Arbeitsblatt: Drogen
Material-Details
Dossier über verschiedene Drogen! 1:1 übernehmbar!
Lebenskunde
Drogen / Prävention
7. Schuljahr
14 Seiten
Statistik
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16.10.2008
Autor/in
Regula Kunz
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
DROGEN „Alkohol, die Volksdroge Nr.1. Ich bin 19 Jahre alt, hatte mit 15 Jahren meine erste Alkoholvergiftung. Die Ärzte im Krankenhaus gratulierten mir am nächsten Morgen, weil ich die Vergiftung überlebt hatte. Ich war fürs erste schockiert, da mir nie jemand gesagt hatte, daß der Alkoholkonsum auch zum Tode führen kann, doch ich hab mich danach nicht davon abbringen lassen den selben Mist noch 6mal zu bauen. Dann fing ich an mir doch mal Sorgen zu machen, weil es kein Spaß mehr war und meine Familie und meine Freunde anfingen sich Sorgen zu machen. Ich trinke zwar heute immernoch Alkohol, da ich mich nicht zu den Alkoholkranken zähle, doch ich habe es so weit gebracht, den Alkohol im Mass genießen zu können. Was verstehe ich unter ‚Drogen? Kam ich schon mit Drogen in Kontakt? Welche Drogen kenne ich? Was für Wirkungen von Drogen sind mir bekannt? 1. Mach dir über die obengenannten Fragen Gedanken und schreibe sie mit Stichworten auf ein Blatt Papier. Am Ende der Stunde führen wir eine Diskussion über Drogen! 2. Lese für dich die Hinterseite dieses Blattes konzentriert durch. 3. Suche einen Partner/in und tragt euch auf der Wandtafel ein. Zusammen werdet ihr Fachmänner/-frauen über eine ausgewählte Droge. Eure Aufgabe: Informationen über die ausgewählte Droge sammeln und euch damit auseinandersetzen! (Substanz, Aussehen, Wirkung, etc.) Aufklärungsplakat gestalten. Informativ – ansprechend – korrekt!!! Es gibt keinen Drogenkonsum ohne Risiko Wenn du Risiken ganz vermeiden willst, nimm keine Drogen. Allgemein über den Drogenkonsum: Die individuelle Reaktion auf ein- und dieselbe Substanz kann bei verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich sein und ist von den drei Faktoren Drug, Set und Setting abhängig. Sie stehen in enger Wechselwirkung und bestimmen die Art und Weise des Konsums und die Wirkung von Drogen entscheidend mit. Deshalb ist die persönliche Dosis bei jeder Substanz etwas, das jedes Individuum für sich selbst herausfinden muss. Drug, Set and Setting Unter Drug versteht man alles, was direkt mit der Droge zu tun hat: die Substanz, die genommen wird, die Dosierung und die Qualität der Droge. Zum Set gehört all das, was du als KonsumentIn mitbringst: deine persönliche Geschichte, die Erwartungen und Ängste sowie die aktuelle Stimmung und die körperliche Verfassung. Das Setting schliesslich meint das Umfeld, in dem sich der Rausch abspielt: den Ort, an dem Drogen konsumiert werden, wer sonst noch in der Nähe ist und ob es störende oder angenehme äussere Einflüsse gibt. Das Gesetz Erwerb, Besitz, Weitergeben, Beschaffung, Erzeugung und Herstellung, die Ein- und Ausfuhr der meisten psychoaktiven Substanzen sowie die Werbung dafür sind strafbar. Welche Substanzen illegal sind, ist für die Schweiz auf einer langen Liste des Bundes ersichtlich. Wenn du diese Substanzen kaufst, besitzt oder konsumierst, kann dich die Polizei verzeigen! Auch bei kleinen Mengen! Internetadressen: www.know-drugs.ch/dt/dt-seiten/fr-info.htm www.sfa-ispa.ch/ Alkohol Substanz Äthylalkohol (C2H5OH) wird durch die Vergärung von Zucker aus Früchten und/oder Getreide gewonnen. Erscheinungsformen: Getränke mit unterschiedlichem Alkoholgehalt; Bier enthält 3–7%, Wodka ca. 40% und Stroh-Rum 80% Alkohol. Konsumformen: Alkohol wird als Getränk und als Zugabe in Speisen konsumiert. Dosierung: Die Blutalkoholkonzentration in Promille (‰) ist von individuellen Faktoren (konsumierte Menge, Alkoholart, Zeitraum des Konsums, Alter, Geschlecht, Gewicht u.a.) abhängig. Für