Arbeitsblatt: Gruppenpuzzle Faschismus/Nationalsozialismus
Material-Details
Faschismus/Nationalsozialismus anhand der Methode Gruppenpuzzle durchnehmen.Texte,Fragen, Antworten, Vorgehen, Ziele
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
28 Seiten
Statistik
3463
1867
157
22.12.2006
Autor/in
Reto Budliger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Gruppenpuzzle zum Thema Faschismus/Nationalsozialismus Puzzle Unterricht (allgemeine Informationen) 1. Phase Expertengruppen In 3-4 Gruppen werden B verschiedene Aspekte zu A einer Thematik erarbeitet. Diese Expertengruppen B A bearbeiten Grundlagentexte und suchen eventuell noch zusätzliche Informationen D in Büchern oder im C Internet. Die LP steht in dieser Phase beratend zur D C Seite, hilft bei der Verarbeitung der Informationen und gibt evt. Tipps zum Erstellen des Plakates. Die Expertengruppen erstellen 1 Plakat worauf die wichtigsten Aussagen zusammengefasst werden. Zudem beantwortet sie Fragen, welche von der Lehrperson vorgegeben worden sind. Die Fragen werden später für die Lernkontrolle (Test) gebraucht. 2. Phase Fachgruppen Die Expertengruppen lösen sich auf. Die Gruppen werden jetzt in die Austauschgruppen eingeteilt. In jeder Gruppe hat es einen Experten jedes Themas. Jeder Experte stellt jetzt die Arbeit/ Ergebnisse der Expertengruppe in einem Vortrag vor. Die Plakate werden als Hilfe eingesetzt, sie dienen als Gedankenstütze für die Experten und als Übersicht für die anderen Schüler. Die Inhalte der Plakate sind verbindlich. Die Schüler notieren sich alle Antworten auf ihr Frageblatt. 3. Phase Ergebnissicherung Die LP stellt aus den Fragen der Expertengruppe eine Lernkontrolle/ Prüfung zusammen, welche die Schüler am Ende des Puzzle-Unterrichts beantworten. Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Zoom auf den Faschismus (Teil der Strukturskizze) Wir gehen mit dem Gruppenpuzzle auf die fettgedruckten Themen ein. Hitler als Person und Führer Faschismus Nationalsozialismus in Deutschland Judenverfolgung Konzentrationslager Italien Mussolini Hitlerjugend Ziele: Instrumentelle LZ: SCH verarbeiten das Wissen (Experte werden, Zusammenfassung herstellen, Plakat herstellen). SCH tragen das Wissen zusammen. SCH präsentieren das GelernteÆ Plakat, Puzzle Unterricht. SCH übernehmen die Rolle der Lehrenden. SCH (an)erkennen Klassenkameraden/ Klassenkameradinnen als Experten. Inhaltliche: SCH kennen die Begriffe Faschismus, Nationalsozialismus, Hitlerjugend, Arier, Führerprinzip, Konzentrationslager und wissen, was sie bedeuten. SCH kennen einige Merkmale des Faschismus. Die SCH kennen die Grundideen der Nationalsozialisten. SCH kennen verschiedene Aspekte der Person Adolf Hitler Wirkung auf das Volk? Fähigkeiten? Was waren seine Ziele?) Aufträge zum Thema Faschismus 1. Erarbeite in deiner Expertengruppe einen Aspekt des Themas Faschismus. Als Grundlage dienen die unten aufgeführten Texte. Zusätzlich kann man noch das Internet oder Lexika für die Suche einsetzten. Dir ist bekannt, wie du Informationen zu geschichtlichen Themen findest. Denke an die Übung mit Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real den wichtigen Persönlichkeiten der Zwischenkriegszeit. Die Lehrperson steht dir beratend zur Seite. 2. Die Ergebnisse fasst ihr auf einem Plakat zusammen. Das Plakat soll über euer Thema informieren, die wichtigsten Informationen enthalten und übersichtlich gestaltet sein. Dieses Plakat dient euch als Gedankenstütze für den Vortrag in den Fachgruppen. Es muss mindestens ein Bild, eine Textquelle oder eine sonstige Grafik auf dem Plakat aufgeführt sein. Zusätzlich müssen auf dem Plakat die vorgegebenen Fragen und Antworten aufgeführt sein. 3. Vortrag in den Fachgruppen: Jeder Experte hält in seiner Fachgruppe einen Vortrag (ca. 5 Minuten) über den gewählten Aspekt des Faschismus. Versucht eurer Fachgruppe einen guten Überblick über das ausgewählte Thema zu geben, damit sie möglichst viel profitieren können. Geht dann auf die Fragen ein, welche die anderen Mitglieder auf ihren Blättern beantworten (ca.5-10 Minuten). 4. Lernkontrolle: Um euren Lernfortschritt im Thema Faschismus zu überprüfen wird die LP am Ende der Unterrichtseinheit eine Lernkontrolle machen. Grundlage für die Lernkontrolle sind die Fragen auf den Blättern Vorgehen Zuerst liest jede Schülerin und jeder Schüler die Texte ganz genau durch und versucht die Fragen allein zu beantworten. Wenn ihr alle Texte studiert habt, alles verstanden ist, ist es wichtig, in der Gruppe darüber zu diskutieren. Trefft euch in der Expertengruppe und tauscht Ideen und Informationen aus, erklärt einander allenfalls Wörter oder Zusammenhänge, fasst das Wichtigste zusammen. Wenn ihr nicht weiter kommt, zögert nicht und fragt die LP. Der Austausch in der Gruppe ist eine Voraussetzung für die Gestaltung des Plakates. Ihr müsst gemeinsam entscheiden was ihr auf das Plakat schreibt. Plakat: Das Plakat wird 2 A3 Seiten gross sein. Ich möchte von jeder Gruppe einen Entwurf des Plakates sehen (auf 2 A4 Blättern). Ich werde diesen Entwurf mit euch besprechen und evt. Tipps zum Inhalt und zur Gestaltung geben. Erst dann könnt ihr das richtige Plakat gestalten. Zudem werde ich eure Antworten auf die Fragen kontrollieren. Ihr müsst euren Vortrag gut vorbereiten: Stellt euch vor, ihr seid die Lehrpersonen und ihr erzählt den anderen das Wichtigste über euer Thema. Unterschätzt die Arbeit dafür nicht. Reto Budliger Sek I-L Zeitplan: Datum Mittwoch 13.12. Praktikum 3. Real Zeit 2L Auftrag Einlesen in das Thema, Verarbeitung der Informationen, Klärung von Fragen, Austausch in den Gruppen, Hilfe der LP in Anspruch nehmen: Was muss zwingend erfüllt sein: Zusammenfassung des Themas Die Antworten auf die Fragen Freitag 15.12 2 Plakat Entwurf mit LP besprechen, Plakat gestalten, Vortrag vorbereiten, üben. Was muss zwingend erfüllt sein: Plakat fertig Hausaufgabe Bis Vortrag üben 20.12. Plakat fertig machen 20.12. 2L Austausch in Fachgruppen Alle Fragen auf den Blättern beantwortet. Lernkontrolle Folgende Fragen müssen beantwortet werden auf eurem Plakat: Hitlerjugend Welchen Zweck hatte die Hitlerjugend? . . . Was passierte mit Jugendlichen, die die Veranstaltungen versäumten? . . Was hörst du aus dem Lied der Hitlerjugend heraus? . . Welche hintergründlichen Ziele erkennst du in der Rechenaufgabe des nationalsozialistischen Rechenbuches (Durch Geschichte zur Gegenwart, S.76) . . . Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Hitler Welchen Beruf wollte Hitler eigentlich lernen? . Warum wurde Hitler zum Führer des NSDAP? . . Warum ging Hitler 1913 nach München? . Was weißt du über den Hitler-Putsch? . . . Wie hiess das Buch, welches Hitler in der Haft schrieb? Welche Weltanschauung hat Hitler und welche Ziele verfolgt er. . . . Wie pflegte Hitler sein Kontakt zu der Bevölkerung? . Hör dir den Auszug aus einer Hitlerrede an (Encarta Kids/ Adolf Hitler Hitlers Aufstieg zur Macht). Wie setzt Hitler seine Stimme ein? Wie reagieren die Zuhörer? Wie wirkt die Rede auf dich? Stimme: Zuhörer: Deine Meinung: . Was denkst du? Könnte es wieder einmal einen Diktator wie Hitler geben? Begründe deine Antwort: . . . Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Faschismus/Nationalsozialismus Nenne drei Merkmale des Faschismus (siehe Blatt: Merkmale des Faschismus)? . . . . Wie heisst das Motto der Nationalsozialisten? . Könntest du in einem solchen Staat leben? Warum? . . . Was ist das Führerprinzip? . Wie nannte sich die deutsche Rasse? . Wieso durften die Deutschen keine Ehen mit Juden eingehen? . . Was bedeutet die Abkürzung SA und welchen Zweck hatte sie? . . Wieso war für die Nationalsozialisten die Erziehung der Jugend so wichtig? . . Was machte Hitler, um sein Volk überwachen zu können? . . Was passierte mit Menschen, welche den Hitlergruss verweigerten? . Was tat Hitler gegen die Arbeitslosigkeit? . . Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real . Was haben die Geschwister Hans und Sophie Scholl und Oberst Graf von Stauffenberg gemeinsam? . Was gefiel wohl vielen Deutschen am nationalsozialistischen System, was missfiel ihnen wohl eher? . . . . Konzentrationslager Warum bauten die Nationalsozialisten Konzentrationslager? . . Wer wurde in die Konzentrationslager gesteckt? . . Nenne ein Beispiel für die willkürliche Lagerordnung in Konzentrationslagern? . . Wer hatte die Aufsicht über die Konzentrationslager? . Wie viele Menschen wurden in Auschwitz ermordet? . Wie starben die Menschen in Auschwitz? . . Was machten die Nazis mit dem Konzentrationslager Auschwitz, als sich die sowjetische Armee dem Lager näherte? . . Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Wie reagierte der „Durchschnittsdeutsche auf die Existenz der Konzentrationslager und auf die Massnahmen gegen die Juden? (Durch Geschichte zur Gegenwart 3, S. 84) . . . Kennst du Beispiele heutiger benachteiligter Minderheiten? Wie verhalten wir uns ihnen gegenüber? . . . Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Hitlerjugend Hitlerjugend Die Hitlerjugend (HJ) war die 1926 gegründete Jugendorganisation der NSDAP. Sie gehörte zu Adolf Hitlers Konzept, alle Lebensbereiche zu kontrollieren und zu beherrschen; ihr Ziel war also, die Erziehung der Jugend im Sinne des Nationalsozialismus. Das Kürzel HJ bezeichnete die Organisation für die 14- bis 18-jährigen Jungen innerhalb der gesamten Hitlerjugend. Mitglieder der Hitlerjugend wurden auch Hitlerjungen genannt. Nach ihrer Gründung 1926 war die Hitlerjugend bis zur Machtübernahme eine Art Jugendabteilung der SA, der Sturmabteilung der NSDAP. Die Hauptsache der Arbeit der Hitlerjugend lag in der Machtübernahme mit der Unterstützung der Partei. Nach der Machtübernahme 1933 stellte der Reichsjugendführer Baldur von Schirach das neue Ziel für die Hitlerjugend auf: Die NSDAP ist nun die einzige Partei, so muss die HJ die einzige Jugendorganisation sein. Außerdem wurde eine neue Aufgliederung der Hitlerjugend in Jungvolk, Hitlerjugend, Bund deutscher Mädel (BDM) und Jungmädelbund vorgenommen. 1014 jährige Jungen gehörten zum Jungvolk, 14-18jährige Jungen zur Hitlerjugend. Das Gesetz über die Hitlerjugend vom 1.12. 1936 bestimmte, dass die gesamte deutsche Jugend innerhalb des Deutschen Reiches in der Hitlerjugend zusammengefasst werden sollte. Damit war die Hitlerjugend für die gesamte Erziehung der Jugend außerhalb von Schule und Zuhause zuständig. Die Jugenddienstpflicht stand gleichgeordnet neben Arbeitsdienst und Wehrpflicht. Die HJ-Mitglieder hatten an dem so genannten HJ-Dienst, in der Regel wöchentliche Heimabende und Sportnachmittage, teilzunehmen; außerdem organisierte die HJ Ausflüge, Ferienlager, Sportveranstaltungen und verschiedene Feierstunden. Im Mittelpunkt aller Veranstaltungen stand die nationalsozialistische Erziehung und Schulung, die 14- bis 18-jährigen Jungen wurden außerdem auch vormilitärisch (Vorausbildung zum Soldaten) ausgebildet. Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Versäumten die Jugendlichen die Teilnahme an Veranstaltungen, konnten sie oder die Eltern bestraft werden. Während des 2.Weltkrieg wurden alle Jungen und Mädchen zu verschiedenen Hilfsdiensten herangezogen. Lied der Hitlerjugend Melodie Carl StraußText: Heinrich Anacker Hört ihr die Trommel schlagen? Sie ruft euch allzumal! Vorbei das bange Zagen, Hell braust von Tal zu Tal: : Wir sind die Hitlerjugend Und helfen euch befrein, Wir stehn mit unserm jungen Blut Für Volk und Heimat ein! : Wir kennen keine Klassen, Nur Deutsche treu geschart, Der Weltfeind, den wir hassen, Ist nicht von deutscher Art. : Wir sind die . . Tritt ein in unsre Reihen! Was säumst du, Kamerad? All Deutschland sich zu weihen, Ist keiner je zu schad! : Wir sind die . . (Quelle: htm) Lies nun den 2. Grundlagentext: Durch Geschichte zur Gegenwart 3, S.75-78 Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Hitler Tagediebe hat man im Dritten Reich als „asoziale Elemente ins Konzentrationslager gesteckt und der Umerziehung oder gar „Vernichtung durch Arbeit zugeführt. Möglicherweise hätte Hitler, wenn er nicht selbst der Diktator gewesen wäre, die nationalsozialistische Herrschaft nicht überlebt. Denn die meiste Zeit seines Lebens fristete er ein halt- und zielloses Dasein. Und selbst nachdem er sich zum „Führer des Dritten Reiches aufgeschwungen hatte, entsprach er in seiner persönlichen Lebensführung ganz und gar nicht dem neuen tatkräftigen deutschen Herrenmenschen, der den Nationalsozialisten vorschwebte. KINDHEIT Geboren wurde Hitler am 20. April 1889 als Sohn von Alois und Klara Hitler (geborene Pölzl) im österreichischen Braunau am Inn, an der Grenze zum Deutschen Reich. Er war das vierte von sechs Kindern, von denen jedoch vier gleich bei der Geburt oder früh an Krankheiten starben. Der humorlose und strenge Vater, der sich aus kleinbäuerlichen Verhältnissen zum Zollbeamten emporgearbeitet hatte, verabreichte seinem schwer erziehbaren Sohn Adolf so manche Tracht Prügel. Die bescheidene und gottesfürchtige Mutter umsorgte ihn dagegen ebenso wie seine jüngere Schwester Paula mit liebevoller Innigkeit. In den ersten Jahren wechselte die Familie oft den Wohnort, bis sie sich nach der Pensionierung des Vaters 1895 zunächst in der Umgebung, dann am Stadtrand von Linz niederließ. Vater Schickelgruber Hitlers Vater war ein uneheliches Kind und hieß eigentlich Schicklgruber. Er wurde von seinem Onkel Johann Nepomuk Hüttler aufgezogen und nahm 1876 dessen Name an, allerdings in der weniger bäuerlich klingenden Form Hitler. SCHULZEIT In der Volksschule glänzte Adolf durch Intelligenz und gute Zeugnisse. Trotz seiner Neigung zu Wutausbrüchen war er nicht unbeliebt. Er bevorzugte Kriegsspiele, und besonders die Winnetou-Bücher von Karl May hatten es ihm angetan. Auch als Erwachsener las Hitler noch gerne die Abenteuer von Karl May und empfahl diese übrigens auch seinen Generälen zur Linderung ihrer Phantasielosigkeit. Nach dem Übertritt auf die Realschule fielen Adolfs Leistungen jedoch rasch ab, und es dauerte nicht lange, bis er eine Klasse wiederholen musste. Gleichzeitig verschlechterte sich das Verhältnis zum Vater, der ihn gerne in eine Beamtenlaufbahn gedrängt hätte. Aus dem glücklichen und verspielten Kind wurde ein unzufriedener und störrischer Jugendlicher. Der Druck wich erst, als Hitlers Vater 1903 starb. Von der Mutter abgöttisch geliebt und verwöhnt, pflegte Adolf von nun an das Leben eines trägen Müßiggängers. 