Arbeitsblatt: Sachanalyse

Material-Details

Sachanalyse zur Collage
Bildnerisches Gestalten
Collage / Montage
klassenübergreifend
9 Seiten

Statistik

33434
5602
73
25.01.2009

Autor/in

Belle (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Fachdidaktische Arbeit BG – Schriftlicher Teil Winter 2007 1. Sachanalyse 1.1 Was ist eine ‚Collage? – Eine Definition Das französische Wort ‚coller bedeutet ‚kleben; das Wort ‚Collage könnte man demnach mit ‚Kleberei übersetzen. Bei dieser ‚Kleberei handelt es sich um eine Technik der Bildenden Kunst: Durch Aufkleben verschiedener Elemente wird etwas Neues geschaffen. Bei einer Collage handelt es sich also um ein Bild, das aus verschiedenen anderen Bildern zusammengesetzt ist. Das bedeutet aber nicht, dass sich nicht auch andere Materialien wie beispielsweise Verpackungen, Stofffetzen oder Hosenknöpfe zur Herstellung von Collagen eignen würden. Abschliessend die Definition der Collage von Max Ernst (1891 – 1976), einem deutschen Maler und Bildhauer des Dadaismus und des Surrealismus: „Collage-Technik ist die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene – und der Funke Poesie, welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt. 1.2 Geschichtlichkeit Die Collage-Technik geht auf Pablo Picasso und Georges Braque zurück. Diese beiden Künstler haben im 20. Jahrhundert im Zeitalter des Kubismus damit angefangen, Papier auszuschneiden um diese in ihre kubistischen Bilder einzukleben. Von da an, folgten viele Künstler diesem Prinzip und es entstand eine Wechselbeziehung von Farbe und Material, Papier, Buchstaben, Sand, Textilien mit Malerei. Reale Gestaltungsobjekte wurden als Ausdrucksmöglichkeit in Verwendung gebracht. Es entstanden diverse Collageprinzipien wie zum Beispiel: Papiercollage, Textcollage, Grafikcollage, Materialbild, object trouvé, Textilcollage, Schriftcollage, Fotocollage, Décollage, Montage, Materialbild, Assemblage, etc. PH FHNW, Liestal 1 Belle Smith Liza Keller, PS 06/06 Fachdidaktische Arbeit BG – Schriftlicher Teil Für Papiercollagen können Winter 2007 verschiedene Papiere verwendet werden, von kommerziell hergestellten oder handgeschöpften Papieren bis hin zu wieder verwendeten Papieren. Die Variationsbreite ist gross: Man kann gefaltetes oder zerknittertes Papier oder Papier mit rauer Oberfläche nehmen. Wellpappe erzeugt beispielsweise eine dreidimensionale, lebhafte Wirkung und bildet zugleich einen weichen Kontrast zu regelmäßigen Strukturen; gerissenes Papier hat eine schöne Wirkung und lässt die harten Ecken und Kanten von geschnittenem Papier in einem neuen Licht erscheinen. Seiden- oder Transparentpapier wirkt leicht und luftig u.s.w. (vgl. www.dagmarwilde.de/bspmez/pecolla.html). 1.3 Einige Beispielbilder von Collagentechniken: Papiercollage Materialbild Photocollage Bildcollage Textilcollage ,object trouvé Textcollage Grafikcollage Literaturangaben (www.dagmarwilde.de/bspmez/pecolla.html). Bildquellen: Google: Bildersuche: ‚Collage PH FHNW, Liestal 2 Belle Smith Liza Keller, PS 06/06 Fachdidaktische Arbeit BG – Schriftlicher Teil Winter 2007 1.4 Bezug zu unserem Thema: Das bildhafte Darstellen von durch den ‚Konsum von Märchen entstehenden Gefühlen und Bildern. Den Kindern wird durch das gewählte Märchen zwar ein Oberthema gegeben, doch innerhalb diesem Rahmen sind sie frei, wie sie die Collage gestalten wollen. 2. Didaktische Analyse 2.1 Gegenwartsbedeutung Da den Kindern zur Herstellung der Collagen neben bunten Papieren auch Abfallmaterialien wie alte Zeitungen, Zeitschriften, Verpackungsmaterialien, etc. zur Verfügung stehen, bekommen sie einen möglicherweise ganz neuen Bezug zu ‚Abfall, was wiederum ihr eigenes Wegwerfverhalten positiv beeinflussen könnte. Den persönlichen Bezug zur Arbeit schaffen die Kinder individuell, denn sie selbst entscheiden, was ihnen im Märchen wichtig ist und sie sind es, die sich ihren ganz eigenen Gefühle bewusst werden und versuchen, diese zu ‚verbildlichen und in Form einer Collage auszudrücken. 