Arbeitsblatt: Walk the line - Biografie Johnny Cash
Material-Details
Biografie Johnny Cash's passend zum Film Walk the line
Musik
Musikgschichte
klassenübergreifend
7 Seiten
Statistik
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06.01.2009
Autor/in
Mario Bokstaller
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Johnny Cash The man in black Johnny Cash wurde 1932 als J.R. Cash in Kingsland (Arkansas) geboren. Er gilt bis heute als einflussreichster amerikanischer Country-Sänger und Country-Songwriter. Er war für seine markante Bassbariton-Stimme und den sogenannten „Boom-Chicka-boom-Sound seiner Begleitband bekannt. Er verfasste kritische und unkonventionelle Texte. Sein musikalisches Spektrum reichte von Country, Gospel, RocknRoll, Blues und Folk bis hin zur Popmusik. Legendär sind seine Konzerte in den Gefängnissen „Folsom State Prison und San Quentin Ende der 60er Jahre. Cash trug den Beinamen „Man in Black. „Er trug Schwarz und so sang er, für die Armen und Verlierer, für die im Gefängnis und alle Vergessenen und natürlich für jene, die Gottes Wort nicht kannten und auch nicht hören wollten! J. R. Cash kam als Sohn des armen Farmers Ray Cash und dessen Frau Carrie 1932 in Kingsland zur Welt! Sein Vorname lautet tatsächlich „J. R., erst mit Eintritt in die US Air Force wurde aus dem „J. ein „John. Drei Jahre nach seiner Geburt zog die Familie auf eine andere Farm, die der Familie im Rahmen des New Deal unter Präsident Roosevelt günstig zur Verfügung gestellt worden war. Schon im Alter von fünf Jahren musste Johnny Cash auf den Baumwollfeldern arbeiten. Johnny hatte sechs Geschwister. Sein zwei Jahre älterer Bruder Jack starb im Mai 1944 im Alter von 14 Jahren bei einem Unfall mit einer Kreissäge. Cash begann früh, Gitarre zu spielen und Lieder zu schreiben. In seiner Zeit auf der High School trat er bereits bei einem lokalen Radiosender auf. 1950 ging Cash zur Air Force und wurde ein Jahr später als Funker auf einem Abhörposten in Bayern stationiert. Hier gründete er seine erste Band, die Landsberg Barbarians und schrieb den „Folsom Prison Blues. Nach Beendigung seiner Militärzeit in Deutschland zog Johnny Cash 1954 nach Memphis (Tennessee) und heiratete Vivian Liberto. Aus dieser Ehe stammen vier Töchter. Frühe Karriere Tagsüber jobbte Cash als Vertreter für Elektrogeräte, abends spielte er zusammen mit den Tennessee Two, dem Gitarristen Luther Perkins und dem Bassisten Marshall Grant in verschiedenen Clubs in Memphis. Da Cashs Band zu dieser Zeit noch keinen Schlagzeuger hatte, ließ Perkins ein Stück Papier hinter die Saiten der Rhythmusgitarre klemmen; dieses perkussive Schnarren wurde zum typischen Merkmal des berühmten „Boom-Chick-a-boom-Sounds. Die Bezeichnung ist eine lautmalerische Beschreibung für den schnellen, stampfenden Klang ähnlich dem eines fahrenden Zugs. Schliesslich stellte Cash sich Sam Phillips, dem Besitzer und Produzenten von Sun Records vor, der ihn unter Vertrag nahm. Johnny Cashs erste Single bei Sun Records erschien mit dem Song „Cry! Cry! Cry! Seine nächste Veröffentlichung, „Folsom Prison Blues, die schon gut einen Monat nach der ersten Single erschien, erreichte bereits die Top 5 der Country-Charts. „I walk the line (1956) schaffte es schliesslich auf Platz 1 der CountryCharts und konnte sich auch unter den Top 20 der Pop-Charts platzieren. Aus dieser Zeit stammen auch die legendären „Sun Session-Aufnahmen des sogenannten „Million Dollar Quartetts mit den RocknRoll-Größen Carl Perkins, Jerry Lee Lewis und Elvis Presley, die ebenfalls bei Sun Records unter Vertrag waren. 