Arbeitsblatt: Erzählperspektiven (Schachnovelle (Zweig)

Material-Details

Die Schüler sollen den auktorialen vom personalen, neutralen u. Ich-Erzähler unterscheiden und deren Merkmale benennen sowie einen der Erzählanfänge weiterschreiben.
Deutsch
Leseförderung / Literatur
9. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

32925
2338
70
18.01.2009

Autor/in

KiB (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Erzähler und Erzählperspektiven Aufg.: 1. Ordne die vier folgenden Erzählanfänge einem der kennengelernten Erzähler zu. 2. Notiere in Stichpunkten, anhand welcher Merkmale du zu deinem Ergebnis gekommen bist! 3. Führe dann einen der vier Erzählanfänge weiter! Das ist die Geschichte der wundersamen Begegnung zwischen dem phantasielosen und geistig trägem Schachweltmeister Mirko Czentovic und dem feinfühligen, hochintelligenten österreichischen Emigranten Dr. B. Wir lernen hier zwei Charaktere kennen, lieber Leser, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Der geistigen Flexibilität des bescheidenen Wiener Anwalts scheint der slawische Bauernsohn Mirko, der seine ihm eigene dumpfe Schwerfälligkeit im Denken durch eine stolze Haltung übertünchen möchte, in Nichts gewachsen zu sein. Sie haben nichts miteinander gemein, und hätten sich die Wege der beiden in New York oder Buenos Aires gekreuzt, sie wären sich tunlichst aus dem Weg gegangen. Aber der Zufall führt die beiden auf einem Schiff zusammen und so unwahrscheinlich es auch scheinen mag – wir werden die beiden noch gemeinsam über ein Schachbrett gebeugt sehen. Doch wir wollen der Geschichte nicht vorgreifen. Im Jahr 1942 fasste Dr. B., der Österreich aus politischen Gründen hatte verlassen müssen, den Beschluss, sein Exil in Amerika zu verlassen und in Argentinien sein Glück zu versuchen. Welch Geschäftigkeit auf dem großen Passagierdampfer, der um Mitternacht von New York nach Buenos Aires aufbrechen sollte. Alles drängte durcheinander, und Dr. B. hatte Mühe, in dem Getümmel seine Kabine zu finden. Blitzlichter sprühten auf -, offenbar waren Fotographen von der örtlichen Presse zugegen. Jetzt konnte Dr. auch deren Objekt der Begierde erkennen: schien wohl irgendein Prominenter zu sein, der kurz vor der Abfahrt noch rasch interviewt und photographiert wurde. Da Dr. B. sich in der Promi-Szene so gar nicht auskannte, ließ er sich von einem Freund informieren: „Sie haben da einen seltenen Typ an Bord, den Czentovic. Das ist der amtierende Schachweltmeister. Auf dem Passagierdampfer, der um Mitternacht von New York nach Buenos Aires aufbrechen sollte, herrschte große Geschäftigkeit. Alles drängte durcheinander. Dr. B. schob sich durch das Getümmel, um seine Kabine zu finden. Das Aufflammen einiger Blitzlichter erregte jedoch seine Aufmerksamkeit. Mehrere Reporter und Fotographen umringten einen Mann von etwas grobschlächtigem Aussehen, der sich in stolzer Haltung der Presse präsentierte. Dr. B. näherte sich neugierig. Ein Freund, der ihn begleitete, bemerkte Dr. B.s fragende Miene und erklärte: „Sie haben da einen seltenen Typ an Bord, den Czentovic. Das ist der amtierende Schachweltmeister. Welch Geschäftigkeit auf dem großen Passagierdampfer, der um Mitternacht von New York nach Buenos Aires aufbrechen sollte! Alles drängte durcheinander, und ich hatte Mühe, in dem Getümmel meine Kabine zu finden. Blitzlichter sprühten auf -, offenbar waren Fotographen von der örtlichen Presse zugegen. Jetzt konnte ich auch deren Objekt der Begierde erkennen: schien wohl irgendein Prominenter zu sein, der kurz vor der Abfahrt noch rasch interviewt und photographiert wurde. Da ich mich in der Promi-Szene so gar nicht auskenne, ließ ich mich von meinem Freund informieren. „Sie haben da einen seltenen Typ an Bord, den Czentovic. Das ist der amtierende Schachweltmeister. Lösung: auktorialer Erzähler personaler Erzähler neutraler Erzähler Ich-Erzähler A: Allwissenheit, Vorgriff in die Zukunft, dir. Ansprache des Lesers, Kommentare u. eig. Meinung des Erzählers B: Perspektive einer Figur (des Dr. B.) in der Er-Form. Formulierung der Gedanken der Figur ohne Redeeinleitung. Der Leser meint, die Gedanken der Figur zu lesen, quasi in ihr drin zu stecken C: vergleichsweise neutral, Er-Form, keine Kommentare/Bewertungen, keine Darstellung des Innenlebens der Figur Dr. B. oder einer anderen, D: Ich-Erzählung, also Ich-Erzähler, auf das Ich beschränkte Perspektive; Darstellung von Gefühlen u. Gedanken des Ich-Erzählers