GelegenheitstrinkerInnen entsprechen 0,5–1‰ einer niedrigen bis mittleren Dosis. Wirkung Anregung, Entspannung, Enthemmung, Euphorie. Bei höheren Dosen Verminderung der Reaktionsfähigkeit, Selbstüberschätzung, Rededrang, Gereiztheit, Aggressivität. Nach übermässigem Konsum: Magenschmerzen, Übelkeit und Kopfweh (Kater). Wirkungseintritt: 30 bis 60 Min. nach der Einnahme erreicht der Alkoholspiegel im Blut seine höchste Konzentration. Wirkdauer: Im Durchschnitt werden im Körper pro Stunde 0,1–0,2‰ Alkohol abgebaut, wobei Männer Alkohol enzymbedingt etwas schneller abbauen als Frauen. Risiken und Nebenwirkungen Gleichgewichts- und Sprechstörungen, visuelle Störungen (Doppeltsehen) und Übelkeit. Bei sehr hohen Dosen (3–4‰) Unterkühlung oder Überhitzung, Tiefschlaf, Koma, Tod. Die Unfallgefahr ist wegen der Selbstüberschätzung und der verminderten Reaktionsfähigkeit sehr hoch. Langzeitrisiken: Alkohol kann psychische und körperliche Abhängigkeit erzeugen. Fällt die regelmässige Alkoholzufuhr plötzlich aus, kommt es zu den typischen Entzugssymptomen wie Unruhe, Zittern, Übelkeit und Erbrechen. Mögliche Folgen bei regelmässig starkem Konsum: Schädigung sämtlicher Körperorgane, Störungen des Nervensystems und der Gedächtnisfunktionen. Alkohol ist ein Ko-Karzinogen, d.h. er verstärkt die krebserregende Wirkung anderer Stoffe (wie z.B: Zigarettenrauch) deutlich! Safer Use • Trinke nicht aus Langeweile oder wenn es dir schlecht geht. • Trink Alkohol nicht auf leeren Magen • Vermeide Mischkonsum verschiedener alkoholischer Getränke! • Vorsicht mit Alkopops. Bei diesen Süssgetränken, die meistens destillierten Alkohol enthalten, schmeckt man den Alkohol kaum heraus, obwohl eine Flasche rund zwei Schnäpse enthält die Gefahr einer ungewollten Überdosierung ist hoch. • Nicht beliebig mit anderen Substanzen mischen. Besonders GHB und Alkohol ist eine äusserst gefährliche Mischung! • Wer trinkt, fährt nicht nimm ein Taxi oder geh zu Fuss. Achtung: Seit dem 1.1.2005 gilt in der Schweiz die 0.5-Promille-Grenze. • Starker oder regelmässiger Alkoholkonsum während der Schwangerschaft beeinflusst die Entwickliung des Fötus. Schwere Geburtsschäden können die folge sein. Gut zu wissen: Seit dem 1. März 2005 ist Absinth («Die grüne Fee») auch in der Schweiz wieder legal erhältlich. Diese hochprozentige Spirituose (meist 50–70 Vol%) enthält Thujon, einen Wirkstoff, der aus dem zur Herstellung verwendeten Wermut (Artemisia absinthium) stammt. Zusammen mit dem Hauptwirkstoff Alkohol werden dem Thujon stimulierende und teils auch bewusstseinsverändernde Effekte nachgesagt. Sowohl in der EU wie in der Schweiz gelten klare Grenzwerte (max. 35mg Thujon pro kg Alkohol). Die Konzentrationen in illegalen Absinthen werden zwar als nicht akut gesundheitsgefährdend eingestuft, Vorsicht ist jedoch bei chronischem Gebrauch geboten sowie beim «Frisieren» von Absinth mit Wermutöl. Eine Thujon-Überdosis zeigt sich in Krampfanfällen und epilepsieähnlichen Symptomen. Medikamente Ritalin, Valium und Viagra Alle drei Produkte sind keine Partydrogen, sondern hochpotente Medikamente und sollten nur auf ärztliche Verordnung konsumiert werden. Ritalin Substanz Ritalin (Methylphenidat-HCl) kommt rein als Ritalin oder «Ritas» vor, wurde aber auch schon in Speedproben analysiert. Dosierung: ca. 60 mg Wirkung Bei überdosiertem Gebrauch wirkt Ritalin antriebssteigernd und kann Halluzinationen und überschwängliche Euphorie auslösen. Wirkungseintritt: nach ca. 2 Std. Wirkdauer: unbekannt Risiken und Nebenwirkungen Bei hochdosiertem Missbrauch kann Ritalin zu schwerer Angst und psychotischen Zuständen führen. Es kann auch zu Muskelkrämpfen kommen, beim Entzug ist mit Depressionen zu rechnen. Valium und Rohypnol Valium und Rohypnol Substanz: Valium und Rohypnol sind Benzodiazepine. Auf dem