Arbeitsblatt: Die Judenbuche

Material-Details

Vortrag
Deutsch
Leseförderung / Literatur
8. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

39981
887
11
12.05.2009

Autor/in

eusebia (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Autorin Anette Dorste von Hühlshoff (1797 – 1848) ist das Kind von Clemens August und Therese. Sie wurde auf dem Wasserschloss Hülshoff bei Münster in Westfalen als das Zweite von vier Kindern geboren. Sie waren zwei Knaben und zwei Mädchen. Anette war in ihrer Kindheit ständig von Krankheiten geplagt, welche sie aber von ihrer Reiselust nicht abhielten, da sie sich auf den Reisen nie bemerkbar machten und sie konnte trotz allem eine umfangreiche Bildung erlernen. Bereits mit 8 Jahren begann sie mit dem Schreiben, jedoch ihre Schriften wurden stets belächelt nur ihre Mutter war stolz auf sie. Mit 22 Jahren traf sie Heinrich Straube mit welchem sie auch eine Romanze hatte, die Beziehung ging leider wegen einer Familienintrige von ihrer Stieftante in die Brüche, was dann auch dazu führte, dass sie mit ihrer Mutter auf Abstand ging und Wilhelmine Tiel die Rolle der Ersatzmutter übernahm. 1826 verlor sie dann ihren Vater und auch einige Jahre später starb ihr Lieblingsbruder Ferdinand. Ein neuer Bursche tritt mit 34 Jahren in ihr Leben, Levin Schücking 16 Jahre alt, dann verloren sie sich 7 Jahre lang aus den Augen. Dann schrieb sie Schücking einen Brief in welchem sie das erste Mal von der „ Kriminalgeschichte Friedrich Mergels und der Judenbuche redet. 1841 vollendete sie „Die Judenbuche, welche als ihr bedeutendstes Prosawerk gilt und sogleich auch das einzigste ist, welches von ihr beendet wurde. 1848 starb sie dann infolge eines Herzversagens in Meersburg am Bodensee, wo sie auch seit 1841 lebte. Abb. Anette und die 2 Burgen Personenkonstellation Friedrich Mergel: Hauptperson der Erzählung. Geprägt durch eine schwierige Kindheit, verlor schon mit 9 Jahren seinen Vater. Er leidet darunter, dass sein toter Vater von der Dorbevölkerung als „Gespenst des Brederholzes bezeichnet wird. In seiner Entwicklung hat sein Ohm und Adoptivvater Simon Semmler eine bedeutende Rolle. Er entwickelt sich unter seiner Obhut zu einem Führer, was aber gar nicht zum Bild seiner Jugend passte. Früher war er ganz zurückhaltend und verträumt. Friedrich ist mitschuldig am Tod von Brandis und wird auch verdächtigt Aaron umgebracht zu haben was sich auch am Ende der Geschichte herausstellt. Er wird durch die Gesellschaft zum Mörder. Johannes Niemand: Ist der Schweinehirt von Simon Semmler und wahrscheinlich auch dessen unehelicher Sohn. Dieser ist sehr scheu und armselig und das „verkümmerte Spiegelbild von Friedrich. Er und Friedrich fliehen beide nach dem Mord an Aaron. Margarethe Mergel geb. Semmler: Mutter von Friedrich und zweite Ehefrau seines Vaters. Sie ist zuerst sehr aufgestellt und selbstsicher, diese Eigenschaften werden durch die Ehe verändert, sie zieht sich immer mehr zurück. Während der ganzen Geschichte wird sie durch verschiedene Schicksalsschläge geprägt. Sie ist ebenfalls antisemitistisch veranlagt und überträgt diese Einstellung auch auf Friedrich. Hermann Mergel: Vater von Friedrich. Zweimal verheiratet, die erste Frau ist von ihm geschlagen worden und ist ihm weggelaufen. Ist bekannt als ordentlicher Säufer und sehr gewalttätig jedoch Friedrich gegenüber ist er nicht zu ändern. Sein Tod ist sehr unklar, dh. es gibt zwei Möglichkeiten a) die Blaukittel haben ihn umgebracht oder b) er ist erfroren. Nach b) seinem Tode wird er das „Gespenst des Brederholzes genannt, da er ohne letzte Ölung starb. Simon Semmler: Ist der Bruder von Margarethe und der Adoptivvater von Friedrich. Ist wahrscheinlich auch der Vater von Johannes. Vieles spricht für ihn, dass er Mitglied der „Blaukittel war. Aaron: Ein Jude, der 2-mal mit Friedrich in Kontakt kommt. Einmal sieht Friedrich wie er von Hülsmeyer verprügelt wird und das andere Mal fordert er von Friedrich 10 Taler (Uhr) ein. Er hat einen typischen Judenberuf: Geldverleih. Dieser wird mit einem Schlag an die Schläfe ermordet aufgefunden. Lumpenmoises: (kommt von Moses – Jude: Lumpenjude) sagt vor Gericht aus, dass er einen gewissen Aaron umgebracht habe, dieses wird aber aufgrund der Mittagspause unterbrochen. Am Nachmittag findet man ihn in seiner Zelle erhängt auf. Blaukittel: waren eine Bande von Holzfrevlern und diese trugen alle blau Kittel Namengebung. Haben Mergel und den Förster umgebracht. Von ihnen wird jedoch niemand gefasst und diese verschwinden auch plötzlich aus de Geschichte. Förster Brandis (alt): Wird von Friedrich zu den Blaukitteln geschickt, welche ihn dann auch umbringen. Förster Brandis (jung): Findet Friedrichs Leiche an der Judenbuche hangen und somit ist der Kreislauf zwischen ihm, Friedrich und seinem Vater geschlossen. Gutsherr von S.: ist der Gerichtsherr untersucht die beiden Mordfälle Aaron und des alten Brandis. Ist auch Waldbesitzer und somit Chef von Brandis jung und alt. In der Sache von Aaron wird ihm durch einen Gerichtskollegen erklärt, dass ein so genannter Lumpenmoises den Mord an einem gewissen Aaron gestanden hätte. Inhalt Friedrich Mergel ist der Sohn eines armen Bauern, der zuerst „ordentlicher Säufer dh. Wochenendtrinker ist, dann aber immer gewalttätiger und unberechenbarer wird. Seine erste Ehe ist sehr kurzlebig und auch seine zweite Ehe mit Margarethe Semmler ist nicht gerade von Glücklichkeit übersäht, jedoch dieser ist ein Sohn geschenkt worden. Als Friedrich neun Jahre alt ist, kommt sein Vater nicht mehr nach Hause, er ist im Wald vor Suff erfroren (1. Rede von der Buche). Zu dieser Zeit taucht in der Geschichte zum ersten Mal ein Jude namens Aaron auf, Friedrich hat beobachtet wie Aaron von einem Bauern verprügelt und beraubt worden ist, diese Tat findet die Mutter in Ordnung, da sie antisemitistisch veranlagt ist. Friedrich muss wegen seinem Vater viele üble Nachreden aushalten, welche ihm sehr zusetzen. Dieses Gerede verändert ihn zu einem scheuen und eigenbrödlerischen Junge, er hütet dann den ganzen Tag Kühe. Als er 12 Jahre alt ist, kommt sein Ohm Simon Semmler zu seiner Mutter und will ihn adoptieren. Noch am selben Abend geht Friedrich mit ihm. Simon zeigt ihm während des Heimwegs die Eiche, unter welcher Eiche sein Vater tot aufgefunden worden ist. (2.Rede von der Buche) Bei Simon zu Hause angelangt begegnet Friedrich das erste Mal Johannes Niemand, der Schweinehirt von Simon, mit welchem er sich anfreundete. Unter der Obhut seines Onkels verändert sich Friedrich zu einem eitlen und selbstbewussten jungen Mann. Plötzlich wird die Gegend von einer Bande namens Blaukittel, welche sich mit Holzfrevel beschäftigen, unsicher gemacht. Niemand weiss wer dahinter steckt. Eines frühen Morgens um drei hütet Friedrich Kühe, als der alte Förster Brandis mit einer Truppe Leute auf der Suche nach den Holzdieben erscheint. Zwischen Brandis und Friedrich gibt es eine kleine belanglose Auseinandersetzung, woraufhin Friedrich ihn auf einen falschen Weg schickt. Daraufhin treibt er seine Kühe nach Hause, wo er erschöpft und krank auftaucht und legt sich ins