Arbeitsblatt: Arbeitsblatt zur Perspektive
Material-Details
Erst in der Renaissance entwickelten Künstler die Zentralperspektive (bzw. entdeckten sie wieder). Dagegen verwendeten Maler des Mittelalters fast ausschließlich die Bedeutungsperspektive.
Bildnerisches Gestalten
Anderes Thema
9. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
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07.12.2008
Autor/in
Mico Markovic
Land: Österreich
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Arbeitsblatt zur Perspektive Um den Eindruck von Räumlichkeit zu vermitteln, gibt es in der Malerei verschiedene Möglichkeiten. Lineare Perspektiven, also Zentralperspektiven und Eckperspektiven unter Verwendung von Fluchtpunkten wurden relativ spät entdeckt. Erst in der Renaissance entwickelten Künstler die Zentralperspektive (bzw. entdeckten sie wieder). Dagegen verwendeten Maler des Mittelalters fast ausschließlich die Bedeutungsperspektive. Abb. aus Dürers Unterweysung., 1525 Nicht-lineare Perspektiven Staffelperspektive: Gegenstände, die uns näher sind, weiter entfernte ganz oder teilweise verdecken. Die verdeckten Körper wirken „weiter entfernt. Größenperspektive: Objekte, die weiter entfernt sind, als andere, erscheinen uns kleiner. Deshalb erscheinen uns Objekte gleicher Größe, die aber in unterschiedlichen Größen dargestellt werden, verschieden ‚nah zu sein. Große erscheinen nah, kleine entfernt. 1 Bedeutungsperspektive: Mit ‚Größe wird zumeist Wichtigkeit und Bedeutung assoziiert. In der Malerei des Mittelalters wurde dieser Kurzschluß (Größe Wichtigkeit) ganz bewußt eingesetzt. Wichtige Personen wurden groß, unwichtigere klein dargestellt. Hugo van der Goes, „Die Geburt Christi, dreiteiliger Altar, 15. Jahrhundert, rechts ist der rechte Flügel des Altars abgebildet, unten das Mittelteil. Luftperspektive Erinnern Sie sich an einen Ausflug, wo Sie von einem sehr hohen Punkt die Landschaft um Sie herum betrachtet haben. Sie werden feststellen, daß die weit entfernten Berge, Ebenen etc. so wirkten, als seien Sie mit einem Grauschleier überzogen. Die Farben sind verblaßter, sie wirken grauer, heller und haben je nach Wetterlage mehr oder weniger einen Stich ins Blaue. Der Grund für die Farbverschiebung ist, daß Luft wie ein Filter wirkt: Rottöne werden stärker absorbiert als die Blauanteile des Lichts. Deshalb erscheinen Motivteile um so „blauer, desto weiter sie entfernt sind. Bedient man sich dieser Effekte, um in Bildern eine räumliche Staffelung zu erzeugen, spricht man von „Luft- oder Farbperspektive. Die Kontraste nehmen von vorne nach hinten immer mehr ab. Farbperspektive „Warme Farben wie Rot und Gelbtöne wirken näher als kalte, ins bläuliche gehende, insbesondere helle Farben. Klare intensive Farben mit geringem Schwarz- bzw. Grauanteil wirken näher als Pastelltöne oder „gebrochene, „vergraute Farbtöne. Scharf gegeneinander abgegrenzte Farbflächen mit hohen Kontrasten wirken näher als diffus ineinander übergehende Flächen. ktiven/farbperspektive2.htm) 2 Lineare Perspektiven • • • • • „Bildfläche: Der Rahmen (die Scheibe etc.) markieren die Bildfläche. Bildebene: Das ist die Ebene, in der die Bildfläche liegt. Sie steht senkrecht auf der waagerechten Bodenfläche (Bodenebene), auf der der Betrachter steht. Grundlinie, Bodenlinie: Das ist die Gerade, die durch den Schnitt der Bildebene mit der Bodenfläche entsteht. Augpunkt: Der Augpunkt ist die Stelle, an der sich das Auge des Zeichners befindet. Das ist auch die optimale Stelle, an der sich das Auge des Betrachters befinden sollte, wenn er das fertige Bild betrachtet. Optimal, um die dargestellte Perspektive ohne Verzerrungen zu sehen. In der Realität spielt jedoch keine Rolle, denn wir erkennen, dass wir vor einem Bild stehen und korrigieren unbewusst alle Verzerrungen, die durch unsere Position zum Bild bedingt sind. Standpunkt: Die Stelle, an der der Zeichner steht. Das kann man auch genauer formulieren: Fällt man das Lot vom Auge auf die waagerechte Bodenfläche, auf der sich der Zeichner befindet, wird diese im Standpunkt geschnitten. rizont_fluchtpunkte/Bildflaeche.php) „Horizont. (Malerei) In der Natur ist der Horizont die äußerste Linie, die eine ganz flache Gegend des Erdbodens von der Luft oder dem Himmel abschneidet; oder das äußerste Ende des ohne Hügel oder Erhöhungen vor uns liegenden Erdbodens, hinter welchem wir nur Luft oder in die Höhe steigende Gegenstände sehen. Eben diese Bedeutung hat das Wort auch in gemalten Landschaften und anderen Gemälden; nur mit dem Unterschied, dass man sich im Gemälde auch da einen Horizont vorstellen muss, wo die Aussicht in die Ferne durch etwas vor uns stehendes gehemmt wird. Nämlich, wenn wir z. B. in der Tür eines Zimmers stehen und gerade vor uns auf die, dem Eingange gegen überstehende, Wand sehen, so würde eine an dieser Wand in der Höhe unseres Auges, waagerecht längst der Wand gezogene Linie den Horizont bezeichnen. Der Maler muss in jedem Gemälde sich einen bestimmten Horizont vorstellen. Denn es muss immer in dem Gemälde oder in der Fläche, von welcher das vor uns stehende Gemälde einen Teil bedeckt, irgend ein Punkt sein, der dem Auge dessen, der das Gemälde so ansieht, wie der Maler den natürlichen Gegenstand, da er ihn gemalt, angesehen hat, gegenüber liegt und die durch diesen Punkt waagerecht gezogene Linie, macht die Horizontallinie aus.1 (Johann Georg Sulzer: Allgemeine Theorie der schönen Künste (1771), www.textlog.de) Frosch- und Vogelperspektive Froschperspektive: der Augpunkt liegt unter dem abgebildeten Gegenstand. Vogelperspektive: der Augpunkt liegt über dem abgebildeten Gegenstand. 3