Schwarzmarkt tauchen sie unter dem Produktenamen oder als «Roipis» auf. Wirk Dosierung: unterschiedlich nach Toleranz und Konsumverhalten Wirkung Benzodiazepine wirken erregungs- und angstmindernd, sie sind einschläfernd und muskelentspannend. In hohen Dosen kommt es zu einer erheblichen Beruhigung und Schläfrigkeit. Wirkungseintritt: nach 15 Min. Wirkdauer: je nach Medikament sehr unterschiedlich, von 1,5 bis zu 48 Stunden Risiken und Nebenwirkungen Gefährlich ist besonders das Mischen mit anderen Downern (Alkohol, GHB/GBL, Heroin), es besteht die Gefahr einer Atemlähmung! Benutze auch keine Benzodiazepine zum Runterkommen, denn du verzögerst damit nur das Eintreten der Nebenwirkungen. Benzodiazepine haben bei Dauereinnahme ein extrem hohes körperliches Suchtpotential. Viagra Substanz Viagra (chem. Bezeichnung: Sildenafil) taucht auf dem Schwarzmarkt unter dem Produktenamen auf, wurde aber auch schon in Ecstasy-Tabletten entdeckt. Dosierung: max. 100mg Wirkung Viagra stellt die gestörte Erektionsfähigkeit durch eine Steigerung des Bluteinstroms in den Penis wieder her. Die Einnahme von Viagra führt zu einer Blutdrucksenkung. Wirkungseintritt: nach 25 Min. Wirkdauer: 4–5 Std. Risiken und Nebenwirkungen • Konsumiere kein Viagra, wenn du unter zu tiefem Blutdruck leidest. • Konsumiere Viagra nicht mit blutdrucksenkenden Mitteln. • Die Kombination mit Poppers oder anderen Nitriten (oft in Medikamenten gegen Angina Pectoris vorhanden; z.B. Glycerin) ist lebensgefährlich, da schwere Blutdrucksenkungen auftreten können! Tabak Nikotin Substanz Tabak enthält über 3500 Inhaltsstoffe; der Hauptwirkstoff ist Nikotin, ein Nervengift, das in unterschiedlichen Mengen in den Tabakblättern enthalten ist. Begleitstoffe sind Teer (sorgt für den Geschmack), Kohlenmonoxid, Benzol, Cadmium, Nitrosamine, Cyanwasserstoff, Stickstoff, Blausäure etc. Erscheinungsformen: Zigaretten, Zigarren, Pfeifentabak, loser Tabak, Schnupftabak, Kautabak Konsumformen: Tabak wird meist geraucht, seltener geschnupft oder gekaut. Dosierung: individuell und von der Konsumform abhängig. Die tödliche Dosis von Nikotin liegt bei Erwachsenen bei ca. 60 mg; bei Kindern und Jugendlichen ist sie deutlich geringer. Wirkung Nikotin wirkt stimulierend, bei höheren Dosen auch beruhigend und muskelentspannend; es mildert Hunger-, Angst- und Aggressions-gefühle. Wirkungseintritt: Die Freisetzung von Nikotin erfolgt sofort beim Anzünden der Zigarette. Nikotin gelangt, gebunden an Teerteilchen, zuerst in die Lunge und von dort ins Blut. Nach 7 Sekunden erreichen die Nikotinmoleküle das Gehirn. Wirkdauer: wenige Minuten Risiken und Nebenwirkungen Verringerung der Sauerstoffmenge im Blut, Einschränkung des Geruchs- und Geschmackssinns. Bei regelmässigem Konsum: Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz, vermehrte Freisetzung von Adrenalin und erhöhte Aktivität des Magen-Darm-Traktes. Meist bei Erst- oder Wiederkonsum: Blutdruckabfall, herabgesetzte Körpertemperatur, Übelkeit/Brechreiz und Schwindelgefühle. Langzeitrisiken: Die Begleitstoffe des Tabakrauchs – und nicht das Nikotin – sind verantwortlich für die bekannten gesundheitlichen Folgen des Rauchens, u.a. erhöhtes Risiko für Herz- und Lungenerkrankungen (Asthma, chronische Bronchitis, Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose, Lungenkrebs), Schädigung der Magenschleimhaut (Gefahr von Magengeschwüren). Nikotin gehört zu den Drogen mit dem höchsten Suchtpotential. Bei Erstkonsum können Blutdruckabfall, herabgesetzte Körpertemperatur, Übelkeit und/oder Brechreiz, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle auftreten. Entzugserscheinungen bei chronischem Konsum sind Depressionen, Angstgefühle, Unruhe, Schlaflosigkeit und (langfristig bei Abstinenz) Gewichtszunahme. Die Einnahme von Medikamenten (z.B. Antibabypille) in