Arbeitsblatt: Probleme in Dan Brown's Sakrileg - Umgang mit Quellentexten

Problematik des Quellengebrauchs (z.B. im Roman „Sakrileg) Dan Brown stützt sich vor allem nur auf eine Quelle: „Der Heilige Gral Nirgendwo im Neuen Testament steht etwas über eine Liaison amoureuse zwischen Jesus und Maria Magdalena geschrieben. In der Bibel steht wörtlich: .Maria aus Magdalena.(Lukas 8.2); linguistisch müsste stehen, falls eine Heirat bestand: Maria, die Frau Jesu. Denn es gab zu jener Zeit – in jener Kultur – keine Nachnamen, nur geografische Bezeichnungen, welche für unverheiratete Frauen benutzt wurden. Dan Brown behauptet, dass die Qumranrollen Geheimbotschaften über Jesus Christus enthielten, dabei handelt es sich um die Schriften einer besonders strengen jüdischen Gruppe, die erst darauf wartet, dass der Messias (Erlöser) kommen wird. Zudem ist die bekannte „JesajaRolle, auf die sich Brown beruft, auf 175 v. Chr. datiert! In allen 4 Evangelien steht kein einziger Hinweis zu Browns Behauptungen Brown sagt, dass seine Recherchen die volle Wahrheit seien Die Funde aus Ägypten (NagHammadi), die aus der gnostischen Glaubensrichtung stammen (eine besonders spirituelle Gruppierung des Christentums) sind jünger als die 4 Evangelien. Zudem lässt Dan Brown diese Texte (die in Wirklichkeit keine Schriftrollen sind) auf dem Kopf und spiegelverkehrt abbilden! (Kann er diese Inschriften also tatsächlich entziffern?) Dan Brown bezeichnet diese Texte als „Geheimworte Jesu; Jesus aber sprach im NT (Markus16.15): „Geht hin und in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung (keine Geheimlehren also) Dan Brown behauptet, dass unter Kaiser Konstantin die „richtigen Texte des Neuen Testaments zerstört und umgeschrieben wurden. Fact: Es gibt historisch abgesicherte Handschriften des NT aus dem 2. und 3. Jahrhundert, sprich aus vor der Zeit Konstantins (z.B. ChesterBeatty BodmerPapyri, die einen grossen Teil des NT enthalten Dan Brown beschreibt auf S.335, dass die Ehe zwischen Jesus und Maria aus Magdalena historisch verbürgt sei; es gibt aber kein historisches Dokument darüber (z.B. Einwohnereintrag einer Volkszählung) Das letzte Abendmahl: fast 1500 Jahre nach Christus gemalt, kann keine Quelle darstellen – zu viel Zeit liegt zwischen dem Entstehen des Christentums und der Renaissance; es ist eine Interpretation des Malers Das Bild enthält –historisch gesehen – viele Fehler: Im antiken Judentum sass man nicht am Tisch, sondern lag halb. Es bestehen mehrere Übersetzungen mit Fehlern, worin aus „liegen „sitzen gedeutet wurde Die Prieuré de Sion: Erst um 1956 wurde ein Verein dieses Namens gegründet, Plantard, der Gründer fälschte systematisch Dokumente in Archiven und Museen (Documents secrets). 1990 gab Plantard vor Gericht zu, dass die Geschichten um die Prieuré, frei erfunden seien. Aber: Problematik des Neuen Testaments als Quelle: Die Mehrheit der Texte basieren auf mündlichen Überlieferungen. Somit ist es nicht immer einfach, die Geschehnisse historisch zu „beweisen. Da aber viele der EvangelienSchriften in den ersten 40 – 80 Jahren nach dem Tode Jesu geschrieben wurden, und trotz vier verschiedenen Autoren viele Übereinstimmungen herrschen, enthalten die 4 Evangelien einiges an historischer Authentizität. Fragen zum Film: „Der Da VinciCode – Wahrheit oder Fiktion? (Nat. Geographic) Um welche zentrale „Wahrheit geht es in Browns Buch? Was soll Maria Magdalena darstellen? Wen verkörpern die „Prieuré de Sion? Was soll Leonardo Da Vinci mit dieser Bruderschaft zu tun gehabt haben? Was soll der Gral in Wirklichkeit sein? Wieso würde „dieses gefährliche Geheimnis das Christentum umstürzen? Was entdecken die Autoren des „Heiligen Grals in den Akten der „Documents secrets? Wieso hatte Maria Magdalena den Ruf einer Hure? Was steht über Maria M. im NT? Wieso entschied sich die Kirche für die Jungfrau Maria als symbolische Frauenfigur des Christentums? Welche Familie beherrschte zur Zeit Leonardos Florenz? Was behaupten gewisse Kunsthistoriker sowie Dan Brown betreffend des Letzten Abendmahls?