1905 ging er ohne Abschluss von der Schule ab. Die Tage verbrachte er nun mit Zeichnen, Malen und Lesen, die Nächte im Konzert oder in der Oper. Besonders für die Opern von Richard Wagner, die in der Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Welt der germanischen Helden- und Göttersagen spielen, entwickelte er eine maßlose Begeisterung. Schulprobleme Hitler vermisste in der Realschule das persönliche Verhältnis zu den Volksschullehrern. Und es fiel ihm schwer, neue Freunde zu finden. Im Unterricht bereiteten ihm Mathematik und Deutsch die meisten Probleme. Doch auch in Geographie und Geschichte, die er später als seine Lieblingsfächer bezeichnete, kam er zuletzt nur noch auf die Note „genügend. KÜNSTLERTRÄUME Hitler träumte davon, ein großer Maler zu werden. Deshalb war es für ihn ein herber Schlag, als er zweimal durch die Aufnahmeprüfung an der Wiener Kunstakademie fiel. „Ungeeignet für die Malerschule, aber Talent für die Architektur, lautete das Urteil des Rektors. Doch dazu hätte Hitler das Abitur nachmachen müssen, was ihm gar nicht schmeckte. Nach dem Tod seiner Mutter ließ er sich 1908 in Wien nieder, wo er sich mit ihren Ersparnissen und einer Waisenrente ein Jahr lang ohne Arbeit über Wasser halten konnte. Hitler und die Frauen Seine Mutter war einer der wenigen Menschen, für die Hitler jemals ein aufrichtiges Liebesgefühl aufbrachte. Als sie an Krebs erkrankte, kümmerte er sich aufopferungsvoll um ihre Pflege. Zeit seines Lebens trug er eine Photographie von ihr bei sich. Gefühlsmäßige Beziehungen zu Frauen hatte Hitler ansonsten so gut wie keine. Für einen Skandal sorgte der Selbstmord seiner Nichte Angelika „Geli Raubal am 19. September 1931, mit der er ein Verhältnis gehabt haben soll. ABSTURZ IN DIE GOSSE Ab Mitte 1909 lernte Hitler die Bedeutung des Wortes Armut kennen. Er führte das Leben eines Vagabunden, übernachtete im Freien oder im Obdachlosenasyl. Schließlich verkaufte er selbst gemalte Ansichtskarten und lebte in einem Männerheim. Hitlers Jahre in der Hauptstadt des Vielvölkerstaates ÖsterreichUngarn trugen viel zu seinen Vorurteilen und seiner Weltanschauung bei. Wiederholt äußerte er seinen Ekel vor dem „Völkerbabel in den Straßen Wiens. Hier kam er auch in Kontakt mit dem Antisemitismus (Feindschaft gegen die Juden), und er lernte überspannte Ideen von einem ewigen Kampf zwischen einer heldenhaften blonden Rasse (den Germanen bzw. Deutschen) und einer Rasse räuberischer, minderwertiger Tiermenschen kennen. KRIEG ALS ERWECKUNG Um sich dem Militärdienst in Österreich zu entziehen, ging Hitler im Mai 1913 nach München, wo er seinen haltlosen Lebensstil fortsetzte. Erst der Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 rüttelte ihn wach. Er meldete sich als Freiwilliger und erwies sich als überraschend tapferer Soldat. Er brachte es im Krieg zwar nur bis zum Rang eines Gefreiten, wurde aber für seine Tapferkeit immerhin mit dem Eisernen Kreuz erster und zweiter Klasse ausgezeichnet. Die Kriegserlebnisse, die militärische Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Rangordnung, die Grundsätze von Befehl und Gehorsam und das Gefühl von Kameradschaft und Schicksalsgemeinschaft prägten Hitler entscheidend. Bei Kriegsende 1918 lag er im Lazarett, um eine Erblindung nach einem Giftgasangriff auszukurieren. Wie vielen seiner Kameraden erschien ihm der Waffenstillstand als das Werk verräterischer Juden und Marxisten. DER FÜHRER DER BEWEGUNG Nach dem Krieg blieb Hitler in München zunächst beim Militär, das ihn in der Soldatenschulung und für politische Spitzeldienste einsetzte. Dabei lernte er im September 1919 die rechtsextreme, antijüdische Deutsche Arbeiterpartei (DAP) kennen. In ihr machte er sich durch sein Redetalent bald unentbehrlich. Schon im Frühjahr 1920 stand er an der Spitze der DAP, änderte ihren Namen in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Ein Jahr später riss er in der Partei diktatorische (unumschränkte) Vollmachten an sich und formte aus der Partei die „Hitlerbewegung. PUTSCH UND HAFT 1923 steckte die Weimarer Republik in einer schweren Krise. Nun sah Hitler die Zeit zum Handeln gekommen und zettelte am 9. November einen Putsch gegen die Regierung an. Doch dieser so genannte Hitler-Putsch scheiterte, Hitler wurde verhaftet. Am 26. Februar 1924 wurde er zusammen mit Ernst Röhm und General Erich Ludendorff wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, jedoch kam er am 20. Dezember schon wieder frei. Während seiner Haft schrieb er an seinem Buch Mein Kampf, in dem er seine Weltanschauungen und politischen Ziele darlegt. Nach seiner Entlassung baute er die NSDAP neu auf und zog sich brauchbare Mitstreiter heran, die ihm auf gesetzmäßige Weise zur Macht verhelfen sollten. Am 30. April 1925 wurde Hitler auf eigenen Wunsch aus der österreichischen Staatsbürgerschaft entlassen. Damit war er staatenlos. Die deutsche Staatsbürgerschaft wurde ihm erst am 26. Februar 1932 zuerkannt. DER EINSAME WOLF Hitlers große Chance kam mit der Weltwirtschaftskrise Anfang der dreißiger Jahre. Die verelendeten Massen verschafften radikalen Parteien wie der NSDAP raschen Auftrieb. Am 30. Januar 1933 war es geschafft, Hitler wurde Reichskanzler. Nachdem er seine diktatorische Herrschaft gefestigt hatte, gefiel er sich zunehmend in der Rolle des geheimnisumwitterten Führers. Den Kontakt mit dem Volk pflegte er nur noch bei Großveranstaltungen. Oft zog er sich in die Einsamkeit seines Hauses auf dem Gipfel des bayerischen Obersalzbergs zurück. Umsorgt von Dienstpersonal und umgeben von willfährigen Parteigängern, fiel er dort in seinen alten Trott zurück. Die Verwirklichung seiner Ideen überließ er derweil seinen Getreuen. DAS ENDE Im 2. Weltkrieg (1939-1945) war Hitler als Oberbefehlshaber der Wehrmacht gefordert. Doch als die Lage immer aussichtsloser wurde, schottete er sich zunehmend in seinem Führerhauptquartier „Wolfsschanze in Ostpreußen von der Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Außenwelt ab. Er ließ den Krieg und seinen Vernichtungsfeldzug gegen die Juden fanatisch und ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung und die Soldaten weiterführen – in der Hoffnung, dass sich das Schicksal noch wenden würde. Die letzten Kriegswochen verbrachte er im Führerbunker unter der Reichskanzlei in Berlin. Als die sowjetische Rote Armee anrückte, nahm er sich dort am 30. April 1945, zehn Tage nach seinem 56. Geburtstag, das Leben – zusammen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Eva Braun, die er am Tag zuvor noch geheiratet hatte. (Quelle: Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2005. 