Arbeitsblatt: Mumifizierung

Material-Details

Kurze Erläuterung, wie damals die Mumifizierung vor sich ging. Sehr eindrücklich für die Schülerinnen und Schüler.
Geschichte
Anderes Thema
6. Schuljahr
33 Seiten

Statistik

2725
1977
25
11.11.2006

Autor/in

Remo Di Monaco


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Totenkult der Ägypter Mumifizierung Das Jenseits • Das Totenreich liegt in der westlichen Wüste, jenseits der Totennekropole. • Das Jenseits liegt im Himmel in der Nähe des Sonnengottes Re • Das Jenseits liegt unter der Erde im Reich des Gottes Osiris Schritt 1 Das Gehirn wurde mit einem Eisenhaken (bis 40 cm Länge) durch die Nase gezogen. Dazu musste es vorher mit dem Haken verquirlt werden, damit es besser durch die Nase fließen konnte. Manchmal holte man das Gehirn auch durch ein Loch im Hinterkopf. Schritt 2 Erhitztes, dünnflüssiges Salböl wurde in den Schädel gegossen, wo es erstarrte. Schritt 3 Mit einem scharfen Stein schlitzte man den Bauch auf und entfernte die Eingeweide. Sie wurden gereinigt, mit Palmwein ausgespült und mit Natronsalz behandelt. Nur das Herz, für die Ägypter Sitz des Fühlens und Denkens wurde im Körper gelassen. Manchmal ersetzte man auch das Herz mit einem magischen Herzskarabäus. Die anderen Eingeweiden wurden in Leinen eingewickelt und in den dafür vorgesehenen Kanopen gelegt. Kanopen • Die Leber wurde in einem Krug mit Menschenkopf aufbewahrt • Der Krug mit Schakalkopf verziert, war für den Magen bestimmt. • Der Hundskopfpavian als Deckel war für das Gefäss für die Lunge • Die Gedärme befanden sich in einem Krug mit einem Falkenkopf Schritt 4 Nun legte man trockenes Natronsalz in und um den Körper. Das Salz ist stark hygroskopisch, es entzieht also dem Körpergewebe das Wasser. Nun musste man 35 40 Tage warten, bis der Körper kein Wasser mehr besaß und somit, zuletzt auch dank des trockenen Klimas in Ägypten, nicht mehr verwesen konnte. Schritt 5 Nach 35 40 Tagen goss man etwas Salböl in den Körper und rieb ihn damit ein. Es war wieder dasselbe Salböl wie für die Schädelfüllung benutzt wurde. Schritt 6 Die von den Eingeweiden entleerte Leibeshöhle füllte man nun mit Leinen oder Sägespäne aus, manchmal auch mit Nilschlamm, eher selten mit Eichenmoos. Dadurch versuchte man den vom Wasserentzug eingefallenen Körper wieder natürlicher aussehen zu lassen. Schritt 7 Da auch die Augäpfel durch den Wasserentzug stark schrumpften, setzte man einfach Leinenbäusche oder kleine Küchenzwiebeln ein. Schritt 8 Nun wurde der Schnitt im Bauch verschlossen. Das geschah nach Herodot durch Zunähen. Meistens aber verschloss man den Schnitt mit Leinen, einer Wachsplatte oder bei bedeutenden Persönlichkeiten, wie dem Pharao, mit einem dünnen Goldblech. Schritt 9 Zum Schluss wurde der Körper noch mit Leinen umwickelt. Dazu benutzte man ausgediente Haushalts- und Bekleidungstextilien, die man in Streifen riss. Um den Körper mehr halt zu geben, legte man ihn manchmal auf ein Brett (das ebenfalls mit eingewickelt wurde) oder steckte ein Stock vom Brustkorb entlang zur Halswirbelsäule bis in den Kopf hinein, um den Kopf fester am Brustkorb zu fixieren. Zwischen den Binden legten die Einbalsamierer magische Amuletten zum Schutz. Auf den Kopf setzte man eine Mumienmaske mit idealisierten Zügen also mit einem jugendlichen und schönen Antlitz. Amulette • Ankh (Anch) Wird auch Lebensschleife und Henkelkreuz (christlichkoptisch) genannt. Die Hieroglyphe bedeutet soviel wie (ewiges) Leben. Götter reichen dem Pharao das Ankh, halten es an seinem Mund und bei Abbildungen der kultischen Reinigung fallen Henkelkreuze auf den König nieder. • Skarabäus Der Mistkäfer dreht aus Dung eine Kugel, die um einiges größer als er selbst ist. Das Weibchen legt ein Ei hinein und ein neuer Skarabäus entsteht. Für die Ägypter scheint er durch Selbstzeugung in der Mistkugel zu entstehen. Wirkung: Verkörpert die Sonne und die Auferstehung der Toten. Schritt 10 Die Mumie wird in einen oder in mehreren Sarkophagen gelegt. Im Alten und Anfang des Mittleren Reiches hatten die Särge noch Kastenform, danach wurden sie in menschlicher (anthropomorpher) Gestalt angefertigt. Sarkophag Zusammenfassung • 1. Erste Waschung der Leiche • 2. Entfernung des Gehirns • 3. Eingiessen von Salböl in den Schädel • 4. Entfernung der Eingeweide • 5. Zweite Waschung der Leiche • 35-40 Tage • 6. Entwässerung der Leiche und der Eingeweide durch Natron • 7. Dritte Waschung der Leiche • 8. Salbung der Leiche und der Organe nach der Entwässerung • 9. Ausstopfung der Körperhöhlen • 10. Besondere Behandlung bestimmter Körperteile (z.B. Nägel) • 11. Verschluss des Einschnitts • 12. Letzte Vorbereitungen vor dem Bandagieren • 15 Tage • 13. Bandagierung der Mumie • Das Begräbnis des Verstorbenen fand etwa 70 Tage nach seinem Tode statt. • Das Resultat der Mumifizierung: Ein nach 3000 Jahren noch sehr gut erhaltener Körper; Mumie der Nesittanebascheru, 21. Dynastie (um 1000 v. Chr.)