Arbeitsblatt: Handy und Strahlung
Material-Details
Unterrichtseinheit im Umfang von ca. 6 Lektionen, auf der Basis der Schulfernsehsendung "Dossier Handy" und Infos aus dem Lehrmittel "Input".
Diverses / Fächerübergreifend
Anderes Thema
11. Schuljahr
20 Seiten
Statistik
3377
1403
18
13.12.2006
Autor/in
Andrea Burri
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Laurence, Andrea, Philipp Ablaufplan: Handy und Strahlung (2 ABU-Halbtage) Zeit Aktivität Material 5 Einstieg: Handys sind heute allgegenwärtig und werden oft genutzt. Wie sieht es aber mit dem Wissen um gesundheitliche Folgen der Handynutzung aus? Das ist das Thema, das wir näher behandeln wollen. Folie mit Bild 30 Zeitungsartikel „Lieber SMS schicken als am Handy reden gemeinsam lesen unbekannte Wörter klären kurze Diskussion Æ wie sicher fühlen sich die Lernenden? Haben sie Bedenken? Schauen sie beim Handykauf auf die SAR- Werte? Zeitungsartikel aus: www.jugend-wirtschaft.ch Input „Mobil telefonieren 60 Gruppen bilden Untersuchung durchführen, wie viel die Personen auf der Strasse über dieses Thema wissen. Umfragebogen 70 Umfragebogen auswerten und Ergebnisse der Klasse präsentieren Folien evtl. Compi 3040 Arena Diskussion Æ Rolle wählen (Verfechter Gefahr, neutral, Verfechter keine Gefahr) Æ Vertreter wählen (Wissenschaft, Arzt, Politiker, Bürger, Medien, Telekommunikation) Æ Sitzordnung entsprechend gestalten Æ Diskussion durchführen Kärtchen mit Personen 15 Pro- und Kontra- Argumente im Plenum nochmals schriftlich festhalten Flipchart 2030 Film „Dossier Handy- Achtung Strahlung Auftrag während des Films: eine Hälfte der Klasse hält die Meinungen der Verharmloser fest, die andere Klassenhälfte notiert die Meinung des Vertreters der Forschungsstiftung Notizen zusammentragen mündlich. Bei neuen Argumenten: Flipchartblatt ergänzen Film „Dossier Handy aus: www.schulfernsehen.ch auch auf Web-TV herunterladbar 20 Broschüre „Elektrosmog im Alltag verteilen Tipps auf der letzten Seite gemeinsam lesen Umfrage, wer von den Schülern sich vorstellen kann, etwas zu verändern oder darauf zu achten „Elektrosmog im Alltag bestellbar unter: www.umwelt.stadt.sg.ch Laurence, Andrea, Philipp Laurence, Andrea, Philipp Laurence, Andrea, Philipp Laurence, Andrea, Philipp Strassenumfrage: Handy und Strahlung Sie besitzen ein Handy ja nein Sie telefonieren mit Ihrem Handy 0-3 Min./Tag 3-10 Min./Tag 10-20 Min./Tag 20-60 Min./Tag 60 Min./Tag Sie versendenSMS pro Tag 0 bis 3 4 bis 10 11 bis 20 21 bis 40 41 Das Handy birgt für Jugendliche Gefahren ja nein weiss nicht Handys können Menschen krank machen ja nein weiss nicht Sie haben gesundheitliche Probleme wegen der Handy- Nutzung ja nein weiss nicht Sie machen sich Gedanken über die Handy- Strahlung ja nein weiss nicht Sie wissen was ein SAR- Wert ist ja nein Sie kennen den SAR- Wert Ihres Handys ja nein Sie achten beim Handy- Kauf auf die Höhe des SAR- Werts ja nein Wie kann man sich vor der Strahlung schützen? weiss nicht Laurence, Andrea, Philipp Zusatzmaterial SF Schulfernsehen siehe www.schulfernsehen.ch/zusatzmaterial Filmskript Dossier Handy Schuldenfalle – Achtung Strahlung – SMS-Generation – Kommunikation total Besprochen in AS 4/2006 Begleitmaterial: Gabriela Neuhaus 101 Dossier Handy 106 Achtung Strahlung: Telefonieren mit dem Handy erzeugt Elektrosmog. Was heisst dies für die Gesundheit? 116 Die SMS-Generation – neue Sprache mit Abkürzungen, und klare Vorschriften über Handies im Klassenzimmer 126 Kommunikation total – Vom Telefon zum Multimediagerät – Handies werden immer raffinierter. 