Arbeitsblatt: Zerstörung tropischer Regenwald
Material-Details
Texte mit Fragen und Lückentext
Geographie
Südamerika
7. Schuljahr
5 Seiten
Statistik
42251
1707
39
05.07.2009
Autor/in
Jule (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Stauseen Die wasserreichen Nebenflüsse des unteren Amazonas bieten gute Möglichkeiten für die Gewinnung von Elektrizität aus Wasserkraft. Bei Tucurui staut ein 19km langer Damm den Tocantins zu einem 2430km (Bodensee 538km) großen See auf. Unberührter Regenwald mit ungezählten Pflanzen und Tieren wurde dabei überflutet, 19 000 Menschen mussten fortziehen. Das Kraftwerk liefert so viel Strom wie drei Kernkraftwerke zusammen. Genutzt wird der Strom hauptsächlich zur Aluminiumgewinnung. Ähnlich groß sind der Balbinaund der Tapajos-Stausee. Der geplante Stausee am Xingu soll sogar 5000km umfassen. Insgesamt sind etwa zwei Dutzend große und viele kleine Kraftwerke geplant. Der Regenwald wird nicht nur durch die Stauseen vernichtet, sondern auch durch die Straßen, Siedlungen und Fabriken, die dafür neu gebaut werden. Es traten auch andere Umweltprobleme auf, wie das Beispiel des Tucurni-Stausees zeigt. Hier wurde nur ein Zehntel des Waldes rechtzeitig gerodet. Holz und Blätter faulten im Wasser und entwickelten giftige Gase. Das stehende Wasser förderte außerdem Tropenkrankheiten wie Malaria. Aufgaben: Eine Ursache für die Zerstörung des Regenwaldes im Amazonas ist der Bau von Staudämmen. 1. Erklärt die Gründe für den Bau der Staudämme. 2. Schildert die negativen Folgen die durch den Bau von Staudämmen entstehen. 3. Bearbeitet den beistehenden Lückentext. Um Elektrizität aus Wasserkraft zu gewinnen wurden Staudämme an den Nebenflüssen des Amazonas gebaut. Die dadurch entstandenen Stauseen überfluteten riesige Flächen des unberührten Regenwaldes. Zusätzliche negative Folgen sind die Förderung von Tropenkrankheiten und die Entwicklung von giftigen Gasen. Holznutzung Mahagoni, Limba, Para, Palisander, Gabun – Hierbei handelt sich um spezielle Holzarten, so genannte Edelhölzer, aus dem tropischen Regenwald die besonders begehrt sind, weil sie Eigenschaften besitzen, über die unsere Bäume nicht verfügen. Sie sind oft härter, haben besonders schöne Maserungen oder Färbungen und keine Jahresringe. Da die Zweige erst weit oben in der Krone ansetzen, haben sie auch keine störenden Astlöcher. Die Gewinnung der Edelhölzer ist mühsam und aufwendig. Nutzungsrechte werden oft an große Holzgesellschaften vergeben, oft an Großunternehmer aus den USA, Japan und Europa. Anhand von Luftbildern können Experten wertvolle Holzarten erkennen. Ab ca. 3-4 Bäumen pro Hektar Wald lohnt es sich diese zu fällen. Die Bäume werden gefällt, zum Sammelplatz geschleppt und später zum Sägewerk am Fluss gebracht. Oft müssen Straßen und Transportschneisen in den Urwald geschlagen werden. Große Flächen des Regenwaldes werden dadurch zusätzlich zerstört. Zum Fällen sind schwere Maschinen notwendig, die Pflanzen und Boden zerstören. Im Umkreis eines geschlagenen Baumes wird der Großteil der Bäume und Sträucher abgeknickt oder niedergewalzt. Die geschlagenen Bäume wachsen nur langsam nach. Einige von ihnen benötigen über 200 Jahre, um einen Stammdurchmesser von 1m zu erreichen. Der schwer geschädigte Wald kann sich oft nicht erholen, weil Siedler nachrücken und ihn vollends zerstören. Durch die fehlenden Baumwurzeln, kann der Boden nur noch wenig Feuchtigkeit speichern. Er trocknet aus und wird bei starken Regenfällen fortgespült. Es kommt zu einer starken Bodenerosion. Aufgaben: Eine Ursache für die Zerstörung des Regenwaldes im Amazonas ist die Gewinnung so genannter Edelhölzer. 1. Erklärt wie und warum die Edelhölzer abgeholzt werden. 2. Schildert die Folgen, die durch den Abbau von Edelhölzern entstehen. 3. Bearbeitet den beistehenden Lückentext. