Arbeitsblatt: Schlangen
Material-Details
Einheimische und exotische Arten. Grundlageninfos zu einheimischen Arten, Kurzportraits
Biologie
Tiere
6. Schuljahr
7 Seiten
Statistik
24876
807
16
07.09.2008
Autor/in
Jörg Richner
5056 Attelwil
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Schlangen 1 von 7 Schlangen in der Schweiz (Quelle:Tierkunde. Verlag Paul Haupt, Bern 1964) Ringelnatter Gehst du an einem warmen Sonnentag leise und vorsichtig einem stillen Teiche nach, so mag es dir wohl gelingen, am Ufer eine Ringelnatter zu überraschen. Behend windet sich das dunkle Tier zwischen Wasserpflanzen hindurch und erscheint furchtsamen Beobachtern viel länger, als es wirklich ist (meistens etwa 60 bis 70 cm, selten bis 1,5 m). Nur keine Angst, es ist keine Giftschlange! Diese tragen nicht wie die Ringelnattern gelbe, halbmondförmige Flecken hinter dem Kopf. Oberseite und Flanken der Ringelnatter glänzen dunkel, die Unterseite ist grau. Die Ringelnattern nähren sich hauptsächlich von Fröschen und andern Kleintieren. Sie werden unzerkaut hinuntergeschlungen. Die spitzen Zähnchen dienen nicht zum Kauen, sondern hindern die Beute daran, wieder hinauszuschlüpfen. Die Unterkieferhälften sind nicht fest miteinander verwachsen wie etwa beim Menschen, sondern durch dehnbare Bänder miteinander verbunden. Beim Schlingen gehen sie auseinander; auch die Verbindung zum Oberkiefer kann erweitert werden. So können die Schlangen merkwürdigerweise selbst Tiere verschlingen, die grösser sind als ihr Kopf. Die Kiefer mit ihren rückwärts gerichteten Zähnen werden dabei abwechselnd links und rechts über die Beute geschoben; diese wird durch vielen Speichel schlüpfrig gemacht und lebend verschluckt. Die beiden Augenlider, die wir an den Eidechsen (und Blindschleichen) feststellen können, sind bei den Schlangen vor dem Auge zu einem dünnen Häutchen verwachsen und durchsichtig. Bei der Häutung wird dieses Hautstück mit abgeworfen. Die Schlangen brauchen ihre gegabelte Zunge zum Tasten. Das Züngeln erleichtert zudem das Riechen. Die Geruchsstoffe der Umgebung lösen sich nämlich im Schleime der herausgestreckten Zungenspitzen. Diese fahren nun zurück in zwei kleine Gruben im Gaumendach der Mundhöhle. Der Geruchsnerv breitet sich aber nicht nur in der Nase aus, sondern erreicht mit einem Ast auch diese Gruben. Sie sind für das Riechvermögen der Schlangen besonders wichtig. Unsere Giftschlangen Sorglos wandern wir auf einem abgelegenen Jura- oder Alpenpfad. Plötzlich erschreckt uns eine zischende Schlange. Drohend hebt sie den bissbereiten Kopf über den Körper. Meist bemerken Vipern oder Kreuzottern den Menschen aber früher und bringen sich unter einer Steinplatte in Sicherheit. Sie beissen nur, wenn sie sich angegriffen fühlen. Beide Schlangenarten kommen an trockenen, steinigen Orten vor, die Kreuzotter auch in Moor- und lichtem Waldgebiet. Mäuse und Eidechsen bilden ihre Hauptnahrung. Die Schlange schlägt dem Beutetier überraschend schnell die feinen Giftzähne ins Fleisch und fährt dann sofort zurück. Nach wenigen Minuten wird das Opfer unruhig und stirbt rasch; das Gift zersetzt das Blut und bewirkt durch Herzkrämpfe den Tod. Zum anschliessenden Verschlingen einer Maus benötigt die Viper etwa eine Viertelstunde, gelegentlich auch mehr. Das Gift wird von umgewandelten Speicheldrüsen geliefert, die sich über dem Oberkiefer befinden; beim Biss wird es durch den Druck der Kaumuskeln ausgepresst, und durch einen Kanal gelangt es in die beiden je 1/2 cm langen Giftzähne. Diese können beim Aufreissen des Maules aufgerichtet werden. Durch eine nahe bei der Zahnspitze mündende Höhlung fliesst das Gift in die nadelfeine Wunde. Schlangen 2 von 7 Nach einem Schlangenbiss ist wenn möglich das Körperglied herzwärts der Wunde zu unterbinden (höchstzulässige Dauer eine bis drei Stunden). Die Weiterbehandlung mit Schlangenserum muss möglichst rasch ein Arzt übernehmen. Unterscheidungsmerkmale einheimische Schlangen: Wie viele Schilderreihen liegt bei jeder Schlangenart zwischen dem Auge und den grossen Oberlippenschildern Ringelnatter: Halbmondförmiger, gelber Fleck beidseitig hinter dem Kopf. Runde Pupille. Harmloses Tier. Kreuzotter: Senkrechte Pupille. Giftschlange. Viper: Senkrechte Pupille. Aufgeworfene Schnauze. Giftschlange. Freigelegte Giftdrüse einer Viper. Sie mündet in den Kanal des Giftzahns. Dieser wird beim Beissen aufgerichtet und spritzt das Gift in die Wunde. Gegabelte Zunge. Schlangen 3 von 7 Bearbeite mit Hilfe des Textes „Schlangen in der Schweiz folgende Aufträge: Beschreibe Aussehen und Lebensraum der Ringelnatter. Beschreibe Aussehen und Lebensraum der Juraviper. Beschreibe Aussehen und Lebensraum der Kreuzotter. Erkläre, wie Schlangen jagen und fressen. Erkläre, wie Schlangen riechen. Welche Merkmale helfen dir bei einheimischen Schlangen zwischen giftig ungiftig zu unterscheiden? ungiftig: giftig: Schlangen 4 von 7 Ringelnatter (Quelle: U. Lauster, Meine Tierwelt, Ensslin 1980) Die Ringelnatter ist eine harmlose Schlange, die bei uns in der Nähe von Wasser häufig vorkommt. Sie besitzt keine Giftzähne, und man braucht sich vor ihr nicht zu fürchten. An beiden Kopfseiten hat sie einen gelben Fleck, der wie ein Halbmond aussieht. Die Ringelnatter, die über ganz Europa verbreitet ist, wird über 1 lang. Die Männchen sind kleiner als die weiblichen Tiere. Diese Schlange ernährt sich von Fröschen, Fischen und Molchen. In ihrem Maul sitzen kleine, spitze Zähne, die wie Haken nach hinten gebogen sind. Mit diesem »Fanggebiß« packt sie den Frosch und würgt ihn hinunter, ohne ihn zu zerkleinern. Sie kann sehr gut schwimmen. Beim Schwimmen hält sie den Kopf meist über Wasser. Mehrmals im Jahr häutet sich die Ringelnatter. Sie kriecht durch Dickicht oder Dornengestüpp, das alte Schuppenkleid reißt auf und bleibt an den Dornen und Ästchen hängen. Bei Gefahr kann diese Natter laut zischen, um die Feinde zu vertreiben. Im Sommer legt das Weibchen etwa 20 weiße Eier mit weicher Schale unter Moos oder faulendes Laub. Nach einigen Wochen schlüpfen die kleinen, 15 cm langen Ringelnattern aus. Wie alle wechselwarmen Tiere, die in kalten Gebieten leben, sucht sich die Ringelnatter im Herbst einen Schlupfwinkel zum Überwintern. Gemeinsam verkriechen sich die Nattern Ende September unter einem Laubhaufen, unter Wurzeln oder in Höhlen. Sie fallen in Kältestarre und verbringen den kalten Winter bewegungslos in ihrem Versteck, bis sie im April wieder hervorkommen. Ringelnatter: Gelber Halbmondfleck an den Kopfseiten, der schwarz umrandet ist, Schuppenhaut meist