Arbeitsblatt: Weihnachtsbräuche in aller Welt
Material-Details
Feste und Bräuche rund um Weihnachten in den verschiedensten Ländern unserer Erde
Französisch
Lesen / Literatur
klassenübergreifend
3 Seiten
Statistik
30340
1628
84
05.12.2008
Autor/in
Mario Bokstaller
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
. Weihnachten: Feste und Bräuche auf der ganzen Welt In Norwegen ist die Adventszeit ein einziger Festschmaus. Beim „Julbord werden Verwandten und Freunden bis zu 60 verschiedene Leckereien aufgetischt. In der Weihnachtszeit stellen die Kinder für den „Julmann, der mit seinen Geschenken aus Lappland anreist, eine Schüssel mit Grütze ans Fenster. Sie soll eine Art „Bestechung sein für die Weihnachtswichte, die „Julenissen, die dem Julmann helfen. Gibts keine Grütze, machen die Wichtel jede Menge Ärger. In Belgien und Holland feiert man bereits Mitte November die Ankunft von „Sint Nikolaas („Sinterklaas), der die Kinder landesweit bis zum 6. Dezember beschenkt. Sinterklaas hat hier die grössere Bedeutung als der Weihnachtsmann. Sinterklaas bringt auch oft Pfefferkuchen, Spekulatius und Schokoladenbuchstaben. Der Sinterklaas wird von den Zwarten Pieten (Schwarzen Petern, vergleichbar mit Knecht Ruprecht) begleitet. In Frankreich lieferte früher Saint Nicolas seine Geschenke am 6. Dezember ab. Hier haben sich die Zeiten geändert. Nicolas hat abgedankt. Die Geschenke bringt den französischen Kindern in der Nacht vom 24. Auf den 25. Dezember nun Père Noël, ein Kollege des Weihnachtsmannes. Der kommt durch den Schornstein und legt seine Gaben in die bereitgestellten Schuhe. Der Heilige Abend wird alles andere als besinnlich gefeiert. Es ist ein normaler Arbeitstag, der mit einem grossen Essen in schillernd bunten dekorierten Restaurants und ausgelassenem Tanzen ausklingt. Festlich wird erst am 25. Dezember. Dann werden auch die traditionelle „Foie gras (Gänsestopfleber) und der „Buche de Noël, ein Kuchen mit Buttercreme in der Form eines abgesägten Baumstammes serviert. In England werden traditionsgemäss am Weihnachtsabend die Strümpfe an den Kamin gehängt. Durch den schlüpft Santa Claus in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember und versteckt darin seine Geschenke. Zum traditionellen Weihnachtsessen am 25. Dezember gehören für die Briten der mit Brot und Hackgemisch oder sauren Äpfeln und Backpflaumen gefüllte Truthahn, Plumpudding und Eierpunsch. Beim Festschmaus lieben es die Engländer etwas ausgeflippt: alle tragen Papphütchen und lassen Knallbonbons platzen. Ein weiterer Weihnachtsbrauch ist eine durch das Zimmer gespannte Leine, an der die Weihnachtskarten aufgehängt werden. Die Türrahmen werden mit Mistelzweigen geschmückt – und jeder, der unter solch einem Zweig jemanden trifft, darf diesen küssen. Gegen 15 Uhr versammelt sich die Familie dann vor dem Fernseher, um der 10minütigen Ansprache der Queen ans Commonwealth zu lauschen. In Russland feiert die russisch-orthodoxe Kirche am 6. Januar (das entspricht dem 25. Dezember) die Geburt des Herrn. Väterchen Frost bringt hier die Gaben und wird in jedem Dorf mit Musik empfangen. Dazu gibt es Kuchen, die mit vielen Herzen verziert sind. Für jedes Herz soll ein Traum in Erfüllung gehen das Weihnachtsessen ist zwar fleischlos, aber sehr festlich. In Schweden ist Weihnachten das