136 Schuldenfalle: Handies sind nur in der Werbung gratis. Wer sich verführen lässt, bezahlt dies teuer. 147 Hast du ein Handy – gehörst du dazu! 153 Immer mehr Jugendliche haben ihr eigenes Handy. Fast immer ist es dabei – und sehr oft in Betrieb – das kostet. Auch wenn die Werbung das Gegenteil weismachen will. 206 Zahle tuets mini Muetter und im Monet gibi ungfähr – drü Franke us, das isch nid so viu. – Ig ha Handychöschte so zwüsche 1000 und 4000 Franke. 222 Spiele kaufen, telefonieren, SMSlen – die unzähligen Angebote können schnell einmal in die Schuldenfalle führen. Denn Handy-Kosten sind für das beschränkte Budget von Schülern und Lehrlingen eine arge Belastung. Laurence, Andrea, Philipp 235 han es Easy-Nate und da choufe mer pro Mondet – öbbe 120 Franke. – Wenn ig Gäld druf ha, isch es meischtens so ei bis zwe Tag wäg. – Chöschte si so zwüsche 40 und 60 Franke im Monet. – Die vo letscht Monet isch chli meh als 300 Franke gsi. – Chauf ichs für 30 Franke, zwe Wuche isch es düre und de muess ig warte, bis Lohn wieder chunt. 302 Die 17jährige Schülerin Domenica Orlando hat seit drei Jahren ein Handy. Zuerst eines mit Easy Card. Dann lockte ein Billigangebot, sie schloss ein Abo ab – und überzog prompt ihr Budget. 314 Domenica Bim Easy han ig immer so ne Belaschtig überchoh – all zwe Franke won ig ha usgäh isch jedesmal cho, dass es zwe Franke weniger wird.Bim Abo han igs nümm unter Kontrollegha, will die Belaschtig nümm isch cho – isch klar, eifach am Schluss dRächnig. Eines Tages isch de dä Schock cho, mit dene 160 Franke. 334 Domenica verschickte 769 SMS in einem Monat – mehr als dreissig pro Tag. – Doch sie ist kein Einzelfall 344 Nast DSituation isch eso, dass der Markt gsättiget isch bi de eutere Lüt und jetzt dTelefonabieter bi de Jugendliche neu Chundschaft suecht und ne hüüfig so chlei ds blaue vom Himmu abe verspricht, mit Gratisagebot und soundsoviu SMS graits – ds böse Erwache chunt de meischtens mit der Rächnig und es isch ou wahnsinnig schwierig usezfinde, was de wie viu choschtet, wieviu si jetzgratis und wenn choschtets wenig und wenn choschtets meh – da mache dAbieter ganz klar Verschleierigstaktik. 413 Dieser Vorwurf gilt für alle Anbieter. Die Sprecherin von Sunrise räumt ein, dass die Kosten vor allem für Junge ein Problem sind. Laurence, Andrea, Philipp 421 Walser Sisch wahrschiinlich scho so, dass es bi de Jüngere ender der Hype isch, dass me muess mitmache und derby si und villicht chlei höcheri Telefonrächnige händ. Wenn sie under 18 sind und es Handy händ mit em ne Abo händ dEltere unterschriebe und de isch es schwierig usezfinde, wesr denn jetz isch wo für so viel telefoniere – und vo däm här chön mir nid ganz eidütig säge. Sisch adsnäh, dass es ender die Jüngere sind. 448 Die Anbieter wetteifern zwar mit Sondertarifen und Billigangeboten, aber sie machen es den Kunden schwer, die tatsächlichen Kosten zu berechnen. – Beim Festnetz-Telefon ist dies anders: hier informiert ein Zähler laufend über die Kosten. Auch viele Handies hätten einen Gebührenzähler, doch die Anbieter können angeblich die nötigen Daten nicht liefern. 509 Walser Vo der Art und Wiis, wie mit em Handy abgrächnet wird, zum Teil über Sekunde, zum Teil über Minute, die verschiedene Tarife wo do sind isch das eso nid möglich. Was me aber cha, isch dMinute aluege, wieviel Minute dass me telefoniert het und denn einigermasse abschätze, was eim das choschtet. 