1993-2004 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.) Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Faschismus/Nationalsozialismus Ideologie (Weltanschauung) des Nationalsozialismus Der Nationalsozialismus ist eine Art von Faschismus. In der ersten Hälft des 20. Jahrhunderts herrscht in vielen Ländern Europas faschistisches Gedankengut z.B. in Italien und Spanien. Der deutsche Faschismus, der auch als Nationalsozialismus bekannt ist, bildet aber die Spitze der Grausamkeit. Der Faschismus, wie auch Hitler, kann unter anderem auch als eine Folge des Ersten Weltkrieges gesehen werden. Der Nationalsozialismus versteht die Nation als rassisch begründete Volksgemeinschaft. Der Einzelne habe in dieser aufzugehen nach dem Motto: Du bist nichts, dein Volk ist alles. Damit wird im Unterschied zum Liberalismus das Individuum entwertet und das Kollektiv verherrlicht. Die Volksgemeinschaft ist auch nicht liberal/demokratisch organisiert, sondern nach dem Führerprinzip aufgebaut, also hierarchisch: Führer befiehl, wir folgen! Dem Führer gebührt Gefolgschaft und Gehorsam. Der Parlamentarismus mit seinem pluralistischen Meinungsstreit und seinen Kompromisslösungen wurde abgelehnt, da er der Vorstellung der Nazis von Einheit nicht entsprach. Die Volksgemeinschaft gibt sich im nationalsozialistischen Alltag gerne militärisch, denn das Militär und der Obrigkeitsstaat des 19. Jhr. sind das eigentliche Vorbild: Alle müssen möglichst organisiert sein, jede Organisation sollte uniformiert sein: die Hitlerjugend, der Bund Deutscher Mädels, die SA, die SS, usw. usf Uniformen schalten das Individuum aus und betonen Einheit und Gleichheit, eine Abgrenzung auch gegen den marxistischen Klassenkampf. Im Kaiserreich galt das Militär als Schule der Nation. Entscheidend ist die rassische Begründung der Volksgemeinschaft. Die deutsche Nation ist die Blutsgemeinschaft der so genannten Arier, der Rasse rein erhalten werden muss. Daher bedarf es eines Ariernachweises, Ehen mit Juden werden verboten und bestraft (Nürnberger Rassegesetze 1935). Dem Arierwahn entspricht also ein rassistischer Antisemitismus. Während vom Arier angeblich alles Gute kommt, insbesondere die Kultur (Kulturbringer; kein Wort von den frühen Hochkulturen!), so vom Juden angeblich alles Böse, insbesondere Liberalismus, Sozialismus, Kommunismus und was den Nazis sonst nicht passte. Im Anschluss an die Entwicklung der Biologie im 19. Jh. und an die rassistischen Theorien gewisser Wissenschaftler werden die Juden also aus Angehörigen einer Religionsgemeinschaft zu einer rassischen, angeblich minderwertigen Gruppe. Nationalsozialismus und das 3. Reich „Deutsches Volk, gib uns vier Jahre, und ich schwöre dir: So, wie wir und so wie ich in dieses Amt eintrat, so will ich dann gehen. Ich tat es nicht um Gehalt und nicht um Lohn, ich tat es um deiner selbst wegen. Ich habe es gewagt, weil ich der Überzeugung bin, dass endlich unser Volk doch wieder zur Besinnung kommen wird. Und dass, wenn es auch heute uns ungerecht beurteilt und wenn Millionen uns Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real verfluchen mögen, einmal die Stunde kommt, da sie doch hinter uns marschieren werden, da sie einsehen werden: Sie haben wirklich nur das Beste gewollt. Ich hege felsenfest die Überzeugung, dass eben doch dann einmal die Stunde kommt, in der die Millionen, die uns heute verfluchen, hinter uns stehen und mit uns begrüßen werden dann das gemeinsam geschaffene, mühsam erkämpfte, bitter erworbene neue Deutsche Reich der Größe und der Ehre und der Kraft und der Herrlichkeit und der Gerechtigkeit. Amen! Mit dieser schwülstigen Rede eröffnete Adolf Hitler zehn Tage nach seiner Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 seinen letzten Wahlkampf. DER TRAUM VOM TAUSENDJÄHRIGEN REICH Die Tage der Weimarer Republik, der ersten Demokratie auf deutschem Boden, waren bereits gezählt. Denn Hitler hatte die Übernahme der Regierung bereits als „Machtergreifung gefeiert. Und in der Tat errichteten die Nationalsozialisten unter seiner Führung binnen kürzester Zeit eine totalitäre, also allumfassende Diktatur. Statt der erbetenen vier Jahre ging es ihnen um tausend Jahre. Denn so lange würde das „Dritte Reich, das sie aufbauten, ihrer Meinung nach überdauern. Doch am Ende führte Hitlers Größenwahn dazu, dass Deutschland bereits zwölf Jahre später in Schutt und Asche versank. Das Dritte Reich Mit der Bezeichnung „Drittes Reich wollten sich die Nationalsozialisten in die Tradition des Heiligen Römischen Reiches (Erstes Reich) und des Deutschen Kaiserreiches (Zweites Reich) stellen. HITLERS PHANTASIEN Aus seinen Absichten hatte Hitler nie ein Geheimnis gemacht. In unzähligen Reden war er immer wieder gegen Demokraten, Juden und Kommunisten zu Felde gezogen. Seine Vorstellungen von Führerstaat und Volksgemeinschaft, vom arischnordischen Herrenmenschenvolk, vom Großgermanischen Reich und von der Eroberung neuen „Lebensraumes waren schwarz auf weiß in seinem Buch Mein Kampf nachzulesen. Das Erstaunlichste aber war das atemberaubende Tempo, das die Nationalsozialisten an den Tag legten, um die Phantasien ihres Führers zu verwirklichen. Die Partei, in der die Nationalsozialisten zusammengeschlossen waren, war die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Hitler hatte sie 1920 mitbegründet, und er bestimmte praktisch alleine das Programm und die Politik der Partei. Sozialismus im Nationalsozialismus Weltanschaulich und wirtschaftspolitisch hatte der Nationalsozialismus wenig mit Sozialismus zu tun. Großunternehmen und Privateigentum blieben weitgehend unangetastet. Hitler machte sich aber auch stark für die Belange der sozial Schwachen und die Arbeiter, also die traditionelle Anhängerschaft von KPD und SPD. Führungsstil, Propaganda und Massenorganisation fanden eindeutig in der stalinistischen Sowjetunion ihre Vorbilder. ZERSCHLAGUNG DER DEMOKRATIE Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Schon vor den letzten freien Wahlen der Weimarer Republik am 5. März 1933 nutzten die Nationalsozialisten ihre neue Machtstellung, um sich Zeitungen und Rundfunk gefügig zu machen. Und die SA, die halbmilitärische „Sturmabteilung der NSDAP, machte Hatz auf politische Gegner. Am 27. Februar 1933 ging der Berliner Reichstag, der Sitz des deutschen Parlaments, in Flammen auf. Obwohl wahrscheinlich die „Nazis selbst den Brand legten, erklärte Hitler die Tat zum kommunistischen Umsturzversuch. Mit einer Verordnung zum Schutz von Volk und Staat setzte er unverzüglich praktisch alle Grundrechte außer Kraft, und zwar angeblich „zur Abwehr kommunistischer staatsgefährdender Gewaltakte. Diese Verordnung wurde nie mehr aufgehoben und begründete den permanenten Ausnahmezustand im Dritten Reich. ERRICHTUNG DER DIKTATUR Bei den Wahlen am 5. März 1933 erreichte die NSDAP nur 43,9 Prozent, also keine eigene Mehrheit. Hitler zwang nun dem Reichstag das Ermächtigungsgesetz (eigentlich Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich) auf. Dies Gesetz ermöglichte es ihm, ohne die Zustimmung des Reichstages Gesetze zu erlassen. Die demokratische Verfassung der Weimarer Republik war damit praktisch aufgehoben. Die notwendige Zustimmung von zwei Dritteln der Reichstagsabgeordneten zu dem Ermächtigungsgesetz hatte Hitler recht einfach bekommen: Die 81 kommunistischen Abgeordneten hatte Hitler verhaften lassen, einige sozialdemokratische Abgeordnete saßen ebenfalls im Gefängnis, andere waren geflohen, und Schlägertrupps der SA schüchterten manchen noch schwankenden Abgeordneten ein. Durch das Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich wandelte Hitler dann den deutschen Bundesstaat in einen zentral gelenkten Einheitsstaat um. Die Ministerpräsidenten der Länder ersetzte er durch Reichsstatthalter, die ihm selbst unterstellt waren und die nationalsozialistische Politik in den Ländern durchzusetzen hatten. Politische Parteien wie die Sozialdemokraten und die Kommunisten wurden verboten; anderen legte man die freiwillige Selbstauflösung nahe. Und durch das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien blieb allein die NSDAP als zugelassene Partei übrig. Durch eine blutige Säuberungsaktion brachte Hitler sie ganz auf seine Linie. Nach dem Tod von Reichspräsident Paul von Hindenburg übernahm Hitler am 2. August 1934 einfach auch noch dessen Amt. Er wurde damit zugleich Oberbefehlshaber der Reichswehr, die er zusätzlich mit einem Treueeid auf seine Person – und nicht wie bisher üblich auf den Staat – einschwor. Das Wohlwollen der Offiziere, die Hitler zu einem großen Teil ablehnten, gewann er durch die Aufrüstung der Armee zu einer schlagkräftigen „Wehrmacht. Röhm-Putsch In der Nacht zum 1. Juli 1934 ließ Hitler den nach mehr Macht strebenden SA-Führer Ernst Röhm ermorden. Als Grund schob er vor, dass Röhm angeblich einen Putsch gegen ihn plante. Gleichzeitig nutzte Hitler die Gelegenheit, sich einer Vielzahl weiterer missliebiger Personen in- und außerhalb der Partei zu entledigen. In dieser „Nacht der langen Messer wurden nach Darstellung der NSDAP 77 Menschen hingerichtet. In Wirklichkeit dürften es mehrere hundert gewesen sein. Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real GLEICHSCHALTUNG Um einen dauerhaften Einfluss auf alle und alles sicherzustellen, betrieben die Nationalsozialisten die „Gleichschaltung sämtlicher Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens. Das begann mit der Gleichschaltung der Länder und setzte sich fort im Verbot aller Parteien mit Ausnahme der NSDAP. Außerdem überzogen die Nationalsozialisten das Land mit einem dichten Netz von Organisationen, das jeden Deutschen erfasste, auch wenn er nicht der NSDAP angehörte. Alle Arbeitenden, egal ob „Arbeiter der Faust oder „Arbeiter der Stirn, wurden in der Deutschen Arbeitsfront und ihren Unterorganisationen zusammengefasst. Solche Unterorganisationen waren z. B. der Reichsstand des deutschen Handwerks für die Handwerker, der Reichsnährstand für die Bauern und der NS-Rechtswahrerbund für Richter und Rechtsanwälte. Sportler waren im Reichsbund für Leibesübungen zusammengeschlossen und so fort. Presse, Rundfunk und alle Bereiche der Kunst und Kultur waren ebenfalls gleichgeschaltet und wurden vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, beaufsichtigt. JUGEND UNTER DEM HAKENKREUZ Das Hauptaugenmerk richteten die Nationalsozialisten auf die Erziehung. Sie wollten die noch leicht zu beeinflussenden Kinder und Jugendlichen möglichst frühzeitig für ihre Ziele gefügig machen. Denn Hitler wünschte sich „eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend, vor der sich die Welt erschrecken wird. Dazu bedienten sich die Nationalsozialisten neben dem Schulunterricht vor allem parteieigener Organisationen. Alle Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren mussten – wenigstens ab 1939 – Mitglied der Hitler-Jugend (HJ) sein. Die HJ war natürlich streng nach Geschlechtern getrennt und zusätzlich nach Alter aufgeteilt. So waren Jungen zwischen 10 und 14 Jahren im Deutschen Jungvolk organisiert, die gleichaltrigen Mädchen in den Deutschen Jungmädeln. Die 14- bis 18-jährigen Jungen waren die eigentliche Hitler-Jugend, und die 14- bis 18-jährigen Mädchen waren im Bund deutscher Mädel (BDM) zusammengefasst. All diese Jugendgruppen lockten die Kinder und Jugendlichen mit attraktiven Freizeitangeboten wie Sportveranstaltungen, Ausflügen, Ferienlager, und sie steckten ihre Mitglieder in schicke Uniformen. Bei den Jungen wurden Disziplin und Kampfgeist durch Märsche, Geländespiele und Mutproben gestärkt. Nach der Hitler-Jugend, also ab 18 Jahren, winkte der Reichsarbeitsdienst. Die jungen Männer wurden vornehmlich in der Landwirtschaft, aber auch beim Bau von Straßen, Kanälen oder Befestigungsanlagen eingesetzt. Die jungen Frauen wurden als „Arbeitsmaiden zu Hilfsdiensten in kinderreichen Familien oder auf Bauernhöfen abkommandiert. Für die Jungen schloss sich ab 1936 ein zweijähriger Militärdienst bei der Wehrmacht an. Ebenso wie die Hitler-Jugend nutzten die Nationalsozialisten auch den Arbeitsdienst, um die jungen Leute in ihrem Sinne zu beeinflussen und sich gefügig zu machen. Nationalsozialistische Erziehung Und so beschrieb Adolf Hitler selbst, wie die Kinder und Jugendlichen im nationalsozialistischen Sinne erzogen werden sollen: „Und wenn diese Knaben, Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real diese Mädchen mit zehn Jahren in unsere Organisationen hineinkommen, dann kommen sie vier Jahre später vom Jungvolk in die Hitlerjugend. Und dort behalten wir sie wieder vier Jahre. Und dann geben wir sie erst recht nicht zurück in die Hände unserer alten Klassen- und Standeserzeuger. Sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei und in die Arbeitsfront, in die SA und SS. Und wenn sie dort zwei Jahre oder eineinhalb Jahre sind und noch nicht ganze Nationalsozialisten geworden sein sollten, dann kommen sie in den Arbeitsdienst und werden dort wieder sechs oder sieben Monate geschliffen, alle mit einem Symbol: dem deutschen Spaten. Und was dann noch an Klassenbewusstsein oder Standesdünkel da oder da vorhanden sein sollte, das übernimmt dann die Wehrmacht zur weiteren Behandlung auf drei Jahre. Und wenn sie zurückkehren, dann nehmen wir sie, damit sie auf keinen Fall rückfällig werden, sofort wieder in die SA, SS und so weiter. Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben, und sie sind glücklich dabei. DER TOTALE STAAT Zur Absicherung der nationalsozialistischen Herrschaft wurde Deutschland in einen Polizei- und Überwachungsstaat verwandelt. Um Widerstand bereits im Keim ersticken zu können, mischten sich ganze Heerscharen von Spitzeln unters Volk. Zuständig für die Polizeiorganisation war Heinrich Himmler, Chef der berüchtigten SS (Schutzstaffel), einer besonders kaltblütigen Elitetruppe. Daneben gab es noch die gefürchtete Gestapo (Geheime Staatspolizei) und den SD (Sicherheitsdienst). Jedes unüberlegte Wort konnte zur Verhaftung und Einweisung in ein Konzentrationslager führen. Kampf gegen die Arbeitslosigkeit Um rasche Erfolge bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vorweisen zu können, ließ Hitler im großen Stil Instandsetzungsarbeiten durchführen und gewaltige Bauprojekte in Angriff nehmen. Reichsarbeitsdienst und die Wiedereinführung der Wehrpflicht taten ein Übriges, um die Arbeitslosenzahlen gegen null zu führen. EIN VOLK, EIN REICH, EIN FÜHRER Doch die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit den neuen Machthabern hielt sich ohnehin in Grenzen. Die meisten waren froh, dass endlich wieder ein starker Mann an der Regierung war, der für Recht und Ordnung sorgte. Der Abbau der bedrückenden Arbeitslosigkeit und die außenpolitischen Erfolge steigerten die Beliebtheit des Führers ins Unermessliche. Immer weniger Deutsche stellten kritische Fragen. Nur wenige kümmerte das Schicksal der Menschen, die verhaftet wurden und verschwanden. Die innenpolitischen Gegner waren verstummt oder abgetaucht. Und dass die verhassten Juden zum Freiwild erklärt wurden, kam vielen gerade recht. In vorauseilendem Gehorsam stellten sich Millionen strammer Nationalsozialisten in der Bevölkerung in Wort und Tat freiwillig in den Dienst des Führers. Wie kaum ein anderer verstand es Hitler, sich die Massen gefügig zu machen. Mit durchschlagendem Erfolg vermittelte er den Deutschen das Gefühl, Teil einer innigen Volksgemeinschaft zu sein, die zu Höherem berufen sei. Seine Vermutung, dass der Führerstaat der deutschen Eigenart am ehesten entspreche, bewahrheitete sich. Die Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Massen wollen nicht überzeugt, sondern mitgerissen werden, war die Devise. Und so entfesselte Propagandaminister Goebbels einen bis dahin beispiellosen Kult um den Führer. Und es wimmelte nur so von bombastischen Festen und Veranstaltungen mit Massenaufmärschen und Paraden, deren Wirkung man sich nur schwer entziehen konnte. Und so kam es, dass ein großer Teil der Bevölkerung vor den beispiellosen Verbrechen der Nationalsozialisten, allen voran vor dem Holocaust, die Augen verschloss und Hitler selbst dann noch die Treue hielt, als ihre Heimat im Bombenhagel des 2. Weltkrieges unterging. Deutscher Gruß Besonders augenfällig wurde der Führerkult im Dritten Reich durch den „Deutschen Gruß: Man grüßte nun mit ausgestrecktem rechten Arm und dem Zuruf „Heil Hitler!. Ab 1933 war dieser Gruß im amtlichen Verkehr vorgeschrieben, und wer ihn verweigerte, riskierte eine Verhaftung. WIDERSTAND Trotz Überwachung, Verfolgung und Terror regte sich von Anfang an auch Widerstand gegen die Diktatur und die Verbrechen der Nationalsozialisten. Zuerst von Seiten der Kommunisten und Sozialdemokraten, doch nach und nach gesellten sich auch Menschen aus anderen Gesellschaftsschichten hinzu. So wollten sich etwa etliche Geistliche, sowohl katholische als auch evangelische, nicht mit den schwachen Protesten ihrer Kirchenführungen abfinden und begehrten auf. Ebenso Jugend- und Studentengruppen wie z. B. die Münchner „Weiße Rose um die Geschwister Hans und Sophie Scholl. Sie versuchten die Bevölkerung mit Flugblattaktionen wachzurütteln und kamen dafür an den Galgen. Als der Krieg so gut wie verloren war, schmiedete man auch innerhalb der Wehrmacht Umsturzpläne. Einen von vielen vergeblichen Versuchen, Hitler durch ein Attentat zu beseitigen, unternahm Oberst Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944. Ebenso wie er und seine Mitstreiter mussten viele Widerstandskämpfer ihren Mut mit dem Leben bezahlen. (Quelle: Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2005. 1993-2004 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.) Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Konzentrationslager Die nationalsozialistischen Konzentrationslager Terror und Verfolgung waren ebenso charakteristisch für das NS-Regime wie die unentwegte Propaganda. Während viele Volksgenossen ihren Führer Adolf Hitler bejubelten, ließ der Deutschland mit einem dichten Netz von Konzentrationslagern (KZ) überziehen. Diese Lager waren nicht nur Stätten brutalster Willkür, sondern sie entwickelten sich im Zuge der Kriegsproduktion auch zu einem wirtschaftlichen Faktor. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs errichteten die Nationalsozialisten im besetzten Polen verschiedene Vernichtungslager: Auschwitz, Treblinka, Sobibor und Majdanek sind nur einige davon. Sie stehen für den staatlich angeordneten Völkermord (Genozid) an Millionen von Menschen. Mit der am 28. Februar 1933 erlassenen Reichstagsbrandverordnung schufen sich die Nationalsozialisten eine erste Handhabe zur rücksichtslosen Verfolgung ihrer Gegner. Seit März 1933 wurden von der Sturmabteilung (SA) und der Schutzstaffel (SS) staatliche Konzentrationslager errichtet, in denen Gefangene mißhandelt und häufig ermordet wurden. Jeder auch nur potentielle Gegner mußte damit rechnen, in Schutzhaft genommen zu werden, was zum Synonym für staatlichen NS-Terror wurde. Die Deutschlandkarte mit den 1934 eingezeichneten Konzentrationslagern und sonstigen Haftstätten verdeutlicht das flächendeckende Ausmaß der Verfolgung. Nach Ausschaltung der SA durch die SS 1934 baute Heinrich Himmler mit seinem Stellvertreter Reinhard Heydrich die SS und die Geheime Staatspolizei (Gestapo) zum allgegenwärtigen Organ von Terror und Verfolgung aus. Nach dem Vorbild der Lagerordnung des KZ Dachau entstanden die Stammlager Sachsenhausen (1936), Buchenwald (1937), Ravensbrück (1938/39), Neuengamme (1938) und Flossenbürg (1938). Ihnen wurden zahlreiche Außen- und Arbeitslager angegliedert. Nach dem Anschluß Österreichs wurde mit der Errichtung des Lagers Mauthausen das System der Konzentrationslager auf Österreich übertragen. Immer mehr und neue Opfergruppen wurden in den Terror einbezogen: Den Kommunisten, Sozialdemokraten und Juden, die unmittelbar nach der Machtübernahme in die KZ verschleppt wurden, folgten bald Mitglieder religiöser Sekten und Orden, Pfarrer beider Konfessionen, die so genannten Zigeuner und Homosexuelle, später Kriegsgefangene. Zahllose Asoziale wurden im Zuge einer Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real vorbeugenden Verbrechensbekämpfung inhaftiert. Nach dem als Reichskristallnacht bekannt gewordenen Novemberpogrom von 1938 stieg die Zahl der KZ-Häftlinge auf rund 60.000 Personen an. Die Häftlinge wurden von der SS in verschiedene, um bessere Lebensbedingungen konkurrierende Gruppen eingeteilt. Damit wurden bewußt Gegensätze wie zwischen den Roten, den politischen Häftlingen, und den überwiegend kriminellen Grünen geschürt. Benannt waren die KZ-Insassen nach farbigen Stoffdreiecken, die sie zur äußerlichen Kennzeichnung auf ihrer Kleidung tragen mußten und die ihnen die Stellung in der Rangordnung des Lagers zuwiesen. Weiter unten in der Häftlingshierarchie standen Juden (gelber Winkel), Homosexuelle (rosa Winkel), Sinti und Roma und Asoziale (schwarzer Winkel) sowie