2.2 Zukunftsbedeutung Die Kinder sollen in dieser Arbeit mit vielen Materialien und den verschiedenen Collage-Techniken (Reissen und Schneiden) in Kontakt kommen; es geht um das Improvisieren mit verschiedenen Materialien und Techniken. Die Kinder sollen sich selber überlegen, welche Materialien und welche Technik sich für das geplante Vorhaben am besten eignen. Ausserdem sollen die Kinder eine Möglichkeit entdecken, ihre Gefühle zu äussern, ihre Gefühle bildhaft darzustellen; die bildende Kunst, genauer die Collage als eine Form von Kommunikation. PH FHNW, Liestal 3 Belle Smith Liza Keller, PS 06/06 Fachdidaktische Arbeit BG – Schriftlicher Teil Winter 2007 2.3 Mögliche Zugänge Ein guter Zugang zum Thema Collage wäre über bereits bestehende Collagen möglich. Bilder von Picasso, Georges Braque oder anderen bildenden Künstlern eignen sich ebenso, wie von der Lehrperson hergestellte Collagen. Wichtig ist, dass die Kinder bereits beim Einstieg erkennen, dass es sich bei Collagen um Kombinationen der verschiedensten ‚Materialien handelt und dass diese Materialien überall in der näheren Umgebung zu finden sind; wir stellen uns vor, gemeinsam mit den Kindern auf eine Materialsuche zu gehen. 3. Lernziele der drei Teilaufgaben Ziele Lehrplanbezug Fachinhalte oder Inhaltsangaben Arbeitsschritt 1: Die beiden Techniken Experimentieren des Reissens und des dem gewählten vertraut werden. Schneidens sollen Arbeitsmaterial. anhand eines ‚Testbildes mit Mit der Technik kennen gelernt und die Kinder sollen sich über deren unterschiedliche Wirkung bewusst werden. Arbeitsschritt 2: Eine eigene Collage soll Das entstehen: Schaffen einer Von aus prägnanten Einzelteilen zu einem Ganzen Einzelteilen entsteht ein Gesamtform neues Ganzes. bestehend aus Einzelteilen Arbeitsschritt 3: Der letzte Arbeitsschritt Gestaltungselemente besteht darin, Die die verstehen und gezielt vorangegangenen Techniken Reissen und einsetzen können. Teilschritte gezielt Schneiden und gezielt differenziert einzusetzen und mittels in der Gesamtwerk Collage möglichst eine ‚klare das einfliessen lassen Aussage zu machen. PH FHNW, Liestal 4 Belle Smith Liza Keller, PS 06/06 Fachdidaktische Arbeit BG – Schriftlicher Teil Winter 2007 4. Gestalterische Problemstellung Die Schülerinnen und Schüler stellen sich anhand ihren Vorstellungen und Bildern das zu gestaltende Bild vor und finden Materialen mit entsprechenden Farben, um ihre Absichten zu verwirklichen. 1. Die Schüler/innen ordnen die verschiedenen Materialien auf dem Papier. 2. Mittels Kreativität ist ein künstlerischer Blick gefragt, um eine passende Anordnung zu finden. 3. Bewegungen sollen durch die Aufstellungen der gewählten Motive zum Vorschein kommen. 4. Die Farben werden gestalterisch in eine passende Ordnung gebracht. 5. Experimentieren von verschiedenen Materialien und Farben 6. Finden der Formen der Einzelteile zu einem passenden Grund. 7. Die Schülerinnen und Schüler können die Szenen auf ihrem Bild in Worte fassen. PH FHNW, Liestal 5 Belle Smith Liza Keller, PS 06/06 Fachdidaktische Arbeit BG – Schriftlicher Teil Winter 2007 5. Verlaufsplanung Fach: BG Klasse: 3. Anzahl Lernsequenzen/Lektionen: 6 (3 Doppelstunden) Inhalte: Collagen werden durch das Motiv ‚Märchen dargestellt. Richtziele: Sich für ein Märchen entscheiden können. Materialien aussuchen für das Verwirklichen der Collage. Arbeitsprozesse und Collagen besprechen und beurteilen Zeit Teilinhalte Lernverlauf/ Methode Lernziele 1h Gedanken zum Mindmap Vorwissen Thema zu verschiedenen über Materialien Materialien Bilder von Collagen werden auffrischen. den Schülerinnen und Schülern Interesse wecken mittels Folie gezeigt. Fassen von ersten Sammeln von Materialien (auch ausserhalb der Schule) Märchenbücher werden gedanklichen Plänen von den Schülerinnen und Schülern von zu Hause mitgenommen. Ausstellung im Klassen- verband. Die Bilder werden betrachtet. Welche Bilder, resp. welches Märchen spricht am