Arbeitsblatt: Gregorianischer Choral bis Neoklassizismus

Material-Details

Kurze und knappe Zusammenfassung über die Musikgeschichte. Beinhaltet Gregorianischer Choral, Frühe Mehrstimmigkeit, Notre-Dame-Schule, Ars Antiqua, Renaissance als musikgeschichtliche Epoche, die Musik der Renaisance, Franko-flämische Musik, Palestrinastil und venezianische Mehrchörigkeit,das Generalbasszeitalter, Affekten- und Figurenlehre, monodischer Stil und konzertierendes Prinzip die Entstehung der Oper in Italien, Oper in Frankreich, Deutschland und England, Zentren der italienischen Oper, Opra Seria, das Barockorchester, das Concerto Grosso, das Solokonzert, das Oratorium, die Epochenproblematik, das Orchester im 18. Jahrhundert, die Entstehung der Sinfonie, Gebrauchs- und Unterhaltungsmusik, Romantik, Musikalische Romantik, das Charakterstück, das Kunstlied, das Klassisch-Romantische Sinfonieorchester, Orchesterinstrumentation und sinfonische Tendenzen, Wagners frühe Opern, Impressionismus, ein vielgestaltiges Jahrhundert, Expressionismus und Atonalität, Neoklassizismus
Musik
Musikgschichte
11. Schuljahr
8 Seiten

Statistik

41218
1733
15
09.06.2009

Autor/in

Beatrice Adamus
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d Musikgeschichte Gregorianischer Choral Von Chor oder Solisten ausgeführte, unbegleitete, einstimmige, liturgische, mit der lateinischen Sprache verbundene Gesang der römischen Kirche. Kein historisch einheitliches Korpus, umfasst zum einen die Gesänge des Offiziums für die Gesaltung der Stundengebete, zum anderen die Messgesängeals Textgrundlage das Orinarium Missae: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Agnus Dei (bleibt immer gleich) und das Proprium Missae: ergänzt den liturgischen Inhalt in Bezug auf den jeweiligen Kirchentag. Fülle schlichter wie auch kunstreicher Gestaltungsformen. Von einfacher Syllabik (in strophischen Hymnen) bis ausschweifender Melismatik (in der Messe in den Propriumsteilen, besonders im Alleluja) Wesentlicher Bestandteil des Gr. Chorals: Psalmodie Ursprung: früher als frühchristliche Zeit, bis Antike und jüdischen Tempelgesang. Zur Zeit Gregors unterschiedlichste Liturgien und Gesangstraditionen wie römische, mailändische (auch ambrosianische), spanische (mozarabische), die gallikanische, die irischbritische (keltische), im Osten die byantinische, die ost und westsyrische, die koptische etc. Melodien und die Art ihrer Ausführungen zuerst nur mündlich tradiert. Tropus: formal nicht festgelegte Ergänzung zum Choral. Sequenz: spezielle Form des Tropus. Entwickelt sich zu einer selbstständigen Gattung innerhalb der Messe und qauch zu einer eigenständigen, mittelalterlichen Dichtungsform. Gekennzeichnet durch Bildung von Doppelversiklen (jeweils 2 Parallelstrophen auf gleicher Melodie gesungen). Später entwickelte sich die Reimsequenz Konzil von Trient (154563) erlaubt nur noch 4 zulässige Sequenze. Neumen: frühste vereinzelte Melodienniederschriften in Neumen aus dem 9. Jahrhundert. Aus Punkten, Strichen und Haken bestehende Gedächnisstütze. Lassen allenfalls Bewegungsrichtung der melodie erkennen, keine genauen Tonhöhen. Vorteile: Hielten neben dem Melodieduktus zahlreiche Details der Ausführung fest: Betonung, rythmische Nuancierungen, Ornamente, Details der Tonfärbung und spezielle Artikulation. 11. Jahrhundert: Einführung der Notenlinien (von BenediktinerMönchs Guido von Arezzo) S.27 Kirchentonarten: dorisch, phrygisch, lydisch, mixolydisch (S.27) Frühe Mehrstimmigkeit Frühste Belege am Ende des 9.Jh im Abendland. Neben Parallelsingen in Oktaven zwischen einem Parallelorganum in der Quinte und einem nicht durchgehend parallel geführten in der Quarte unterschieden. In Hauptsimme wird Ausschnitt von gregorianischer Melodie vorgetragen. Beteiligung von Instrumenten ausdrücklich vorgesehen. Ab 1100 ‚neues Organum: Vox principalis nicht mehr über, sondern unterhalb der Vox organalis führt, gekennzeichnet durch Gegenbewegungen der beiden Stimmen bei erlaubter Stimmkreuzung. NotreDameSchule 11631250. Höhepunkt der Organumentwicklung. Charakterisch: Modalrhythmus auf Basis der Modalnotation. Das Magnus Liber Organi: nur solistische Teile der gregorianischen Vorlage mehrstimmig. Choral wird in Sinnabschnitte, Klauseln, gegliedert. 