die als Bibelforscher bezeichneten Zeugen Jehovas (lila Winkel). Wer in ein Konzentrationslager eingeliefert wurde, hatte es schwer, seine Freiheit wiederzuerlangen. Fluchtversuche endeten in der Regel tödlich. Die Lebensumstände in den Lagern waren menschenunwürdig. Kahlgeschoren, registriert und nummeriert und nur mit einer Häftlingsuniform bekleidet, hatten die Menschen ihre äußere Individualität und jegliche Rechte verloren. Sie lebten in ständiger Todesangst und waren der Willkür ihrer Bewacher ausgeliefert. Befolgten sie eine Regel der Lagerordnung, so verstießen sie gegen eine andere: Beim Frühsport wurden sie durch den Schlamm geschickt und anschließend wegen ihrer verdreckten Kleidung bestraft. Grausamkeiten wie die willkürlich angeordneten Appelle bei Schnee und Kälte sollten den Willen der Häftlinge brechen und forderten ihre Opfer, Einzelarrest kam einem Todesurteil gleich. Wie bei den medizinischen Versuchen von Josef Mengele in Auschwitz fielen ähnlichen Versuchen an Menschen auch in den Konzentrationslagern innerhalb der Reichsgrenzen Tausende zum Opfer. Nach Kriegsbeginn 1939 wurden bis März 1944 neben den sieben bestehenden Hauptlagern im Reich noch insgesamt 22 neue Lager mit 1.200 Außenlagern im besetzten Europa errichtet. Um die Kriegsproduktion zu steigern, wurden die KZHäftlinge nun der Vernichtung durch Arbeit preisgegeben. Gewinnbringend organisierte das NS-Regime die rücksichtslose Ausbeutung ihrer Arbeitskraft in den kriegswichtigen Produktionsstätten namhafter deutscher Industrieunternehmen. Allein in den ersten acht Monaten des Jahres 1943 starben rund 60.000 der insgesamt rund 220.000 Häftlinge an Auszehrung und durch Seuchen. Bewacht von rund 40.000 SSAngehörigen, war die Zahl der registrierten KZ-Insassen im August 1944 auf über 500.000 gestiegen, im Januar 1945 lag deren Zahl über 700.000. Rund 90 Prozent von ihnen waren keine Deutschen. Bis zu 450.000 Menschen starben bis 1945 allein in den Lagern im Reichsgebiet an Gewalt, Unterversorgung, Krankheit oder durch Zwangsarbeit. Insgesamt gab es in den Jahren 1933 und 1945 zwischen 2,5 und 3,5 Millionen KZ-Häftlinge. Angesichts der vorrückenden Sowjettruppen wurden auf Veranlassung Himmlers alle KZ-Häftlinge aus dem Osten nach Westen zurückverlegt. Die Gewaltmärsche forderten weitere Opfer. Und wer schließlich ein Auffanglager wie Bergen-Belsen erreicht hatte, war dort den grassierenden Seuchen ausgesetzt. (Quelle: Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Das Konzentrationslager Auschwitz Im Mai 1940 wurde in einem Vorort der Stadt Auschwitz (Oswiecim) in Ostoberschlesien ein Konzentrationslager (KZ) für polnische politische Gefangene errichtet. Örtliche deutsche Polizeistellen hatten den Bau des Lagers angeregt, da die Kapazitäten der vorhandenen Gefängnisse zur Inhaftierung nicht mehr ausreichten. Für die Errichtung des Lagers auf einem leerstehenden Barackengelände der polnischen Armee aus der Vorkriegszeit wurden über 1.200 Einwohner ausgesiedelt. Zum Kommandanten von Auschwitz ernannte Heinrich Himmler, Reichsführer der Schutzstaffel (SS) und Chef der deutschen Polizei, den SS-Hauptsturmführer Rudolf Höß. Das Durchgangs- und Quarantänelager sollte zunächst 10.000 polnische Gefangene aufnehmen, um sie von dort in die Konzentrationslager des Altreichs zu überstellen. Außerdem war Auschwitz als Exekutionsort für polnische Geiseln, Widerstandskämpfer und sogenannte Intelligenzler geplant. Bis März 1941 inhaftierte die SS etwa 10.900 hauptsächlich polnische politische Gefangene, von denen eine große Zahl durch Hunger und Folter starb, viele wurden ermordet. Nach einem Besuch von Heinrich Himmler in Auschwitz im März 1941 wurde auf dessen Anordnung die Aufnahmekapazität des Lagers um weitere 20.000 Gefangene erhöht. Für die Errichtung von Buna-Werken im nahe gelegenen Monowitz (Monowice) lieferte die SS (Schutzstaffel) mehrere tausend KZ-Insassen als Zwangsarbeiter. Wenige Monate nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurden Anfang September 1941 entgegen internationaler Vereinbarungen mehrere Hundert sowjetische Kriegsgefangene in das Stammlager Auschwitz deportiert und dort zusammen mit rund 250 KZ-Insassen in Kellerräumen einer Baracke mit dem Giftgas Zyklon ermordet. Im Oktober 1941 überstellte die Wehrmacht weitere 10.000 Sowjets in das Stammlager, die im drei Kilometer entfernten Birkenau (Brzezinka) ein Lager für 100.000 Kriegsgefangene errichten sollten. Bis zum Februar 1942 starb der Großteil der Gefangenen an Unterernährung, Typhus und anderen Krankheiten. Den Rest von wenigen hundert sowjetischen Soldaten und einen Teil der Häftlinge überstellte die SS schließlich im März 1942 in das neue Lager nach Birkenau. Nachdem die NS-Führung im Verlauf des Jahres 1941 die Ermordung der europäischen Juden beschlossen hatte, bestimmte Himmler Auschwitz zum zentralen Ort für den Massenmord. Anfang 1942 ließ Rudolf Höß zwei Bauernhäuser (Bunker) in einem Wald bei Birkenau zu Gaskammern umbauen. Die ersten Opfer waren vor allem Juden aus Ostoberschlesien, dem Generalgouvernement sowie dem Protektorat Böhmen und Mähren. Ab März 1942 trafen die ersten großen Transporte mit Juden aus der Slowakei und Frankreich in Birkenau ein. In den nächsten Monaten folgten Transporte aus nahezu allen von Deutschland besetzten Ländern. Nicht nur die Massentötung der Juden mit Giftgas, sondern auch ihre Deportation, die Selektion an der Rampe und schließlich die Beseitigung der Ermordeten sowie die Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Verwertung ihrer Habe in einer Sortierstelle gehörten zum durchorganisierten Mordverfahren. Auf diese Weise ermordete die SS über eine Million Menschen in Auschwitz, von denen 90 Prozent Juden waren. Auschwitz war das größte und mit dem höchsten technischen Aufwand betriebene nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager. Dort sind den Gaskammern, Giftinjektionen und Erschießungen sowie schwerster Arbeit, Krankheit und Verhungern insgesamt mehr Menschen zum Opfer gefallen als in jedem anderen Vernichtungslager. Neben Auschwitz-Birkenau, das ab Sommer 1942 zum zentralen Deportationsziel nahezu aller europäischen Juden im deutschen Herrschaftsbereich wurde, existierten mit Majdanek, Chelmno, Belzec, Sobibor und Treblinka weitere Vernichtungslager im Generalgouvernement und im Warthegau, in denen 2.000.000 Menschen hauptsächlich polnische Juden ermordet wurden. Als sich die Rote Armee dem KZ Auschwitz im August 1944 näherte, begann die SS mit der stufenweisen Evakuierung des Lagers. Bis Mitte Januar 1945 wurden etwa 65.000 arbeitsfähige Häftlinge in das Altreich zur Arbeit in die Rüstungsbetriebe überstellt. Gleichzeitig begann die SS mit der Spurenbeseitigung der Verbrechen im Lager. Als die Ermordung aller bei den Vernichtungsanlagen arbeitenden Mitglieder des jüdischen Sonderkommandos absehbar war, organisierten sie am 7. Oktober 1944 einen Aufstand und sprengten das Krematorium IV mit seiner Gaskammer. Nach der