Kombination mit hohem Tabakkonsum beeinträchtigt die Durchblutung (Throm-bosegefahr!). Personen mit Herz-Kreislaufproblemen, Lungen- und Atembeschwerden (Asthma, chronische Bronchitis) sollten keinen Tabak konsumieren. Lachgas Substanz Lachgas (N2O, Stickoxydul) ist ein synthethisches Narkotikum und gehört zu den dissoziativen Drogen. Erscheinungsform farbloses Gas Konsumform: Lachgas wird aus Luftballons oder ähnlichem inhaliert. Wirkung Entspannung, Euphorie, optische und akustische Wahrnehmungsveränderungen, Verlust des Zeitgefühls Wirkungseintritt: einige Sek. nach der Einnahme Wirkdauer: 30 Sek.–4 Min. Risiken und Nebenwirkungen Leichte Übelkeit, Kopfschmerzen; bei exzessivem und unsachgemässem Konsum Bewusstlosigkeit, Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, schlimmstenfalls Tod durch Atemlähmung. Erstickungsgefahr bei ungenügender Sauerstoffzufuhr, erhöhte Verletzungsgefahr durch Stürze beim «Wegtreten». Langzeitrisiken: Der Dauergebrauch von Lachgas belastet das Nervensystem und führt zu einem Mangel an Vitamin B12 (Gefahr gestörter Zellfunktion und temporärer Unfruchtbarkeit). Psychische Abhängigkeit ist möglich. Safer Use • Inhaliere Lachgas nie direkt aus der Kapsel oder Gasflasche (Erfrierungsgefahr im Kehlkopf und den Bronchien!] • Konsumiere Lachgas im Sitzen oder Liegen (geringeres Verletzungsrisiko) • Lege Pausen ein, um eine zu hohe Lachgaskonzentration zu vermeiden • Verzichte auf Mischkonsum, besonders mit Alkohol • Leute mit Herz-Kreislauf- bzw. Atemwegserkrankungen sollten kein Lachgas konsumieren, ebenso EpileptikerInnen, Personen mit Mittelohrentzündung, Rippenbrüchen und solche, die schon einen Tauchunfall hatten. Poppers Substanz Poppers (Amylnitrit), ein Medikament gegen Angina pectoris, werden wegen ihrer luststeigernden Wirkung konsumiert. Erscheinungsform: flüssig Konsumform: Inhalation, meist direkt aus der Flasche Wirkung Muskelentspannung, Blutdruckabfall, Erhöhung der Herzschlagfrequenz, Hitzegefühl, kurzfristige Schmerzunempfindlichkeit, Euphorie, Intensivierung des Orgasmus Wirkungseintritt: einige Sek. nach der Einnahme Wirkdauer: 1–2 Min. Risiken und Nebenwirkungen Kopfschmerzen, Schwindel, Herzklopfen. Bewusstseinsverlust, Ohnmacht und Kreislaufkollaps durch starken Blutdruckabfall Langzeitrisiken: Bei regelmässigem Konsum bleibende Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung sowie Verringerung des Reaktionsvermögens; Herzrhythmusstörungen sowie Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Nerven- und Gehirnschäden. Safer Use • Poppers nicht allein konsumieren • Nicht gleich nachlegen (Kreislauf-kollapsgefahr!) • Verzichte auf Mischkonsum jeglicher Art, besonders mit Alkohol • Poppers nicht mit Viagra kombinieren – Gefahr des Herzversagens! Personen mit Atemwegserkrankungen sowie mit Herz- und Kreislauferkrankungen, EpileptikerInnen und Schwangere sollten keine Poppers konsumieren • Das Trinken von Poppers bewirkt schwere Verätzungen • Poppers beim Kontakt mit Augen und Schleimhäuten sofort ausspülen und Arzt aufsuchen! Kokain Substanz Kokain (Benzoylecgoninmethylester) wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches (Erythroxylon coca) gewonnen. Erscheinungsform: weisses oder gelbliches, kristallines, bitter schmeckendes Pulver oder Stein. Konsumform: Kokain wird in der Regel geschnupft, kann aber auch geraucht (Crack/Freebase) oder gespritzt werden. Dosierung: mittlere Dosis geschnupft: 50–100 mg, bei DaueruserInnen bis zu 300 mg; geraucht: 50–350 mg, gespritzt: 70–150 mg. Wirkung Verengung der Blutgefässe, Anstieg der Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck. Unterdrückung von Müdigkeit, Hunger und Durst. Euphorie, Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, stark gesteigertes Selbstvertrauen, Bewegungsdrang, Unruhe, Redseligkeit, Wegfall