Arbeitsblatt: Antonio Vivaldi
Material-Details
Infotext zu Antonio Vivaldi und seinen 4 Jahreszeiten
Musik
Musikgschichte
klassenübergreifend
2 Seiten
Statistik
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5891
62
26.09.2008
Autor/in
Urs Bischofberger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Antonio Vivaldi (Venedig 1678 Wien 1741) Die vier Jahreszeiten op. 8 Nr. 1 4 1. Konzert: La Primavera Der Frühling Allegro Largo pianissimo Allegro 2. Konzert: LEstate Der Sommer Allegro non molto Adagio Presto 3. Konzert: LAutumno Der Herbst Allegro Adagio Allegro 4. Konzert: LInverno Der Winter Allegro non molto Largo Allegro Antonio Vivaldi wurde als Sohn des aus Brescia gebürtigen Giovanni Battista Vivaldi, einem Violinisten von San Marco in Venedig geboren. Schon früh entschied er sich für den Priesterberuf. Während seiner Studienzeit befasste er sich gleichzeitig eifrig mit Musik. Bei seinem Vater erhielt er Violinunterricht. Der Erfolg seiner Kompositionen machte ihn bald in In- und Ausland berühmt. Der Schwerpunkt im Schaffen Vivaldis liegt auf dem Instrumentalkonzert. Zu den wohl bekanntesten Werken Vivaldis zählen die Vier Jahreszeiten. Dabei handelt es sich um vier Violinkonzerte, die jeweils mit dem Namen einer Jahreszeit überschrieben sind. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert nahm im Schaffen der italienischen, französischen und deutschen Komponisten die deskriptive Vokal- und Instrumentalmusik einen breiten Raum ein. Vor allem Beispiele aus der Natur werden verwendet, die Imitation von Tier-, insbesondere von Vogelstimmen, die Darstellung der für die verschiedenen Jahreszeilen typischen Naturphänomene, Nachzeichnungen der Wasserbewegungen, des Rauschens der Blätter und Bäume, Schilderungen von Gewitter, Sturm und Regen, Tänze, Jagdszenen und anderem. Im Konzert Der Frühling kann man im ersten Einsatz den Gesang der Vögel vernehmen, die zweite Sologruppe bringt das süße Murmeln der Quellen zum Ausdruck. Im zweiten Satz ertönt eine schöne Melodie, die an die schlafende Herde denken lässt. Unterbrochen wird dieser Schlaf nur noch vom Bellen des treuen Hundes, von der Bratschengruppe dargestellt. Der dritte Satz des ersten Konzertes stellt einen Hirtentanz dar, die Stimmung der Nymphen und Hirten wird durch den gesamten Satz fröhlich von Solo und Tutti getragen. Das zweite Konzert, Der Sommer, bringt in der ersten Sologruppe wieder stilisierte Vogelstimmen zum Ausdruck, die Gesänge des Kuckucks, der Turteltaube und des Distelfinken sind zu hören. In Terzenketten bringt die Streichergruppe den heftigen Nordwind zum Wehen. Im langsamen Satz, wieder einer einfachen Liedform, wird die versucht ruhige Stimmung durch den wütenden Schwarm von Fliegen und Brummen, aber auch durch ein drohendes Gewitter immer wieder durchbrochen. Das drohende Gewitter wird im dritten Satz zum heftigen Sommergewitter, Donner und Blitze durchziehen den ganzen Satz. UbiWordSchuleMusik2006 Im Konzert Der Herbst, dem dritten des Zyklus, feiert das Landvolk im ersten Satz die glückliche Ernte, im zweiten Einsatz hört man einen Betrunkenen herumstolpern. Der zweite Satz lässt das leise Schnarchen der Betrunkenen, die ihren Rausch ausschlafen, spüren. Der dritte Satz lädt ein zu einer heiteren Jagd. Im vierten Konzert, Der Winter, eröffnet das Orchester mit seinem Einsatz das Zittern vor Kälte