Arbeitsblatt: Tangram - Geometrie
Material-Details
Figurenlegen mit geometrischen Formen in der 3. Klasse
Langplanung mit viel Anhang
Mathematik
Anderes Thema
3. Schuljahr
26 Seiten
Statistik
38952
1762
59
23.04.2009
Autor/in
Petra von der Marwitz
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Universität KoblenzLandau Abteilung Landau Institut für Erziehungswissenschaften Seminar: „Basiskurs II Seminarleitung: Petra Weber Hellmann Ausarbeitung: Petra v. d. Marwitz Datum: 4.7.2005 SS 2005 Note 1,0 Unterrichtsplanung zum Thema: „Tangram: Figurenlegen mit geometrischen Formen in der 3. Klasse 2 Inhaltsverzeichnis 1 Sachanalyse4 1.1 Geschichtlicher Hintergrund des Tangrams4 1.2 Bestandteile und Spielregeln des Tangrams.4 2 Didaktische Analyse5 2.1 Das Tangram in Bezug zum Teilrahmenplan Mathematik.5 2.2 Das Tangram im Mathematikunterricht5 2.2.1 Bedeutung des Inhalts vom Fach her.5 2.2.2 Die Bedeutung des Unterrichtsinhaltes im größeren Zusammenhang.6 2.2.3 Schwierigkeitsgrad bzgl. der Schüler und Schülerinnen.6 3 Unterrichtsziele8 3.1 Grobziel.8 3.2 Feinziele8 4 Vorraussetzungen für den Unterricht.10 4.1 Äußere Vorraussetzungen.10 4.2 Vorraussetzungen bei den Schülern10 5 Methodische Analyse.11 5.1 Einstiegsmöglichkeiten.11 5.2 Artikulationsschema11 5.2.1 Einstiegssituation.12 5.2.2 Hauptteil.12 5.2.3 Schlusssituation13 5.3 Medien und Sozial und Aktionsformen.13 5.4 Unterrichtsgrundsätze.13 6 Geplanter Unterrichtsverlauf14 7 Literatur15 8 Anhang.16 8.1 TangramSchablone16 8.2 Geschichte von Formulus17 8.3 Figuren zu der Geschichte.18 8.4 Übersicht über die einzelnen Stationen.24 8.5 Laufzettel für die Stationenarbeit26 8.6 Karten für Stationenarbeit.27 3 1 Sachanalyse 1.1 Geschichtlicher Hintergrund des Tangrams Tangram ist ein Legespiel für 1 und mehr Personen. Mit nur sieben Steinen – einem Quadrat, einem Parallelogramm und fünf Dreiecken – werden durch aneinander legen unterschiedlichste Formen und Figuren in tausendfachen Kombinationen gebildet. Es ist kein Spiel im eigentlichen Sinne – eher eine Philosophie, eine Lebenseinstellung. Tangram stammt aus China. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden dort Bücher mit Bildvorlagen für dieses Spiel gedruckt. Aber das Spiel ist schon wesentlich älter. Das „Weisheitsbrett, wie Tangram im Ursprungsland China auch genannt wird, hat sich inzwischen in Europa und Amerika schnell verbreitet. Bereits im Jahre 1818 erschienen die ersten Anleitungen. Unter dem Namen „Chinesisches Puzzle wurden zwar zunächst Kopien der fernöstlichen Originalausgaben verwandt, doch bald entstanden neue Formen auch bei uns. (vgl. Schmidt International) 1.2 Bestandteile und Spielregeln des Tangrams Das TangramSpiel besteht aus sieben Teilen, die durch die Teilung eines Quadrats (einfaches Halbieren von Seiten und Diagonalen) entstanden sind. Die Teilfiguren setzen sich aus fünf Dreiecken in verschiedenen Größen (zwei kongruente große Dreiecke, ein mittelgroßes Dreieck, zwei kongruente kleine Dreiecke) ein Quadrat ein Parallelogramm zusammen. Auffällig ist dabei, dass das Parallelogramm als einzige Teilfigur nicht spiegelsymmetrisch ist und die einzelnen Puzzlestücke in einem ganz bestimmten Größenverhältnis zueinander stehen. Theoretisch lässt sich jedes Puzzlestück aus mehreren der kleinen Dreiecke bilden. So sind die großen Dreiecke jeweils doppelt so groß wie die mittleren bzw. vier Mal so groß wie die kleinen Dreiecke. Insgesamt ließe sich die gesamte Tangramfläche somit durch 16 kleine Dreiecksflächen auslegen. Der Sinn des Tangrams besteht nun darin, aus den sieben Teilstücken Figuren zu legen. Dabei müssen bestimmte Spielregeln eingehalten werden. Alle sieben Puzzlestücke müssen untergebracht werden. Sie dürfen nicht überlappen, sondern müssen sich berühren. 