525 Der Sekundenzähler allein gibt keine Auskunft über die tatsächlichen Kosten. Und doch muss man sie irgendwie im Griff haben, sonst wirds eng. 537 Nast Wenn me de die Gebühre und die Tarife nächär nid zahlt, muess me also säge, die chöme. Die Abieter si de also gar nid harmlos, do chunt ds Inkassobüro und wenn me nid zahlt, de isch me ziemlich schlächt dranne. Die anderi Variante isch, eigentlich ender ds emphäle, dass me mit Prepaied-Charte schaffet. Das isch zwar pro SMS und pro Telefon mängisch es bitzli tüürer, das muess me säge. Aber mi het eifach viu der besser Choschte-Überblick, als wenn me das mit em ne Abo macht. 607 Domenica ist nicht allzu tief in die Schuldenfalle getappt. Als ihre Kosten explodierten, wählte sie rasch eine radikale Lösung. Laurence, Andrea, Philipp 615 Domenica Zerscht han ig mau für ne Monet mis Natel mine Eltere müesse abgäh, nächhär won igs ha zrugg bercho het mi Muetter vorgschlage, ig söu doch so ne Lischte mache und all Tag ufschriebe, wie viu dass ig usgibe – nid meh als 10 SMS pro Tag. Nächhär han ig das agfange, eifach strichle und so – und wenn ig de mau die Lischte nid derby ha für dSchueu oder wenn ig süsch fürt gah, de giben igs mim Nagtel ii und das chunt jetz eigentlich nümme vor, meh als 10 SMS pro Tag. Ig luege eifach, welne Lüt ig würklich muess zrugg schribe, und wene nid. 647 Seit einem halben Jahr bereits hat Domenica die Handy-Kosten im Griff. Ihre Telefonrechnung beträgt nun monatlich zwischen sechzig und siebzig Franken. Ein Betrag, den sich die Schülerin leisten kann. 710 Achtung Strahlung: Telefonieren mit dem Handy erzeugt Elektrosmog. Was heisst dies für die Gesundheit? 718 Roger Merz ist Student an der Hochschule Rapperswil – daneben tunt und repariert er alle Arten von Handies in seiner Firma Bluehandy.ch. Immer wieder erhält er auch Natels zur Reparatur, die „verunfallt sind und nicht mehr so schön tönen und blinken wie sie sollten. 739 Es git hüfig Schäde, wo durch Stürz verursacht werdet. Denn isch meischtens ds Display kaputt oder ds Ghüüs, das chan ich sälber repariere. Denn gits au Schäde, wo durch Wasser oder Räge verursacht wärdet. Dört isch denn meischtens, wenns öbbis grössers isch, nüme viel ds mache, will durch die Churzschlüss wird eigentlich die ganz Elektronik zerstört. 810 Was steckt in einem Handy? Roger Merz zerlegt ein Handy mit Kamera in seine Einzelteile. – Zuerst entfernt er den Akku – ein Baustein, der jedem HandyBenutzer bekannt ist. Doch nun gehts tiefer ins Innenleben des Geräts. 828 Ein wichtiger Bestandteil ist die eingebaute Antenne. 837 Auf der Printplatte befinden sich die zahlreichen Steuerungen für das Gerät. Laurence, Andrea, Philipp 850 Schlüsselteile des Handies sind die Kamera zur Aufnahme von MMS – die Lautsprecher – das Mikrofon – Sender und Empfänger befinden sich auf der Printplatte – und zuoberst im Gerät die Antenne. 910 Das Gegenstück zur Handy-Antenne ist die Antenne der Basisstation. 915 Der Datenaustausch basiert auf Funk. Funk erzeugt immer elektromagnetische Felder, die man messen kann. Damit diese elektromagnetischen Felder unschädlich bleiben, muss die Leistung einer Antenne begrenzt sein. Die Feldstärke darf maximal 6 Volt pro Meter betragen. Ein Grenzwert, der auch unmittelbar unter dieser Swisscom-Mobilfunkantenne nicht erreicht wird. 937 Eicher Das isch relativ wichtigi Alag wo mer do hei. Die versorget der Verchehrsknotepunkt Bern Houptbahnhof, und nid nume der Houtbahnhof, sondern ou die Achse wo dervo use ghö – es geiht do einersits dIsebahn ewäg – de hei mer die wichtigi Strecki Nordring und de säubtverständlich ou der Bahnhof Nord. 1003 Die Antenne empfängt die Funksignale von den Handies. Diese Signale werden via Telefonkabel zur Zielantenne übermittelt, und von dort zum Empfänger. Das ganze nochmals im Modell: 1016 Telefoniert jemand mit dem Handy, empfängt die nächstliegende Antenne das Signal. Via Kabel erreicht dieses Signal die Zentrale, und wird über eine weitere Antenne an den Empfänger gesendet. 