Arbeitsblatt: Italien

Material-Details

Italien wird geeinigt - Zusammenfassung
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

28122
801
10
01.11.2008

Autor/in

Sibylle Terzer
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Einigung Italiens Die Einigung Italiens Die Geschichte des modernen Italien beginnt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Italien war staatlich zersplittert: Im Norden gehörten die Lombardei und Venetien zum Kaiserreich Österreich (später ÖsterreichUngarische Monarchie), also zum Herrschaftsbereich der Habsburger. In den Herzogtümern Parma, Modena, und Toskana/Florenz regierten ebenfalls Angehörige des österreichischen Kaiserhauses ( Habsburger). Im Kirchenstaat regierte der Papst. Im Süden regierten die Bourbonen (Spanien) das Königreich beider Sizilien. Nur im Königreich Sardinien war eine einheimische Dynastie an der Macht: das Haus Piemont- Savoyen. Wie wir bereits gehört haben, regierten nach 1815 (Wiener Kongress) die meisten Herrscher Europas wieder absolut, während die Völker demokratische Mitbestimmung und Freiheit forderten. Zudem gewann der Gedanke, dass jedes Volk einen Staat bilden sollte, an Bedeutung ( Nationalismus). Auch auf der italienischen Halbinsel träumte man von einem geeinten Italien. (Risorgimento) Der österreichische Kaiser Franz I. sah jedoch in den Autonomiebestrebungen der italienischen Gebiete eine Gefahr für das Weiterbestehen des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn. Deshalb ließ er auch in den italienischen Gebieten die Meinungs- und Pressefreiheit unterdrücken und ein Spitzelwesen aufbauen: mögliche Aufstände sollten dadurch im Keime erstickt werden. Doch wie im übrigen Europa kam es 1848 und 1849 auch in Venedig und Mailand zu Aufständen: Erklärtes Ziel war die Beseitigung der verhassten Fremdherrschaft und die nationale Einigung. Das Königreich Piemont-Sardinien und der Papst schickten den Aufständischen Truppen zur Unterstützung, doch die Aufstände scheiterten: der 1. Befreiungskrieg war verloren -- die Idee der Einigung blieb aber bestehen. An die Spitze der nationalen Bewegung stellten sich nun König Viktor Emmanuel II. von Piemont-Sardinien und sein Ministerpräsident Camillo Cavour. Sie hatten erkannt, dass man die Unterstützung einer Großmacht brauchte, wenn man die Habsburger vertreiben wollte. Piemont-Sardinien schickte deshalb Soldaten auf die Krim, wo sie auf der Seite Frankreichs Krimkrieg 1853 – 56: Frankreich, England und das Osmanische Reich kämpfen gegen Russland. Frankreich und England wollte verhindert, dass Russland sein Gebiet und seine Macht auf Kosten des zerfallenden Osmanischen Reiches vergrößert. Der Krimkrieg bedeutete das Ende der Heiligen Allianz. kämpften. Als Gegenleistung versprach Frankreich PiemontSardinien zu unterstützen, sollte es von Österreich angegriffen werden. 2. Befreiungskrieg Sardinischer Krieg: Das Kaiserreich Österreich ließ sich 1859 zu einer Kriegserklärung provozieren und wurde so zur angreifenden Macht und zum Kriegsschuldigen. Die österreichisch-ungarischen Truppen erlitten von Anfang an Niederlagen. Die französisch-sardischen Truppen Die Einigung Italiens besiegten sie in den großen Schlachten von Magenta und Solferino. Im Frieden von Zürich musste Österreich zugunsten Frankreichs auf die Lombardei verzichten, Frankreich (Napoleon III.) gab die Lombardei an Viktor Emanuel (Piemont-Sardinien) weiter (1859). Piemont-Sardinien musste dafür allerdings auf Savoyen und Nizza verzichten. Ein Jahr später (1860) erzwangen Parma, Modena, die Toskana und Teile des Kirchenstaates (Umbrien, die Marken, die Romagna) durch Aufstände und Volksentscheide endgültig den Anschluss an das Königreich Piemont-Sardinien. „Zug der Tausend: Giuseppe Mazzinis Vorhaben, eine italienische Republik zu errichten war zu dem Zeitpunkt bereits gescheitert, weshalb seine Anhänger und auch Giuseppe Garibaldi nun die Einigungsbestrebungen Piemont-Sardiniens unterstützten. So startete Garibaldi an der Spitze einer 1000 Mann starken Armee von Freiwilligen bei Genua mit zwei Dampfschiffen Richtung Sizilien in See. Der so genannte „Zug der Tausend landete in Marsala, schlug bei Calatafimi und Milazzo die bourbonischen Truppen, befreite Palermo und vertrieb den letzten bourbonischen König. Cavour befürchtete, dass Garibaldi eine Republik errichte, weshalb er sardische Truppen in den Süden schickte. Bei Teano trafen Viktor Emanuel II. und Garibaldi zusammen. Garibaldi und sein Gefolge ordneten sich dem savoyischen Königshaus unter und akzeptierten Viktor Emanuel II. als ihren König. Volksabstimmungen bestätigten den Anschluss Süditaliens an das Königreich Piemont-Sardinien. (1860) Damit war 1861 die Einigung Italiens weitgehend abgeschlossen: es wurde das Königreich Italien proklamiert. König Viktor Emanuel II. von Sardinien erhielt den Titel „König von Italien. Florenz wurde drei Jahre später die Hauptstadt. Und wie erhielt das Königreich Italien die Gebiete Venetien und Rom? 3. Befreiungskrieg: Das Königreich Italien nützte die Auseinandersetzungen zwischen Österreich-Ungarn und Preußen: Es kämpfte auf der Seite Preußens. Zwar verlor es die Schlachten bei Custozza und Lissa, doch Preußen besiegte seinen Gegner in der Preußisch-österreichischer Krieg 1866: Ursache war die Frage, wer die Führung im Deutschen Bund haben sollte: Österreich oder Preußen. Preußen setzt sich durch. Der Deutsche Bund zerfällt. Schlacht bei Königgrätz (1866) und der Frieden von Wien brachte Italien Venetien. Und endlich, 1870, ermöglichte der Deutsch-Französische Krieg die Eroberung Roms: 1848 waren in Rom französische Truppen stationiert worden, nun wurden die Truppen jedoch im Krieg gebraucht und zogen ab. Italien ist nun geeint. 1870/71 Deutsch-französischer Krieg: Anlass war die Nachfolge in Spanien. Ergebnis: Gründung des Deutschen Kaiserreiches (Kleindeutsche Lösung) unter der Führung Preußens. Oder fehlen noch Gebiete? Die Italiener wollten noch die zu Österreich gehörenden Gebiete um Trient, Triest sowie das dalmatinische Küstenland gewinnen. Der Anschluss dieser „unerlösten Gebiete (Irredenta) erfolgte allerdings erst nach dem I. Weltkrieg.