4 Hieraus ergibt sich, dass alle entstandenen Figuren flächen und zerlegungsgleich sind. Erstaunlich ist dabei die große Formenvielfalt, die sich aus den sieben Puzzlestücken ergibt. Insgesamt sind momentan über 1600 Legefiguren bekannt. (vgl. Gawlista 2000) 2 Didaktische Analyse 2.1 Das Tangram in Bezug zum Teilrahmenplan Mathematik Der Unterrichtsgegenstand wird im Teilrahmenplan Mathematik dem Bereich Geometrie zugeordnet, im speziellen bei folgenden Punkten Raum: räumliche Beziehungen, Lagebeziehungen Geometrische Grundkenntnisse: Fläche, Gerade, Körper Räumliches Vorstellungsvermögen und visuelle Wahrnehmungsfähigkeit Ebene Figuren: Formenkenntnisse (Quadrat, Rechteck, Raute, Dreieck, ) Erkennen geometrischer Muster und Beziehungen Operieren mit geometrischen Formen Entwickeln von Modellvorstellungen Symmetrie: Achsen und Drehsymmetrie Entdecken von Symmetrie und Ähnlichkeit Des Weiteren werden folgende Punkte in der Kompetenzentwicklung angesprochen: Modellieren: Problemlösefähigkeit Argumentieren: Lösungswege verbalisieren, nach Informationen fragen, Lernmotivation: Geduld und Konzentration im Prozess des mathematischen Arbeitens aufrecht erhalten Experimentieren: mit Flächen und Größen aus Fehlern lernen bei Schwierigkeiten die Strategien anpassen, evtl. Hilfe holen 2.2 Das Tangram im Mathematikunterricht 2.2.1 Bedeutung des Inhalts vom Fach her Grunderfahrungen in der Geometrie sammeln: Im Rahmen des spielerischen Handelns werden zum Finden von Lösungen immer wieder neu Längen, Flächen und Formen zueinander in Beziehung gesetzt, aneinander gelegt (addiert) und verglichen. Dies sind sehr wichtige Grunderfahrungen zur Geometrie, die kein anderes Legespiel vermitteln kann. Schon beim Betrachten der sieben Puzzlestücke sowie beim 5 Nachlegen und freien Legen werden geometrische Figuren analysiert und identifiziert. Die Entwicklung des Begriffs Flächeninhalt wird vorbereitet, das räumliche Vorstellungs vermögen wird ausgebaut und die Fantasie der Schüler wird angeregt. Folglich ist das Tangram mehr als »nur« ein Spiel (vgl. Gawlista 2000). 2.2.2 Die Bedeutung des Unterrichtsinhaltes im größeren Zusammenhang Kompetenzentwicklung: Beim TangramSpiel entwickeln sich insbesondere geistigpraktische Fähigkeiten beim Legen und Zusammensetzen von Figuren. Hierbei wird vor allem das Wahrnehmungs, Vorstellungs und Darstellungsvermögen entwickelt. Darüber hinaus können geometrische Grunderfahrungen weiterentwickelt sowie eine positive Einstellung zum Mathematikunterricht durch das handlungsorientierte und spielerische Arbeiten gewonnen werden (vgl. Gawlista 2000). Die Aufgaben des Tangram besitzen Rätselcharakter und führen die Kinder vom einfachen Ausprobieren zum planmäßigen Vorgehen. Dabei werden sie ermutigt verschiedene Lösungswege zu suchen, auszuprobieren, zu verwerfen oder auszuwählen. Hierdurch wird die Kompetenz der Problemlösefähigkeit bei den Kindern gestärkt. 