1956 lernte Johnny Cash hinter der Bühne seine spätere Ehefrau June Carter von der berühmten Carter Family kennen, die er schon seit seiner Kindheit bewunderte. Zu dieser Zeit begann Cash auch, jedes seiner Konzerte mit den Worten: „Hello, Im Johnny Cash zu eröffnen, was zu seinem Markenzeichen wurde. Endgültiger Durchbruch und Abhängigkeit Zum Ende der 50er Jahre ging es mit Johnny Cashs Karriere steil bergauf und er war ständig auf Tournee, was die Ehe mit Vivian Liberto sehr belastete. Cash hielt dem Konzertstress nur schwer stand und nahm nach eigener Aussage 1957 während einer Tour erstmals Aufputsch-Tabletten. In der Folgezeit griff er immer häufiger zu Alkohol, Schlaf- und Beruhigungstabletten. 1958 zog Cash mit seiner Familie nach Kalifornien und wechselte zu Columbia Records, die ihm ein lukratives Angebot gemacht hatten. Hier erschien im November desselben Jahres das Album The Fabulous Johnny Cash, das unter anderem den Nr.-1-Hit „Dont Take Your Guns to Town enthielt. Mit diesem Album erweiterte Cash sein Klangspektrum um Pop, Folk und Gospel. Es folgten weitere erfolgreiche Alben. Im Jahre 1963 nahm Johnny Cash den Song „Ring of Fire auf, der in seiner Version, unterlegt mit den markanten, dominierenden Mariachi-Trompeten, ein Welthit wurde. Das Lied hatte Merle Kilgore zusammen mit June Carter geschrieben, die darin Cashs Sucht und ihre verbotene Liebe zu ihm beschreibt. Cash und Carter waren beide zu diesem Zeitpunkt noch mit anderen Partnern verheiratet, aber seit langem ineinander verliebt, und seit 1961 wurde Cash von June Carter auf seinen Tourneen begleitet. 1964 erschien das wütende „Bitter Tears, auf dem sich das Aufkommen der amerikanischen Indianerbewegung und die zunehmende Empörung über den Umgang der US-Amerikaner mit den Ureinwohnern des Landes niederschlagen. Auf diesem Album verwendet Cash Stammestrommeln und indianische Gesänge, identifiziert sich mit den Unterdrückten und bezichtigt die amerikanischen Präsidenten des Betruges an den Indianern. Ein Höhepunkt des Albums ist „The Ballad of Ira Hayes, eine Hymne an den gleichnamigen indianischen Kriegshelden, der als bettelarmer Alkoholiker starb. Mit diesem riskanten Projekt begründete Cash bei der aufkommenden Protestbewegung und festigte seinen Ruf als glaubwürdiger Künstler. 1965 wurde Johnny Cash auf dem Internationalen Flughafen von El Paso, Texas, verhaftet, als er in seinem Gitarrenkoffer über 1.000 Amphetamintabletten (Aufputschmittel) von Mexiko in die USA geschmuggelt hatte. Seine Tablettenabhängigkeit war auf dem Höhepunkt angekommen, was zur Scheidung von Vivian Liberto, Gewaltausbrüchen auf der Bühne und einigen Konzertabsagen führte. Cash magerte auf 70 kg bei einer Größe von 1,87 ab, seine Stimme wurde brüchig. 1967 teilte er sich für einige Zeit ein Appartement mit dem Country-Sänger Waylon Jennings, der ebenfalls tablettensüchtig war. Dann kaufte Cash ein Haus am Old Hickory Lake in der Nähe von Nashville, das später House of Cash genannt wurde. Anfang Oktober 1967, nachdem er mehrere Tage nicht gegessen und geschlafen hatte, zog Cash sich in die NickajackHöhle in der Nähe von Chattanooga zurück und legte sich dort hin, um zu sterben. Er schrieb in seiner Autobiographie, dass ihm dort irgendwann klar wurde, dass er seinen Todeszeitpunkt nicht selbst bestimmen könne. Zitat: „Ich würde sterben, wenn Gott die Zeit für gekommen hielt, und nicht, wenn ich es wollte. June Carter und ihre Eltern standen Cash bei seinem nun folgenden schwierigen Entzug zur Seite und schirmten ihn vor allem von Leuten ab, die ihm Tabletten besorgt hatten. Im November 1967 gab Cash sein erstes Konzert in nüchternem Zustand seit mehr als zehn Jahren. Kurze Zeit später erfüllte sich für Johnny Cash einer seiner grössten Wünsche, die Aufnahme zweier Live-Alben in einer Strafanstalt. Das erste dieser Alben, Johnny Cash at Folsom Prison vom Januar 1968, wurde sehr erfolgreich. Nachdem sich June Carter wegen Cashs Abhängigkeit lange geweigert hatte, ihn zu heiraten, nahm sie 1968 seinen Heiratsantrag, den er ihr auf der Bühne während eines Konzertes machte, an. Sie heirateten am 1. März 1968. Der Erfolg des Folsom-Prison-Albums