aufgrund des eisigen Schnees. Die Solovioline stellt das heftige Wehen des Windes dar, in der Folge hören wir heftige Winde und Zähneklappern. Der wohl schönste Satz des ganzen Zyklus ist der folgende langsame zweite Satz, in dem die Solostimme mit der Bratsche gemeinsam das Geborgensein im warmen Zimmer umspielt, während die anderen Streicher den Regen an die Scheibe klopfen lassen. Der dritte Satz wird eröffnet vom Solo, das einen Eisläufer auf dem plötzlich brechenden Eis laufen lässt. Winde kommen auf, doch zum Schluss ist es doch der Winter, der Freude macht. Die folgenden Sonette fügte Vivaldi nachträglich den Konzerten hinzu, um wie er sagte die Musik leichter zu erklären. Der Frühling Der Frühling ist gekommen und freudig begrüßen ihn die Vögel mit ihrem frohen Lied während die Quellen unter Zephirs Atem mit süßem Rauschen dahinfließen. Die Luft mit einem schwarzen Umhang bedeckend kommen Blitz und Donner, um ihn anzukünden; sobald sie schweigen kehren die Vögelchen aufs Neue zurück zu ihrem zauberhaften Gesang: und schon schläft auf der in voller Blüte stehenden Wiese, zum frohen Rauschen der Blätter und Pflanzen der Ziegenhirte mit dem treuen Hund an seiner Seite. Zu dem festlichen Klang der Schalmei tanzen Nymphen und Hirten unterm Himmelszelt zum glanzvollen Erscheinen des Frühlings. Der Sommer In der harten Jahreszeit, bei gleißender Sonne schmachten Menschen und Herde, und die Pinie verbrennt; Der Kuckuck erhebt seine Stimme, und bald erklingt auch der Gesang von Turteltaube und Stieglitz. UbiWordSchuleMusik2006 Der Zephir weht sanft, aber plötzlich beginnt der Nordwind einen Streit mit seinem Nachbarn; und der Hirte weint aus Furcht vor dem aufziehenden heftigen Gewitter und um sein Schicksal. Seine müden Glieder werden aus der Ruhe herausgerissen aus Angst vor furchtbaren Blitz und Donner, und durch einen rasenden Schwarm von Fliegen und Brummern. Ach, wie bald seine Ängste doch wahr werden: der Himmel donnert und blitzt, und riesige Hagelkörner schlagen die Ähren der reifen Getreidehalme ab. Der Herbst Die Dorfleute feiern mit Tanz und Gesang die Freuden einer ertragreichen Ernte, und durch den Trank des Bacchus angeregt, beenden viele die Freude im Schlummer. Jedermann ist des Tanzens und Singens müde, die milde, angenehme Luft und die Jahreszeit laden jeden ein, sich der süßen Last des Schlafens hinzugeben. In der Morgendämmerung kommen die Jäger von der Jagd mit Hörnern und Flinten und Hunden; das wilde Tier flieht und sie folgen der Spur. Ermattet und verschreckt durch den Lärm der Flinten und Hunde versucht das verwundete Tier zu fliehen, doch es erliegt seinen Wunden. Der Winter Vor Kälte zittert man inmitten des eisigen Schnees, bei heftiger Böe eines bitterkalten Windes; man läuft mit den Füßen unablässig stampfend; und wegen des strengen Frostes klappert man mit den Zähnen. Ruhige und frohe Tage am Feuer, während draußen Hunderte vom Regen durchnässt werden; man geht auf dem Eis und zwar mit langsamen Schritt aus Furcht, bei unvorsichtiger Bewegung hinzufallen. Man geht schnell, rutscht aus und fällt zu Boden; geht erneut auf dem Eis und läuft schnell, bis das Eis kracht und zerbricht. Man hört sie aus der eisernen Pforte heraustreten, Südostwind, Nordwind und alle Winde im Krieg. So ist der Winter, wie er Freude bereitet. UbiWordSchuleMusik2006 UbiWordSchuleMusik2006