2.2.3 Schwierigkeitsgrad bzgl. der Schüler und Schülerinnen Um allen Schülerinnen und Schülern Erfahrungen im Umgang mit dem Tangram und Lernerfolge zu ermöglichen, sollte das Tangram so in der Darstellung verändert werden, dass es in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden angeboten werden kann. Eine Stufenfolge für die Vorlagen des Tangrams, bei der sich der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich erhöht, kann so aussehen: 1. Figuren mit Umrisslinien in Originalgröße mit allen Hilfslinien der Formen als Lösungsvorschlag, 2. Figuren in Originalgröße mit einigen Hilfslinien, die auf eine mögliche Lösung deuten, 3. Figuren in Originalgröße, 4. verkleinerte Figuren mit der Untergliederung der Formen des Tangrams (sind auch als Lösungen in den Beiheften der gekauften Spiele zu finden), 5. verkleinerte Figuren ohne Hilfslinien, als ,,schwarze Schatten vorgegeben. Die ersten drei Stufen implizieren das Auslegen von Figuren, während die Stufen 4 und 5 das Nachlegen erforderlich machen. Beim Auslegen überprüfen die Kinder durch den direkten Vergleich von Teilfigur und Form die Passgenauigkeit. Diese Möglichkeit haben sie beim Nachlegen nicht. Beim Nachlegen müssen sie ihre gelegten Figuren gedanklich verkleinern, 6 Abstände, Längen und Winkel in Relation setzen, Proportionen abschätzen und hoffen, der richtigen Lösung auf der Spur zu sein. Für Letzteres haben sie bis zum Finden der Gesamtlösung keine Anhaltspunkte. Das hat auch zur Konsequenz, dass kein vorausschauendes und systematisches Denken geschult wird, sondern die Lösung durch viel Glück und wahlloses Ausprobieren entdeckt wird. Da sich dieses Glück nicht immer einstellt und für die Schüler/innen kaum erkennbar ist, ob ihr Produkt nun wirklich der geforderten Lösung entspricht, ermüdet die Spielbereitschaft schnell (vgl. Gawert 2000). 7 3 Unterrichtsziele 3.1 Grobziel Die Schülerinnen sollen im handlungsorientierten Umgang mit dem Tangram ihr räumliches Vorstellungs und Wahrnehmungsvermögen sowie das problemlösende Denken schulen. 3.2 Feinziele Fachliche Ziele: Die Schüler/innen sollen das Beschreiben und Erkennen der geometrischen Grundformen üben, indem sie einzelne Formen des Tangrams benennen das Parallelogramm als schiefes Viereck wahrnehmen ein dargestelltes Vieleck als Umrissfigur erkennen, welche mit den sieben Tangram Teilen ausgelegt werden kann über geometrisches Wahrnehmungs bzw. Vorstellungsvermögens sowie Experimentieren eine Umrissfigur, verkleinerte oder freie Figur mit den Tangram Formen exakt auslegen bzw. nachlegen Zusammenhänge zwischen den Grundformen entdecken, indem sie zwei Dreiecke zu anderen Grundformen bzw. zur gleichen Grundform in veränderter Größe zusammensetzen vorgegebene TangramFiguren nachlegen (mit Hilfestellungen) mindestens das Feinziel der Station 3 erreicht haben mit eigenen Worten Erkenntnisse aus der Stationenarbeit beschreiben Ziele der Kompetenzentwicklung: Die Schüler/innen sollen durch den handelnden Umgang mit den TangramTeilen Strategien des Problemlösens einüben und sich bei Bedarf Hilfe holen Konzentration und Ausdauer stärken, indem sie sich durch misslungene Lösungsversuche nicht entmutigen lassen Freude an schönen Mustern und Formen gewinnen und für geometrische Fragestellungen motiviert werden, indem sie sich spielerisch mit dem Gegenstand auseinandersetzen in ihrem Selbstvertrauen gestärkt werden, indem sie sich bei der Bearbeitung der Aufgabe als erfolgreich erfahren 8 ihre Kommunikations und Reflektionsfähigkeit üben und erweitern, indem sie die Aufgabenstellung selbstständig erarbeiten, die Aufgabenreihenfolge selbst bestimmen sowie die Ereignisse kontrollieren Psychomotorische Lernziele: Die Schülerinnen sollen ihre Grob und vor allem die Feinmotorik schulen durch Zuschneiden des Tangrams aus Karton. 