Arbeitsblatt: Grünspecht - Grauspecht
Material-Details
Beschreibung wie bzw. warum sich diese zwei Arten entwickelt haben. Lösungen zu den Fragen auf der 2. Seite
Biologie
Evolution
10. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
35078
16848
99
18.02.2009
Autor/in
Patricia Droz
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Grünspechte und Grauspechte Zwischen Grün und Grauspechten gibt es viele Ähnlichkeiten in Körperbau, Färbung und Verhaltensweisen. Die Unterschiede sind im Vergleich zu anderen Spechtarten sehr gering. Die Ähnlichkeiten führt man auf ähnliche Erbanlagen zurück, und diese wiederum darauf, dass beide Spechtarten von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen. Ein solches Verhältnis wird Verwandtschaft genannt. Grünspecht und Grauspecht sind nach diesem Verständnis sehr nahe verwandte Arten. Die Specht-Urart mit denen beide Spechtarten verwandt ist lebte bereits vor mehr als 100 00 Jahren, also bereits vor der Eiszeit. Grünspecht Grauspecht Das heutige Verbreitungsgebiet sieht folgendermassen aus: Grünspecht Grauspecht Fragen 1. Versuchen Sie zu erklären wie sich diese zwei Arten entwickeln konnten. 2. Welche Evolutionsfaktoren haben hier gewirkt. 3. Könnte die Artbildung auch umgekehrt stattfinden? Das heisst kann aus zwei Arten plötzlich wieder nur eine Art werden? Begründen Sie Ihre Antwort. Lösung Zu 1. Die Entstehung dieser zwei Spechtarten aus einer Art ist auf einschneidende Klimaveränderungen zurückzuführen. Im Verlauf der letzten Kaltzeit rückten in Europa Eisfronten von Skandinavien nach Süden und von den Alpen nach Norden vor. Auf dem Höhepunkt dieser Kaltzeit vor etwa 20 000 Jahren waren die Gletscher in unserem Raum etwa 500 km voneinander entfernt und es bildete sich eine lebensfeindliche Kältesteppe aus. Es blieben für viele wärmebedürftige Arten nur Lebensräume im Südosten und im Westen Europas. Dadurch wurden Tier- und Pflanzenpopulationen in östliche und westliche Teilpopulationen getrennt. Diese geographische Isolation durch die Eisbarriere bewirkte die genetische Isolation der Genpools; der Genfluss war unterbrochen. Es folgte die unabhängige genetische Entwicklung der getrennten Populationen bei unterschiedlichen Umwelt- und Selektionsbedingungen. Beide Genpools wurden verändert. Dadurch entstanden zwei Unterarten, die man als geografische Rassen bezeichnet. Sie unterschieden sich zwar voneinander, hätten aber bei Aufhebung der Isolation zu diesem Zeitpunkt wieder zu einer Population verschmelzen können. Nach dem Rückzug der Gletscher wurden die Gebiete wieder besiedelt. Jetzt trafen die lange Zeit getrennten Populationen wieder aufeinander, vermischten sich aber nicht. Die genetischen Differenzierungen waren so weit fortgeschritten, dass sie sich jetzt im gleichen Lebensraum nicht mehr kreuzten. Der Genfluss blieb unterbrochen. Die Isolation ermöglichte, dass sich aus einer Art zwei Arten entwickelten. Im Osten entstand der Graspecht, im Westen der Grünspecht. Isolation kann Artaufspaltung bewirken. Zu 2. Geographische Isolation Zu 3. Nein, wenn eine Art verschwindet ist sie ausgestorben. Evolution geht nicht in umgekehrter Richtung. Da sich zwei Arten nicht miteinander fortpflanzen können können sich die Genpools der zwei Arten nicht mischen um einen gemeinsamen Genpool zu bilden.