Arbeitsblatt: Der Magen
Material-Details
Der Magen inkl. Test "Ist Ihr Magen okay?"
Biologie
Anatomie / Physiologie
8. Schuljahr
6 Seiten
Statistik
27513
1257
12
22.10.2008
Autor/in
Karine Amstutz
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Der Magen Der Magen (Gaster, Venter, Stomachus) ist ein muskulöses Hohlorgan und liegt im linken bis mittleren Oberbauch. Er unterteilt sich in mehrere Abschnitte. Am oberen, rechtsseitigen Ende des Magens, befindet sich der Magenmund (Kardia). Hier mündet die Speiseröhre in den Magen. Dann folgt, linksseitig vom Magenmund gelegen, eine obere Ausbuchtung. Diese Magenkuppel liegt teilweise dem Zwerchfell an und bildet den oberen Abschluss des Magengrundes (Fundus). Der Fundus liegt unter dem Herzen und ist gleichzeitig die höchste Magenregion bei einem aufrecht stehenden Menschen. Hier sammelt sich auch die beim Essen mitgeschluckte Luft an. Der größte Teil des Magens, der eigentliche Magenkörper (Korpus), schließt sich dem Magengrund an. Der Korpus geht dann in den unteren Bereich des Magens über. Das ist der Abschnitt, der nach unten hin immer enger wird und direkt vor dem Magenausgang liegt. Er beginnt mit einem weiten Vorraum, dem Antrum pyloricum und ist gleichzeitig auch die tiefste Stelle des Magens. Der Vorraum geht über in den Pförtnerkanal, den Canalis pyloricus, der schließlich mit dem Magenpförtner endet. Der Magenpförtner ist der Magenausgang und wird meistens kurz Pylorus oder Pförtner genannt. Der Pförtner bildet eine natürliche Enge. Die Muskulatur der Magenwand ist hier stark verdickt und deshalb sehr kräftig. Dadurch entsteht ein relativ enger, abschließender Übergang vom Magen zum Zwölffingerdarm (Duodenum). Der Pförtner ist aber kein Schließmuskel im eigentlichen Sinne, da er nicht eigenständig tätig ist Er kann sich nicht selbständig öffnen und schließen. Die Form des Magens ist je nach Im nüchternen Zustand besitzt der Magen die Form eines schmalen Schlauches. Je nach Füllungsgrad und Füllungsgrad und Lage Körperlage kann seine Form jedoch stark variieren. des Körpers sehr Während einer Mahlzeit bei einem Erwachsenen ist er unterschiedlich imstande im Extremfall bis zu 2,4 Liter Nahrung und Flüssigkeit zu fassen. Bei Neugeborenen beträgt das Fassungsvermögen 0,03 Liter. Ist der Magen bei einem Erwachsenen mäßig gefüllt, ist er ungefähr 30 cm lang. Seine Form ist jetzt vereinfacht mit einem gefüllten, länglichen Beutel zu vergleichen. Der Beutel hängt aber nicht einfach gerade herunter, sondern wölbt sich im linken Oberbauch erst in einer Art Buckel nach oben, in Richtung Herz. Am unteren Ende verengt er sich und biegt dann wieder nach rechts in Richtung Bauchmitte ab. Der Magen dehnt sich also hauptsächlich zur linken Körperseite hin bogenförmig aus. Er bildet so eine kleine Innenkrümmung, die kleine Kurvatur, und eine äußere große Krümmung, die große Kurvatur. Top Die Magenwand besteht aus verschiedenen Schichten Wandaufbau Grundsätzlich ist der Wandaufbau ist im gesamten Verdauungstrakt gleich. Er unterscheidet sich jedoch in den verschiedenen Drüsenarten, die in der Wand vorkommen können. Die Magenwand ist etwa 3 mm dick und besteht aus vier Schichten. Von außen nach innen: • • • • Die Muskularis des Magens ist etwas besonderes Serosa ist die seröse Haut, von der die gesamten Bauchorgane überzogen sind. Serös bedeutet, dass diese Haut eine serumartige Flüssigkeit bildet. Muskularis: Muskelschicht