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften sind bestimmte tropische Hölzer weltweit sehr begehrt. Um einige wenige spezielle Bäume fällen zu können werden große Flächen Wald vernichtet. Zusätzlich werden hierfür Straßen und Transportschneisen in den Urwald geschlagen. Als Folge der Abholzung kommt es zu einer starken Bodenerosion in den betroffenen Gebieten. Rinderwahn am Amazonas Rinder hielt man in Brasilien früher überwiegend in natürlichen Grasländern. Ende der 1960er Jahre begannen Viehzuchtgroßbetriebe, gefördert vom brasilianischen Staat, im Regenwald Weideland zu gewinnen. Heutzutage gehören die meisten Viehzuchtbetriebe großen in- und ausländischen Unternehmen. Zunächst werden die wertvollen Bäume gefällt und als Edelhölzer verkauft. Dann werden große Flächen durch Brandrodung freigelegt und vom Flugzeug aus mit Grassamen eingesät. In den ersten fünf Jahren benötigt ein Rind durchschnittlich einen Hektar Weideland. Die Futtergräser werden jedoch nach wenigen Jahren durch Dornenbüsche und Kräuter mit giftigen Inhaltsstoffen verdrängt. So braucht ein Rind nach fünf Jahren zwei Hektar, nach zwölf Jahren über drei Hektar Weidefläche. Der Rinderbestand hat sich am Amazonas zwischen 1992 und 2004 mehr als verdoppelt: 57 Millionen Tiere wurden dort gezählt. Die brasilianische Regierung subventioniert die Viehzucht, wegen der großen Nachfrage nach Rindfleisch in Nordamerika und Europa werden die Weideflächen ausgedehnt. Nach der BSE-Krise wurde fünf Mal mehr Fleisch aus Brasilien in die EU eingeführt. Um die große Nachfrage zu befriedigen wurden Vorschriften oft missachtet und z.B. mehr als die erlaubten 50% des Regenwaldes auf ihrem Besitz gerodet. Mittlerweile hat die EU selbst wieder eine Überproduktion vorzuweisen. Trotzdem wird noch weiterhin Fleisch von Brasilien in die EU exportiert und Regenwald dafür abgeholzt. Die Zerstörung der großen Regenwaldflächen hat globale Auswirkungen. Der Regenwald speichert normalerweise große Mengen des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid (CO2) und wandelt ihn in Sauerstoff um. Durch die Brandrodung geht diese Eigenschaft verloren und es werden zusätzlich große Mengen an CO2 freigesetzt, welche den natürliche Treibhauseffekt verstärken und die damit verbundene weltweite Erwärmung der Erde fördern. Aufgaben: Eine Ursache für die Zerstörung des Regenwaldes im Amazonas ist die großflächig angelegte Viehzucht. 1. Erklärt die Gründe für die Entstehung der riesigen Viehzuchtbetriebe. 2. Schildert die Folgen, die durch die Anlegung der großen Weidenflächen entstehen. 3. Bearbeitet den beistehenden Lückentext. Die Weideflächen für die Viehzucht werden aufgrund der großen Nachfrage nach Rindfleisch ausgedehnt. Um die große Nachfrage zu befriedigen werden Vorschriften oft missachtet. Man darf eigentlich nur 50 des Regenwaldes auf seinem Grundbesitz roden. Die Zerstörung der Regenwaldflächen hat globale Auswirkungen. Der natürliche Treibhauseffekt wird verstärkt und damit die weltweite Erwärmung der Erde gefördert. Die Verborgenen Schätze Brasiliens In 1967 entdeckte ein Geologe in der Serra dos Carajás westlich des Flusses Araguaia in Brasilien die größten Eisenerzlagerstätten der Erde. Sie reichen vermutlich aus, um den Bedarf des Landes über 600 Jahre zu decken. 1982 begann die bergbauliche Erschließung. Seit 1985 führt eine 890 km lange Bahnlinie zum Hafen Sao Luis am Atlantischen Ozean. Mehrere Eisenerzminen wurden gebaut. Die größte ist die Mine „Ferro Carajás. Einige Unternehmen verhütten an der Mine das Erz zu Eisen und Stahl. Die Eisenhütten benutzen überwiegend Holzkohle, um das Metall aus dem Erz zu schmelzen. Tausende von Köhlern stellen für sie diesen Brennstoff her. So wurden 1994 etwa 40 Millionen Kubikmeter verbrannt. Um diese Menge herzustellen, musste eine Fläche des tropischen Regenwaldes in der Größe von Belgien (ca. 30 000km) abgeholzt werden. Eine Tonne Holzkohle aus dem Regenwald kostet 60 US-Dollar; das ist weniger als die Hälfte der entsprechenden Menge Steinkohle. Neben den großen Bergbauunternehmen gibt es noch einige hunderttausend Gold-, Diamanten- und Zinnwäscher. Mit Pickeln, Schaufeln und Körben tragen sie Deckschichten ab und graben sich in die Tiefe. Selten kommt jemand zu Reichtum. Groß ist dagegen die Gefahr von Unfällen, wenn z.B. die