9 4 Vorraussetzungen für den Unterricht 4.1 Äußere Vorraussetzungen Die Unterrichtseinheit, ist für die Klasse 3b der HorebSchule in Pirmasens geplant. Bei dieser Klasse handelt es sich um 29 Schüler/innen, die an fünf Gruppentischen sitzen. Diese Anordnung ist vorteilhaft für Stationenarbeit. Des Weiteren bietet der Klassenraum genügend Platz für einen Sitzkreis mit dem die Stunde beginnen und enden soll. Jeder Schüler/ jede Schülerin besitzt zudem eine eigene Schublade, in welcher er/sie das eigene TangramSpiel verstauen kann, damit es zum weiteren Arbeiten jederzeit verfügbar ist. 4.2 Vorraussetzungen bei den Schülern Die Unterrichtseinheit findet zu Beginn des 3. Schuljahres statt und soll der Beginn einer Unterrichtsreihe in Geometrie sein. In Mathematik ist die Klasse 3b eine durchschnittliche Klasse. Es gibt schwache und sehr starke Schüler/innen, die sich in etwa die Waage halten. Ein großes „Mittelfeld dominiert jedoch in dieser Gruppe. In Geometrie selbst sind ausnahmslos alle Schüler/innen auch die schwächeren aufgeweckt und interessiert dabei, wie ich es bisher beobachten konnte. Die Schüler/innen haben bereits Ende des zweiten Schuljahres die Begriffe „Dreieck, „Quadrat, „Parallelogramm und Rechteck kennen gelernt, ebenso wie diese geometrischen Figuren unterschieden werden. Die Methode der Stationenarbeit, welche in dieser Unterrichtstunde eingesetzt werden soll ist den Schüler/innen bereits aus dem 2. Schuljahr bekannt. Des Weiteren sind für schwache Schüler/innen Arbeitsblätter (Station 1) vorbereitet worden, bei denen die Schüler/innen mit Kopiervorlagen arbeiten auf welchen die TangramFigur in Originalgröße mit allen Hilfslinien abgebildet sind. Zudem sind alle Schüler/innen angehalten, ihren Mitschüler/innen zu helfen. Für schnellere und „stärkere Schüler/innen stehen schwierigere TangramRätsel zur Verfügung (Station 5). In dieser Unterrichtsstunde ist kaum mit Schwierigkeiten zu rechnen, da das Tangram recht schwachen und sehr starken Schüler/innen gleichermaßen unzählige Möglichkeiten bietet, die der Lehrer/ die Lehrerin nur gezielt für die entsprechende Gruppe und ihrem Niveau strukturieren muss, was in diesem Fall ein gut strukturierter Aufbau der einzelnen Stationen ist, wobei den Kindern weitestgehend freigestellt ist, welche Stationen sie durchlaufen wollen. 10 5 Methodische Analyse 5.1 Einstiegsmöglichkeiten Für den Einstieg habe ich mir zwei Möglichkeiten vorgestellt: Die erste Variante ist die Vorstellung der TangramFiguren mit Hilfe einer Folie auf welcher „Herr Tangram (Figur aus TangramTeilen, die einen Menschen wiedergibt) abgebildet ist. Die Kinder sollen beschreiben, was sie auf der Folie sehen und sie sollen dabei auf die geometrischen Figuren eingehen die sie erkennen. Daran anschließend erkläre ich das TangramSpiel mit seinen Regeln und stelle den weiteren Verlauf der Unterrichtsstunde vor. Die Figur des „Herrn Tangram soll bei den Schülern Freude wecken, wie schön und einfach ein Mensch aus geometrischen Figuren gelegt werden kann und sie motivieren sich mit dem Tangram auseinanderzusetzen. Bei der zweiten Variante beginnt der Einstieg (und die erste Begegnung mit dem Tangram) mit einem Sitzkreis, in dem ich die Geschichte von Formulus aus dem Tangramland erzähle. Die Geschichte wird mit entsprechenden TangramBildern (auf DIN A4Blättern) verdeutlicht, die nacheinander in die Kreismitte gelegt werden. Auf diesen Bildern ist ein farblich ausgestalteter „TangramMensch abgebildet, der auf seiner Reise durch das Tangramland auf die unterschiedlichsten Figuren trifft, welche alle aus den TangramTeilen bestehen. Auch hier können die Kinder ihr Vorwissen mit einbringen, indem sie die einzelnen Formen benennen. Wie bei der Figur des „Herrn Tangram sollen hier die Schüler/innen motiviert werden sich mit dem Tangram auseinander zu setzen. Anschließend gebe ich eine kurze mündliche Erklärung und Einführung in das Tangram Spiel, welches eine Voraussetzung für die Arbeit mit dem Tangram ist und erläutere den weiteren Ablauf der Doppelstunde. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden, da die Schüler/innen meines Erachtens mit der Geschichte von Formulus stärker motiviert werden sich mit dem Tangram auseinanderzusetzen. Es wird auch nicht nur eine, sondern mehrere verschiedene Figuren vorgestellt, die das Interesse der Schüler/innen wecken sollen. Des Weiteren fördert der Sitzkreis stärker die gemeinschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema. 5.2 Artikulationsschema Die Artikulation des Unterrichts ist im „klassischen Dreischritt gegliedert: 11 5.2.1 Einstiegssituation Bei dem Einstieg sollen die Schüler/innen auf die Begegnung mit dem Inhalt (Tangram) vorbereitet werden. Dies geschieht durch Darbieten und Vorstellen und soll den Wunsch bei den Kindern erwecken die Fertigkeit mit dem Tangram zu erlernen und damit selbstständig umzugehen zu können. 5.2.2 Hauptteil Nach diesem Einstieg beginnt der Bau eines eigenen Tangrams, welches die Schülerinnen aus Karton herausschneiden sollen. Dieses erfolgt mit Hilfe einer Papierschablone, welche ihnen ausgeteilt wird und die sie auf den Karton kleben sollen. Dieses eigene Tangram soll eine weitere Motivation im Umgang mit dem Figurenlegen sein, welches im weiteren Verlauf der Stunde geplant ist. Im Anschluss (zweite Hälfte der Doppelstunde) erfolgt eine Stationenarbeit, um eine Differenzierung der Schüler/innen zu gewährleisten in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit. Dafür durchlaufen die Schüler/innen einzelne Stationen, wobei sie sich weitestgehend aussuchen können, welche und wie viele Stationen sie besuchen wollen. Sie können die Stationen sowohl als Einzel als auch als Partnerarbeit machen, wobei meine Aufgabe ist, darauf zu achten, dass jedes Kind selbstständig versucht Aufgaben zu lösen. Die einzige Pflichtstation ist die Station 3, die sowohl „schwache wie auch „starke Schüler/innen entsprechend ihrer Fähigkeiten lösen können. Bei dieser Station soll die Phantasie und die Freude im Umgang mit geometrischen Figuren gefördert werden. 1. Station: Figuren mit Umrisslinien in Originalgröße mit allen Hilfslinien der Formen als Lösungsvorschlag 2. Station: Figuren in Originalgröße mit einigen Hilfslinien, die auf eine mögliche Lösung deuten 3. Station: Phantasiefiguren mit dem Tangram legen 4. Station: verkleinerte Figuren mit der Untergliederung der Formen des Tangrams 5. Station: verkleinerte Figuren ohne Hilfslinien, als ,,schwarze Schatten vorgegeben Die einzelnen Stationen sind im Anhang ausführlich beschrieben. Zu den einzelnen Stationen gibt es z.T. umgedrehte Lösungsblätter zum selbstständigen Überprüfen der Ergebnisse. Dies dient der Eigenverantwortung und der Selbstkontrolle. 12 5.2.3 Schlusssituation Der Abschluss dieser Unterrichtsstunde erfolgt wieder in einem Sitzkreis, indem die Schüler/innen von ihren Schwierigkeiten, Entdeckungen und Erfahrungen berichten und sich gegenseitig Tipps und Hilfestellung geben können. Dies dient der Reflektion über das Thema. Durch diese Reflexion sollen die gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse noch einmal gefestigt werden. Diese Doppelstunde ist als eine Einführung gedacht innerhalb einer Unterrichtsreihe zur Geometrie, daher scheint es mir sinnvoll das Tangram innerhalb dieser Unterrichtsreihe immer wieder zur Auflockerung einer Stunde und zur Festigung des Umgangs mit geometrischen Formen einzusetzen (z.B. als Hausaufgabe oder als eine zusätzliche Station in weiteren Stationenarbeiten). 