2 Stilarten: organalen Partien: über einzeln orgelpunktartig gedehnten Tönen des ursprünglich syllabischen Choralabschnittes in der Oberstimme ein 1 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d ausladendes freies melisma erklingt. UND: die Discantuspartien: auch Töne der ursprünglich melismatischen Chorabschnitts einer rhythmischen Struktur uterworfen werden und auf jede Note des Cantus nur zwei Noten des Discantus kommen. Motette: Weiterentwicklung der Ersatzklausel siehe unten Conductus: um 1200 neue Gattung: metrisch gebundene, ein bis dreistimmige Lieder mit lateinischem, überwiegend strophischen text, der geistlichmoralisierenden Inhalts, aber auch politischsatirisch oder gelegenheitsbeogen sein kann. Nicht aus Choralabschnitt, sondern über frei erfundenen Tenor komponiert. Ars Antiqua Alte Lehre, gegenbegriff zu Ars nova. 1240/50 1315/22 mit Zentrum Paris. Präzise Abgrenzung zur NotreDameEpoche ist problematisch, weil beide die gleichen Gattungen pflegten, aber dennoch sinnvoll, weil Ars Antiqua ein völlig neues Notationssystem, die Mensuralnotation, entwickelte Einfluss auf Entwicklung der Motette, wichtigste Gattung dieser Epoche! Die ArsAntiquaMotette: Hauptpflegestätte waren Adelshöfe, Universitäten, Austrageorte von Gesangswettbewerben. Ende 13.Jh Motette in neues Stadium ihrer Entwicklung. Charakterisch: bewegte, rhythmisch freie, in kurzen, raschen Notenwerten fortschreitende Triplum, ermöglicht durch die Weiterentwicklung der Mensuralnotation. Der Motetus bildet in ruhiger Bewegung ein Mittelglied zw. Lebhaften Triplum und dem nach einem einfachen dreitönigen Rhythmusmodell durchstrukturierten Tenor. Die Renaissance als musikgeschichtliche Epoche Renaisannce Wiedergeburt. Schwerpunkt der Musikentwicklung verlagert sich von Frankreich nach Italien. Grossartige Synthese süd und mitteleuropäischer Musikstile in frankoflämischer Musik des 15.Jh. Theorie und Praxis: war auf sekundäre antike Quellen angewiesen, der Klang antiker Musik blieb Spekulation. Erkennbaren und stetig wachsenden Anteil einer bürgerlichen Musikausübung. Allmähliche Verlagerung von geistlicher zur weltlichen, von Vokal zu Instrumentalmusik. Johannes de Grocheo: um 1300 in Paris. Gab den Vorrang der erklingenden Musik. Neue Dreiteilung in Vokalmusik, komponierte Musik und liturgisch gebundene Musik theoretische Basis der Musikauffassung, die die gesamte Neuzeit bis heute geprägt hat. Gioseffo Zarlino: Vorrang der klingenden, weltlichen Musik, Grundstein für Musik als Kunst. Ziel: im Menschen Gemütsbewegungen (Affekte) auszulösen Die Musik der Renaisance Zeitalter der frankoflämischen Vokalpolyphonie und Musik Italiens. Gegensätzliche und sowohl räumlich als auch zeitlich voneinander entfernte Komponisten. Wichtige Kennzeichen: ungemin reger Austausch zwischen den Ländern, im Sinne eines edlen Wettstreits nicht um 1.Platz, sondern um beste, grossartigste Kunst. Merkmale: Merkmale zudem auch Beginn einer bis heute reichenden Neuzeit. Ziel der Affektsprache: Entdeckung eines neuen klangsinnlichen Ideals (z.B. dreistimmige Satztechnik), harmonisches Prinzip etc. Grössere Bedeutung des Textes, Klarheit und Übersichtlichkeit der Formgebung, Rücksichtnahme auf Klang und Gehör und zunehmend syllabischer Melodik. Mensch zunehmend in den Mittelpunkt. Aufnahme von Terz und Sext zu den Konsonanten (bisher nur Oktave, Quart, Quint), neue Regeln über Gebrauch von Dissonanzen. Gegen Ende der epoche: Kunst des Kontrapunkts. 