1027 Richtfunkantennen kommen zum Zug, wo kein Kabelnetz zur Verfügung steht. 1034 Je mehr Handies in Betrieb, desto mehr Antennen werden benötigt. Nur geübte Augen finden die zahlreichen Mikro- oder Kleinst-Antennen. Ihre Sendeleistung ist zwar sehr klein, aber ihre grosse Zahl ermöglicht ein engmaschiges Netz. 1048 Auf der Website des Bundesamts für Kommunikation kann man alle AntennenStandorte in der Schweiz einsehen. Laurence, Andrea, Philipp 1056 Erst die Detail-Karte macht deutlich, wie dicht der Antennenwald ist – zum Beispiel in der Innenstadt von Bern. 1103 Auf dem Land stehen seit Jahrzehnten die stark strahlenden grossen Sendeanlagen für Radio und Fernsehen. Mit dem Mobilfunk kommen nun aber auch hier immer mehr kleinere Antennen hinzu. 1116 Seit 1999 haben sich die Mobilfunkstandorte in der Schweiz stark vermehrt – und für die Zukunft sind nochmals Tausende von Anlagen geplant. 1126 Immer mehr Mobilfunkantennen heisst auch, immer mehr Elektrosmog. Niemand kennt dessen Auswirkungen auf die Gesundheit. 1134 Ig pärsönlich ha jetz nie ds Gfüehl gha, dass irgendwie öbbis würdi merke, aber schliesse nid us, dass es Lüt het, wo uf so Sache reagiere. – mache mer do grossi Sorge um dGsundheit. Aber bruuche mis Handy brueflich so viel, dass ig nume druf luege, wie schön dass es usgseht. – Wenn ig ga go schlafe machen ig ds Natel scho us, will ig ha ds Gfüehl, ig cha besser schlafe – aber ig weiss nid, öbs däm liegt. – Rouke isch schliesslich ungsund und es machts jede. – Es inträssiert mi härzlich wenig, will ds Läbe isch eifach tödlich. – Natel-Antenne grad näb mim Huus, da würd ig mi dergäge wehre. 1208 Es gibt Tiere und Menschen, die äusserst sensibel auf Natel-Antennen reagieren. Auch wenn die Sendeleistung weit unter dem Grenzwert liegt, kommt es oft zu Klagen. Swisscom-Mann Bernhard Eicher hat dafür keine Erklärung. 1222 Mi cha wenigschtens mit Sicherheit säge, wenn überhoupt es Risiko besteiht, de muess das Risiko üsserst chlii si, süsch wär das scho längschtens dütlich füre cho, äs hätt Süüch gäh, und de hät me das gseh. Aber settigi Effekte si nun jetz würklich nid ufträtte. Laurence, Andrea, Philipp 1246 Weltweit entstanden in den letzten Jahren zahlreiche Studien im Bereich Mobilfunk und Gesundheit. Die Forschungsstiftung Mobilfunk in Zürich unterstützt wissenschaftliche Arbeiten in diesem Bereich. Vor allem MobilfunkAnbieter jedoch finden diese Forschung überflüssig. 1303 Dürrenberger Die einti Gruppe vo Forschende isch der Meinig, dass me nüt gfunde het, trotz dene vielne Untersuechigsresultat, wills äbe nüt ds finde git. Und drum chönt me am beschte die Forschig ou istelle. Die anderi Gruppe vo Forschende isch do anderer Asicht: sie glaubt dass äbe der Organismus komplex isch, dass die Phänomen subtil und liecht und drum isch Forschig nötig. Und insbesondere isch es nötig, will zum Bispiel der Krebs en Latänzziit vo sächs, siebe bis zäh Johr chan ha, dTechnik sälber erscht es paar Johr bi vielne Lüt in Betrieb isch und drum Forschig uf däm Gebiet, äbe Krebeserkrankig, no gar kei Resultat cha zeige. Do muess me also uf Langziit-Studie no warte. 