5.3 Medien und Sozial und Aktionsformen Medien: Tangrambilder für die Geschichte des „Herrn Tangram Karton, Scheren, Klebstoff zum Herstellen des Tangrams Kopiervorlagen für die einzelnen Stationen Lösungsblätter zum Überprüfen der Ergebnisse Laufzettel Sozialformen: Lehrer/SchülerGespräch (Sitzkreis) Einzelarbeit Partnerarbeit Aktionsformen: darbietende Unterrichtsform: direkte Präsentation (Geschichte des „Herrn Tangram) entdeckenlassende Unterrichtsform: selbstgesteuertes Lernen (Bau des Tangrams, Stationenarbeit) erarbeitende Unterrichtsform: zurückhaltend gelenkt (Sitzkreis: Reflektion über die Arbeit mit dem Tangram) 5.4 Unterrichtsgrundsätze Bei den Unterrichtsprinzipien beziehe ich mit im Wesentlichen auf folgende drei Prinzipien: fundierendes Prinzip der Schülergemäßheit: Das Spielen und Experimentieren mit den TangramFiguren entspricht dem kindlichen Umgang mit solchen Spielen. 13 regulierendes Prinzip der Selbsttätigkeit: Die Schüler/innen sind den größten Teil der Unterrichtsstunde selbsttätig, indem sie ihr Tangram bauen bzw. in Stationenarbeit versuchen Figuren nachzulegen. regulierendes Prinzip der Motivation: Sowohl durch die Anfangsgeschichte als auch durch das Bauen des eigenen Tangrams und das nachfolgende Experimentieren damit sollen die Kinder motiviert werden sich mit geometrischen Formen auseinander zusetzen. 6 Geplanter Unterrichtsverlauf Zeit geplantes Lehrerverhalten Uphase erwartetes Schülerverhalten Sozialformen Einstieg: L. begrüßt die S. und bittet sie 3 Min nach vorne in einen Sitzkreis zu den Sitzkreis gespräch, kommen. Sitzkreis, Problemati L. erzählt die Geschichte von S. kommen nach vorne in Medien/ S. identifizieren die Unterrichts M: Bilder zu der sierung „Formulus und geht mit den S. geometrischen Formen Tangram 12 Min. auf die geometrischen Formen geschichte ein. Erarbeitung L. erklärt den Bau des S. bauen nach Anleitung der Einzelarbeit, sphase Tangrams und teilt die L. ihr eigenes Tangram M: Bastelkarton, 20 Min. Materialien aus. S. die früher als die anderen Papierschablone, L. beobachtet das Geschehen fertig werden, helfen den Klebstoff, und gibt Hilfestellung, wenn sie anderen oder gebraucht wird. experimentieren frei mit L. gibt Anweisungen für die S. ihrem Tangram Scheren die früher fertig werden: den Mitschüler/innen helfen oder mit dem Tanngram frei experimentieren. Erarbeitung L. führt in die Stationenarbeit S. erarbeiten alleine oder zu Einzelarbeit sphase II ein und teilt Laufzettel aus. zweit die einzelnen Partnerarbeit, 40 Min. L. beobachtet das Geschehen Stationen. M: Laufzettel, 14 und gibt Hilfestellung, wenn sie Tangram, gebraucht wird. Stationen L. gibt 5 Min. vor Ende dieser anweisungen Phase eine Anweisung, dass die S. langsam zum Ende kommen sollen. Reflexions L. bittet die S. nach vorne in S. berichten über ihre Unterrichts phase einen Sitzkreis zu kommen. Erfahrungen und gespräch, 15 Min. L. moderiert die „Reflexion: Schwierigkeiten und denken Sitzkreis „Was hat euch an dieser Stunde über Lösungen nach. gefallen? „Was hat euch nicht gefallen und wo hattet ihr Schwierigkeiten? „Habt ihr Ideen, wie man das Problem „xy lösen könnte? „„ L. verabschiedet sich von den S. und löst den Sitzkreis auf. 7 Literatur Gawert, M. (2000). Tangram nur eine Spielerei? Praxis Grundschule, 3/2000, S. 2832. Gawlista, K. (2000). Das Tangram Spielend geometrische Grunderfahrungen machen. Grundschulmagazin, 3/2000, S. 1618. MBFJ. (2002). Teilrahmenplan Mathematik. In Rahmenplan