Submukosa: Schicht unter der Schleimhaut Mukosa: Schleimhaut Die Muskelschicht des Magens, die Muskularis weist aber abweichend zum restlichen Verdauungstrakt, einige Besonderheiten auf. Von außen nach innen gesehen besteht sie aus drei Lagen unterschiedlicher Muskelfasern. • • • Längsmuskelfasern als Fortsetzung der Längsmuskelschicht der Speiseröhre Ringförmig verlaufende Muskelfasern. Sie bilden die mittlere Schicht. Am Ende des Magens sind sie kräftiger ausgebildet. Schräg verlaufende Muskelfasern bilden die innere Muskelschicht. Top Drüsen Die Schleimhaut (Mukosa) ist im nüchternen Zustand in längliche Falten gelegt, die am Magenpförtner zusammenlaufen. Die Einsenkungen zwischen diesen Falten werden auch als Magenstraßen bezeichnet. In der Schleimhaut befinden sich verschiedene Drüsen (Glandulae gastricae). Die nur Schleim bildenden Drüsen, die mukoiden Drüsen, sitzen vorwiegend im Abschnitt des Magenmundes, dem Antrum und Pförtnerbereich. Hier wird auch kein Verdauungssaft gebildet. Die Drüsen im Fundus und Corpus bilden hauptsächlich den verdauenden Magensaft. Schleim und Verdauungssäfte werden von drei unterschiedlichen Zelltypen produziert: • • • Belegzellen: Sie befinden sich vorwiegend im mittleren und unteren Teil der drüsenhaltigen in tiefen Falten liegenden Magenschleihaut. Belegzellen produzieren Salzsäure, Bicarbonat und den Intrinsic factor, der Aufnahme von Vitamin B12 fördert. Hauptzellen: Sie liegen im unteren Teil der Schleimhautfalten und dienen der Produktion von eiweißspaltenden Enzymen (Pepsinogen) und fettspaltenden Enzymen (Lipasen) Nebenzellen: Mehr oberflächlich gelegen produzieren sie den Magenschleim, der die Magenwand vor der aggressiven Salzsäure schützt. Die Drüsen im Bereich des Magenmundes, des Antrums und des Pförtnerbereiches bestehen nur aus Nebenzellen, da sie ausschließlich Schleim bilden. Der Magen Der Magen (altgriech. stomachos, griech. gaster, lat. ventriculus kleiner Bauch) ist ein Organ des Verdauungstraktes, das die aufgenommene Nahrung speichert, sie durch Sekrete und Enzyme aufbereitet und zerkleinert und anschließend langsam als Speisebrei zur weiteren Verdauung in den Dünndarm weiterleitet. Der Begriff Magen stammt aus dem Althochdeutschen (mago) und bedeutet soviel wie Beutel. Anatomie des Magens Der Magen ist ein gekrümmter muskulöser Schlauch zwischen Speiseröhre (Ösophagus) und Zwölffingerdarm (Duodenum). Seine konvexe Seite, die so genannte große Magenkrümmung (große Kurvatur), weist nach links unten, während die ihr gegenüberliegende konkave Seite, die so genannte kleine Magenkrümmung (kleine Kurvatur), nach oben rechts gerichtet ist. Die Grundform der Krümmung entsteht dadurch, dass oben die Speiseröhre von rechts in den Magen einmündet und der Magen unten seinerseits von links in den Zwölffingerdarm übergeht. Im ungefüllten Zustand ist der Magen des Menschen etwa 20cm lang, er hat ein Fassungsvermögen von ca. 1,5 bis 2,5 Litern. Der Eingang des Magens wird von dem ca. 1-2cm breiten oberen Magenmund (griech. Kardia), gebildet. Oberhalb des Mageneingangs wölbt sich blindsackartig der Magengrund (lat. Fundus Boden, oder Fornix Wölbung), auch Magenkuppel genannt. Bei aufgerichtetem Körper enthält der Magengrund meist eine große Luftblase, die sich im Röntgenbild als Magenblase darstellt. An diese Strukturen schließt sich der Magenkörper (Corpus gastricum/ventriculare) an. Er bildet den Hauptteil des Magens und