grau, Rücken mit vielen dunkelgrauen oder schwarzen Flecken übersät, Bauchseite hellgrau, schimmert silbrig, die Eischalen weiß, zart hellgelb. Die Ringelnatter ist harml . Sie hat keine Giftzä . Die Ringelnatter frißt Frö . kleine Fi und Mol. Sie verschlingt die Beu ohne sie zu zerklei Sie kann gut schwi Das Weib . legt seine etwa 20 Ei .unter . oder Im Herbst ver krie . sich die Ringeln. und fallen in Kälte. bis zum . Schlangen 5 von 7 Kreuzotter Klapperschlange (Quelle: U. Lauster, Meine Tierwelt, Ensslin 1980) Kreuzotter und Klapperschlange sind Giftschlangen. Sie töten ihre Beutetiere durch einen Giftbiss. Ihr Biss kann für den Menschen sehr gefährlich sein. Schlangen greifen Menschen nur an, wenn sie überrascht werden und nicht rechtzeitig fliehen können. Die Kreuzotter kommt bei uns in Klapperschlangen leben in Nordamerika. trockenen Heide- und Moorgebieten vor. Sie haben am Schwanzende Hornringe, Sie trägt ein dunkles Zickzackband auf die wie eine Rassel klappern. Bei Gefahr dem Rücken und kann 85 cm lang stellen sie die Schwanzklapper hoch und werden, doch die meisten Kreuzottern schütteln sie. Dieses Geräusch soll sind kleiner. Sie fängt nur lebende Beute, Feinde vertreiben. Klapperschlangen Ratten, Mäuse, Eidechsen und Frösche. können sich seitwärts fortschlängeln. Sie ist wie alle Schlangen taub, spürt aber jede Erschütterung des Bodens. Mit Klapperschlange: Kopf und Rücken der gegabelten Zunge tastet und riecht graubraun mit eckigen schwarzen oder sie. Die Zunge fährt durch einen Spalt im dunkelgrauen Querbinden, Unterseite Maul aus und ein, das nennt man gelblichweiss mit vielen schwarzen »züngeln«. Wenn sie einen Frosch kleinen Punkten. entdeckt hat, kriecht sie näher, reisst ihr Maul weit auf. Dabei stellen sich die beiden Giftzähne des Oberkiefers auf, die bei geschlossenem Maul in Hautfalten liegen. Wenige Minuten nach dem Giftbiss stirbt der Frosch. Die Kreuzotter folgt »züngelnd« seiner Spur und verschlingt ihn. Das Weibchen bringt im August 20 lebende Junge zur Welt, die oft vor oder während der Eiablage schon ausschlüpfen. Im Winter fällt die Kreuzotter in Kältestarre. Kreuzotter: Färbung je nach Lebensraum anders, meist Kopf und Oberseite des Männchens grau mit dunkelgrauem Zickzackband, Bauchseite hellgrau, Weibchen hellbraun rotbraun oder mittelbraun mit dunkelbraunem Zickzackband. Kreuzotter und Klappersch . sind Giftsch . Sie töten ihre Beu . durch einen Giftb . der auch für uns gefähr . ist. Die Kreuzotter hat ein Zickzackb . auf dem Rü . Die Klapperschlangen besitzen am Schwanze . mehrere Hornr . die ein Kla erzeugen. Bei Gef . stellen sie die KI . hoch und schü . sie hin und her. Schlangen Kobra 6 von 7 (Quelle: U. Lauster, Meine Tierwelt, Ensslin 1980) Die Königskobra und die bekannteste Kobra, die Brillenschlange, sind Giftschlangen, Giftnattern. Sie besitzen im Oberkiefer Giftdrüsen. Wenn sie zubeissen, fliesst das Gift an einer Rille die Giftzähne entlang bis in die Wunde des Beutetieres und tötet es. Oberseite dieser grössten Kobra ist olivbraun, Unterseite weisslich, hellgrau, Kopf etwas dunkler als Rücken. Kopf dunkelgrau, weisses Brillenmuster auf dem Rücken, wenn sie die Halsrippen spreizt, Oberseite graubraun oder gelbbraun, Unterseite weiss, hellgelb oder hellgrau. Kobragift ist