2 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d Frankoflämische Musik Komponisten der Renaisannce waren um Vereinheitlichung bemüht. Allen Vokalstimmen wird gleicher Text unterlegt, musikalische Fasslichkeit, Instrumente spielen keine eigenen Stimmen mehr, werden den Vokalstimmen hinzugefügt. Motiv, Imitation wird häufig. Gattungen: geistlicher Bereich: Messe, Hymnus, Motette, weltliche Musik: Madrigal, Chanson. Bei beiden Prinzip der Durchimitation, Affektdarstellung, Motivgestaltung. Geistliche fast immer in Chören, weltliche meist solistisch. Chanson: weltlichen dreistimmigen französischen Liedsatz des 15. Und 16. Jh in zunehmend polyphonimitatorischem Satz, mit vokaler Ober und zwei instrumentalen Unterstimmen, einfach in Form und Ausdruck, in rhythmisch engem Bezug zum Text. Komponisten vertonten vor allem das Ordinarium Missae. Durch Verwendung eines Cantus firmus gewinnt Messekomposition neuartige musikalische Geschlossenheit: Hier wird der entscheidende Schritt vom Gebrauchs zum Kunstwerk vollzogen. Motette: spielt im 15. und 16. Jh herausragende Rolle neben Messe. Lässt grössere künstlerische Freiheit zu als isorhythmische Motette des Mittelalters. Nun abschnittsweise gegliedert und ausgeprägt textbezogen, wurden zu repräsentativen weltlichen oder geistlichen Festen vorgetragen. Kontrakunkte waren in Motette und Messe sehr beliebt Palestrinastil und venezianische Mehrchörigkeit Rom 16.Jh Widerstand gegen übermässige Kunstfertigkeit der Kompositionen, Auswüchse der Kontrapunktik, besondere ImitationstechnikTextverständlichkeit würde behindert. Kämpfe zwischen Fortschritt und Restauration Aus dem Mit und Gegeneinander zunächst vokaler, dann auch instrumentaler Chöre entstand das konzentrale Prinzip, das die Instrumentalmusik der Barockepoche prägte. Späte Werke der venezianischen Mehrchörigkeit Ausgangspunkt der Barockepoche in Europa. Palestrina: Im Ruf des Konservativismus, fühlte sich als Bewahrerin des einzig wahren Kirchenmusikstils. Kennzeichen: objaktive Ausgewogenheit, Mangel an Extremen und affektiven Ecken und Kanten, lyrischer Grundton, dienender Charakter. Grundprinzip: kunstvolle, in der Regel fünf bis schsstimmige Kontrapunktik, mit Ausweitungen bis Zwölfstimmigkeit, polyphone und homophone Passagen stehen ausgewogen zueinander, Wohlklang, strenge Regelung der Dissonanzeinsatzes. Leitbild der offiziellen Kirchenmusik im 16. Jh und beeinflusste praktisch und theoretisch die kommenden Jahrhunderte. Venezianische Mehrchörigkeit: Prinzip der Mehrchörigkeit wurde nicht in Venedig erfunden, erfuhr aber hier die spektakulärste Aufbereitung. Getrennte Aufstellung von bis zu 5 Chören, alternierend und gemeinsam eingesetzt Musik nahm an affektivemotionaler Aussagekraft zu, kannte Steigerungen und Schlusswirkungen Das Generalbasszeitalter Ein europäischer Stil: Barock ist die letzte alle europäischen Regionen umfassende Stilepoche. Wurzeln in italienischer Renaisannce, die der deutchen um viele Jahrzente vorausging. Von 1600 bis Zeit der Aufklärung, Abgrenzung gibt aber Probleme, im engeren Sinne 1720, aber (Bach 1759, Händel 1759). Politisch: Zeitalter des Absolutismus Kirche und Staat als Arbeit und Impulsgeber der Künste. Feste Anstellungen am Hof, Kirche, öffentliches Musikleben entstand (v.a.Opern und Konzertimpresarios) Ausserhalb musikgeschichtlicher Überlieferung auch Hackbrett, Schalmeienspieler, Sackpfeifer, Dorffiedler. Der Generalbass: Aufkommen der Monodie als Stilmittel der Oper entstand um 1600 der 3 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d Generalbass, auch Basso continuo (B.c.). Behielt die Vorherrschaft bis mitte 18.Jh. Generalbass auskomponierte Bassstimme einer mehrstimmigen Komposition, Bassmelodie wird durch zugehörige Harmonien ergänzt, die vom Komponisten als Ziffern unter die Bassnoten geschrieben werden. Affekten und Figurenlehre Forderung, dass Musik die Zustände der menschlichen Seele nachahmen und beeinflussen soll, bestand schon in der Antike und wurde mit der Einführung der Monodie und dem allgemeinen Stilwandel um 1600 zu einem bestimmenden Prinzip der Musik. 