppe. Diese Schlange lebt in dicht bewachsenen Gegenden in der Nähe des Wassers. Sie bewegt sich langsam und greift nur an, wenn sie gereizt wird. Durch blitzschnelles Zupacken mit ihren mehr als 70 Zähnen fängt sie ihre Beutetiere, meist warmblütige Säugetiere oder Vögel. Größere Tiere, wie z.B. junge Antilopen, werden mit Hilfe der kräftigen Rumpfmuskulatur erdrückt. Dass auch erwachsene Menschen Beute dieser Schlangen werden, gehört in das Reich der Fabel. Die Eierschlange ist auf Vogeleier spezialisiert und die Eier werden unzerkleinert verschlungen. Verlängerte Wirbelfortsätze ritzen die Eihülle auf, bevor der Inhalt in den Magen fließt. Die leere Eihülle wird dann wieder ausgespien. Die hell- bis dunkelbraune Hausschlange wird häufig mit der Kapkobra verwechselt. Sie kann ihren Hals jedoch nicht spreizen und ist völlig harmlos. In der Nähe von menschlichen Behausungen kommt sie häufig vor. Hier stellt sie besonders Ratten und Mäusen nach. Schlangenhaut Die schuppige Haut soll die Schlangen vor der Austrocknung bewahren. Wächst die Schlange, wächst die Haut nicht mit. Deshalb muss die Schlange sich häuten, manchmal mehrmals im Jahr. Die Haut beginnt sich dann an den trübe werdenden Augen zu lösen. Während dieser Zeit können die kurzsichtigen Tiere noch schlechter sehen und reagieren sehr aggressiv auf jegliche Bewegungen in ihrer Nähe. Wenn sich die Haut genügend gelöst hat, dann reibt sich die Schlange an rauhen Oberflächen und schlüpft aus ihrer Haut (Natternhemd) heraus. Die Farbe ein und derselben Schlangenart kann sich von einem Gebiet zum anderen ändern. Schlangen können sich der Bodenfarbe ihres Wohngebietes anpassen und die einzelnen Arten sind somit aufgrund ihrer Färbung nicht einfach zu unterscheiden. Falschmeldungen Alle Schlangen können nicht saugen, somit können sie auch keine Kuheuter leer saugen. Schlangen können weder Menschen noch ihre Beutetiere hypnotisieren. Keine Schlange ist so schnell, dass ein Mensch nicht vor ihr weglaufen kann. Schlangen können nicht rückwärts beissen. Die Jungen der Schlangen fressen sich nicht durch den Leib der Mutter hindurch. Schlangen sind nicht bösartig und warten auch nicht auf vorbeigehende Menschen, um diese zu beissen. Auch dann nicht, wenn einige Exemplare dieser Art, das wohl verdient hätten. Schlangenjagd Jährlich werden Millionen von Reptilien (Kriechtiere) wegen ihrer Haut getötet. Nicht nur Seeschlangen wird die Haut bei lebendigem Leib abgerissen. Verarbeitet werden die Häute zu Schuhen, Handtaschen, Gürteln und Uhrenarmbändern. Viele Schlangen enden ausgestopft in den Souvenierläden der ganzen Welt. Millionen von Schlangen wurden und werden weltweit getötet, weil die Abnehmer in den asiatischen Ländern gut zahlen. Daraufhin hat die Anzahl der Ratten und Mäuse in den Fangländern dramatisch zugenommen und grosse Teile der Ernte fielen den Nagern zum Opfer. Alleine in Hongkong essen die Chinesen mehr als 250.000 Schlangen jährlich. Mittlerweile sind Schlangen auch bei den Terrarianern wieder in. Um so seltener und giftiger, um so besser. Raus aus der Wildnis, rein in das Wohnzimmer.