längste und grösste Fest des Jahres. Am 13. Dezember ist der Tag der Lichterkönigin. Die älteste Tochter erscheint als Luziabraut in einem weissen Kleid und einem Kranz aus Breiselbeerzweigen und brennenden Kerzen auf dem Kopf. Die „Lussibrud weckt die Familie und serviert das Frühstück ans Bett. Zum „Julfest an Weihnachten kommt der Weihnachtsmann, aber auch Julgeiss und Julbock gehören zum Fest, wie auch das opulente Menu, das aus bis zu 38 Gängen !! bestehen kann, bei dem auch die „Julkorv, eine besondere Bratwurst, serviert wird. Sie hat so grosse Bedeutung, dass sich auch Königin Silvia und ihre Familie dabei selbst an den Herd stellen. Höhepunkt ist der Heilige Abend. Nach dem Essen versammelt sich die Familie um den Weihnachtsbaum und öffnet die Geschenke, welche vom „Jultomten, dem schwedischen Weihnachtsmann, gebracht worden sind. Die Mitternachtsmesse bildet den Übergang zum ersten Weihnachtstag, dem Familientag. Am zweiten Weihnachtstag werden Freunde besucht und Parties gefeiert. In Polen gehören die Weihnachtsobladen zum Heiligen Abend. Das sind grosse eckige Backobladen, meist mit einem aufgeprägten Bild. Tagsüber wird gefastet und abends kommt die Familie zum Weihnachtsessen zusammen. Nach einer Suppe gibt es meistens ein Fischgericht, wenn möglich Karpfen, denn Fleischverzehr ist erst ab dem 25. Dezember erlaubt. Ein zusätzliches Gedeck steht auf dem Tisch: für einen Gast, der vielleicht unerwartet kommt. Die Familie versammelt sich bei Kerzenlicht um den Tisch, dann wird das Weihnachstevangelium vorgelesen und gebetet. Nun teilen alle ihre Weihnachtsobladen und wünschen sich „frohe Weihnachten. Das Teilen der Obladen ist ein Zeichen dafür, dass die Familie das Leben miteinander teilen will. Das ist eine Geste der Liebe und der Versöhnung. Unter dem Tischtuch befindet sich Stroh; jeder Gast darf einen Strohhalm herausziehen – die Halmlänge bestimmt die Lebenslänge. Dann setzen sich alle zum Essen. Und die Kinder hoffen, unter ihrem Teller ein Geschenk zu finden. In Italien steht nicht etwa der Weihnachtsbaum im Mittelpunkt, sondern die prächtig geschmückten Krippen. Alle Nachbarn wetteifern um die schönste „Presepio. Traditionell wird Fisch serviert. Am Heiligen Abend findet eine Art Familienlotterie statt. Jeder zieht aus seinem Säckchen die Nummer seines Geschenks. Die Kinder werden eigentlich erst am 6. Januar beschenkt. Dann kommt die „Befana, eine alte, hässliche Hexe mit Besen, und bringt braven Kindern Geschenke, bösen ein Stückchen Kohle. In Portugal ist Weihnachten das bedeutendste Fest des ganzen Jahres. Es wird in der Grossfamilie auf dem Land gemeinsam mit den Nachbarn gefeiert. In einigen Dörfern wird auf dem Platz vor der Kirche ein Baumstamm verbrannt, damit sich die Menschen nach der Mitternachtsmesse wärmen können. Zur Mitternachtsmesse bringen die Portugiesen ländliche Produkte als Geschenk für das Christkind mit. Sie legen sie vor die Krippe. Nach der Messe trifft sich die ganze Familie zum Weihnachtsfestmahl: Stockfisch, Kürbiskrapfen, oder mit Zucker und Zimt bestäubte und überbratene Weissbrotscheiben und ein Getränk, das aus Wein und Honigrosinen und Zimt besteht werden angeboten. In Griechenland ziehen am 24. Dezember Kinder mit Trommeln und Glocken durch die Strassen, singen die „Kalanda (Lobgesänge, die Glück bringen sollen) und bekommen dafür kleine Geschenke. 