von Hemmungen und Ängsten, erhöhte Risikobereitschaft, Abnahme der Kritikund Urteilsfähigkeit. Beim Runterkommen: Erschöpfung, depressive Verstimmungen, Gereiztheit, Angstgefühle und ein starker Drang zur Wiedereinnahme («Craving»). Wirkungseintritt: geschnupft nach 2–3 Min., geraucht oder gespritzt schon nach einigen Sekunden Wirkdauer: geschnupft 30–90 Min. geraucht oder gespritzt 5–20 Min. Risiken und Nebenwirkungen Schlafstörungen, Gereiztheit, Aggressivität, Angst- und Wahnzustände, Depression, Gedächtnis/Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität; nervöse Zuckungen und stereotype Bewegungen, Muskelkrämpfe und Muskelzittern, krampfhafte Verengungen der Herzgefässe, im Extremfall Herzinfarkt oder Hirnschlag bei Überdosis (für Ungewöhnte 3–4 mg pro kg Körpergewicht). Beim Rauchen von Freebase und Crack sind durch die Ablagerung von Verbrennungsrückständen (Ascheresten) Schädigungen der Lunge und der Atemwege möglich. Langzeitrisiken: Bei chronischem Konsum: psychische Abhängigkeit, «Craving» (unwiderstehliche und unkontrollierbare Lust auf Konsum), Angststörungen, Persönlichkeitsveränderung, Depression, Kokainpsychose mit paranoiden Wahnzuständen und Halluzinationen, Veränderung der Denkabläufe, bleibende Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der intellektuellen Fähigkeiten; nervöse Zuckungen, Krampfanfälle, Veränderungen der Bewegungsabläufe, chronische, nur schwer heilende Entzündungen und Schäden der Nasenschleimhaut und Nasenscheidewand, Schäden an Herz, Leber, Nieren, Lunge, Haut, Blutgefässen und Zähnen, Schwächung des Körperabwehrsystems. Safer Use • Achtung, sehr hohe psychische Abhängigkeitsgefahr! Lege Konsum-pausen ein, auch (vor allem!) wenn es dir schwerfällt. • Ritualisiere deinen Konsum. Nimm Kokain – wenn schon – nur zu speziellen Anlässen und besonderen Gelegenheiten. • Dosiere niedrig und vermeide häufiges Nachlegen! • Trink immer genug (keinen Alkohol!) und sorg für frische Luft. • Schnupfen ist die risikoärmste Konsumform. Das Rauchen von Crack und Freebase sowie das Spritzen potenziert die Risiken. • Beachte die Safer-Sniffing- und Safer-Sex-Regeln. • Personen mit Vorerkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems, Asthma, Erkrankungen der Leber und mit Schilddrüsenüberfunktion sollten kein Kokain konsumieren. • EpileptikerInnen sollten auf Kokain verzichten (Gefahr von Krämpfen). • Kombiniere Kokain nicht mit blutdruckerhöhenden Medikamenten. • Konsumiere kein Kokain, wenn du Ecstasy konsumiert hast, die Ecstasywirkung wird dadurch aufgehoben. Heroin Substanz Heroin (chemische Bezeichnung: Diacetylmorphin) gehört zur Gruppe der Opioide und wird aus Rohopium hergestellt, einer Substanz, die aus dem Schlafmohn gewonnen wird. Erscheinungsformen: weisses, cremefarbenes, graues oder bräunliches Pulver Konsumformen: Heroin wird meist gespritzt, seltener geraucht – (Mitte der 90er Jahre kam das Folienrauchen in Mode) – oder geschnupft. Das Mischen von Heroin mit Kokain wird als Speedball bezeichnet. Dosierung: Die Dosis ist von der individuellen Toleranz gegenüber Heroin abhängig, vor allem von dessen Reinheitsgrad. Die tödliche Dosis liegt bei nichttoleranten Menschen bei ca. 60 mg! Wirkung Schmerzlindernd, ausgleichend-beruhigend, angstlösend und euphorisierend. Dem euphorischen «Flash» zu Beginn folgt ein Zustand des Wohlbefindens und ein Gefühl der Gleichgültigkeit, Gelassenheit, Unbeschwertheit und Selbstzufriedenheit. Wirkungseintritt: intravenös gespritzt nach ca. 10 Sek., geraucht und geschnupft nach einigen Minuten Wirkdauer: 2–5 Std., abhängig von der Dosis und der Qualität des Stoffs. Risiken und Nebenwirkungen Verlangsamung der Atmung, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Blutdruckabfall, Pulsverlangsamung, Pupillenverengung und