Bett bis Johannes ihn wegen einer dringenden Sache zum Ohm holt. Währenddessen kommt der Amtsschreiber zur Semmlerin und teilt ihr mit, dass der Brandis im Wald mit einer Axt im Kopf tot aufgefunden worden sei (3. Rede von der Buche). Die gerichtlichen Untersuchungen wie auch das Verhör von Friedrich ergeben nichts, aber die Blaukittel tauchen danach merkwürdigerweise nicht mehr auf. Am nächsten Sonntag will Friedrich zur Beichte gehen, weil er dem Förster den falschen Weg gewiesen hat, aber nach einem Gespräch mit seinem Onkel, der sichtlich Dreck am Stecken hat, bleibt er zu Hause. Vier Jahre später findet im Dorf eine fröhliche Hochzeit statt. Friedrich gibt gerade mit seiner Uhr an, als der Jude Aaron erscheint und die 10 Taler einfordert, welche er ihm für den Erwerb einer Uhr geliehen hat. Drei Tage später wird Aaron erschlagen (mit einem Schlag an die linke Schläfe) unter der Eiche gefunden. (4. Rede von der Buche) Noch in derselben Nacht will man Friedrich verhaften, aber dieser ist mitsamt Johannes Niemand verschwunden. Die Juden der Umgebung kaufen dem Gutsherren die Buche für 200 Taler ab und bringen feierlich eine hebräische Inschrift an. Ein halbes Jahr später wird dem Gutsherren mitgeteilt, dass ein so genannter Lumpenmoises gestanden hätte einen Juden namens Aaron umgebracht zu haben. Doch genau konnte der Fall nicht aufgeklärt werden da sich dieser während der Mittagspause des Gerichts in seiner Zelle erhängt hatte. 28 Jahre später kehrt ein alter verkrüppelter weisshaariger Mann zurück ins Dorf, wo er sich als der verschollene Johannes Niemand ausgibt. In den nächsten Tagen ist das Dorf voll von seinen Geschichten, über die 26 Jahre lange Sklaverei und seinen Freund Friedrich. Der alte Baron bringt ihn im Dorf unter und gibt ihm einen Job als Boten. Doch eines Abends kehrt er nicht mehr nach Hause zurück und auch die Suchen nach ihm bleiben erfolglos. Erst zwei Wochen später findet der junge Brandis seine Leiche. Er hat sich in der Judenbuche erhängt (5.Rede von der Eiche). Man nimmt ihn ab und an einer Narbe erkennt der Baron, dass es Friedrich Mergel war. Die hebräische Inschrift der Buche lautete: „Wenn du dich diesem Orte näherst, so wird es dir ergehen, wie du mir getan hast. Vergleich zum Birnbaum Judenbuche Eingehende Situations- beschreibung Familienverhältnis klar Schlussspruch „Zitat Auflösung der Geschehen Kein direkte Mordplanung Kein Dialektgebrauch Dingsymbol Baum unterm Birnbaum Eingehende Situationsbeschreibung Familienverhältnis klar Schlussspruch „Zitat Auflösung der Geschehen Pläne für den Mord Dialektgebrauch Dingsymbol Baum Bild von Gerechtigkeit Die menschliche Justiz versagt zwar und doch gibt es eine Gerechtigkeit. Das Gewissen lässt Friedrich keine Ruhe und somit ist ersichtlich, dass eine höhere Macht in diesem Buch die Hände im Spiel hat und auch gewinnt. Somit spielt das Gewissen bei der Justiz das Zentrum. Aber auch nach über 25 Jahren werden die Verbrechen aufgeklärt. Aarons Mörder ist nicht Lumpenmoises sonder Friedrich) Epochenzugehörigkeit Die Judenbuche ist in die Zeit des Biedermeier und des Jungen Deutschland einzuteilen. Persönliche Meinung Die Judenbuche ist ein sehr interessantes Werk, es wird auch ein bisschen eigene Denkarbeit gefordert, da nicht alles von Anfang an klar ist. Auch die Sprache ist nicht schwer zu verstehen dh. keine Dialektstellen und auch nicht im Theaterstil verfasst. Ich bin sicher, dass einige von euch schon einen Abschreck haben, weil es sich um ein gelbes Reclam Büchlein handelt, aber es lohnt sich wirklich