steilen Erdwände ins Rutschen kommen. Häufig werden Flüsse und Gewässer mit Quecksilber verseucht, das zum Herauslösen des Goldes benötigt wird. Die brasilianische Regierung hat den ungesetzlichen Bergbau bisher nicht unterbinden können. Die Abholzung der Wälder hat auch Auswirkungen auf das regionale Klima. Der Wasserdampf, der bislang durch die Bäume in die Atmosphäre zurückgeführt wird, nimmt ab- und mit ihm die Niederschlagsmenge. Fehlende Wälder verändern den Temperaturhaushalt der betreffenden Gebiete. Temperaturen bis zu 50C tagsüber sind üblich. Aufgaben: Eine Ursache für die Zerstörung des Regenwaldes im Amazonas ist der Abbau von Bodenschätzen. 1. Erklärt, wie und warum Bodenschätze in Amazonien abgebaut werden 2. Schildert die Folgen, die durch den Abbau von Bodenschätzen entstehen 3. Bearbeitet den beistehenden Lückentext. Brasilien besitzt eine der größten Eisenerzlagerstätten der Erde. Sie reichen aus um den Bedarf des Landes für 600 Jahre zu decken. Es wird überwiegend Holzkohle benutzt um das Metall aus dem Erz zu schmelzen. Um die Holzkohle zu gewinnen müssen große Flächen des Regenwaldes abgeholzt werden. Häufig werden Flüsse und Gewässer mit Quecksilber verseucht, das zum Herauslösen des Goldes benötigt wird. Die Abholzung der Wälder hat auch Auswirkungen auf das regionale Klima. Die Niederschlagsmengen nehmen ab und Temperaturen bis zu 50c tagsüber sind üblich. Erschließung Amazoniens In den 1960er Jahren beschloss Brasilien, aufgrund des starken Bevölkerungswachstums und aus wirtschaftlichem Interesse, seine Regenwälder zu erschließen. Voraussetzung für die Agrarkolonisation (Ansiedlung von Kleinbauern) war der Bau eines Straßennetzes. Nur so waren die Schätze Amazoniens, vor allem Hölzer und Bodenschätze, aber auch Äcker und Weideland zugänglich. Als Rückgrat der Verkehrserschließung wurde die 5600km lange Transamazônica von der Atlantikküste im Nordosten (Recife) bis zur peruanischen Grenze im Westen gebaut. 3500km wurde der Regenwald auf einer Breite von 60-70 Meter gerodet, wobei die eigentliche Straße nur 8,60m breit ist! Nur der östliche Teil ist asphaltiert. Der Abschnitt, der durch den Regenwald führt, besteht aus einer mit Entwässerungsrohren durchzogenen Lehmschotterpiste. Der Bau der Straße stellte eine ungeheure technische Leistung dar. Weite Strecken führen durch unerforschtes Regenwaldgebiet. Höhen und Senken, Wasserläufe und Sümpfe mussten überwunden werden. Wolkenbrüche verwandelten den lehmigen Untergrund in Rutschbahnen wie aus Schmierseife. Schwüle und Tropenkrankheiten, Steckmücken und andere Insekten machten den Arbeitern das Leben zur Hölle. Schon einige Jahre nach der Fertigstellung 1974 gab es Kritik an der Transamazônica, die bis heute anhält. Vor allem in der Regenzeit sind ganze Straßenabschnitte tagelang unpassierbar. Abgeschwemmte Teilstücke machen ein Weiterkommen unmöglich. Auf der Straße findet man Schilder mit der Aufschrift: „Prüfe deine Bremsen! Autowracks am Rande der Piste zeigen warum. Das einzigartige Ökosystem des Regenwaldes mit seinem großen Artenreichtum ist durch die fortschreitende Zerstörung, die mit der Erschließung Amazoniens begann, stark bedroht. Es kommt zum Verlust einer Vielzahl einzigartiger Arten von Pflanzen und Tieren. Aufgaben: Die Erschließung Amazoniens war der „Startschuss für die Zerstörung des Tropischen Regenwaldes durch z.B. Stauseen, den Abbau von Bodenschätzen, die Anlegung von Viehweiden und die Holznutzung. 1. Erkläre, wie man versucht, das Regenwaldgebiet Amazoniens zu erschließen. 2. Schildert die Folgen, die durch die Erschließung entstanden sind. 3. Bearbeitet den beistehenden Lückentext. In den 1960er Jahren beschloss Brasilien, seine Regenwälder zu erschließen. Voraussetzung für die Agrarkolonisation war der Bau eines Straßennetzes. Nur so waren die Schätze Amazoniens, vor allem Hölzer und Bodenschätze, aber auch Äcker und Weideland zugänglich. Durch die fortschreitende Zerstörung des Tropischen Regenwaldes kommt es zum Verlust einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren.