Arbeitsblatt: Der Pfeilgiftfrosch
Material-Details
Genaue Lesen; gut überlegen
Deutsch
Textverständnis
6. Schuljahr
5 Seiten
Statistik
25402
3612
261
15.09.2008
Autor/in
Sandra Fanger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
TEXTVERSTÄNDNIS 6. Klasse Aufgabe: Lies den folgenden Text aufmerksam durch und beantworte die Fragen auf dem Aufgabenblatt. Der Pfeilgiftfrosch 1 5 10 15 20 25 30 Mit drei Zentimetern Länge ist er geradezu winzig. Auch sieht er in seinem orangeroten Kostüm allerliebst aus. Dennoch verfügt ein einziges Tier über so viel Gift, dass es 50 Menschen in wenigen Sekunden töten könnte. Normalerweise dient das Gift der Verteidigung. Sobald das Tier von einem Feind erschreckt wird, stellen Drüsen in der Rückenhaut die todbringende Flüssigkeit her. Ein unerfahrener Räuber, der den Frosch arglos ins Maul nimmt, verspürt augenblicklich ein brennendes und ekliges Gefühl und spuckt das meist noch lebende Opfer gleich wieder aus. Hat der Räuber auch nur die kleinste Verletzung im Gaumen stirbt er im Nu an Herzversagen. Feinde, die noch einmal schadlos davongekommen sind, rühren solch einen Frosch nie wieder an, denn die auffällige Warnfarbe erinnert sie zeitlebens an die Verätzung von Zunge und Rachen. Einige Indianerstämme aus dem nördlichen Südamerika verwenden das Hautgift als Pfeilgift. Die Jäger töten mit den Giftpfeilen ihres Blasrohrs hauptsächlich Vögel und Affen. Die Chocó-Indios im Nordwesten Südamerikas fangen die Pfeilgiftfrösche mit Netzen, halten sie in hohlen Bambusstöcken, füttern sie mit Fliegen und vermeiden jede Berührung mit der Hand. Wenn sie Gift benötigen, wird das Tier getötet und der Drüsensaft über einer Flamme zu einem weissen Pulver getrocknet. Damit wird die Pfeilspitze eingerieben. Ein Frosch liefert Gift für 50 Pfeile. Einmal aufgestrichen, behält es ein Jahr lang seine tödliche Wirkung. 1979 wurde westlich der kolumbianischen Stadt Cali die allergiftigste Art von Pfeilgiftfröschen entdeckt. Dieses Tier sondert ständig, auch ohne erschreckt zu werden, Gift ab. Die Indios halten es wie ein Haustier und streichen mit den Spitzen ihrer Blasrohrpfeile von Zeit zu Zeit über seinen Rücken, ohne es zu töten. Seltsamerweise sind die Frösche selbst nicht gegen ihr Gift unempfindlich. Hingegen leben im Urwald einige Schlangen und Vogelspinnen, die gegen das fürchterlichste Gift in der ganzen Tierwelt immun sind und diese Frösche sogar fressen. Nach der Paarung legen die Weibchen den Eierklumpen (Laich) nicht nach gewohnter Froschart in einen Teich oder Tümpel, da es so etwas im Dschungel kaum gibt. Statt dessen wählen sie regenwassergefüllte Kannenblätter, Blattkelche, Baumhöhlen und Felsspalten als Babywiege. Bei einer Pfeilgiftfroschart legt die Mutter nur je ein Ei in jeden Blattkelch. Damit ihr Kind etwas zu fressen hat, besucht sie es alle drei Tage und legt ihm ein unbefruchtetes Ei ins nasse Nest. Mit diesen Frühstückseiern vermag es so lange zu überleben, bis es gross genug ist, aus dem Kelch herauszuschlüpfen und für sich selbst zu sorgen. Informationen aus dem Tierbuch 35 Verbreitung Nördliches Südamerika, von Nicaragua bis Peru, von Bolivien bis Brasilien. Lebensraum 40 In und am Rand von Regenwäldern. Viele Arten sind unabhängig von grösseren Gewässern wie Tümpeln, Bächen, Seen. Nahrung Insekten, die nicht grösser als 3-5 mm sind und sich bewegen. 45 Gift Das Gift dient nicht nur dazu, die Feinde zu töten, sondern es schützt auch das Tier vor Krankheiten. Entgiftet man Frösche in einem Experiment, so sterben sie schnell.