ein Nervengift, das Nerven zerstört und die Atmung lähmt. Der Biss einer Kobra führt beim Menschen in wenigen Stunden zum Tod, wenn man nicht rechtzeitig eine Spritze mit einem Gegengift erhält. Die Königskobra ist die grösste lebende Giftschlange. Sie wird bis zu 4,5 lang und frisst meist kleinere Schlangen. Sie weicht dem Menschen nicht aus, sondern ist eher bereit, ihn anzugreifen. Dabei richtet sich die Königskobra 1-2 hoch auf, spreizt ihre Halsrippen auseinander und stösst blitzschnell zu. Die indische Brillenschlange hat eine brillenähnliche Zeichnung auf dem Rücken, wenn sie die Halsrippen spreizt. Sie sucht ihre Nahrung, Ratten und Mäuse, oft in der Nähe von menschlichen Wohngebieten. Schlangenbeschwörer, die eine Kobra nach der Flöte tanzen lassen, arbeiten meist mit Schlangen, denen man die Giftzähne gezogen hat. Königsko . und Brillen . sind Giftsch . aus In . Die grosse Königskobra wird bis zu lang. Sie frisst kleinere Sch . und greift auch den Men . an. Die Brillenschlange frisst Mäu . und Ra . Gegen das Gift der meisten Giftsch . gibt es ein Gegeng . das rechtzeitig gespri . werden muss. Schlangen Abgottschlange (Boa) Anakonda 7 von 7 (Quelle: U. Lauster, Ensslin 1980) Abgottschlange und Anakonda sind Riesenschlangen aus Südamerika. Sie töten ihre Beute, indem sie ihren Körper um das Tier wickeln, es fest umschlingen und erdrücken. Der Python ist eine Riesenschlange aus den tropischen Gebieten Afrikas und Asiens. Die Abgottschlange wird auch Königsschlange oder Boa genannt. Sie zählt zu den schönsten Schlangen, die es gibt. Sie wird bis zu 4,5 lang. Diese Riesenschlange lebt in Wäldern nahe an Flüssen und versteckt sich am Tag unter dichtem Gebüsch oder in Erdhöhlen. Nachts kriecht sie lautlos über den Boden und schlängelt sich auch auf Bäume. Sie frißt Ratten, Mäuse, Vögel, kleine Krokodile und Eidechsen. Sie wickelt sich um ihr Opfer und erdrückt es, bevor sie es verschlingt. Die Abgottschlange bringt lebende Junge zur Welt. Sie kann dem Menschen nicht gefährlich werden, sie ist eher nützlich. Diese Schlange hält sich auch in der Nähe menschlicher Siedlungen auf und macht Jagd auf lästige Ratten und andere Nagetiere. Abgottschlange: Kopf orange, Zunge hellrot, große rechteckige Flächen (Rauten) auf dem Rücken innen leuchtend orange, gelb umrandet, Unterseite hellgrau. Die Anakonda ist eine Wasserschlange, die an den Ufern südamerikanischer Flüsse lebt. Sie wird 5-6 lang, kann aber auch bis zu 11 messen. Die Anakonda lauert im Uferdickicht auf Tiere, die zum Trinken ans Wasser kommen. Sie verschlingt kleine Nagetiere (Agutis), Wasserschweine, Vögel, kleine Krokodile (Kaimane) und Fische. Auch sie erdrückt ihre Opfer vor dem Verschlingen. Der Netzpython ist der größte Python aus Asien und kann 9 lang werden. Er frißt Vögel und Säugetiere bis zur Größe eines Schweines. Anakonda: Kopf rotbraun, Kopfseitenstreifen und Zunge hellrot, Oberseite rotbraun mit dunkelbraunen Kreisen, Unterseite grünbraun, Zickzackstreifen innen gelbbraun. Boas und Anakon . sind Riesensch . aus Süd. Sie schlingen ihren Kör . um das Beutet . und erdrü . es, bevor sie es versch. .Beide Schlan . bringen lebende Junge zur We . Die Ana . lebt am Wa . Sie wird meist . lang, kann aber bis zu . messen. Der Netzp . kann . lang werden.