Arbeitsblatt: Der Weihnachtsfestkreis
Material-Details
Die Feste des Weihnachtsfestkreises werden beschrieben
Lebenskunde
Religionslehre / Bibel
8. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
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22.01.2009
Autor/in
Sputnik (Spitzname)
Land: Österreich
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Der Weihnachtsfestkreis Advent Der Weihnachtsfestkreis beginnt mit dem Advent, der Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Advent heißt übersetzt Ankunft. Auf Weihnachten bezogen, bezeichnet die Adventszeit die Warte- und Vorbereitungszeit auf die Ankunft, die Geburt Jesu. Der erste Adventsonntag ist der vierte Sonntag vor dem 25. Dezember. Mit dem ersten Advent beginnt in der Kirche das neue Kirchenjahr. Die Adventszeit endet am Heiligen Abend mit dem Sonnenuntergang. Typisch für die Adventszeit sind verschiedene Bräuche: Vor allem bei Kindern ist der Adventkalender sehr beliebt. Der Adventskranz weist mit seinen vier Kerzen auf das Licht hin, das Christus in die Welt gebracht hat. Am St. Barbaratag (4. Dezember) werden oft Kirschzweige abgeschnitten und ins Haus geholt. Nach 20 Tagen brechen die Knospen auf und blühen am Heiligen Abend. Nikolaus Bei uns wird das Fest des Heiligen Nikolaus am 6. Dezember gefeiert. Um diese Person ranken sich viele Geschichten und Legenden. In einer bekannten Geschichte hilft Nikolaus einem armen Mann und wirft ihm in der Nacht Geld erst durch das Fenster, dann, weil das Fenster versperrt ist, durch den Kamin ins Haus. Deshalb bringt in manchen Ländern der Nikolaus die Geschenke in der Nacht durch den Kamin. Schnell verbreitet sich der Brauch, an seinem Todestag, dem 6.Dezember, sich kleine Geschenke zu machen. Erst Martin Luther, der die Heiligenverehrung ablehnt, führte an der Stelle des Nikolaus das Christkind ein. Er verlegt den Brauch des Schenkens auf den Heiligen Abend. Trotz dieser Versuche, konnte sich das Nikolausbrauchtum bis heute halten und hat mitunter sehr eigenartige Bräuche angenommen. Vor allem in Amerika wurde aus dem Nikolaus der Weihnachtsmann mit seinem roten Mantel und der rot-weissen Zipfelmütze. Dieses Aussehen wurde aus verschiedenen Elementen (Gedichte, Karikaturen, Geschichten.) zusammengestellt. Dieses Bild wurde von dem Grafiker und Cartoonisten Haddon Sundblom aufgegriffen, der 1931 für die Coca-Cola Company im Rahmen einer Werbekampagne den Weihnachtsmann zeichnete, mit einem Gesicht eines pensionierten Mitarbeiters. Diese Werbung war sehr erfolgreich und prägte so nachhaltig die Vorstellung dieses modernen Weihnachtsmannes. Obwohl das Aussehen des Weihnachtsmannes nicht Coca-Cola zugeschrieben werden kann, dürften ihre alljährlich wiederkehrenden Werbefeldzüge auf jeden Fall zu seiner weltweiten Verbreitung beigetragen haben. Maria Empfängnis Genau neun Monate vor dem Fest Mariä Geburt (8. September) feiert die katholische Kirche das Fest Mariä Empfängnis. Damit soll auf die Erwählung Mariens hingewiesen werden, die nach christlichem Verständnis dazu berufen wurde, den Messias zur Welt zu bringen. Bereits als ihre Mutter Anna mit Maria schwanger wurde, also vom ersten Augenblick ihres Lebens (Empfängnis) an, war Maria dazu auserwählt. Das Dogma (unumstösslicher Glaubensgrundsatz) von der Unbefleckten Empfängnis Mariens wurde von Papst Pius IX. 1854 verkündet. Der etwas unglückliche