1349 Die Strahlung ist am stärksten, wenn jemand selber mit dem Handy telefoniert. Das zeigen Messungen im Labor: 1357 Die Forscherin montiert ein Handy unter einem Testkopf und stellt die Funkverbindung zur Antenne her. 1404 Jetzt kann sie messen, wo und wie stark das Handy den Modellkopf erwärmt. 1409 Erwiesen ist, dass die Strahlung im Kopf Wärme produziert. Die HandyStrahlung wird in SAR-Werten gemessen. In der Regel gilt: je stärker der Sender eines Handies, desto höher sind seine SAR-Werte. 1425 Punkt für Punkt misst der Roboter die Stärke der Strahlung im Kopf. Ob diese eindringende Energie dem Hirn schadet, ist umstritten. Wer auf Nummer sicher gehen will, hält sich am besten an folgende Regeln: Laurence, Andrea, Philipp 1441 Mer verwändet en Ohrhöhrer bim telefoniere, dür das isch sHändy wiit vom Körper ewäg und dBelaschtig tüüf. Ir Öffentlichkeit ghört mer zwar ds Gägeteil, dass das Kabel tuet dBelaschtig erhöhe, aber Mässige zeiget, dass das nid der Fall isch. Denn gits dMöglichkeit, dass mer es Handy chauft mit tüüfem SARWert, also es Handy, wo strahligsmässig wenig abgit, witeri Möglichkeite sind, dass mer weniger telefoniert und chürzer telefoniert, mer chan au druf achte, dass mer nur denn telefoniert, wenn dEmpfangsbedingige guet sind, will bi schlächte Empfangsbedingige sändet ds Händy mit voller Leischtig. Und schlächti Empfangsbedingige sind zum Bispiel Tüüfgarage, oder im ne Huus inne, im ne Auto oder wenn me bim Telefoniere dAntenne mit der Hand tuet abdecke. 1532 Nicht immer sind die SAR-Werte auf Anhieb zu finden – doch es lohnt sich, danach zu suchen. Allerdings scheinen sich viele Käufer nicht für die SARWerte zu interessieren: 1543 Quotes Ich achte gar nid druf, aber min Vater ab und zue, är het so Sache gar nid gärn und seid das schadet nur öiem Chopf und so. – weiss gar nid, was en SARWärt isch. – Nei, das han ig leider id druf gluegt, effektiv nid, nei. – Ig ha eifach so ne Chip drinne, wo das söll ungerbräche, dass das id eso strahlet. – Nei, aber ig han Irichtig gchouft dermit, won ig cha Chnopf ids Ohr tue und ds Grät uf der Siite ha, damit dStrahligswärte nid ds gross si. 1613 Handies sind aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken. Gegen den AntennenWald kann man sich zwar kaum wehren. Aber immerhin kann jeder selbst entscheiden, wie oft und wie stark er sich der Strahlung des eigenen Handies aussetzt. 1631 Die SMS-Generation – neue Sprache mit Abkürzungen, und klare Vorschriften über Handies im Klassenzimmer Laurence, Andrea, Philipp 1643 Monique Sieber ist Lehrerin an der Neuen Mittelschule in Bern. Der Kuchen, den sie heute nach Schulschluss in Angriff nimmt, ist eine Strafaufgabe. 1654 minere Klass gilt dRegel, dass wenn me ds Handy laht la lüte ir Stund oder wenn es SMS ine chunt, de tuet das die ganzi Klass störe, und drum hei mir das igfüehrt, dass sie müesse Chueche mitbringe. Die Regle gilt für alli, für Schüelerinne und Schüeler und für Lehrerinne und Lehrer. Und jetz ischs mir äbe passiert. 1716 Die Neue Mittelschule – kurz NMS -liegt mitten in Bern. Rund tausend Schülerinnen und Schüler gehen hier ein und aus – von der ersten bis zur neunten Klasse, sowie Diplommittelschüler und Gymnasiasten. 