6 grundformen von Affekten: Verwunderung, Liebe, Hass, Verlangen, Freude, Trauer. Grundmuster der Affekte: Freude: Dur, schnelles tempo. Hohe Lage, Konsonanzen. Musikalische Mittel zur Affektdarstellung bald auch in Instrumentalmusik Figurenlehre: Bedeutend im Barock neben Affektenlehre: Bewusstsein über Verwandtschaft von Musik und Rhetorik. Z.B. Anabasis und Katabasis (aufwärts, abwärts gerichteter gang zur Darstellung einer Bewegungsrichtung), Aposiopesis (Generalpause) für Tod oder „nichts oder der Passus duriusculus (chromatischer Gang) für Schmerz und Leid. Monodischer Stil und konzertierendes Prinzip Monodie: Entwickelt Beginn des 17.Jh, der generalbassbegleitete Sologesang, primär für Vokalmusik geschaffen, beeinflusste sie besonders die Entwicklung der Oper, Oratorium, Kantate und geistlichem Konzert, in abgewandelter Form auch in Instrumentalmusik. Monodischer Stil: von den Regeln des Kontrapunktes befreit, Gesang kann frei gestaltet werden, Musik stellt sich nun radikal in den Dienst des Textes und der Darstellung seines Affektgehalts. Bassstimme als harmonisches Fundament Konzertierende Prinzip: eines der wesentlichen Merkmale der Musik des 17. Und frühen 18.Jh (entweder concertare: wettstreiten, oder zusammenwirken) beides ausgewogen vorhanden. Im k. Stil wirken heterogene Klanggruppen, Satztypen und Stilelemente miteinander. Permanent verwendeter Generalbass. Ursprung in venezianischer Mehrchörigkeit ende 16.Jh Die Entstehung der Oper in Italien Entstehung der Oper um 1600 markiert Übergang von Renaisannce zu Barock. Schlussfolgerungen: Dominanz der Sprache über die Musik jahrhundertlanger Streit über Vorherrschaft zwischen Musik und Sprache der Oper Stilwandel von dominierenden kontrapunktischen Mehrstimmigkeit, die einer guten Textverständlichkeit in der Vokalmusik entgegenstand, Folge war eine Orientierung an Rhythmus und Affekt der Sprache, bei gleichzeitigem Verschwinden der Polyphonie. Regeln der Florentiner Camerata: Verständlichkeit, natürliche Deklamation, kein Kontrapunkt, einfacher Instrumentalsatz, enge Beziehung von Affekt und Musik, alles im monodischen Stil Oper in Frankreich, Deutschland und England Frankreich: am wichtigsten: Ballet de cour (weit ins 17Jh), Text, Musik und Tanz gemeinsam Oper hatte es schwer, Fuss zu fassen. Franz. Ouvertüre: zuerst 2, später dreiteilig, charakterisch punktierte Rhythmen. Fünfstimmiges Orchester ist chorisch alternierend eingesetzt und besteht aus Streichern und Holzblasinstrumenten. Handlungen: dramatischer Effekt, selten Humor und Heiterkeit Deutschland: Anfänge 17.Jh Völlig unter Einfluss Italiens, im höfischen Raum. An grossen deutschen Höfen spielte sich ein ‚italienisches Opernleben ab, man engagierte Italiener. Erst in zweiten Jahrhunderthälfte besser. Hamburg wurde zu einem der wichtigsten Opernzentrum im beginnenden 4 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d 18.Jh England: Zuerst dominierten Schauspielkunst und musikalische Maskenspiele. Erst ende des Jahrhunderts gelang Versuch. Zentren der italienischen Oper Oper blieb 2 Jahrunderte lang eine italienische Gattung. Im 18Jh internationalen Ruf. Gespielt zum einen in höfischen Theatern, zum anderen in kommerziellen Unternehmen. Wurde nur in Karnevalzeit gespielt, Ende Dezember bis Ende März, später ergänzt durch weitere kurze Zeiträume. Siegeszug von Florenz, Venedig und Neapel aus. Seit Mitte 17.Jh Neapel Opernmetropole: reichhaltiges öffentliches Musikleben, renomierte Ausbildungsstätten und berühmte Lehrkräfte. Antonio Vvaldi als einer der wichtigsten. Händel: Grössten Leistungen: Oper und Oratorium. War Kosmopolit (Hamburg, Italien, Engländer). Scheitern mit mehrmaligem Bankrott. Profilierte sich durch Theaternähe und Bühnenwirksamkeit, Sanglichkeit und Farbe. Wurde zum Wegbereiter der Oratorienproduktion späterer Generationen (Haydn, Mendelsohn). London wurde durch Georg Friedrich Händel