Harnverhaltung können auftreten. Weitere oft beobachtete Nebenwirkungen bei regelmässigem Konsum von Heroin: Verwirrung, Desorientierung, Erinnerungslücken, undeutliche und verwaschene Sprache sowie Koordinationsstörungen, extreme Verstopfung, Verringerung der sexuellen Lust und eine potenziell lebensbedrohliche Reduktion der Atemfrequenz auf 2–4 Atemzüge pro Minute (durch die Dämpfung des Husten- und Atemzentrums). Eine Überdosis Heroin kann tödlich sein! Langzeitrisiken: Die Gefahr psychischer und physischer Abhängigkeit ist gross. Sobald sich eine Toleranz entwickelt hat und dem Körper nicht die notwendige Substanzmenge zugeführt wird, treten 8–12 Stunden nach der letzten Heroineinnahme Entzugserscheinungen ein (physische Abhängigkeit). Entzugssymptome sind Schweissausbrüche und Kälteschauer, Augen- und Nasenrinnen, Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Gereiztheit, Schwäche, Angst, depressive Zustände, schmerzhafte Krämpfe, Schlaflosigkeit und seltener auch Halluzinationen, psychotische Phasen und Krampfanfälle. Spezifische Risiken nach Konsumform: Sniffen: Schädigung der Nasenscheidewände und Schleimhäute. Rauchen: Schädigung von Bronchien und Lunge (die Lunge verklebt bei täglichem Konsum). Spritzen: Venenentzündungen und Gefahr von Infektionskrankheiten (Hepatitis C, HIV/AIDS, Pilze). Durch die Verunreinigungen im Heroin können Organschädigungen auftreten. Safer Use • Verwende immer eigenes, sauberes und neues Spritzbesteck (Nadeln, Filter, Löffel). • Beachte beim Sniffen die Safer-Sniffing-Regeln. • Vermeide den Mischkonsum mit anderen Substanzen, da sonst die Wirkung unkalkulierbar wird und die Risiken steigen. Beachte, dass die Kombination mit anderen Downern (z.B. Benzodiazepinen) zu einer schweren Atemdepression führen kann! • Die Gefahr einer Überdosierung ist nach längeren Phasen des Nicht-Konsums und bei extrem «reinem Stoff» besonders hoch. • Konsumiere in ruhiger Umgebung und nicht alleine. LSD Substanz LSD (Lysergsäurediethylamid) ist eine halluzinogene Substanz, die 1943 von Albert Hofmann entdeckt und bis zu ihrem weltweiten Verbot als psychotherapeutisches Hilfsmittel eingesetzt wurde. Erscheinungsformen: flüssig; meist in Form von Papiertrips (Löschpapieren, «Filzen») oder – meist höher dosierten – Mikrotabletten aus Gelatine («Micros») erhältlich. Konsumformen: oral (geschluckt) Dosierung: 50–200 Mikrogramm (0.05–0.2 mg); Dosen von 250–500 Mikrogramm erzeugen höchst intensive psychedelische Erlebnisse und sollten nur von sehr erfahrenen UserInnen verwendet werden. Wirkung Die LSD-Wirkung ist sehr stark von Dosis, Set und Setting abhängig. Als Halluzinogen intensiviert und verfremdet LSD deine Sinneswahrnehmungen und dein Raum-Zeit-Empfinden. Deine Stimmung und deine Gefühle können sich abrupt verändern. Bei höheren Dosierungen kann es zur Loslösung vom eigenen Körper und/oder IchAuflösung kommen. Besonders in der Anfangsphase des Trips können leichte Atembeschwerden, Herzrasen, Schweissausbrüche, veränderter Blutdruck und Übelkeit auftreten. Wirkungseintritt: nach 30-60 Min. Wirkdauer: ca. 8-12 Std. Risiken und Nebenwirkungen Die Risiken beim Gebrauch von LSD liegen eindeutig im psychischen Bereich und sind von der Persönlichkeitsstruktur des Users/der Userin abhängig. Die Wahrnehmungsveränderungen auf einem Trip können so intensiv sein, dass vor allem unerfahrene UserInnen sich von der Flut von Eindrücken überfordert fühlen; vor allem bei Nicht-beachtung der Regeln betreffend Set und Setting kann es zu Fehlreaktionen, Orientierungsverlust, Panik, Paranoia und «Horrortrips» kommen. Langzeitrisiken: Es besteht – auch bei einmaligem Konsum die Gefahr, dass latente (verborgen vorhandene) psychische Störungen ausgelöst werden können. LSD führt weder zu Organschäden noch zu Erbgutveränderungen und macht