1735 Monique Sieber unterrichtet Deutsch und Englisch in der Klasse 1a der NMSDiplommittelschule. Sie hat in ihrem Schulzimmer klare Handy-Regeln eingeführt: Beginnt die Stunde, müssen die Schülerinnen und Schüler ihre Geräte ausschalten – und weg stecken. Seit ein paar Monaten gilt diese Regel für die ganze Abteilung – und ist jetzt sogar in die Hausordnung aufgenommen worden. 1804 Ig findes irgendwie sch normal, dass me ds Natel während der Stund muess abstelle. – Ig sälber tues immer uf lutlos und Hosesack. 1813 Die meisten stellen auf lautlos, statt aus zu schalten – so verpasst man keinen Anruf – und hat das Handy bei Bedarf schnell wieder in Betrieb. 1822 Monique Sieber beginnt mit der Lektion. Sie verteilt Aufgaben für die kommenden zwei Stunden – dreht sich zur Wandtafel – und schon passierts. 1838 So manches Handy wandert während der Stunde aus der Tasche, unters Pult – selber schuld, wer sich erwischen lässt Laurence, Andrea, Philipp 1845 Quotes Ig vergisses immer ab ds schalte, und de bringen ig halt mou es Chüeechli, aber das isch no guet, das hilft mir und isch gäbig für anderi. Ig findes eigentlich no akzeptabel, die Regle. – Ig sötti eigentlich no eis bringe, aber das sött ig nid ds lut säge will ig probieres chlei usezschiebe. Aber die Regle, ig findes scho guet, will me sötti scho ufpasse, dass me nid der Unterricht stört. Will ig meine, re Prob, me konzentriert sech uf öbbis, nächhär lütets, dKonzentration isch wäg – und alles vo vor afah. 1912 Die jüngeren Schüler der Unterstufe werden nach Absprache der Lehrerschaft mit den Eltern strenger bestraft: 1919 Quotes Wenns irgendwie lütet ir Stund, de müesse mers zwöi Wuche abgäh. – Ig ha gspielt, hets nächhär der Lehrer gmerkt und de hei mer müesse vier Wuche ds Handy abgäh. – Ja, aber sie het nid gmerkt, das ig dSIM-Charte ha usegnoh, nächhär han ig eifach ds andere Handy gno – für mi is nächhär nid eso schlimm gsi. – Nächhär hang ig scho nach ere Wuche fräch dernah gfragt und de isch dStraf no einisch um zwe Wuche verlengeret worde, nächhäer han igs zrügg übercho und grad am gliiche Tag hets no mou glütet – und de han igs über ne Monet wäg gha, und das het mi nächhär ziemlich ufgregt. – Ja, es isch eigentlich no gäbig gsi, will ig ha weniger Gäld bruucht als süsch. 1954 Handies sind an der NMS aber nicht nur Störfaktor im Schulalltag hat sich das Mobiltelefon auch als nützliches Kommunikationsmittel zwischen Lehrern und Schülern eingebürgert. 2005 Monique Ja, es isch bi üs vor zwöi oder drü Jahr zum ne Thema worde, will mir gmerkt hei, dass Schülerinnen und Schüler sehr viel über das Medium kommuniziere und wenn mir vo der Lehrerschaft da nid istige, de si mir out. De hei mir agfange, gwüssi Bereiche mit däm Medium – das Medium ds bezieh – mir hei agfange zum Bispiel abmälde per SMS. So si mir mit ihne ou in Kontakt zum Teil wenn sie speter chöme und mir hei sehr gueti Erfahrige jetz mit däm gmacht. Laurence, Andrea, Philipp 2045 Meist steht das Handy aber im Dienst der Freizeit-Kommunikation. Praktisch alles läuft über SMS. 2053 Quotes Jetz tuen ig grad mit der Kollegin smsle, was mir hüt am Abe villicht no mache. – Hüt am Morge han ig no kes gschriebe. Ig findes no gäbig, wenn me churzhurti öbbis cha mitteile – und das geiht jo ou schnäll. – Für abdsmache, meischtens. Oder für ds frage, wies geiht, wenn me ke Ziit für Kollege het, oder nid so viu Ziit. – Pärsönlichi Sache, do möchte ig nüt derzue säge. – Ja ig due eifach mit de Kollege smsle oder am Vater hei für uf Zug alüte. – Witze und alles mügliche, Bildmitteilige. – Chli zum stürme mängisch, aber sälte. – Mit de Eltere, wenn me äbe seit, ja chume chlei später hei, chani nid no chli bliibe und so und so. Chöi si nid grad säge nei und so. Aber wenn me mit ne redt chöi si ender grad säge nei du chunsch jetz hei und so – ja bim SMS ischs chlei eifacher. 