wurde von Johnny Cash at San Quentin mit der Nr. 1 Single „A Boy Named Sue noch übertroffen. Dieser Auftritt 1969 in der Strafanstalt San Quentin in Kalifornien verhalf Cash zu internationaler Bekanntheit. Im Dezember 1969 spielte Cash vor 21.000 Zuschauern im ausverkauften Madison Square Garden in New York. June Carter Cash fehlte bei diesem Auftritt, da sie schwanger war. Am 3. März 1970 wurde das einzige gemeinsame Kind von Johnny und June, John Carter Cash, geboren. „The Man in Black Im Juni 1969 startete The Johnny Cash Show beim US-amerikanischen Sender ABC Diese Fernsehsendung wurde von nun an jeden Samstagabend zur besten Sendezeit ausgestrahlt. Berühmte Gäste in dieser Show waren unter anderem Bob Dylan, mit dem Cash befreundet war, Neil Young, The Monkees, Stevie Wonder und Ray Charles, sowie viele Größen aus der Country-Szene. Die Show lief erfolgreich bis 1971. Um die Narbe auf Cashs rechter Wange rankten sich viele Gerüchte, bis er im November 2002 zu Gast in Larry Kings Talkshow war und dort erklärte: „I had cyst removed when was in the air force, that all about („Mir wurde während meiner Armeezeit eine Zyste an dieser Stelle entfernt) In den frühen 70ern begann Cash, nur noch in schwarzer Kleidung aufzutreten, was ihm den Beinamen „Man in Black einbrachte. Seine Kleidung stand in starkem Kontrast zu den sonst üblichen farbenfroh-kitschigen Hemden der Country- und Western-Musiker dieser Zeit. Im Juni 1971 veröffentlichte Cash den gleichnamigen Song, um seinem Publikum zu erklären, warum er nur noch Schwarz trug: Zitat aus dem Song „Man in Black: wear the black for the poor and the beaten down, Livin in the hopeless, hungry side of town, wear it for the prisoner who has long paid for his crime, But is there because he victim of the time. Ich trage Schwarz für die Armen und die Unterdrückten, die im Elendsviertel der Stadt leben und Hunger, aber keine Hoffnung haben, ich trage es für den Gefangenen, der längst für sein Verbrechen gebüsst hat, aber immer noch einsitzt, weil er ein Opfer der Zeit ist. Mitte der 70er Jahre sank Cashs Popularität langsam, trotzdem verkauften sich 1975 von seiner Autobiografie Man in Black 1,3 Millionen Exemplare. Cash übernahm in dieser Zeit auch erste Fernsehrollen, beispielsweise 1974 in einer Folge der Krimi-Reihe Inspector Columbo. Johnny Cash 1972 im Gespräch mit US-Präsident Richard Nixon Highwaymen – Die 80er Jahre 1980 erhielt Johnny Cash die höchste Auszeichnung in der Country-Musik. Er wurde in die Country Music Hall of Fame aufgenommen und war mit 48 Jahren der jüngste lebende Künstler, dem diese Ehre zuteil wurde. Johnny Cash griff erneut zu Tabletten, bis ihn seine Familie im Dezember 1983 dazu überredete, ins Betty Ford Center, einer Suchtklinik in Kalifornien zu gehen. Nach einem sechswöchigen Aufenthalt wurde er dort entlassen und von da an nie wieder rückfällig. Cash hatte weiterhin Fernsehauftritte, beispielsweise noch im selben Jahr im Bürgerkriegsepos Fackeln im Sturm, oder später in den 90er Jahren zusammen mit seiner Frau June Carter Cash in der Western-Serie Dr. Quinn. Johnny Cash gehörte mit seiner rebellischen Art und seinen Liedern über Strafanstalten und Revolverhelden seit Ende der 60er Jahre zu den Wegbereitern der sogenannten Outlaw-Bewegung, die sich gegen die immer glatter werdenden Country-Pop-Produktionen Nashvilles auflehnte. Im Mai 1985 schlossen sich die erfolgreichsten Mitstreiter dieser Bewegung, Waylon Jennings, Willie Nelson und Kris Kristofferson mit ihrem Freund und Vorbild Johnny Cash zusammen und gründeten The Highwaymen. Mit dem Album „Highwayman und dem gleichnamigen Titelsong erreichte Cash das erste Mal seit mehr als 10 Jahren wieder Platz 1 der Country-Charts. Im Jahr 1988 musste sich Cash einer Herz-Operation unterziehen. Gleichzeitig erlebte seine Karriere gegen Ende der 80er Jahre ihren Niedergang. Johnny Cash wurde 1992 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und galt für viele jüngere Rockmusiker nach wie vor als Vorbild. So schrieb die irische Rockband U2 für Cash den Song The Wanderer, den er für ihr 1993 veröffentlichtes Album Zooropa einsang. 