Arbeitsblatt: Info-Blatt Erzählperspektive, Erzählzeit

Material-Details

Infoblatt zur Anwendung einer Textanalyse. Gut geeignet für Gruppen.
Deutsch
Textverständnis
9. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

40307
702
10
19.05.2009

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Infoblatt Erzähler/ Erzählperspektive/ Erzählzeit In jedem Text ist ein Erzähler auszumachen, nämlich derjenige, der die dargebotenen Geschehensausschnitte begrenzt und anordnet. • Der auktoriale (allwissende) Erzähler ist mit keiner der Figuren identisch, er steht über den Figuren und dem Geschehen. Dies ermöglicht ihm, sich persönlich, beispielsweise mit Unterbrechungen und Kommentaren in das Geschehen einzubringen. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes „allwissend – er kann die Gedanken, Gefühle, Wünsche der Personen, er kann die Zukunft und die Vergangenheit sehen. • Der personelle Erzähler erzählt ganz und gar aus der Perspektive einer Figur, die aber in der Handlung nicht in Erscheinung tritt. Der Erzähler tritt hinter die Figur zurück. Erzählt wird aus der Perspektive einer (oder mehrerer) Figuren in der dritten Person – der Leser wird auf diese Weise in besonders intensiver Art in die Illusion versetzt, dass er sich selbst auf dem Schauplatz des Geschehens befindet und die Handlung „mit eigenen Augen erlebt. Der personelle Erzähler eröffnet in besonderem Maße das Gefühl der Unmittelbarkeit und Wirklichkeit der fiktiven Handlung. Personenrede alle direkt oder indirekt wiedergegebenen Äußerungen oder Gedanken der Handlungsfiguren *** Direkte Rede Figuren haben das Wort; Äußerungen durch Anführungszeichen markiert *** Indirekte Rede Äußerungen oder Gedanken der Figuren werden vom Erzähler referiert (Merkmale: Nebensätze mit dass, Konjunktiv der indirekten Rede) *** Erlebte Rede Weitergabe von Gedanken, Fragen, Empfindungen der Figur; die grammatischen Merkmale bringen sie in die Nähe anderer Darstellungsformen *** Innerer Monolog stummes Selbstgespräch einer Figur in direkter oder erlebter Rede • Der IchErzähler und Handlungsfigur sind eins. Er hat das Geschehen erlebt, miterlebt und beobachtet, oder unmittelbar von den Akteuren des Geschehens in Erfahrung gebracht. Der Ich Erzähler weiß nicht mehr als der normale Mensch im wirklichen Leben, d. h. er kann nicht „in die Köpfe der anderen hineinsehen, sondern ihre Gedanken oder Gefühle nur von außen deuten. Erzählte Zeit und Erzählzeit Die Erzählzeit entspricht der Zeit, die der Leser zum Lesen des Textes benötigt. Sie richtet sich also nach der Zahl der Wörter und der Lesegeschwindigkeit. Die erzählte Zeit ist die Zeitdimension des Textes, also der Zeitumfang der erzählten Handlung. Entscheidend ist das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit im Text. Sind beide Teile von annähernd gleicher Dauer, spricht man von zeitdeckendem Erzählen. Dies tritt naturgemäß vor allem in der wörtlichen Rede auf. Wird in seltenen Fällen die Erzählzeit länger als die erzählte Zeit, so ist das zeitdehnendes Erzählen. Offensichtlich will in solchen Fällen der Autor dieses Geschehen deutlich hervorheben, indem er es wie in Zeitlupe dem Leser präsentiert. Der häufigste Fall ist sicher das zeitraffende Erzählen: die Erzählzeit ist deutlich kürzer als die erzählte Zeit. Dies entspricht im Film einem Zeitraffer. Zu beachten ist, dass sich das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit im Lauf eines Textes ändern bzw. umkehren kann. Rückblende, Vorausdeutung und Zeitsprung Dies sind bewusst vom Autor eingesetzte Signale an den Leser. Zusammenhänge und Ursachen werden an den Leser weitergegeben, um ihm etwas zu verdeutlichen. Häufig weiß er dadurch mehr als die Figuren der Geschichte. Bevorzugt werden Vorausdeutungen in Krimis eingesetzt, Rückblenden dienen meist zur „Ursachenforschung. Ein weiteres Stilmittel ist die Aussparung ganzer Zeitspannen, dies wird als Zeitsprung bezeichnet. (Beispiel: „Dornröschen man erfährt nicht, was während der 100 Jahre geschieht.)