Arbeitsblatt: Kleidung der Römer

Material-Details

verschiedenen Kleidungsstücke, Frisuren und Schmuck werden vorgestellt
Geschichte
Altertum
6. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

33423
2073
80
25.01.2009

Autor/in

Silvia Aschwanden
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Mode im Altertum – Was die Römer trugen Die Tunika Die Tunika war das Grundkleidungsstück aller Römer. Sie wurde von Männern, Frauen und Kindern getragen. Die Tunika war das Alltagskleid der einfachen Römer. Vornehme Römer trugen es als Unterkleid. Am besten kann man die Tunika mit einen überlangen T-Shirt vergleichen. In der Regel war die Tunika der Frau länger, sie reichte oft bis auf den Boden. Die Männer trugen sie kürzer bis zum Knie. Neben der Ärmeltunika gab es auch die ärmellose Form. Der Legionär trug gewöhnlich zwei Tuniken, eine Untertunika mit langen Ärmeln, die oft aus Leinen war und darüber eine kürzere, mit halblangen Ärmeln, welche oft aus Wolle war. Die Untertunika erfüllte die Funktion der Unterwäsche, da Leine hautfreundlich, kühlend, weich und Schweiß bindend war. Die robusten Wolltuniken wärmten vortrefflich und schützten vor Prellungen im Gefecht. Die Tunika wurde in der Taille durch einen Gürtel gehalten, wobei man den Stoff etwas über den Gürtel hängen liess, so dass dieser nicht mehr sichtbar war. Die Tunika ohne Gürtel zu tragen, widersprach dem guten Benehmen. Die Tunika der Frauen hatten häufig Ärmel, die von Spangen zusammengehalten wurden. Darüber wurde meist ein ärmelloses Kleid getragen. Die Toga Ausser Haus trugen die Männer über der Tunika die Toga, ein grosses weisses, halbkreisförmiges Wolltuch, das eng um den Körper geschlungen wurde. Je nach Jahreszeit war der Wollstoff eher dicker oder dünner. Es war ein wertvolles Kleidungsstück und wurde nur von den Männern getragen. Da nur Männer, die das römische Bürgerrecht hatten, dieses Gewand tragen durften, war es gleichzeitig eine Art Bürgerrechtsabzeichen. Jeder, der nicht mit einem Sklaven oder bescheidenen Taglöhner verwechselt werden wollte, musste die Toga tragen. Die Toga stellte auch die offizielle Bekleidung eines römischen Mannes dar, die er anziehen musste, wenn er ein öffentliches Amt ausübte. Erkennungsmerkmal dieser war die Verzierung mit einem violetten Streifen. Eine Toga konnte nicht ohne Hilfe einer zweiten Person angezogen werden. Das Wichtigste beim Anlegen der Toga war, die Falten bereits am Abend vorher sorgfältig anzuordnen, so dass sie beim Moment des Anziehens nicht zerknittert wurden. Für diese äusserst wichtige Aufgabe war es notwendig, einen Sklaven zu haben. Jener kümmerte sich um die Toga und half dem Herrn beim Anziehen. Die Toga wurde im Alltag nicht gerne getragen. Da sie von weisser Farbe war, verschmutzte sie leicht, und es war ziemlich schwierig, sie würdig zu tragen, da vieles von der richtigen Anordnung der komplizierten Drapierung ( Faltenwurf) abhing. Die Toga wurde nicht von Frauen getragen, da solche, die sie anzogen als Ehebrecherinnen oder Prostituierte galten. Die Stola und die Palla Was für die Männer die Toga war, war für die Frauen die Stola. Die Stola galt als Obergewand der verheirateten, ehrbaren Frau der Oberschicht, welche das römische Bürgerrecht besassen. Die Stola war ein langes Kleid (oft aus Wolle), das über der Tunika getragen wurde. Es reichte bis zu den Füssen und wurde in der Taille mit einem Gürtel gestrafft. Allerdings wurde die Stola nicht im Alltag, sondern nur zu festlichen Anlässen getragen. Kennzeichen der Stola war ein farbiger Streifen am unteren Saum. Bei Ehefrauen von Senatoren war dieser Streifen purpurrot. Die Palla war ein rechteckiger Umhang aus Wolle oder Leinen, der wie ein Mantel getragen wird. Sie war oft das Ober- bzw. Übergewand der römischen Frau, welches über der Tunika (und der Stola) getragen wurde. Angezogen wurde die Palla ähnlich wie die Männertoga. In der Öffentlichkeit bewegte sich eine Römerin stets in diesem Kleidungsstück. War sie verheiratet, verhüllte sie in der Regel auch noch ihren Kopf. Mantel und Schal Obwohl Rom ein sehr mildes Klima hatte, konnten die bisher beschriebenen Kleidungsstücke nicht die winterliche Kälte fern halten. Oft trug der Römer über der Tunika einen Umhang. Der bekannteste Umhang war die paenula. Sie bestand aus einem halbkreisförmigen Stück Stoff mit einer v-förmigen Öffnung am Hals und war mit einer Kapuze versehen. Der dicke Wollstoff hielt die Kälte ab und schützte gegen das schlechte Wetter. Man trug sie über der Tunika, jedoch niemals über der Toga. Sie wurde sie der ganzen Zivilbevölkerung genutzt, nur die Sklaven durften sie nicht tragen. Die Focale, ein Wollschal, war ein ungemein praktisches und wichtiges Kleidungsstück, denn sie wärmte nicht nur und hielt Feuchtigkeit ab, sondern verhinderte ein unangenehmes