Arbeitsblatt: Es war nicht leicht ein Bauer zu sein
Material-Details
Lesetext Abgaben der Bauern und harte Arbeit
Geschichte
Mittelalter
7. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
27549
625
6
22.10.2008
Autor/in
hoss77 (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Es war nicht leicht, ein Bauer zu sein „Hallo! Mein Name ist Pernhart und ich bin 13 Jahre alt. Ich wohne mit meiner Familie in dem kleinen Dorf Sturzweiler in der Nähe von Esslingen. Wir sind Bauern und unsere ganze Familie muss jeden Tag hart arbeiten, damit wir überleben können. Wenn ich euch jetzt sage, dass wir 3 kleine Äcker und ein paar Schweine habe, denkt ihr vielleicht, dass es um uns nicht schlecht stehen könne. Das stimmt aber nicht, uns geht es nicht so gut. Ihr müsst wissen, dass einer meiner Vorfahren* seinen ganzen Besitz einem Grundherren* übergeben musst. Diesem Grundherren gehört jetzt unser ganzes Hab und Gut*. Dafür gewährt er uns Schutz vor Überfallen und mein Vater muss nicht in den Krieg ziehen, wenn es denn einen gibt. Das klingt gut, der große Nachteil ist aber, dass wir diesem Grundherren Abgaben leisten müssen. Da kommt schon ganz schön was zusammen! So müssen wir ihm jedes Jahr den so genannten „Feldzehnt geben, d.h. den zehnten Teil unseres geernteten Getreides, Gemüses oder Früchte. Den „Blutzehnt fordert der Herr auch immer ein, d.h. den zehnten Teil unserer Haustiere und ihrer Erzeugnisse, z.B. Milch und Eier, Butter, Felle und Wolle gehen an ihn. Je nach Größe unserer Felder müssen wir ihm einen „Grundzins, und je nach der Anzahl der Familienmitglieder eine „Kopfsteuer zahlen. An Festtagen sind ebenfalls bestimmte Abgaben zu leisten. Jetzt denkt ihr vielleicht schon, dass das genug wäre. Ist es aber nicht. Falls ich einmal heiraten möchte, wird mein Grundherr von mir eine spezielle „Heiratsabgabe einfordern, und wenn – ich hoffe es nicht – mein Vater stirbt, bekommt der Herr unser bestes Stück Vieh und meines Vaters bestes Kleidungsstück. Verrückt oder? Wir müssen bezahlen, wenn jemand stirbt. Als hätten wir da nicht Probleme genug. Entscheidet sich der Grundherr, einen Krieg zu führen, was denkt ihr, wo er sich das nötige Geld dafür holt? Natürlich, von uns, den Bauern. Jetzt hätte ich fast die „Frondienste vergessen. 4 Tage die Woche müssen wir manchmal auf dem Herrenhof arbeiten. Wenn Aussaat- oder Erntezeit ist, noch öfter. Ich hoffe, ihr versteht jetzt, warum wir jeden Tag so ackern müssen. Wir arbeiten, weil wir vieles von dem, was wir erwirtschaften* wieder abgeben müssen. Vorfahren: Eltern, Großeltern, Urgroßeltern Grundherr: Könige, Adelige, Klöster, die über ein bestimmtes Stück Land herrschten Hab und Gut: Besitztümer, Eigentum erwirtschften: einnehmen, ernten, erarbeiten