zum Zentrum der italienischen Oper. Opra Seria Aufbau: 3 Aufzüge in szenischer Abfolge, über die sich etwa 24 Rezitative und Arien (starre Abfolge), ergänzt durch wenige kurze Ensembles und Chorszenen, verteilen, 6 Personen, Handlung basiert zumeist auf antikmythologischen Quellen, trägt klassische Konflikte (HassLiebe, VernunftNeigung) aus, immer HappyEnd Rezitativ und Arie: Handlung in Rezitativen, nur vom Cembalo akkordisch gestützt, Tonfall des Secco Rezitativ ist lebendig, Text meist ungereimt. Arien besitzen ausgeprägt statischen Charakter, durch Inhalt und musikalische Form unterstrichen. Folgen der gereimten Textvorlage 2 vierzeilige Strophen, dacapoForm). Inhaltlich: dient dem Ausdruck eines oft eindimensionalen Gefühls, beliebt waren Gleichnisarien, in denen z.b. Natursituationen (Gewitter, Sturm) menschliche Affekte symbolisieren. Sinfonia: Einleitung in Oper, selbstständiges dreiteiliges (schnelllangsamschnell) Instrumentalstück, zunächst keine inhaltliche und musikalische Beziehung zur Handlung und ihrer Vertonung besitzt. Vorläufer der klassischen Instrumentalsinfonie Der Sänger war dem Brauch der Zeit entsprechend ein Kastrat. Das Barockorchester Instrumentation und mit ihm das Element Klangfarbe wurde als sekundär angesehen. War üblich, dass Komponisten Werke mehrfach uminstrumentierten. Urheberschutz gab es nicht, war Ehre, von anderen bearbeitet und zitiert zu werden. Besetzung eines Stückes hing von verfügbaren Instrumenten ab. Im Barock: neben Gambenfamilien die neuen Vertreter der Violinfamilien getrennt oder gemischt. Dazu Holzblasinstrumente, Oboenfamilie, als Generalbass vorwiegend Fagott. Noch keine Klarinetten. Blechblasinstrumente noch ohne Ventile. Fundament war immer Generalbass. In Klassik orientierte die Melodiestimme. Das Concerto Grosso ‚miteinander übereinstimmen und ‚kämpfen, wettstreiten. Concerto im 17Jh: ein und mehrchörige, instrumental begleitete Vokalmusik auf dem Fundament eines Generalbasses. Ab 17.Jh tauchten aber 5 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d auch reine Instrumentalmusik unter dem gleichen Namen auf. Concerto grosso: grosses Ensemble von Instrumenten. Besetzung konnte sowohl einheitlich (nur Streicher) als auch gemischt (Streicher und Bläser) sein. Aufteilung in Ripieno (Tutti) und Concertino (Sologruppe) Das Solokonzert Neben concerto grosso etablierte sich das konzertante Prinzip im Konzert für ein oder mehrere Soloinstrumente und Orchester. Orchester in der Regel ein Streicherensemble mit 2 Violin, einer Viola und einer Bassstimme. Dazu Generalbass. Soloinstrument: Trompete, danach Violine. Daneben auch andere, (un)übliche Instrumente (Querflöte, Oboe, fagott, Orgel.) Das Oratorium Begriff: nichtszenische Darstellung religiös bestimmter Vorgänge mit musikalischen Mitteln. Vom Generallbass oder weiteren Instrumenten begleiteten Gesangssolisten oder Chöre stehen in der Regel für handelnde oder erzählende Personen. Typisch ist Rolle des Erzählers (Testo). Stoffe vornehmlich von Bibel oder Heiligenlegenden, auch allegorischer Herkunft. Oratoriovolgare und Oratorio latino S.136/137 Händels und Bachs Oratorien Händel steht für Geschichte des englischen Oratoriums, vor und nach ihm entstand nichts Vergleichbares/Nennenswertes. Die Epochenproblematik 18Jh als Schnittstelle mehrerer traditioneller Epochen: in seinem ersten Drittel endet das Barock, in seinem letzten beginnt die Wiener Klassik, die bis ins zweite Jahrzehnt des 19.Jh reicht. Dazwischen keine befriedigende Etiketierung, Bezeichnungen wie Sturm und Drang, Rokoko, Zeitalter der Empfindsamkeit, Vorklassik. Das 18. Jh ist eine Epoche des allmählichen durchgreifenden Stilwandels auf allen Ebenen der Musik: Kompositionsweise, Klangästhetik, Berufsauffassung, ausübung der Komponisten, Instrumentenbau und –einsatz. Wien wurde zum Mittelpunkt der Zeit zwischen Barock und Klassik Wiener Klassik, heute fast ausschliesslich mit den Namen