Scheuern der Rüstung und bot dem Hals auch im Gefecht ein wenig Schutz. Die Schuhe Der Römer trug gewöhnlich zwei Arten von Schuhen, die sowohl für Männer als auch für Frauen gedacht waren. Das gebräuchlichste Schuhwerk waren offene oder halboffene Sandalen, die geschnürt wurden. Es gab weder Winter- noch Sommerschuhe, weder Tages- noch Abendschuhe: es gab nur Schuhe, die zu Hause oder zum Gehen auf der Strasse benutzt wurden. Im Hause, sei es bei sich selbst oder bei anderen, trug der Römer die soleae, d.h. Sandalen, die von dünnen Lederbändern gehalten wurden, die auch zwischen den Zehen hindurchgeführt werden konnten. Es wurde als äusserst unschicklich erachtet, das Haus in soleae zu verlassen. Die calcei waren die eigentlichen Schuhe des römischen Bürgers, d.h. diejenigen, die zur Toga getragen wurden. Sie bestanden aus Lederstreifen, die durch eine mit einer Schnalle geschmückte Lederzunge zusammengehalten wurden. Das Schuhwerk war für Männer und Frauen identisch. Das einzige Unterscheidungsmerkmal konnte in der Farbe bestehen: Die Frauenschuhe hatten lebhaftere Farben, während die Schuhe für Männer eher von dunkler Farbe waren. Die Frisuren Die römische Frau trug ihre Haare nie kurz. Für manche Frisuren reichte die eigene Haarlänge nicht aus, so dass man Perücken zu Hilfe nehmen musste. Die oft sehr komplizierten Haartrachten der Frauen änderten sich mit den jeweiligen Moderichtungen immer wieder. Anfangs ordnete die Frau ihre Haare in äusserst schlichter Weise: das Haar lag dicht am Nacken an und wurde höchstens von kleinen Zöpfen oder Haarknoten geschmückt. Als man mit den Völkern jenseits der Alpen in Kontakt gekommen war, wurde Blond zur Modefarbe, auch wenn man dies für unanständig hielt. So färbten sich die anständigen Damen die Haare schwarz, während Prostituierte blond bevorzugten. Manchmal musste sehr viel Aufwand betrieben werden, um die Haare der jeweiligen Mode anzupassen, d.h. sie zu kräuseln, wenn gelocktes Haar Mode war, oder sie zu glätten, wenn geflochtene Haare modern waren. Beispielsweise zur Zeit der Flavier (Name der Familie, die zu dieser Zeit herrschte) wurden Berge von Locken auf den Köpfen der Damen aufgetürmt. Die jungen unverheirateten Frauen trugen ihr Haar offen auf den Schultern oder hinter dem Nacken zusammengebunden und geflochten. Im Unterschied zu den verheirateten Frauen gingen sie meistens ohne Kopfbedeckung aus. Unentbehrliches Instrument zum Erzeugen von Locken war das calamistrum. Es handelte sich um ein hohles Metallrohr, das in Asche erhitzt und zusammen mit einem kleinen Metallbügel benutzt wurde. Manchmal waren die Haare auch in grossmaschigen Haarnetzen zusammengebunden. Zum Teil waren diese Netze auch aus Goldfäden geflochten und gaben so nicht nur den Haaren eine bestimmte Form, sondern verschönerten sie durch Farbspiele. Ansonsten gab es eine Vielzahl von Kopftüchern und Schleiern, die von Frauen jeder sozialen Schicht benutzt werden konnten, unabhängig davon, ob sie ledig oder verheiratet waren. Die Haartracht der Männer wurde jeweils durch die regierenden Kaiser beeinflusst. Bis ins 2. Jahrhundert rasierten die Männer ihr Kinn oder liessen sich die Haare von einem Barbier mit einer Pinzette zupfen. Diese Mode änderte sich, als Kaiser Hadrian seinen starken Bartwuchs nicht abrasieren liess. Sofort folgten die Männer des ganzen Reiches seinem Beispiel. Schmuck und Schminken Die verheirateten Frauen konnten ihr Haupt auch mit prächtigen Diademen schmücken, wobei sie darauf achten mussten, dass die Frisur dem Gewicht standhielt. Verschiedenartig waren auch die weiblichen Schmuckstücke: neben Ringen trugen die Römerinnen Spangen, mit Gold oder kostbaren Steinen, geschmückte Bänder, die in die Haare geflochten wurden, Ohrringe, Armbänder und Ketten, die man sich auch ums Fussgelenk legte. Die Damen der höheren Gesellschaft führten regelrechte Schätze mit sich. Besonders traf dies für die Ohren zu, an denen häufig mehrere Ohrringe gleichzeitig hingen. Auch Fibeln (ähnlich wie Broschen), welche die Kleider zusammenhielten, waren zum Teil echte Schmuckstücke. Sie waren aus Bronze, Eisen aber auch Silber und Gold und oftmals sehr aufwendig verziert. Für das Auftreten einer römischen Frau spielten Kosmetika eine große Rolle. Cremes, Parfüms und Salben wurden im großen Maßstab gehandelt Für adelige Frauen war das Schminken sehr wichtig. Sie benutzten Puder aus Kreide und weissem Blei, um das Gesicht und die Unterarme blasser erscheinen zu lassen, und Russ, um die Augenbrauen zu schwärzen. Früher zeugte eine blasse Haut von sehr hohem Stande. Braune Hautfarbe hingegen war ordinär, da sie ein Zeichen von schwerer Landarbeit war. Die Lippen und Wangen färbte man mit rötlichem Ocker (Erdfarbe). Die feinen Damen legten auch Gesichtspackungen aus feuchtem Brot auf, um Falten vorzubeugen.