Arbeitsblatt: Stubenfliege

Material-Details

Wissenswertes über ein Insekt, das uns oft auf die Nerven geht und doch so phantastisch ist
Biologie
Tiere
6. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

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994
8
30.09.2008

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Kein Spitzname erfasst
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Stubenfliege das verkannte Genie Die Fliege(Musca domestica) lebt schon seit Jahrtausenden mit uns Menschen zusammen. Wir empfinden sie meist als lästig. Weil sie aber auch aufdringlich, hartnäckig und neugierig ist, war sie im alten Ägypten ein Symbol für Tapferkeit. Den besonders mutigen Kriegern wurden Medaillen in Fliegenform verliehen. Bei genauerem Hinschauen hat sie noch einige andere bemerkenswerte Eigenschaften, mit denen sie unsere gute Stube unsicher macht. Die Fliege ist ein geschickter Pilot. Sie fliegt zwei Meter pro Sekunde, schlägt in derselben Zeit etwa 200 Mal mit ihren Flügeln, schlägt Saltos und stösst sich nie den Kopf an. Das liegt vor allem an einem besonderen Gleichgewichtsorgan: den Schwingkölbchen oder auch Halteren. Die sitzen dort, wo bei anderen Insekten das zweite Flügelpaar sitzt. Fliegen haben nur ein Flügelpaar, das Zweite ist im Laufe der Evolution zu den Schwingkölbchen geworden. Diese Kölbchen schwingen mit derselben Frequenz wie die Flügel, aber immer in die entgegengesetzte Richtung. Mit ihnen kann die Schwingkölbchen Fliege jederzeit ihre Lage im Raum registrieren und sicher durch die Wohnung fliegen. Sie landet überall und läuft mühelos auf spiegelglatten Flächen. Sie fällt nicht herunter, weil sie an allen sechs Füssen Haftläppchen mit Hafthaaren hat. Durch ein Körperflüssigkeit, welche die Fliege direkt an den Hafthaaren abgibt, entstehen zwischen den Haaren und der glatten Oberfläche Haftungskräfte. Aber die Füsse der Fliege sind nicht nur ihre Saugnäpfe, sondern auch ihre Vorkoster: Sie schmeckt mit den Vorderfüssen. Dafür hat sie Geschmackshaare, die sich hinter den Haftläppchen befinden. Vor allem, wenn sie Zucker schmeckt, fährt die Fliege ihren Saugrüssel aus und saugt die Mahlzeit auf. Sie kann aber nur Flüssiges aufnehmen. Ist die Nahrung fest, dann verflüssigt die Fliege sie durch ihren Speichel. Sie verdaut also auch ausserhalb ihres Körpers. Hat die Fliege genug und startet wieder zum nächsten Rundflug, dann springt sie mit ihrem mittleren Beinpaar in die Luft und wirft erst dann den Flügelmotor an ein Kickstarter. Würde die Fliege schon am Boden mit dem Flügelschlag beginnen, stiessen ihre langen Flügel am Boden an. Wahrscheinlich käme sie gar nicht in die Luft. So aber zieht sie surrend ihre Bahnen durch die Küche und das Wohnzimmer. Sie lebt gern hier, denn sie bekommt hier alles, was sie braucht: Feuchtigkeit, Wärme und Nahrung. Und so perfekt wie sie an das häusliche Leben angepasst ist, wird sie wahrscheinlich noch lange Zeit unser Mitbewohner bleiben.