nicht körperlich abhängig. Safer use • Nimm LSD nur gut vorbereitet in einem Umfeld ein, in dem du dich wohl fühlst, und nur zusammmen mit erfahrenen FreundInnen (günstiges Setting). • Nimm LSD nur, wenn du dich seelisch und körperlich gut fühlst (günstiges Set). • Du solltest keine Angst, aber genug Respekt vor der LSD-Wirkung haben. • LSD nicht auf vollen Magen konsumieren. • Niedrig dosieren. Nicht nachwerfen, wenn es nicht gleich wirkt! • Während des Trips lass dich gehen, versuch nicht gegen die LSD-Wirkung anzukämpfen. • Gegen Kreislaufbeschwerden kann Traubenzucker helfen. • Meide Strassen und andere «gefährliche» Orte, dein Orientierungs-vermögen kann gestört sein. • Gönne dir zumindest am Tag nach dem Trip viel Ruhe und Erholung, um die Erfahrung verarbeiten zu können. • LSD-Trips sollten Ausnahmeerlebnisse bleiben und auf keinen Fall mehr als einmal im Monat erlebt werden. • Bei Panikanfällen oder Horrortrips: siehe separaten Kasten. • Personen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen, Per-sonen, die Neuroleptika* nehmen müssen, sowie Personen mit Kreis-lauf- und Herzproblemen sollten auf den Konsum von LSD verzichten. Cannabis Hasch Marihuana Substanz Cannabisprodukte werden aus der Hanfpflanze hergestellt. Tetrahydrocannabinol (THC) ist der wichtigste psychoaktive Wirkstoff der rund 400 chemischen Substanzen der Hanfpflanze. Erscheinungsformen: Marihuana (Gras) besteht aus getrockneten Blüten und jungen Blättern der weiblichen Pflanze; Haschisch (Shit) ist das getrocknete Harz aus den Drüsenhaaren der Pflanze. Konsumformen: Cannabisprodukte werden meist mit Tabak gemischt und geraucht (Joints, Wasserpfeife, Shilom etc.), seltener getrunken (als Tee) oder gegessen (Spacecakes, Joghurt). Dosierung: Der THC-Gehalt kann von Sorte zu Sorte sehr stark variieren. Neue Pflanzensorten enthalten bis zu 25 Prozent THC. Wirkung Entspannend, appetitanregend, Gefühle werden intensiviert, Gelassenheit, Euphorie und/oder grundlose Heiterkeit stellen sich ein. Das Zeiterleben wird verändert (meist verlangsamt). Bei hoher Dosierung kann Cannabis leicht halluzinogen wirken; die Konzentrationsfähigkeit und die Merkfähigkeit können temporär während des Rauschs beeinträchtigt werden. Wirkungseintritt: geraucht innerhalb weniger Minuten, gegessen erst nach 0,5–2 Std. Wirkdauer: geraucht 1–2 Std., gegessen 8–14 Std. (!) Risiken und Nebenwirkungen Anstieg von Herzschlag- und Pulsfrequenz, Rötung der Augen, Mundtrockenheit, übermässiges Hungergefühl (Fressflash). Schwindelgefühle, Übelkeit und Erbrechen können vor allem beim erstmaligem Konsum auftreten. Bei hohen Dosen können Kreislaufprobleme bis hin zum Kreislaufkollaps, unangenehme Gefühlsintensivierungen, im schlimmsten Fall Paranoia und depressive Verstimmungen auftreten. Langzeitrisiken: Wenn du häufig und regelmässig konsumierst, besteht die Gefahr psychischer Abhängigkeit. Auch Symptome einer leichten körperlichen Abhängigkeit können sich einstellen; bei plötzlicher Abstinenz sind Schweissausbrüche, Hitze-/Kälteschauer, Appetitlosigkeit und Einschlafschwierigkeiten sowie Gereiztheit möglich. Bei chronischem Konsum besteht die Gefahr von Realitätsverlust; möglich ist auch eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses und der Motivationsfähigkeit. Durch das Rauchen kommt es bei chronischem Konsum zu einer gesteigerten Anfälligkeit für Atemwegsbeschwerden (Bronchitis, Luftröhren- und Lungenentzündungen u.a.). Da Cannabisrauch in der Regel tiefer inhaliert und der Rauch länger in der Lunge gehalten wird, sind Joints schädlicher als Zigaretten. Safer Use • THC beeinflusst temporär deine Merk- und Konzentrationsfähigkeit. Vom Konsum bei der Arbeit und in der Schule ist daher abzuraten. Rauche nur in der Freizeit und nur dann, wenn du dich gut fühlst. • Beim Essen oder