12 Nächte lang werden dann Weihnachtsfeuer zum Schutze vor den Kalikanzari (Kobolden) entzündet. In der Nacht zum 1. Januar legt dann der heilige Vasilius die Geschenke für die Kinder vor das Bett. Für die Familie gibt es an diesem Tag einen Kuchen, in den eine Goldmünze eingebacken wird. Dem Glücklichen, der sie in seinem Stück findet, dem soll ein glückliches Jahr beschieden sein. Der Höhepunkt des eigentlichen Weihnachtsfestes ist aber der 6. Januar. In Amerika ist das Brauchtum so bunt gemischt wie die Bevölkerung. Xmas (Christmas) findet am 25. Dezember statt. Santa Claus, der amerikanische Weihnachtsmann mit dem Rentierschlitten bringt die Geschenke in der Nacht auf den 25. Dezember. Er bringt die Geschenke durch den Kamin. Dazu gehören die prachtvoll beleuchteten Vorgärten und der traditionelle Truthahn. Einmalig sind auch die gigantischen Xmas-Paraden, die allerorts stattfinden. In Australien können die Einwohner von einer weissen Weihnacht nur träumen, denn bei ihnen ist an Weihnachten Hochsommer. Tannenbäume sind selten und sehr teuer, deshalb stellt in Australien fast jeder einen Plastiktannenbaum auf. Der grossen Hitze wegen verlegen die Familien das Feiern nach draussen. Man trifft sich auf Wiesen, im Wald oder am Strand, wo man dann bis in die Nacht beieinander sitzt, Weihnachtslieder singt und Lagerfeuer entzündet. Dabei ist der Weihnachtsmann immer mit von der Partie. Die Geschenke gibt es am Morgen des 25. Januar. In Kenia wird Weihnachten im Kreise der Familie lustig gefeiert. Am Heiligen Abend trifft man sich zu einem grossen Festmahl. Danach haben die Kinder zu tun: sie müssen das Haus reinigen, dekorieren und das Essen für den nächsten Tag vorbereiten. Am Morgen des 25. Dezembers wird eine Ziege geschlachtet, deren Fleisch in der Familie verteilt wird. Danach geht man von Haus zu Haus, um überall fröhliche Weihnachten zu wünschen und Geschenke auszutauschen. Zum Ausklang des Festes wird bis in den Morgen ausgelassen getanzt. In Kolumbien beginnen am 14. Dezember die Weihnachtsfeierlichkeiten. Die ganze Familie wandert mit Freunden in den Wald, um Moos für die Krippe zu sammeln, die an diesem Tag schon aufgestellt wird. Bei Anbruch der Dunkelheit wird daheim gemeinsam gebetet, dann gefeiert, musiziert und Weihnachtslieder werden gesungen. Die Feier hat um Mitternacht ein Ende, wiederholt sich an jedem der neuen Tage bis zum Heiligen Abend. An diesem wird nach der Mitternachtsmesse mit Feuerwerk, Tanz auf der Strasse und gutem Essen und Trinken gefeiert. Beschenkt werden nur die Kinder, und zwar mit Kleinigkeiten und Süssigkeiten die die Erwachsenen in der Nacht unter den Betten der Kinder verstecken, so dass diese sie am Morgen des 25. Dezember suchen können. Auf den Weihnachtsinseln wird Weihnachten nicht gefeiert! Die eine Insel, eine kleine Insel in Mikronesien (heute Australien) besteht die Bevölkerung zum grössten Teil aus Buddhisten (36,1%) und Muslimen (25,4%), daneben gibt es malaysische, chinesische und indische Minderheiten. Die andere Weihnachtsinsel liegt im Pazifik, östlich der Philippinen und ist das älteste Atoll der Welt. Auch hier wird das Weihnachtsfest eher von den zahlreichen Touristen gefeiert, denn die Insel ist ein riesiges Tauchparadies und lebt vom Tourismus.