Niederschlagung der Revolte erschoß die SS alle Beteiligten. Gegen Ende des Jahrs 1944 wurden alle technischen Installationen der Gaskammern demontiert sowie ein Großteil der Geheimakten verbrannt. Zahlreiche Gegenstände der ermordeten Juden, die die SS in der Sortierstelle gelagert hatte, ließ sie nach Deutschland zurück bringen. Am 17. Januar 1945 begann die Endphase der Evakuierung des KZ Auschwitz und seiner Nebenlager. Die SS schickte etwa 56.000 Häftlinge auf Todesmärsche in Richtung Westen, um ihre Befreiung durch die Rote Armee zu verhindern. Dieser Marsch kostete zwischen 9.000 und 15.000 Häftlinge das Leben. Am 26. Januar ließ die Lagerleitung das letzte Krematorium sprengen. Als die sowjetische Armee am 27. Januar 1945 Auschwitz befreite, befanden sich noch etwa 7.500 kranke und erschöpfte Häftlinge im Stammlager und seinen Nebenlagern. Nach der Errichtung des Lagers 1940 bis zu seiner Befreiung 1945 sind von mindestens 1.300.000 nach Auschwitz Deportierten etwa 900.000 direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet oder erschossen worden. Etwa 200.000 weitere Häftlinge starben an Hunger und Krankheiten oder wurden nach kurzer Zeit in die Gaskammern geschickt. 1947 wurde auf dem Gelände der zwei erhaltenen Lagerbereiche Auschwitz (Stammlager) und Auschwitz II (Birkenau) das Staatliche Museum AuschwitzBirkenau geschaffen. Am 20. Dezember 1963 begann in Frankfurt am Main der erste so genannte Auschwitz-Prozess gegen 22 Aufseher und Angehörige der Lagerleitung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, der am 20. August 1965 beendet wurde. (Quelle: Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Fragen und Antworten: Hitlerjugend Welchen Zweck hatte die Hitlerjugend? Sie gehörte zu Hitlers Konzept, alle Lebensbereiche zu kontrollieren und zu beherrschen. Ihr Ziel war die Erziehung der Jugend im Sinne des Nationalsozialismus. Was passierte mit Jugendlichen, die die Veranstaltungen versäumten? Die Jugendlichen oder die Eltern konnten bestraft werden. Was hörst du aus dem Lied der Hitlerjugend heraus? Weltfeind alle Leute nicht deutscher Art Zusammenhang, Gruppenzwang, Liebe zur Heimat Welche hintergründlichen Ziele erkennst du in der Rechenaufgabe des nationalsozialistischen Rechenbuches (Durch Geschichte zur Gegenwart, S.76) Jugend soll abgehärtet werden. Soldat sein wird verherrlicht. Vorbereitung auf Krieg Hitler Welchen Beruf wollte Hitler eigentlich lernen? Er wollte Maler werden. Warum wurde Hitler zum Führer des NSDAP? Vor allem wegen seiner Redekünste Warum ging Hitler 19013nach München? Er wollte sich dem Militärdienst entziehen Was weißt du über den Hitler-Putsch? Er wollte 1923 die Regierung der Weimarer Republik stürzen. Er wurde verhaftet und zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, jedoch kam er nach einigen Monaten schon wieder frei. Wie hiess das Buch, welches Hitler in der Haft schrieb? Welche Weltanschauung hat Hitler und welche Ziele verfolgt er. Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Das Buch heisst „mein Kampf. Im Buch legt er seine Weltanschauungen und politischen Ziele dar. Antisemitismus (Judenhass) und Antibolschewismus, sowie Schaffung von neuem Lebensraum im Osten. Wie pflegte Hitler sein Kontakt zu der Bevölkerung? Er hatte eigentlich nur noch an Grossveranstaltungen Kontakt zur Bevölkerung. Was denkst du? Könnte es wieder einmal einen Diktator wie Hitler geben? Begründe deine Antwort: Nationalsozialismus Nenne drei Merkmale des Faschismus? Gegen Demokratie (das Volk wählt) Für Diktatur (einer regiert) Krieg wird akzeptiert (Soldaten verherrlicht) Arbeitsbeschaffung (z.B. Autobahnbau) Rassendiskriminierung Gegen Pressefreiheit Grenzen erweitern durch Krieg Gegen internationale Solidarität Gegen das Parlament Wie heisst das Motto der Nationalsozialisten? „Du bist nichts, dein Volk ist alles. Könntest du in einem solchen Staat leben? Warum? Was ist das Führerprinzip? Führer befiehl, wir folgen Wie nannte sich die deutsche Rasse? Arier Wieso durften die Deutschen keine Ehen mit Juden eingehen? Die deutsche Rasse musste rein gehalten werden. Was bedeutet die Abkürzung SA und welchen Zweck hatte sie? SA steht für Sturmabteilung. Die SA jagte Gegner. Wieso war für die Nationalsozialisten die Erziehung der Jugend so wichtig? Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Sie dachten, dass die Kinder und Jugendlichen leicht zu beeinflussen waren. Sie sollten so auf ihre Ziele eingeschworen werden. Was machte Hitler, um sein Volk überwachen zu können? Er mischte viele Spitzel unters Volk Was passierte mit Menschen, welche den Hitlergruss verweigerten? Sie konnten verhaftet werden. Was tat Hitler gegen die Arbeitslosigkeit? Er ließ im großen Stil Instandsetzungsarbeiten durchführen und gewaltige Bauprojekte in Angriff nehmen. Reichsarbeitsdienst und die Wiedereinführung der Wehrpflicht taten sein Übriges, um die Arbeitslosenzahlen gegen null zu führen. Was haben die Geschwister Hans und Sophie Scholl und Oberst Graf von Stauffenberg gemeinsam? Sie leisteten Widerstand und wurden dafür getötet. Was gefiel wohl vielen Deutschen am nationalsozialistischen System, was missfiel ihnen wohl eher? Ordnung, fast keine Arbeitslosigkeit, Zusammenhalt, Versprechungen wie zum Beispiel sich für die Kriegsschuldlüge zu rächen, . -Konzentrationslager, Verfolgung, Spitzel, Judenhass, Angst vor Verfolgung . Konzentrationslager Warum bauten die Nationalsozialisten Konzentrationslager? Um „Feinde dort zu inhaftieren, foltern und/oder zu töten. Um möglichst viel Arbeitskraft aus den Häftlingen herauszuholen. Wer wurde in die Konzentrationslager gesteckt? Politische Häftlinge (Kommunisten, Sozialdemokraten) Mitglieder religiöser Sekten und Orden Pfarrer Roma und Sinti Kriegsgefangene Asoziale Juden Nenne ein Beispiel für die willkürliche Lagerordnung in Konzentrationslagern? Reto Budliger Sek I-L Praktikum 3. Real Beim „Frühsport wurden die Häftlinge durch den Schlamm geschickt und anschliessend wegen ihrer verdreckten Kleidung bestraft. Wer hatte die Aufsicht über die Konzentrationslager? Die SS (ca. 40000) Wie viele Menschen wurden in Auschwitz ermordet? Eine Million Menschen (90% Juden) Wie starben die Menschen in Auschwitz? In Gaskammern, an Giftinjektionen, Erschiessung, schwerster Arbeit, Krankheit und Verhungern Was machten die Nazis mit dem Konzentrationslager Auschwitz, als sich die sowjetische Armee dem Lager näherte? Sie versuchten die Spuren der Verbrechen zu beseitigen und schickten die Häftlinge auf Todesmärsche in Richtung Westen. Wie reagierte der „Durchschnittsdeutsche auf die Existenz der Konzentrationslager und auf die Massnahmen gegen die Juden? (Durch Geschichte zur Gegenwart 3, S. 84) War den meisten bekannt, viele schämten sich. „Aber was soll man machen? Vertrauen in den Führer Gegner des Nationalsozialismus waren rechtlos und konnten in Konzentrationslager eingeliefert werden. Kennst du Beispiele heutiger benachteiligter Minderheiten? Wie verhalten wir uns ihnen gegenüber?