erstreckt sich bis zum so genannten Pförtnerabschnitt. Dabei handelt es sich um starke Ringmuskeln am Übergang zum Zwölffingerdarm. Der Pförtnerabschnitt beginnt mit dem Antrum (griech. ántron Grotte, Höhle), geht über in den 2-3cm langen Pförtnerkanal und endet mit dem eigentlichen Magenpförtner (Pylorus von griech. pylorós Torhüter). Der Pylorus verschließt den unteren Magenmund am Übergang zum Zwölffingerdarm. Im Magenkörper wird der Mageninhalt durch wellenartige Muskelkontraktionen, die an der Kardia beginnen (Magenperistaltik), in Richtung Pylorus befördert. Durch die kräftigen Bewegungen der Muskelwand des Magens wird die Nahrung mechanisch zerkleinert. Darüber hinaus wird der Mageninhalt ständig mit Magensaft durchmischt. Durch die Verdauungsenzyme und die Säure des Magensaftes entsteht aus der Nahrung eine halbverdaute Flüssigkeit, der so genannte Speisebrei (Chymus). Dieser wird durch den Pylorus nach und nach in jeweils kleinen Mengen in den Zwölffingerdarm gespritzt, so dass die bei einer Mahlzeit aufgenommene Nahrung für längere Zeit im Magen verbleibt. Auf diese Weise ist es möglich, den täglichen Nahrungsbedarf mit wenigen größeren Mahlzeiten zu decken. Ist Ihr Magen okay? Test 1. Trinken Sie mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag? Kaffee enthält Chlorogensäure. Diese Substanz regt die Bildung von Magensäure an. Viel Kaffee kann also bei empfindlichen Menschen Sodbrennen und Magenprobleme bereiten. 2. Essen Sie oft sehr salzig oder scharf? Salz und scharfe Gewürze sind so genannte „Säurelocker. Sie regen die Bildung von Magensäure an. Die Schleimhaut kann sich auf Dauer entzünden 3. Sind Sie stark übergewichtig? Übergewicht gilt als Risikofaktor auch für Magenprobleme. Der Bauchspeck drückt den Magen etwas nach oben, dadurch schließt der Muskelring am Mageneingang nicht mehr optimal. Magensäure kann in die Speiseröhre aufsteigen und zu Sodbrennen führen. 4. Treiben Sie regelmäßig Sport? Wer regelmäßig Sport treibt, tut auch seinem Magen etwas Gutes. Untersuchungen haben gezeigt, dass damit das Risiko für Sodbrennen sinkt und die gesamte Verdauung stimuliert wird 5. Trinken Sie mehr als zweimal pro Woche Alkohol? Regelmäßiger Alkoholkonsum schädigt die Magenschleimhaut und macht sie dadurch anfällig für Entzündung und Geschwür. 6. Leiden Sie häufig unter Stress? Stress belastet die Nerven und kann dadurch zu Magenbeschwerden führen, wie Sodbrennen, Drückgefühl, Übelkeit und Krämpfe. Er gilt als Hauptrisikofaktor für den Reizmagen. 7. Nehmen Sie häufig Schmerzmittel ein, wie etwa Acetylsalicylsäure oder Paracetamol? Diese Wirkstoffe greifen auf Dauer die Magenschleimhaut an. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Alternativen oder über magenschützende Medikamente, die Sie zusätzlich einnehmen könnten. 8. Rauchen Sie? Die Giftstoffe des Zigarettentabaks greifen auch die Magenschleimhaut an. Die Säureregelung des Magens entgleist, Entzündung und Geschwüre werden begünstigt. 9. Essen Sie gerne geräuchertes Fleisch, Räucherfisch oder Gepökeltes? Geräuchertes und Gepökeltes kann die Entstehung von Magenkrebs begünstigen. Bei ihrer Verdauung entstehen zellschädigende Stoffe. 10. Hatten Sie in den letzten Jahren niemals Sodbrennen? Aufsteigende Magensäure ist die Ursache für das Brennen in der Speiseröhre. Auf Dauer kann das die Speiseröhre verletzen. Besteht häufig ein Überschuss an Magensäure, greift das auch die Magenschleimhaut an.