Haydn, Mozart und Beethoven Vorklassik: umfassendster und widersprüchlichster Stilbegriff für die Musik zwischen 1730 und 1780. Das Orchester im 18. Jahrhundert Ermöglicht durch allmählichen Wegfall des Generalbasses und der Verlagerung der musikalischen Führung in die Oberstimmenmelodik, zum anderen durch Ablösung der traditionellen, eher statischen Formen wie Suite und Fuge duch neuartige dynamische Formprozesse, allen voraus der Sonatensatz. Ausgangspunkt wurde die italienische OpernSinfonia. Relativ kleine Basisbesetzung aus Streichertutti, einzelne Bläserpaare. Instrumentationskunst: Einzelne Stimmen strebten farbliches Eigenleben an: Streicherstimmen gewannen an Selbstständigkeit, Holzbläser erhielten zusätzliche Aufgaben (solistisch, neuartige Mischung) Farbmischung. Pauken und Trompetenpaare wurden aufgenommen, Oboen traten die Querflöten zur Seite, Fagott gehört dazu. Klarinetten kamen dazu. Alle beteiligten Instrumente haben ihre bestimmte Aufgabe: S.167 6 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d Die Entstehung der Sinfonie 3 oder 4Sätze. Barocke Generalbass verschwand allmählich. Vom Bassfundament zur melodischen Oberstimme im Orchestersatz. Sonatensatz: zentrale Form instrumentaler Einzelsätze im 18. Und 19. Jh. Dominierte in der Sinfonik und allen anderen zyklischen Instrumentalkompositionen. (von Solosonate bis Solokonzert) Wesentliches Merkmal: sein dynamischer Grundcharakter, Basis ist eine harmonische Entwicklung (jeder Satz beginnt und endet mit der Tonika) Das Streichquartett Durch Haydn sein klassisches Profil und seine zentrale Bedeutung. Es gibt aber viele Vorstufen. Gebrauchs und Unterhaltungsmusik Unterscheidung zwischen EMusik (ernster) und UMusik (Unterhaltungs) entstand im 20. Jh vorwiegend aus kommerziellen Interessen der Tonträgerindustrie. Gattungsgrenzen: Grenzen nicht eindeutig gezogen. Zumindest Divertimento und Serenade voneinander getrennt. Devertimento eher zu Kammermusik, Serenade oft für Orchester gesetzt mit Ausnahme reiner (solistischer) Bläserbesetzung. Unterscheidung der Aufführung im Innenraum und im Freien (Ständchencharakter) (Im Freien lieber Bläser; verstimmen sich weniger, grössere Lautstärke, transportfähiger) Unterhaltende Musik erlebte Hochblüte in 2. Hälfte des 18.Jh, wegen Haydn und Mozart. Romantik Definition: ein von Gefühl und Phantasie geleitetes Verhalten oder eine stimmungsvolle Umgebung bzw Situation, im engeren Sinne eine geistige, künstlerische, insbesondere literarische Bewegung in Europa zwischen 1790 und 1859 menschliche Grundhaltung wie Epocheneingrenzung. Wichtig fürromantische Geisteshaltung: aufkommende Begeisterung für das Mittelalter, das als dunkel, geheimnisvoll, abenteuerlich empfunden wurde, sowie die Rückbesinnung auf die eigene Geschichtlichkeit. Abgrenzung der Epoche schwierig. Möchte Beethoven sowohl in Wiener Klassik als auch in Romantik einbringen. Also spricht man häufig nicht von Romantik, sondern von der Epoche des 19. Jh. Würde 1.5 Jh zusammenfassen. Musikalische Romantik Alle Komponisten setzen sich mit den Modellen auseinander, die ihnen die Klassik überlassen hat (v.a. Beethoven), insbesondere mit dem Sonatenhauptsatz, der zyklischen Sonatenform. Führt zur Monumentalisierung, sowie zur Auflösung und zur Flucht in andere Modelle, insbesondere zur Hinwendung kleinerer Formen (Charakterstück, Lied). Pflege des Einzelstückes, insbesondere dem Lied und im Charakterstück zum Kennzeichen der Epoche. In der Sinfonik kommt es zum Ausweichen in die Programmmusik. Instrumentation wurde zum primären Parameter der Komposition. Opern wurden weiterhin geschrieben. E.T.H. Hhoffmann hielt Instrumentalmusik für die eigentliche romantische Musik, bis zu Wagner verschoben sich die Gewichte zugunsten der Vokalmusik. Im Laufe des 19.Jh entwickelten sich nationale Musikstile. Musikwissenschaft kommt auf. Man setzt sich mit der Vergangenheit auseinander. Entstanden die ersten