2144 Die 20jährige Susanne Alder aus Widnau gehört selber zur SMS-Generation. In ihrer Maturaarbeit hat sie das Phänomen der Jugendsprachen untersucht – und dabei dem Thema SMS ein eigenes Kapitel gewidmet. 2203 Alder Also ha jetz sälber Beobachtige gmacht, dass erschter Linie Träffe vereinbart wärdet, also wo und wenn. Und bi gwüssne han ig ou gseh, dass sie probierend mit den Eltere „ig bi jetz dört und dört und chum denn und denn hei, isch da ok so. Und was sicher ou gmacht wird sind Liebeserklärige, Fründschaftsbewiis per SMS wills halt ringer goht, will mer nid muess der ander aluege, will me sech nid chan verspreche, me chan sechs lang überlegge, wie will me schriibe und me het denn ds Gfüühl es isch chli lockerer und unkomplizierter. 2239 In der Klasse 1a in Bern sucht Susanne Alder nach neuen SMS-Abkürzungen, die sie noch nicht kennt. Laurence, Andrea, Philipp 2357 Die meisten der zusammen getragenen Kürzel sind bekannt. Doch nicht ganz alle – denn wegen der beschränkte Zeichenzahl kreieren SMS-Autoren immer wieder neue Abkürzungen. 2411 Alder Ds Natel – und ou ds Email werde als Reservoir agäh vo der Jugendsproch. Das heisst, dass gwüssi Usdrück vo dört cömed und han de probiert, das es bitz wiit ds überprüefe und me chan würklich säge, es git spezielle Usdrück wo würklich nu bim SMS-schriibe verwendet werdet, und vor allem au Abchürzige und englischi Wörter und es isch denn ou oft so, dass die Erwachsnige do nümme chönd mitrede. 2335 Die Schülerinnen der Klasse 1a hatten die Aufgabe, ihre liebsten und wichtigsten SMS zu speichern und in die Deutschstunde mitzubringen. 2345 Sprache und Form der SMS unterscheiden sich grundlegend von dem, was in der Schriftsprache normalerweise gepflegt wird. Eine typische Eigenschaft der Kurzmitteilungen ist die Vermischung von Sprachen, wie zum Beispiel: 2356 „I wish you alles gute pour demains.! Je have you gärn! 2406 Was aus der Diskussion weiter klar hervorgeht und der Deutschlehrerin überhaupt nicht gefällt: Beim spontanen Verfassen von SMS ist die Rechtschreibung für die meisten kein Thema – im Gegenteil: 2419 szenisch Was interessiert es die andere Person, ob ich muss mit einem oder mit zwei schreibe, solange er es versteht? – Das ist also eine Sparmassnahme. Bei den SMS greifen Sie bewusst zu Sparmassnahmen, auf Kosten der Rechtschreibung. – Ich denke, jetzt ist es klar geworden, dass das SMSSchreiben viel näher biem Reden ist. Wie verschriftlichtes Reden. Laurence, Andrea, Philipp 2447 Sieber Es het für mi der kreativ Aspäkt, won ig ou gseh und lobenswärt finde. der Punkt, dass sie überhoupt schriibe, wett ig sehr hervorhebe, lieber churz und zügig und spontan als überhoutp nid. Aber mir als Lehrerinne und Lehrer hei mit em andere natürlich viel ds tüe und mir korrigiere derdür natürlich viel meh Fähler. 2517 Für heute allerdings sind klassische Rechtschreibung und Grammatik vergessen: Es lebe das Handy – nach der SMS-Lektion schmeckt der Strafkuchen von Monique Sieber wunderbar! 2537 Kommunikation total: Vom Telefon zum Mulitmediagerät. Handies werden immer raffinierter. 2550 Die Zahl der Handy-Nutzer hat in den letzten vier Jahren rasant zugenommen: heute zählen die Mobilfunkanbieter in der Schweiz über 6 Millionen Kunden – Tendenz weiterhin steigend. 