Ausdruck „unbefleckt meint in diesem Sinne: „von allen Sünden rein Übrigens verehren nicht nur Christen, sondern auch gläubige Muslime Maria als vorbildlichen Menschen, der bereits im Mutterleib von Gott erwählt und unter seinen besonderen Schutz genommen worden ist (Koran, Sure 3). Weihnachten ist das Fest der Feier der Geburt Jesu Christi. Es ist mit Ostern und Pfingsten eines der drei Hauptfeste des Kirchenjahres. Das Geburtsdatum Jesu wird im Neuen Testament nicht genannt und war schon den Urchristen unbekannt. Erst im 4. Jh. wurde das Weihnachtsfest auf den 25. Dezember gelegt. Die Wintersonnenwende spielt mit ihrer symbolischen Bedeutung eine besondere Rolle. Besser als irgendwelche theoretischen Erklärungen konnte die Wahl dieses Tages deutlich machen, was Christen eigentlich in Jesus von Nazareth feiern und von seiner Geburt glauben: Nach der längsten Nacht beginnt sich die Sonne, das Licht und damit auch das Leben durchzusetzen. Das Leben hat über den Tod gesiegt. Die Dunkelheit ist von der ganzen Welt genommen, das göttliche Licht hat die Finsternis erhellt, die Sonne der Gerechtigkeit und wahrer Menschlichkeit ist aufgegangen. Jesus wurde nicht am 25.12. geboren. Sein Geburtsdatum ist unbekannt und dürfte irgendwann im Jahre 6 oder 7 vor dem irrtümlich als Geburtsjahr Jesu definierten Jahr Null liegen. Die Freude darüber und aus Dankbarkeit über dieses göttliche Geschenk der Erlösung ist Begründung dafür, dass Christen an diesem Feiertag einander ebenfalls (kleine) Geschenke machen. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass sich die spezielle typisch deutsche Weihnacht mit Tannenbaum, Kugeln, Krippe erst Mitte und Ende des vergangenen Jahrhunderts herausgebildet hat. Silvester Als Silvester wird bei uns der 31. Dezember, der letzte Tag des Jahres im gregorianischen Kalender, bezeichnet. Auf Silvester folgt der Neujahrstag, der 1. Januar des folgenden Jahres. Der 31. Dezember hat ursprünglich keine religiöse Bedeutung. Dieser Tag wird mit verschiedenen Bräuchen zum Jahreswechsel gefeiert. Seit Urzeiten wird versucht, böse Geister daran zu hindern, ins neue Jahr zu kommen. Besonders das Feuerwerk hat sich bei uns durchgesetzt. Glücksbringer und ihre Bedeutung: Kaminkehrer: Der Kamin verbindet die beiden Welten Himmel und Erde. Der Kaminkehrer reinigt den Weg nach oben in den Himmel. Durch diese Reinigung wurde die Gefahr von Bränden gebannt und schon deshalb galt der Kaminkehrer als Glücksbote. Kleeblatt: Das vierblättrige Kleeblatt gilt als Weltsymbol, das die 4 Himmelsrichtungen und die 4 Elemente verbindet. Als Glückssymbol soll es Schicksalsschläge verhindern. Hufeisen: Bei Seeleuten war es früher der Brauch, ein Hufeisen an den Schiffsmast zu schlagen. Die geschlossene Seite nach unten sollte verhindern, dass das Glück heraus rinnen kann. Glücksschwein: ein Schwein zu besitzen hiess früher, Nahrung zu haben, gut versorgt zu sein. Glückspilz: Früher hatten die meisten Leute nicht genug Geld, um Pilze auf dem Markt kaufen zu können. Deshalb mussten sie diese im Wald suchen gehen. Wer viele schmackhafte Pilze fand, galt als Glückspilz. Darüber hinaus haben sich verschiedene Aberglauben entwickelt: So soll man über Silvester keine Wäsche hängen lassen, weil es Unglück und viel Arbeit für die Hausfrau bringe In Spanien isst man zu den 12 Glockenschlägen 12 Weintrauben, was Glück bringen soll. Das