Trinken von Cannabisprodukten sind die Wirkungen stärker und unberechenbarer als beim Rauchen, das Risiko für eine Überdosierung ist hoch. Taste dich vorsichtig an die richtige Dosis heran, lege nicht gleich nach! • Achte beim Rauchen auf gute Filtermethoden (Aktivkohlefilter) oder benutze einen Vaporizer. • Je jünger du bist, wenn du anfängst zu kiffen, desto grösser ist die Gefahr, durch den Konsum von Cannabis höheren Neben- und Nach-wirkungen ausgesetzt zu sein. • Personen mit psychischen Problemen sollten keine Cannabisprodukte konsumieren. • Bei Schizophrenie kann Cannabis den Krankheitsverlauf verschlimmern oder zu Rückfällen führen. • Bei Lungenerkrankungen und bestehenden Herzbeschwerden oder Herzerkrankungen sollte auf Cannabiskonsum verzichtet werden. Ecstasy Substanz MDMA (3,4-Methylendioxymethamphetamin, auch: N-Methyl-1[1,3 benzo-dyoxol-5-yl]-2-propanamin) ist ein synthetisches Amphetaminderivat. Erscheinungsformen: vor allem Pillen, selten auch in Pulverform oder in Kapseln abgefüllt. Konsumformen: MDMA wird meist geschluckt, seltener geschnupft Dosierung: max. 1,5 mg MDMA pro kg Körpergewicht (1,5 mg 80 kg 120 mg MDMA) Wirkung MDMA bewirkt vor allem eine vermehrte Freisetzung des Neurotransmitters Serotonin. Hunger- und Durstgefühl sind reduziert, Wachheit und Aufmerksamkeit erhöht, Körpertemperatur und Blutdruck steigen an. Auf MDMA fühlst du dich leicht und unbeschwert, ein wohliges Körpergefühl breitet sich aus. Seh- und Hörvermögen verändern sich, Berührungen und Musik werden intensiver empfunden, Hemmungen werden abgebaut und das Kontaktbedürfnis wird gesteigert. Wirkungseintritt: nach ca. 30 Min. Wirkdauer: 4–6 Std. Achtung, manche verspüren die E-Wirkung erst nach bis zu 90 Minuten! Risiken und Nebenwirkungen Nebenwirkungen sind Kieferkrämpfe, Muskelzittern, Übelkeit/ Brechreiz und erhöhter Blutdruck. Herz, Leber und Nieren werden besonders stark belastet. Es besteht auch die Gefahr eines Hitzschlags, da die Körpertemperatur erhöht wird. Bei Überdosierung können Halluzinationen auftreten. Langzeitrisiken: Der lange und intensive Konsum von Ecstasy kann zu einer Veränderung des Serotoninsystems führen. Bei wiederholten hohen Dosierungen und nach zu kurzen Pausen steigt die Wahrscheinlichkeit für eine bleibende schädliche Wirkung auf das Gehirn. In den letzten Jahren tauchten immer wieder Pillen mit PMA auf. PMA ist ein potentes Amphetamin und kann in einer Dosierung von 50 mg schon tödlich sein! Teste deshalb unbekannte Pillen zuerst an und warte danach mindestens zwei Stunden, da PMA verzögert wirkt. Safer Use • Wenn du sichergehen willst, dass deine Pillen tatsächlich Ecstasy enthalten, solltest du sie wenn möglich chemisch analysieren lassen. Falls das nicht möglich ist, teste zuerst eine halbe Pille an. • Lege nicht gleich nach, warte zuerst zwei Stunden auf den Wir-kungseintritt. • Vermeide Mischkonsum mit andern Substanzen. • Verzichte auf Alkohol und trinke ausreichend alkoholfreie Getränke (0,3–0,5l pro Stunde). • Lege an Parties Tanzpausen ein und gehe zwischendurch an die frische Luft. • Nimm Ecstasy nicht direkt nach dem Essen, aber auch nicht auf leeren Magen – es empfiehlt sich, eine leichte, gesunde Mahlzeit einige Stunden vorher einzunehmen. • Wenn die E-Wirkung zu Ende geht, solltest du das akzeptieren. «Nachspicken» kann zu einer unangenehmen Verpeiltheit führen und erhöht die Toxizität (Giftigkeit) von MDMA. • Lass dir Zeit, dich zu erholen, und mache regelmässig Konsum-pausen (mindestens 4-6 Wochen). • Falls du Medikamente nehmen musst, informiere dich bei deinem Arzt über mögliche Wechselwirkungen. • Ecstasy kann Asthmaanfälle und epileptische Anfälle auslösen! • Personen mit Bluthochdruck, Herzproblemen, Schilddrüsenüber-funktion, Leberkrankheiten oder Kreislaufproblemen sollten kein MDMA nehmen!