Grundschule. Grünstadt: Sommer Druck. Schmidt_International. Tangram: Schmidt Spiel und Freizeit GmbH. 15 8 Anhang 8.1 TangramSchablone 16 8.2 Geschichte von Formulus Ich möchte euch heute die Geschichte von Formilus aus dem Tangramland erzählen. (Bild von Formilus hinlegen. Spontane Schüleräußerungen zulassen: „Der Kopf ist nicht rund sondern viereckig. etc.) Formilus kommt aus einem Land das Tangram heißt. In diesem Land besteht alles genau aus sieben Formen Frage: „Welche Formen kennt ihr? (Schüler/innen zeigen auf die Formen und benennen sie) Formilus lebt in einem kleinen Haus. (Bild vom Haus hinlegen) Dort lebt er zusammen mit seiner Frau Formila und seiner Katze Formi. (Bild von Formila und Formi hinlegen) Manchmal wenn ihm langweilig ist fährt er mit seinem Boot hinaus aufs Meer (Bild von Formilus im Boot hinlegen) und trifft sich dort mit der Möwe Mila. (Bild von der Möwe hinlegen) Frage: „Glaubt ihr, dass ihr es schafft selbst eine Figur aus dem Tangramland aus diesen sieben Figuren hinzulegen? (positive Einschätzung der Schüler/innen wird erwartet) „Um das zu machen bauen wir uns jetzt erst einmal jeder selbst ein Tangram. Dazu habe ich euch Karton und Papierschablonen mitgebracht. 17 8.3 Figuren zu der Geschichte 18 19 20 21 22 23 8.4 Übersicht über die einzelnen Stationen Name der Station Arbeitsauftrag Ziele Sozialform Kontrolle Arbeitsweise Figuren mit dem vorgegebene Figuren Einzelarbeit durch die Vorlage handelnd eigenen Tangram exakt nachlegen oder schon vorgegeben Station 1 Figuren mit Umrisslinien in Originalgröße und mit in der Vorlage Partnerarbeit allen Hilfslinien Station 2 nachlegen Figuren in Originalgröße Figuren mit dem vorgegebene Figuren Einzelarbeit durch den Schüler handelnd eigenen Tangram exakt nachlegen oder (umgedrehte in der Vorlage Partnerarbeit Lösungskarten) nachlegen Station 3 Phantasiefiguren selber Figuren erfinden, mit den sieben Einzelarbeit legen und aufzeichnen oder TangramTeilen Selbstkontrolle handelnd Figuren selber erfinden Partnerarbeit Station 4 verkleinerte Figuren mit Figuren mit dem vorgegebene Figuren Einzelarbeit durch die Vorlage handelnd Hilfslinien eigenen Tangram exakt nachlegen oder schon vorgegeben nachlegen Partnerarbeit Station 4 24 verkleinerte Figuren ohne Figuren mit dem Hilfslinien mindestens eine der Einzelarbeit durch den Schüler handelnd eigenen Tangram vorgegebene Figuren oder (umgedrehte nachlegen exakt nachlegen Partnerarbeit Lösungskarten) 25 8.5 Laufzettel für die Stationenarbeit Station Pflicht oder nicht Sozialform Wahl Einzel Partnerarbeit Figuren in Originalgröße Station 3 Wahl Einzel Partnerarbeit Phantasiefiguren Station 4 Pflicht Einzel Partnerarbeit verkleinerte Figuren mit Wahl Einzel Partnerarbeit Wahl Einzel Partnerarbeit Erledigt Station 1 Figuren mit Umrisslinien in Originalgröße und mit allen Hilfslinien Station 2 Hilfslinien Station 4 verkleinerte Figuren ohne Hilfslinien 26 8.6 Karten für Stationenarbeit Station 1 Versuche Formulus mit deinen TangramTeilen nachzulegen, indem du deine Teile direkt in Formulus legst. 27 Station 2a Versuche das Haus mit deinen TangramTeilen nachzulegen, indem du deine Teile direkt in das Haus legst. 28 Station 2b 29 Lösung 2a Lösung 2a 30 Station 3 Station 4 Überlege Dir selber zwei Tangram Figuren, in denen alle sieben TangramTeile vorkommen. Lege sie mit deinem Tangram und zeichne sie anschließend in dein Heft ab. Versuche die vier Figuren mit deinem Tangram nachzulegen. 31 32 Station 5 Lösungen Suche dir eine oder mehrere der Figuren aus und versuche sie mit deinem Tangram nachzulegen. 33