Arbeitsblatt: Überfischung und Meeresverschmutzung
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Geographie
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8. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
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18.02.2009
Autor/in
Manuela Woermann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Zukunft der Ozeane: ungewiss Die Ozeane unserer Erde enthalten unvorstellbare Mengen an Wasser, nämlich 1,338 Milliarden Kubikkilometer. Angesichts dieser Zahlen ist nur schwer vorstellbar, dass der Mensch die Ozeane in grossem Stil beeinflussen kann. Doch genau das geschieht: Wir verändern die Weltmeere in immer rascherem Tempo. Problematisch ist nicht nur die Überfischung, die Einleitung von Schadstoffen, sondern auch das CO2, das von der Luft ins Wasser gelangt. 1. Überfischung der Meere Fisch ist gesund. Für unsere Kinder und Enkel könnten Fischgerichte jedoch zur unbezahlbaren Delikatesse werden. Bei den beliebten Beutejägern wie Thunfisch, Schwertfisch, Kabeljau, Heilbutt oder Flunder hat die industrielle Fangflotte bereits ganze Arbeit geleistet: Seit den 1950er Jahren sind 90 Prozent der Bestände verschwunden. Im Jahr 2007 bestehen die weltweiten Fangflotten aus 3,5 Millionen Booten, 200 Millionen Menschen arbeiten in der Fischbranche und fangen jährlich 95 Millionen Tonnen Fisch. Die heutige Fischerei wird Fangschiffen betrieben. Schiffe, mit modernster Sonar-Technik ausgestattet, können Fischbestände schnell und präzise orten. Diese Schiffe gleichen schwimmenden Fabriken, die über Verarbeitung- und Verpackungsanlagen sowie grosse Kühlsysteme verfügen. Sie sind mit so leistungsstarken Motoren ausgerüstet, dass sie kilometerlange Netze durch die Meere ziehen können. Mit anderen Worten: Die Fische haben keine Chance. Besonders zerstörerisch ist der«Beifang»: Was in den Schleppnetzen hängen bleibt und nichts einbringt, wird einfach wieder über Bord geworfen. Bei der Crevettenfischerei machen die Beifangmengen bis zu 90 Prozent des Fangs aus. Immer noch verenden Millionen von Seevögeln, Haien oder Schildkröten als «unerwünschte Nebenwirkung» der gross angelegten Jagd auf Thunfisch. An einigen Stellen der Weltmeere haben sich durch die komplette Abfischung und die Zerstörung des Meeresbodens durch Schleppnetze in den letzten Jahren sogenannte Todeszonen ausgebildet. Nach dem völligen Zusammenbruch des gesamten Ökosystems findet sich dort kaum mehr als Einzeller und Quallen. Konsumentinnen und Konsumenten können zum Schutz der Meere beitragen, indem sie bewusst einkaufen: Einheimische Fische sind unbedenklich. Fischstäbchen, Schlemmerfilets, Surimi oder Hai stammen jedoch aus zerstörerischer Industriefischerei. 2. Müllkippe Meer Das Ökosystem Meer droht zu kippen. Wenn die Menschen nicht aufhören, den faszinierenden Lebensraum mit ihren Abfällen zu verschmutzen, wird daraus bald eine trübe Kloake. Schuld daran sind chemische Gifte und Schwermetalle aus der Industrie, Erdöl von Bohrplattformen und Schiffsunfällen, radioaktives Material aus Kernversuchen und atomarer Wiederaufbereitung: alles wird «billig» im grossen Wasser entsorgt. Giftige Schiffsanstriche, die sich im Wasser lösen und so in die Nahrungskette gelangen, versauen Menschen und Tieren die Gesundheit. Rücksichtslose Reeder schicken schrottreife Tanker mit gefährlichen Frachten über die Weltmeere – Tankerunfälle hätten in den meisten Fällen weniger schlimme Konsequenzen, wenn der Schiffsbauch von einer doppelten Wand umgeben wäre. Aber hier wird eben zugunsten des Profits gespart. Andere sparen auf ihre Art und Weise: Kapitäne entsorgen ihr Altöl auf offener See. So gelangen jedes Jahr hundertausende Tonnen Öl ins Meer, und das ganz ohne Unfälle. Aber auch die weltweit rund 6000 Ölplattformen – allein 400 davon stehen in der Nordsee – tragen massiv zur Ölverschmutzung der Meere bei. Ein weiteres großes Problem: Düngemittel und Ackergifte aus der industrialisierten Landwirtschaft. Diese Schadstoffe werden zwar nicht direkt eingeleitet, aber durch die Luft und über die Flüsse landen auch sie im Meer. Die Folgen sind beängstigend. Über die Nahrungsmittelkette übertragen sich gefährliche Schadstoffe auf Mensch und Tier. So beeinträchtigen Dauergifte die Gesundheit der Menschen. Sie erregen Krebs und beeinträchtigen die Fruchtbarkeit. Von Robben, Walen und vielen Fischen ist bekannt, dass sich Dauergifte so stark in ihren Innereien anreichern, dass sie sich nur noch als Sondermüll entsorgen lassen! Alle diese Probleme sind von Menschen gemacht und können nur von den Menschen gelöst werden. Doch es ist schwierig, denn die Ozeane der Welt sind eine „internationale Angelegenheit. Und jedes Land vertritt seine eigenen Interessen. Da fallen die von Seemaus, Mördermuschel, Wal, Makrele, Engelhai oder Teufelsrochen leicht unter den Tisch. Es lohnt sich dafür zu kämpfen, dass sie nicht da unten bleiben. Quelle: www.greenpeace.ch, www.focus.de