Arbeitsblatt: Die Kleidung der Römer
Material-Details
Was für Kleidung, was für Schuhe trugen die römischen Legionäre? Einfacher Einführungstext
Geschichte
Mittelalter
5. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
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58
31.08.2008
Autor/in
creaClaudia (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Kleidung und Schuhwerk der Römer Tunika (Tunica) Die Tunica war das Grundkleidungsstück aller Römer, Zivilisten wie Soldaten. Am besten kann man die Tunica mit einen überlangen T-Shirt vergleichen, das bis zu den Knien, oder bei Zivilisten auch bis zu den Knöcheln geht. Der Legionär trug gewöhnlich zwei Tuniken, eine leinene Untertunika und eine aus rotem Wollstoff, die Obertunika. Die Untertunika erfüllte die Funktion der Unterwäsche, da Leinen hautfreundlich, kühlend, weich und Schweiß bindet ist. Die robusten Wolltuniken wärmten vortrefflich und schützen vor Prellungen im Gefecht. Militärmantel (Paenula) Dieses, auch von der Zivilbevölkerung gerne getragen, Kleidungsstück bestand ähnlich wie die Obertunika aus dickem Wollstoff. Die Paenula ist halbkreisförmig geschnitten und wird vorne vom Hals bis zur Höhe der Magengrube zugenäht, mit Riemen verschlossen oder mit Fibeln zugesteckt. Am Nacken ist eine spitz zulaufende Kapuze angenäht. Bei gutem Wetter trug man die Paenula zusammengerollt im Mantelsack. In der Nacht wurde der Mantel als Decke benutzt. Wollschal (Focale) Die Focale war ein ungemein praktisches und wichtiges Kleidungsstück, denn sie wärmte nicht nur und hielt Feuchtigkeit ab, sondern verhinderte ein unangenehmes Scheuern der Rüstung und bot dem Hals auch im Gefecht ein wenig Schutz. Militärgürtel (Cingulum Militare) Das Cingulum war ein mit Metallplättchen besetzter, über die Hüften getragener Ledergürtel. Dieser Schurz sollte zum einen wenigstens das Gefühl eines Unterleibschutzes vermitteln, zum anderen durch sein Klappern und Rasseln den Gegner beunruhigen. Über die Tunica geschnallt, gehörte das Cingulum zur Dienstuniform. Das Cingulum war das Symbol des Soldatenstandes, und häufig aufwendig verziert, es wurde im 1. Jh. n. Chr. im römischen Heer eingeführt. Es war gallischer Herkunft. Soldatenstiefel (Caligae) Die Caligae war eine überaus robuste Sandale aus starkem Rindsleder, das an den Sohlen mit 80-90 Eisennägeln besetzt war. Sandalen statt geschlossene Schuhe zu tragen hatte entscheidende Vorteile, der Fuss war gut belüftet und schwitzte daher nicht, Blasenbildung wurde verhindert. Des Weiteren trocknete die Caliga schnell und man konnte auch mal problemlos einen Fluss durchwaten (der Legionär hatte ja nur dieses eine Paar Schuhe!). Schutzbewaffnung Helm (Cassis) Er ist gallischen Ursprungs und wurde gegen Ende zirka 30 n. Chr. durch den kaiserlich-gallischen Helm ersetzt, der heute allgemein als römischer Legionärshelm schlechthin gilt. Man unterscheidet heute je nach Fundort verschiedene Typen von kaiserlichgallischen Helmen. Sie alle haben jedoch die typische kugelkalottenartige Form. Den Helm krönte die Crista, der Helmbusch. Die Crista des einfachen Legionärs wurde nur bei Paraden montiert, der Offizier (Centurio) trug sie jedoch auch im Kampf. Stirn und Schläfe des kaiserlich-gallischen Helmes wurden durch einen Schirm an der Vorderhaube, die Kopfseiten durch Wangenklappen (bucculae) und das Genick durch einen Nackenschirm geschützt. Das Gesicht war frei. Panzer (Lorica) In der römischen Armee gab es mehrere, verschiedene Panzerarten: Der Muskelpanzer war dem Kaiser und den hohen Offizieren vorbehalten, die Mannschaften trug schon in der Republik das Kettenhemd oder den Schuppenpanzer. Der Schuppenpanzer war jedoch weit weniger verbreitet als das Kettenhemd. In der Kaiserzeit kam dann der Schienenpanzer auf, und war im Gegensatz zu den anderen Panzern, eine rein römische Entwicklung. Der Schienenpanzer eignete sich besser für die Massenproduktion und war deshalb billiger, 2-3 kg leichter als das Kettenhemd, und bot eine bessere Schutzwirkung. Mit dem allmählichen Zusammenbrechen der staatlichen Strukturen Ende des 3. Jh. verschwand der Schienenpanzer wieder, währende das Kettenhemd bis ins späte Mittelalter im Gebrauch blieb. Schild (Scutum) Das gewölbte, rechteckige Schild der Kaiserzeit war aus mehreren Schichten übereinander gelegter Brettchen gefertigt worden, einer Art Sperrholz. Der Griff und die Hand wurden von einem metallenen Schildbuckel geschützt. Das Scutum war mit dem, oft kultischen, Symbolen der Einheit (Legion) bemalt und war damit der einzige wirkliche uniforme Teil der Legionärsausrüstung. Auf dem Marsch befestigte man das Schild mittels eines Trageriemens auf der linken Rückenseite. Gegen Regen und Schrammen konnte das Schild mit einer Schildhülle aus Leder geschützt werden, vor dem Kampf wurden die Schildhüllen natürlich entfernt. Angriffsbewaffnung Wurfspeer (Pilum) Der Wurfspeer war neben dem Schwert die Hauptwaffe des Legionärs, eine römische Entwicklung. Er wurde auf eine Entfernung von ca. 20 Meter geworfen und hatte die Aufgabe das Schild des Gegeners kaputt zu machen. Die gehärtete, widerhakenartige Metallspitze drang in die gegnerischen Schilde ein und konnte nicht mehr ausgezogen werden. Schwert (Gladius) Die Hauptwaffe des römischen Legionärs war das Schwert. Es wurde von Keltbieren (Kelten, die in Spanien waren) übernommen und wurde deshalb auch oft spanisches Schwert genannt. Der Gladius war beidseitig geschliffen und in erster Linie eine Stichwaffe. Sonstige Ausrüstung Marschgepäck Die sonstige Ausrüstung des Legionärs wurde in einem Gepäckbündel an einer kreuzförmigen Tragestange aus Eschenholz mitgenommen. Reservetunika Fell (zum Schlafen) Mantelsack (mantica) metallerne Feldflasche (ampulla), meist mit Wasser oder Wein gefüllt Bronzeeimer, zum Wasserholen oder auch als Kochtopf verwendbar Bronzekasserolle, ein Mehrzweckgeschirr das man zum Schöpfen von Flüssigkeiten, als Trinkgefäß, als Kochtopf, Pfanne oder Backform verwenden kann Ledertasche (pera) mit Kleingerät und wenigen persönlichen Gegenständen (z.B. Löffel, Messer, Hämmerchen, Holzkamm, Riemen, Öllampe aus Ton (lucerna), Oliven-Öl, Geld, Persönliches) Proviantnetz für die Lebensmittel Lebensmittel: Getreide in Rohform oder als Mehl bzw. Brot, Zwieback, Speck, Hartkäse, Knoblauch Gewicht, das jeder Soldat mit sich trug: Kleidung, Waffen, Rüstung rund 30 kg Marschgepäck rund 20 kg Gesamt 50 kg