Arbeitsblatt: Märchen_Der Wolf und die sieben Geisslein

Material-Details

Märchen auf zwei A4-Seiten, welches für die Gruppenarbeit "Märchenanalyse" (SCH füllen den Analyseraster "Märchenanalyse" aus) verwendet wird.
Deutsch
Leseförderung / Literatur
7. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

40172
591
11
17.05.2009

Autor/in

Schmätterlin (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Deutsch Der Wolf und die sieben Geisslein Es war einmal eine alte Geiss, die hatte sieben junge Geisslein, und hatte sie lieb, wie eine Mutter ihre Kinder lieb hat. Eines Tages wollte sie in den Wald gehen und Futter holen, da rief sie alle sieben herbei und sprach: Liebe Kinder, ich will hinaus in den Wald, seid auf der Hut vor dem Wolf! Wenn er hereinkommt, frisst er euch alle mit Haut und Haar. Der Bösewicht verstellt sich oft, aber an der rauen Stimme und an seinen schwarzen Füssen werdet ihr ihn schon erkennen. Die Geisslein sagten: Liebe Mutter, wir wollen uns schon in acht nehmen, du kannst ohne Sorge fortgehen. Da meckerte die Alte und machte sich getrost auf den Weg. Es dauerte nicht lange, so klopfte jemand an die Haustür und rief: Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht! Aber die Geisslein hörten an der rauen Stimme, dass es der Wolf war. Wir machen nicht auf, riefen sie, du bist unsere Mutter nicht, die hat eine feine und liebliche Stimme; aber deine Stimme ist rau, du bist der Wolf! Da ging der Wolf fort zu einem Krämer und kaufte ein grosses Stück Kreide, die ass er und machte damit seine Stimme fein. Dann kam er zurück, klopfte an die Haustür und rief: Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht. Aber der Wolf hatte seine schwarze Pfote in das Fenster gelegt, das sahen die Kinder und riefen: Wir machen nicht auf, unsere Mutter hat keinen schwarzen Fuss wie du; du bist der Wolf. Da lief der Wolf zu einem Bäcker und sprach: Ich habe mich an Fuss gestossen, streich mir Teig darüber! Und als ihm der Bäcker die Pfote bestrichen hatte, lief er zum Müller und sprach: Streu mir weisses Mehl auf meine Pfote! Der Müller dachte: Der Wolf will einen betrügen, und weigerte sich, aber der Wolf sprach: Wenn du es nicht tust, so fresse ich dich! Da fürchtete sich der Müller und machte ihm die Pfote weiss. Ja so sind die Menschen. Nun ging der Bösewicht zum dritten Mal zu der Haustür, klopfte an und sprach: Macht mir auf, Kinder, euer liebes Mütterchen ist heimgekommen und hat jedem von euch etwas aus dem Walde mitgebracht. Die Geisserchen riefen: Zeig uns erst deine Pfote, damit wir wissen, dass du unser liebes Mütterchen bist. Da legte er die Pfote ins Fenster, und als sie sahen, dass sie weiss war, glaubten sie, es wäre alles wahr, was er sagte und machten die Tür auf. Wer aber hereinkam, das war der Wolf. Sie erschraken und wollten sich verstecken. Das eine sprang unter den Tisch, das zweite ins Bett, das dritte in den Ofen, das vierte in die Küche, das fünfte in den Schrank, das sechste unter die Waschschüssel, das siebente in den Kasten der Wanduhr. Aber der Wolf fand sie alle und machte nicht langes Federlesen; eins nach dem anderen schluckte er in seinen Rachen; nur das jüngste in dem Uhrenkasten, das fand er nicht. Als der Wolf seine Lust gebüsst hatte, trollte er sich fort, legte sich draussen auf der grünen Wiese unter einen Baum und fing an zu schlafen. Nicht lange danach kam die alte Geiss aus dem Walde wieder heim. Ach, was musste sie da K.Wiss Deutsch erblicken! Die Haustür stand sperrweit auf: Tisch, Stühle und Bänke waren umgeworfen, die Waschschüssel lag in Scherben, Decke und Kissen waren aus dem Bette gezogen. Sie suchte ihre Kinder, aber nirgends waren sie zu finden. Sie rief sie nacheinander bei Namen, aber niemand antwortete. Endlich als sie an das jüngste kam, da rief eine feine Stimme: Liebe Mutter, ich stecke im Uhrenkasten! Sie holte es heraus, und es erzählte ihr, dass der Wolf gekommen wäre und die anderen gefressen hätte. Da könnt ihr denken, wie sie über ihre armen Kinder geweint hat. Endlich ging sie in ihrem Jammer hinaus, und das jüngste Geisslein lief mit. Als sie auf die Wiese kam, so lag da der Wolf an dem Baume und schnarchte, dass die Äste zitterten. Sie betrachtete ihn von allen Seiten und sah, dass sich in seinem angefüllten Bauch etwas regte und zappelte. Ach Gott, dachte sie, sollten meine armen Kinder, die er zum Abendbrot hinuntergewürgt hat, noch am Leben sein? Da musste das Geisslein nach Hause laufen und Schere, Nadel und Zwirn holen. Dann schnitt sie dem Ungetüm den Wanst auf, und kaum hatte sie einen Schnitt getan, so streckte schon ein Geisslein den Kopf heraus, und als sie weiter schnitt, sprangen alle sechse heraus und waren noch alle am Leben und hatten nicht einmal Schaden gelitten, denn das Ungetüm hatte sie in der Gier ganz hinuntergeschluckt. Das war eine Freude! Da herzten Sie ihre liebe Mutter und hüpften wie ein Schneider der Hochzeit hält. Die Alte aber sagte: Jetzt geht und sucht Wackersteine (Feldsteine), damit wollen wir dem gottlosen Tier den Bauch füllen, solange es noch im Schlafe liegt. Da schleppten die sieben Geisslein in aller Eile die Steine herbei und steckten sie ihm in den Bauch, soviel sie hineinbringen konnten. Dann nähte ihn die Alte in aller Geschwindigkeit wieder zu, dass er nichts merkte und sich nicht einmal regte. Als der Wolf endlich ausgeschlafen hatte, machte er sich auf die Beine, und weil ihm die Steine im Magen so grossen Durst erregten, wollte er zu einem Brunnen und trinken. Als er anfing zu gehen und sich hin und her zu bewegen, stiessen die Steine in seinem Bauch aneinander und rappelten. Da rief er: Was rumpelt und pumpelt In meinem Bauch herum? Ich meinte, es wären sechs Geisslein, So sind lauter Wackerstein! Und als er an den Brunnen kam und sich über das Wasser bückte und trinken wollte, da zogen ihn die schweren Steine hinein, und er musste jämmerlich ersaufen. Als die sieben Geisslein das sahen, kamen sie herbeigelaufen, riefen laut: Der Wolf ist tot! Der Wolf ist tot! und tanzten mit ihrer Mutter vor Freude um den Brunnen herum. K.Wiss Deutsch K.Wiss