1994 bot ihm Rick Rubin, der eigentlich als Produzent von Hip-Hop- und Metalbands wie Run-DMC, den Beastie Boys oder Slayer bekannt war, einen Plattenvertrag an. Erster Song war „Delias gone, eine Ballade über einen Mörder, in der Tradition von Cashs düstersten Songs. Mit dem dazugehörigen Video, in dem Topmodel Kate Moss die Hauptrolle spielt, wurde Cash schließlich auch dem jüngeren „MTV-Publikum bekannt. Für das zweite Album Unchained im Jahr 1996 holte sich Cash Begleitmusiker von Tom Petty the Heartbreakers, den Red Hot Chili Peppers und Fleetwood Mac. Bei den Aufnahmen zu diesem Album ging es Cash gesundheitlich schon so schlecht, dass er zwischendurch immer wieder Pausen einlegen musste. Mit Johnny Cashs letztem zu Lebzeiten veröffentlichten Album vom November 2002 gelang ihm mit dem 2. Platz in den Country-Charts noch einmal ein grosser Erfolg. Cashs Gesang ist hier fragil, zurückhaltend und würdevoll. Man hört ihm an, dass er schwer krank ist, die Gebrochenheit seiner Stimme passt jedoch zum Grundton des Albums, das vorwiegend von Liebe, Tod und dem Leben danach handelt. Krankheit und Tod Im Oktober 1997 wurde Johnny Cash bei einem Auftritt beinahe ohnmächtig, als er ein Plektrum aufheben wollte. Die anschliessende Untersuchung ergab zunächst den Verdacht, dass Cash an der Parkinson-Krankheit leide. Es dauerte lange, bis die Ärzte schliesslich herausfanden, woran Cash wirklich erkrankt war. Man teilte ihm mit, er leide an einer Erkrankung des Nervensystems, bei ihm vermutlich ausgelöst durch Diabetes. Cash nahm den Kampf gegen die Krank- heit auf. Er wolle positiv denken und nicht glauben, dass er eines Tages behindert sein werde. Im April 1999 wurde ihm zu Ehren das Konzert „An All Star Tribute To Johnny Cash aufgezeichnet, bei dem viele Weltstars seine Lieder sangen. Cash trat, stark geschwächt und zur Verwunderung und Freude des Publikums, auch selbst auf. Es war sein letzter Auftritt auf einer großen Bühne! Cash musste mehrmals mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Im Oktober 2001 wurde er so krank, dass die Ärzte ihn für eine Woche in ein künstliches Koma versetzen mussten. Des Weiteren litt Cash durch starkes Asthma ständig unter Atemnot, außerdem war seine Sehkraft durch eine Augenkrankheit stark zurückgegangen. Im Mai 2003 starb Cashs Ehefrau June Carter Cash im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Herzklappenoperation. Die beiden waren 35 Jahre miteinander verheiratet. Bei ihrer Beerdigung sass Cash bereits im Rollstuhl. Zehn Tage nach Junes Tod sagte Cash, er müsse wieder ins Studio und weiterarbeiten: „Ich möchte Musik machen und arbeiten, so gut ich kann. Sie würde das wollen, und ich will es auch. Gut zwei Monate später telefonierte Rick Rubin zum letzten Mal mit Cash, um ihm mitzuteilen, dass er ihm Abmischungen für die neue CD-Box schicken würde. Johnny Cash konnte sie sich nicht mehr anhören. Er starb am nächsten Tag, dem 12. September 2003, im Alter von 71 Jahren an Lungenversagen. Johnny Cash wurde neben seiner Frau auf dem Friedhof nahe seinem Wohnhaus in Hendersonville, Tennessee, bestattet. Biografischer Film „Walk the line 2005 inszenierte James Mangold einen biografischen Film über Johnny Cash mit dem Titel „Walk the Line. Der Film umfasst die Jahre 1944 bis 1968, vom Tod von Cashs Bruder Jack bis zum Heiratsantrag an June Carter vor Publikum. Die Hauptrollen spielen Joaquin Phoenix als Johnny Cash und Reese Witherspoon als June Carter. Walk the Line wurde 2006 mit drei Golden Globes ausgezeichnet und für fünf Oscars nominiert; Reese Witherspoon erhielt den Oscar als „Beste Hauptdarstellerin.