2608 Viele besitzen mehrer Handies, oft auch mehrere Abos. – Mobiltelefone werden immer raffinierter – und werden längst nicht mehr nur fürs Telefonieren gebraucht. 2618 Die ersten Natels der Generationen und waren gross und schwer – und man konnte damit gerade drei Minuten am Stück telefonieren. Knapp dreissig Jahre sind vergangen, seit solche Natel-Saurier ein neues Kommunikationszeitalter eingeläutet haben. Laurence, Andrea, Philipp 2634 Stadelmann Es isch es nöis Kapitel, das isch ganz anderi Technologie, wills äbe drahtlos geiht, will me verschiedeni Sache uf eim Grät obe het und das wird sich verändere no in Zuekunft, da wird me no viel meh chönne mahce. Und uf der andere Siite, gsellschaftlich, gsellschaftspolitisch het sich mit em Natel sicher eis veränderet: dass me äbe sehr individuell cha läbe, me cha sech abkanzle, me cha sich in Gmeinschaft ine smsle. Me cha sehr individuell und anonym hüt ds Läbe verbringe. 2711 Die Wurzeln für die rasante Entwicklung der Telefonie gehen in der Schweiz bis ins 19. Jahrhundert zurück. Damals kamen die ersten Telefone ins Land: 2723 Stadelmann Agfange het ds Telefon vor mehr als hundert Johr, ds Züri der stadt. Do hets die erschte 10, 15 Telefonapparät ghä, für Gschäftslüt vor allem, für Notar, für Jurischte, für Fürwehr und Polizei, wo würklich ds Telefon als erschts brucht hei und hei chönne underenand für Notfäll telefoniere. 2750 Die technische Entwicklung machte rasch Fortschritte – doch erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts fand das Telefon endgültig Einlass in alle Haushaltungen. Der Umgang mit dem neuen Medium wollte zuerst gelernt sein. 2804 Stadelmann Shet Lüt gä wo zittered händ, gschwitzt händ, wenn sie hei müesse telefoniere, es Telefon übercho händ. Denn ds spezielle am Telefon isch, dass mer ds Gägenüber nid gseh het und glich het me eso chönne rede, wie wenn me enand gseh hätt, enand id Auge hätt chönne luege. Und das het vor allem der eltere Generation Angst und Schweissusbrüch usglöst, und me het denn probiert, die Angscht es ufds foh, dass me spezielli Kürs für die Erwachsene gmacht het. Me het aber probiert, über die junge Lüt, über Schuele das eso ds vermittle, dass dChind das glehrt hend und das eso nächhär hei treit händ zu de Erwachsne. Das eigentlich dChind wie hüt uf em Natel die sind, wo dBotschaft hei bringet und die Erwachsene nächhär igwöhnet ids Läbe mit em Natel. Laurence, Andrea, Philipp 2858 Dass vor allem Jugendliche für die technischen Neuerungen auf dem HandyMarkt zu gewinnen sind, haben auch die Werber gemerkt. Ihre Botschaft: beschwingt und mit dabei ist, wer sein Handy in jeder Lebenslage als Multimedia-Gerät einsetzen kann. – 2917 und was die Werbung heute anpreist, wird schon morgen überholt sein! 2922 In Zukunft wird das Ganze noch bewegte und interaktiver. Man kann zum Roetz Beispiel Videotelefonie machen, sprich das Gegenüber während dem Telefonieren life ansehen. Oder man kann sich ganze Videosequenzen, zum Beispiel Liefe-Fernsehen, auf dem Handy anschauen. Und für den Geschäftsmann bedeutet das, dass er seine Büroarbeit unterwegs noch vollumfänglicher machen kann. Das Leben wird also spannender, und vor allem noch bewegter. 2944 UMTS heisst die neue Mobilfunk-Technik. Sie kann noch mehr Daten noch schneller transportieren. 3000 Wenn es nach der Handyindustrie und den Mobilfunkanbietern geht, ist das Zeitalter des althergebrachten Telefonierens endgültig vorbei. Angesagt ist Kommunikation total – via Handy und über Mobilfunk.