Meisten an? 1h Vorbereitung Es wird eine Entscheidung getroffen bezüglich der Farben, Materialien und des Märchens. entscheiden Schriftliches Vorstellen des vorhandenen Formulieren Zeitgefässes folgenden Anfertigen von Skizzen der Arbeitsschritte, Vorhaben Anfertigen Besprechung: Was ist mach- Skizzen bar? PH FHNW, Liestal Sich für eine Arbeit der von Material- und Werk- 6 Belle Smith Liza Keller, PS 06/06 Fachdidaktische Arbeit BG – Schriftlicher Teil Winter 2007 eventuelles Nachbearbeiten der zeugbedarf Skizzen selbstständig Überlegung: Welche Materialien legen fest- und Werkzeuge werden benötigt? 1h Beginn der Einstieg: Wie gehen die Kinder Anerkennen von Durchführung mit der offenen Arbeitsform, ein Besprechungen als 1. intensive Märchen nach ihrer Wahl mit Teil der Arbeit Arbeitsphase den gesammelten Mitteln Umsetzung der mittels Collage ins darzustellen Vorarbeit um? Wie geht es ihnen dabei? (Skizzen) Einrichten des Arbeitsplatzes gegenseitige Hilfe und Bereitlegen der Materialien und der Skizzen/Pläne Freies Arbeiten an den individuellen Projekten 1h 1. intensive Freies Arbeitsphase Arbeiten an den individuellen Projekten Probleme erkennen ‚Fehler Abschluss: Besprechung der Zwischenstände, Planen des weiteren Vorgehens und machen Lösungen suchen Fehlschläge annehmen können 1h 2. intensive Einstieg: Arbeitsphase Rückblick auf vorangegangene die Lektion, Probleme erkennen ‚Fehler individuelle Zielsetzung für die und folgende Doppellektion suchen Freies Arbeiten an machen Lösungen den individuellen Projekten 1h Abschluss der Abschliessen der Projekte Arbeit Abschluss: Vorstellen PH FHNW, Liestal Gegenseitiges der 7 entstandenen Stolz auf eigene Lösungen und das entstandene Belle Smith Liza Keller, PS 06/06 Fachdidaktische Arbeit BG – Schriftlicher Teil Collagen, Winter 2007 Feedback und Wertschätzung im Plenum Produkt Wertschätzen der anderen Arbeiten Beschreibung der praktischen Arbeit, Liza: Da ich BG im Allgemeinen sehr mag, bin ich voller Freude an diese Arbeit gegangen. Leider musste ich aber schon nach kurzer Zeit feststellen, dass mir diese Technik und Collagen an sich nicht sehr liegen und ich auch keinen grossen Spass daran habe; ich denke, dass das Hantieren mit Leim dabei mein Hauptproblem ist. Ich kann mich erinnern, dass ich auch als Kind nicht so gerne Collagen machte; in der Schule war ich oft noch am Schnipsel reissen, während die andern schon beinahe mit dem Aufkleben fertig waren Mit den entstandenen Bildern bin ich dennoch zufrieden. Ich habe mir Mühe gegeben und denke, dass sich dieser Aufwand auch gelohnt hat. Ich finde es witzig, dass ich für diese Collagenarbeit das Märchen über die Schneekönigin zur Illustration gewählt habe; immer, wenn ich an Märchen denke, fallen mir nämlich Bilder und Szenen aus ebendiesem ein. Abschliessend kann ich sagen, dass ich mich freue, diese Arbeit nun abschliessen und mich neuen gestalterischen Gebieten zuwenden zu können. Beschreibung der praktischen Arbeit, Belle: Ich konnte durch diese Arbeit neue Erfahrungen sammeln. Ich versuchte viele verschiedene Motive aus, bevor ich mich festlegte. Schaute Bilder an, um mich zu inspirieren. Ich wollte mit dieser Arbeit Aschenputtels Welt, mit ihren Träumen und Ängsten darstellen. Bewegung hineinbringen und verschiedene Collageformen ausprobieren. Je länger ich mich mit der Arbeit beschäftigte, desto mehr Freude bekam ich daran. Ich muss zugeben, dass ich zuerst Überwindungsschwierigkeiten hatte. Ich liess mich durch verschiedenste Bilder inspirieren. Diese Arbeit hat mich dazu angetrieben, noch mehr Erfahrungen mit dieser Technik machen zu wollen. PH FHNW, Liestal 8 Belle Smith Liza Keller, PS 06/06 Fachdidaktische Arbeit BG – Schriftlicher Teil Winter 2007 Ich lernte mit dieser Technik umzugehen, wobei ich weiss, dass ich noch am Anfang stehe. Wie man so schön sagt, ‚aller Anfang ist schwer. Dies hat mir die Collagenarbeit deutlich aufgezeigt. PH FHNW, Liestal 9 Belle Smith Liza Keller, PS 06/06