Musikzeitschriften. Das Charakterstück 7 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d Lyrisches Klavierstück, Spezialität des 19. Jh. Franz Schubert markiert den Beginn der Gattungsgeschichte. Stützte sich auf bewährte Modelle, entscheidend war aber die emotionale Grundhaltung. Nahe an Programmmusik, aber nicht dasselbe. Das Kunstlied Klavier bekommt substantielle Eigenständigkeit und nicht nur begleitende Unterordnung. Strophenlied benutzte Schubert häufig. Spannung durch Widersprüche zwischen Wort und Musik. Variationen: aus dur wird moll, Lautstärke und Tempo ändert sich. Textvorlagen von Goethe braucht Schubert gern. Das KlassischRomantische Sinfonieorchester Um 1800: Basis bilden chorisch besetzte Streichinstrumente. Führung überwiegend auf 1. Violine, 2. Schliesst sich an, Bratsche als Mittelstimme, Bassstimme bereits geteiltQuintett. Durch Aufkommen des Sinfonie und Opernorchesters wird Instrumentation zu einem wichtigen Mittel der Komposition und mit der Zeit zu gleichberechtigtem musikalischen Parameter. Instrumente: Klappsystem der Querflöte, Fagotte und Oboe wurde erfunden. Klarinette kamen Mitte 18. Jh auf. Erfindung des Doppelhorns, Ventile in Trompeten Orchesterinstrumentation und sinfonische Tendenzen Kunst der Instrumentation begann. Melodische und strukturelle Eingebungen wurden an eine bestimmte klangliche Gestalt, an charakteristische instrumentale Farben und Farbkombinationen gebunden. Erster Meister der Instrumentation war Wolfgang Amadeus Mozart. Absolute Musik und Programmmusik kamen auf. Einsätzige Sinfonische Dichtungen und mehrsätzige Programmsinfonie sind zu unterscheiden. Die ProgrammSinfonie Folgt dem klassischen SinfonieModell. Innerhalb Orchestermusik immer umstritten, oft al fragwürdig und minderwertig angesehen. Können auch Singstimmen eingesetzt werden( bei Liszt). Den originellsten und berühmtesten Beitrag zur Gattung liefert Modest Mussorgskij mit Bilder einer Ausstellung. Sinfonische Dichtung In der Sinfonischen Dichtung sollte die Dichtkunst mit ihren mythologischen und historischen Quellen eine Verbindung mit der Tonkunst eingehen und sich in dieser Synthese als Botschaft an die Menschheit wenden. (Liszt Anspruch) Sinfonische Dichtungen neben und nach Liszt Siehe Dossier Wagners frühe Opern Wagner ist einseitiger Musikdramatiker. Zunächst alle stilistischen Strömungen der Oper. Streitbarkeit und Konsequenz als Wagners Persönlichkeit. Mischte sich in tagespolitische Fragen einantisemitischer Aufsatz über das Judentum in der MusikWegbegleiter des Nationalsozialismus.Einseitiger Weg zum Musikdrama. Setzte sich intensiv mit grossen Dichtern und Denkern auseinander 8 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d Wagners Absicht war es, die Oper als gleichrangiges Kunstwerk neben der Sinfonie, der seit Beethoven höchsten Gattung der Instrumentalmusik, zu etablieren. Begriff des Gesamtkunstwerkes gewinnt zentrale Bedeutung: alle Künste wirken gleichrangig am Musikdrama mit – Musik, Dichtung, Bildende Kunst und Tanz. Textverständlichkeit hat Vorrang. Orchester gewinnt an nie gekannte Selbstständigkeit und neuen harmonischen und farbigen Reichtum, in dem alle Instrumente beteiligt werden. Impressionismus Als Stilbegriff problematische Entlehnung der Bildenden Kunst. Musikalische Merkmale stark auf Claude Debussy bezogenfast Personalstil. Emanzipation der Klangfarbe erreicht von sekundären zu primären, also gleichberechtigten Parameter der Musik ihren Höhepunkt. Sinnliches Erscheinungsbild als auffälligstes Merkmal. Musikalischer Impressionismus gern ala französische Spielart der Spätromantik betrachtet. Kunst der Instrumentation und Emanzipation der Klangfarbe, zunehmende Chromatisierung, Häufung von Septakkordvarianten, Nebenfunktionen und Alternationen, allmähliche Auflösung eines tonalen Zentrums. Merkmale Debussys speziell: Seite 331. Ein vielgestaltiges Jahrhundert 19.Jh:romantisch, 17.Jh: Barock, 16: Renaissance. Wollte man das 20 Jh ausschliesslich unter dem Aspekt der so genannten ernsten Musik, der Klassik, eben der Kunstmusik, betrachten, so würde das eine einengende Verzerrung bedeuten. Überspitzt: Jahrhundert der Popularmusik, gemessen am Publikumserfolg und kommerziellen Verbreitung. Schlager, Tanz, und Filmmusik, Rock und Popmusik, Musical und Liedermacherszene befriedigen Musikbedarf einer breiten Öffentlichkeit. Neue Medien helfen (Rundfunk.) Jazz kommz auf mit Vorstufen Blues, Spiritual, Worksong und Ragtime. Aktuelle Kunstmusik gibt sich elitär und wird von grossen Teilen des klassischen Publikums abgelehnt oder nicht wahrgenommen. Publikum ‚konsumiert Musik vergangener Epochen. Begegnung mit der Musik fremder Kulturen und partieller gegenseitiger Beeinflussung, besonders Rock und Popularmusik. Vielfalt der Musik lässt sich gliedern: Kunstmusik – Jazz – Rock und Popularmusik – Musik fremder Kulturen. Expressionismus und Atonalität Deutsches Phänomen. „programmatischer Versuch, aus Tradition und überkommener Ästhetik auszubrechen und mit revolutionären Ausdrucksformen und –mitteln (Abstraktion, Konstruktion, Symbolik, karikatur, Groteske) künstlerisch ins Unterbewusste, Irrationale und Transzendentale, vorzudringen. Expressionismus ist eine Sichtweise der Welt aus der Perspektive der politischen und gesellschaftlichen Befindlichkeit der jahre unmittelbar vor, während und nach dem 1. Weltkrieg.: verstörend, bedrohlich. Künstler haben Rolle der Mahner und Warner, der mitleidenden und verzweifelten Beobachter. In Musik, Epoche des Stilumbruchs, Zeitwende. Bruch mit der Romantik. Abkehr von vielen Idealen des 19 Jh: !asthetik des Schönklangs, formaler Wohlproportioiertheit. Musik zwischen 1908 und 1923: Atonalität. Zwölftontechnik kam hinzu. Zwölftontechnik 9 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d Schönberg gilt als eigentlicher Schöpfer. Nur unmittelbare Tonwiederholung und Oktavversetzung ist erlaubt. Alle Intervalle sind gleichberechtigt. Neoklassizismus Zwei Deutungen des N.: die enge Auslegung versteht ihn als Nachfolge der Wiener Klassik im Geist der zeitgenössischen Musik, die epochenunabhängige und damit umfassendere Auffassung im sinne einer Orientierung an früheren Kompositionsmethoden. Elemente des 18.Jh mit individuellen, revolutionären Tendenzen. Kontrapunktische Prinzipien. Musikalischer Formalismus, für den die Herkunft der musikalischen Materialien, die parodiert und verfremdet werden, gleichgültig ist. ProgrammMusik für Orchester Richard Strauss als Vollender der Gattung. ProgrammSinfonien sind im Schatten der sinfonischen Dichtung. Bedeutende Komponisten Bach: Johann Sebastian Bach Händel: Georg Friedrich Händel Vivaldi: Wörterbuch Syllabik: jede Silbe wird einem Ton zugeordnet Melismatik: Silbe hat mehrere Töne. Ausgedehnt, schwierig zu singen Antiphonal: alternierender Gesang zwischen 2 Chorhälften Responsorial: Wechsel zwischen Chor und Solisten (üblich im Graduale, Alleluja, Tractus der Messe) Doppelversiklen: es werden jeweils zwei Parallelstrophen auf die gleiche Melodie gesungen Organa/ Organum: mehrstimmige Gesänge, deren Stimmen in bestimmten Intervallabständen vorwiegend parallel geführt werden. Oktave, Quinte, Quarte. Vox principalis: Hauptstimme Motette: Die ersten Motetten im 13. Jahrhundert waren nur von kurzer Länge. Isorhythmische Motetten des 14. und 15. Jahrhunderts lassen sich anhand des sich wiederholenden Rhythmus in der Unterstimme in Abschnitte einteilen. Manche Stücke sind zusätzlich durch Taktwechsel in mehrere Teile unterteilt. Ab ca. 1500 wurde die Imitation zum wichtigen Stilelement jetzt wurde für jeden Textabschnitt ein eigenes musikalisches Motiv komponiert und durch die Stimmen geführt. Ab der 10 Musikgeschichte Januar 2009 Beatrice Adamus 1d Barockzeit konnte eine Motette auch aus mehreren Sätzen bestehen. Kolorierung: Cantus firmus wurde ständig ausgeziert und variiert, Technik 11