Essen von Linsen oder Sauerkraut soll verhindern, dass das Geld ausgeht. Eine Schuppe vom Neujahrskarpfen in der Geldtasche habe denselben Effekt. durch Bleigiessen versucht man die Zukunft zu deuten. Dreikönig Das Fest der Heiligen Drei Könige wird am 6. Jänner gefeiert. Caspar, Melchior und Balthasar werden jene Drei Weisen aus dem Morgenland genannt, von denen der Evangelist Matthäus berichtet (Mt 2,11): „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar Wie viele Magier aus dem Morgenland kamen, wissen wir nicht. Mit „Morgenland werden die Länder des Nahen Ostens bezeichnet, welche in Richtung der aufgehenden Sonne liegen. Auf die Zahl 3 legte man sich erst später (im 3. Jh.) fest: Drei Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe Drei damals bekannte Kontinente: Europa, Afrika und Asien Drei Lebensalter: Kind, Erwachsener und Greis Auch die Namen wurden erst später festgelegt und haben eine bestimmte Bedeutung: Caspar (persisch): „der Schatzmeister kommt aus Afrika und bringt Myrrhe Melchior (hebräisch): „königliches Licht kommt aus Europa und bringt Gold Balthasar(babylonisch) „er schützt dein Leben kommt aus Asien und bringt Weihrauch Diese Festlegungen ergeben sich aus der religiösen Bedeutung des Weihnachtsfestes: Jesus Christus, der Sohn Gottes wird nicht nur für die Juden, sondern für alle Menschen in Bethlehem geboren. Aus allen Erdteilen kommen Vertreter der Menschen, um diese Frohe Botschaft zu hören und um dem neuen Messias zu huldigen. Die Geschenke Weihrauch und Myrrhe erscheinen uns heute nicht besonders wertvoll zu sein. Damals waren es aber ganz besondere Gaben, denn beide wurden als Medikamente verwendet: Weihrauch wirkt beruhigend und hilft auch bei Grippe, Atemnot und Erkältungen. Ausserdem reinigt Weihrauch die Luft von Bakterien, was später vor allem in Kirchen genützt wurde. Myrrhe wurde als Medikament gegen Hautkrankheiten und auch als Parfum verwendet. Sternsingen: Den Brauch des Sternsingens gibt es seiner heutigen Form seit dem 2. Weltkrieg. Seit 1955 sammeln die Sternsinger für Hilfsprojekte in der Dritten Welt. Bei ihrem Besuch schreiben sie mit der Abkürzung „20-CMB-08 einen Segensspruch an die Haustüre, der das Haus vor Bösem schützen soll. Diese Abkürzung steht nicht für die Anfangsbuchstaben der Könige, sondern für „christus mansionem benedicat was aus dem lateinischen übersetzt heisst: „Christus segne dieses Haus. Mariä Lichtmess Das Fest Mariä Lichtmess, auch „Darstellung des Herrn genannt, ist der 40. Tag nach Weihnachten und beschliesst am 2. Februar den Weihnachtsfestkreis. In Erinnerung an das Paschafest wurde im Judentum der erstgeborene Sohn als Eigentum Gottes angesehen und ihm im Tempel übergeben („dargestellt), wo er durch ein Opfer auszulösen war. Das Lukasevangelium berichtet, dass der Knabe Jesus gemäß dieser Gesetzesvorschrift von Maria und Josef zum Tempel gebracht und das vorgeschriebene Opfer gereicht wird (Lk 2,22-24). Die katholische Kirche feiert den Tag mit Kerzenweihe und mit Lichter- Prozessionen. Von den geweihten Kerzen erwartete man vielfach eine Unheil abwendende Wirkung. Dieses Motiv des Lichtmesstages verband sich mit dem so genannten Blasiussegen, der meist im Anschluss an die Liturgie des 2. Februar gespendet wird. Lichtmess ist auch der Beginn des so genannten Bauernjahres, an dem die Arbeit in der Landwirtschaft wieder aufgenommen wurde.